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was ist „gott“? - Druckversion

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RE: was ist „gott“? - Mustafa - 25-10-2011

(24-10-2011, 23:43)Ekkard schrieb: Mich wundert dies nicht, denn: Nimm jedes beliebige Beispiel für Abweichungen vom Gewohnten, sei es die Kleidung, ein fremdes Herkunftsland, die unangenehme Stimme, die sexuelle Orientierung oder religiöse Ansichten, in jedem Falle wird es ganze Gesellschaftsgruppen geben, die anfangen, die Abweichler zu mobben (diskreditieren, unterdrücken, ...).


Vielleicht sollte man die ganze Weltanschauungsdebatte überhaupt mal ganz anders anfassen.
Der traditionelle Religionsbegriff greift nicht mehr, da schon längst andere Dinge Lebensbereiche übernommen haben, die früher von "der Religion" besetzt waren.

Ich wäre dafür, den Begriff Religion ganz allgemein auf gemeinschaftliche, sinnstiftende Vorstellungen anzuwenden.




RE: was ist „gott“? - suzumu - 25-10-2011

(24-10-2011, 20:06)petronius schrieb:
(23-10-2011, 17:56)suzumu schrieb: Nun, durch deine Einstellung und die deinesgleichen, den ZJ gegenüber, zeigt ihr...

ich habe keine "Einstellung" zum ausdruck gebracht, sondern fakten referiert

worauf du natürlich nicht eingehst und dich lieber deinerseits in deiner "Einstellung" ergehst

(23-10-2011, 17:56)suzumu schrieb: Es ist doch tatsächlich ein Beweis dafür, dass Jehova mit diesen Menschen ist und sie vor denen beschützt, die sie mundtot machen oder ganz auslöschen möchten

davon kann ja nun in unserem gespräch keineswegs die rede sein

(23-10-2011, 17:56)suzumu schrieb: Ich danke dir das es dich gibt und das du so bist wie du bist, denn dadurch überzeugst du mich immer mehr ein Zeuge für den Wahren Gott Jehova zu werden!

be my guest

ich versteh nur eins nicht: wenn ihr doch gott auf eurer seite habt, warum dann diese angst vor kontakt oder auseinandersetzung mit jenen, die nicht so glauben wie ihr? warum dieses spalterische ausgrenzen, um unter euch zu bleiben?

angst vor der ansteckung mit unorthodoxem denken?

wenn euer glaube so leicht zu erschüttern ist, daß er sich zu seinem schutz hermetisch abschotten muß, dann kann er nicht viel wert sein


Aber sie haben doch keine Angst, sie suchen doch den Kontakt zu anderen Menschen während du dir die Sonne auf deinem Bauch scheinen lässt. Sie opfern ihre Freizeit um nach Menschen zu suchen die ein Ohr für den Glauben an Gott haben.

Petronius, wenn ich hier gegen die Regeln verstoße dann werde ich verwarnt, halte ich mich weiterhin nicht an diese Regeln dann werde ich gesperrt. Wozu sind diese Regeln? Wer hat sie geschrieben und wer hat sie geltend gemacht?

Ich war schon in Foren da geht es zu, trotz Regeln, wie im wildem Westen. Dieses Forum unterscheidet sich von anderen, Warum? Weil die Moderatoren dafür sorgen das wir anständig bleiben.

In den Versammlungen der JZ ist es ähnlich. Die Regeln sind in der Bibel, die Bibel ist für JZ das Wort Gottes, dass Wort Gottes ist für sie „von Gott inspiriert und nützlich zum Lehren, zum Zurechtweisen, zum Richtigstellen der Dinge, zur Erziehung in [der] Gerechtigkeit, 17 damit der Mensch Gottes völlig tauglich sei, vollständig ausgerüstet für jedes gute Werk“ und die Moderatoren sind die Älteste (2. Timotheus 3:16, 17).

Wenn also jemand gegen die Regeln der Bibel verstoßt wird mit dem betreffendem geredet, man macht ihn darauf aufmerksam, man versucht mit Liebe ihn wieder zu Vernunft zu bringen. Das kann Wochen, ja sogar Monate dauern, bereut er nicht, dann sagt die Regel das er raus muss. Warum? Weil wenn der Alkoholiker geduldet wird, warum dann nicht auch der Drogenabhängige, und warum dann nicht auch der Gigolo, und der Betrüger, und die Prostituierte, und der Götzendiener, und warum dann nicht der Homosexuelle usw. Begreifst du das nicht? Das sind Dinge die für Gott verabscheuungswürdig sind; die Versammlungen müsse sauber bleiben.

„Ertötet daher die Glieder eures Leibes, die auf der Erde sind, in bezug auf Hurerei, Unreinheit, sexuelle Gelüste, schädliche Begierde und Habsucht, die Götzendienst ist. 6 Dieser Dinge wegen kommt der Zorn Gottes.“

(„Die Bibel läßt deutlich erkennen, daß wir im Schlußteil des sogenannten „Abschlusses des Systems der Dinge“ leben (Matthäus 24:3). Petrus sagte: „Die Himmel und die Erde, die jetzt sind, [sind] aufgespart für das Feuer und . . . aufbehalten für den Tag des Gerichts und der Vernichtung der gottlosen Menschen“ (2. Petrus 3:7). Wenn dieser lang erwartete Tag der Abrechnung kommt, wird die Behauptung, der Mensch könne unabhängig von Gott handeln und sein unmoralisches, gewalttätiges Verhalten sei lediglich ein Produkt der Evolution, in Rauch aufgehen (Kolosser 3:5, 6). Beachten wir, wie Gott in den letzten Worten der Bibel den Ausgang derer beschreibt, die ihm dienen, und derer, die das nicht tun: „Siehe! Ich komme eilends, und ich habe den Lohn, den ich gebe, bei mir, um einem jeden zu erstatten, wie sein Werk ist. . . . Glücklich sind die, die ihre langen Gewänder waschen, damit ihnen die Befugnis zuteil werde, zu den Bäumen des Lebens zu gehen, und damit sie Eingang in die Stadt erlangen durch deren Tore. Draußen sind die Hunde und die, die Spiritismus treiben, und die Hurer und die Mörder und die Götzendiener und jeder, der einer Lüge zuneigt und sie verübt“ (Offenbarung 22:12-15). Wachtturm 15.06.1988 S. 9 Verabscheue die schändliche Handlungsweise der Welt voll und ganz)



RE: was ist „gott“? - Karla - 25-10-2011

(25-10-2011, 01:22)suzumu schrieb: Weil wenn der Alkoholiker geduldet wird, warum dann nicht auch der Drogenabhängige, und warum dann nicht auch der Gigolo, und der Betrüger, und die Prostituierte, und der Götzendiener, und warum dann nicht der Homosexuelle usw. Begreifst du das nicht? Das sind Dinge die für Gott verabscheuungswürdig sind; die Versammlungen müsse sauber bleiben.


Mir fällt dazu das Jesus-Wort ein:
"Kommt her zu mir alle, die ihr mühselig und beladen seid, ich will euch erquicken." Steht in Matth.11, 21.

Ich habe noch nie von einem Zeugen Jehovas wirklich etwas gelesen und gehört, suzumu. Du bist die erste. Und aus Deinen Worten, die Du oben schreibst, verstehe ich erstmalig etwas: dass offenbar die Zeugen Jehovas die "Sauberkeit" lehren und nicht die Annahme der Außenstehenden und Verabscheuten. Letzteres aber ist eindeutig die Botschaft Jesu.

Ich bin ziemlich sicher, dass Du längst entschieden bist, diese "Sauberkeit" um Dich herum zu haben. Du brauchst nicht petronius vorzuschieben, der Dich dazu treibe, in die ZJ einzutreten - sinngemäß hast Du das irgendwo geschrieben. Der Dreck der Welt wird dich so anekeln, dass Dich die Sauberkeit anziehen wird.

So wie ich die Botschaft Jesu verstanden habe, ist er genau in diesen Dreck hineingegangen. Dich fasziniert das Gegenteil, und davon wird Dich keiner abbringen.

Vielleicht, wenn Du mal Zeit und Muße hast: versuche mal zu erforschen, welche Organisationen von "Reinheit" gesprochen haben. Und was daraus entstanden ist.

Es bist nur Du, der die anderen verabscheut, nicht Gott. Schieb ihn nicht vor.

Mit Christentum hat Dein Ekel vor Alkoholkranken, Huren, Dorgenabhängigen, Schwulen und Lesben nichts zu tun. Es hat etwas mit Arroganz und Überheblichkeit zu tun. Wer - nur meine Meinung - sich vor anderen ekelt, ekelt sich im Prinzip vor sich selbst: vor dem Dreck, der in einem selber wohnt und den man ignoriert, indem man sich davon ablenkt, indem man andere als schmutzig wahtnimmt.


(25-10-2011, 01:22)suzumu schrieb: „Ertötet daher die Glieder eures Leibes, die auf der Erde sind, in bezug auf Hurerei, Unreinheit, sexuelle Gelüste, schädliche Begierde und Habsucht, die Götzendienst ist. 6 Dieser Dinge wegen kommt der Zorn Gottes.“


Es wäre nett gewesen, wenn Du hinter diese Bibelstelle geschrieben hättest, woher sie stammt, so musste ich das erst suchen: Kolosser 3, 1ff.
Suzumu: Es gehört zum Mindestanstand dazu, dass man Zitate nicht aus dem Zusammenhang reißt, sondern streng den Kontext beachtet. Ansonsten ist man unredlich und will die Leser betrügen. Ich hoffe mal, dass Du noch jung bist und nicht weißt, wie man Bibeltexte analysiert.

Ich hab schon in einem anderen Text von Dir festgestellt, dass Du mit Bibelzitaten nur so um Dich wirfst - so ca 30 Stück -, die man als Leser so rasch gar nicht überprüfen kann. So eine Methode erachte ich ebenfalls als unredlich. Man will den anderen mit Bibelzitaten erschlagen, statt sorgfältig und gründlich eine einzige Bibelstelle zu untersuchen und zu begründen, warum sie gebracht wird.

Nun aber zurück zu obigem Zitat. Da ist keineswegs von einer Gemeinschaft die Rede, in der man Alkoholkranke rauspfeffern soll, sondern es geht darum, dass man gewisse Untugenden in sich selber bekämpft.


(25-10-2011, 01:22)suzumu schrieb: („Die Bibel läßt deutlich erkennen, daß wir im Schlußteil des sogenannten „Abschlusses des Systems der Dinge“ leben (Matthäus 24:3). Petrus sagte: „Die Himmel und die Erde, die jetzt sind, [sind] aufgespart für das Feuer und . . . aufbehalten für den Tag des Gerichts und der Vernichtung der gottlosen Menschen“ (2. Petrus 3:7). Wenn dieser lang erwartete Tag der Abrechnung kommt, wird die Behauptung, der Mensch könne unabhängig von Gott handeln und sein unmoralisches, gewalttätiges Verhalten sei lediglich ein Produkt der Evolution, in Rauch aufgehen (Kolosser 3:5, 6). Beachten wir, wie Gott in den letzten Worten der Bibel den Ausgang derer beschreibt, die ihm dienen, und derer, die das nicht tun: „Siehe! Ich komme eilends, und ich habe den Lohn, den ich gebe, bei mir, um einem jeden zu erstatten, wie sein Werk ist. . . . Glücklich sind die, die ihre langen Gewänder waschen, damit ihnen die Befugnis zuteil werde, zu den Bäumen des Lebens zu gehen, und damit sie Eingang in die Stadt erlangen durch deren Tore. Draußen sind die Hunde und die, die Spiritismus treiben, und die Hurer und die Mörder und die Götzendiener und jeder, der einer Lüge zuneigt und sie verübt“ (Offenbarung 22:12-15). Wachtturm 15.06.1988 S. 9 Verabscheue die schändliche Handlungsweise der Welt voll und ganz)


Meine Güte (Fettung stammt von mir) - wird tatsächlich bei den Zeugen Jehovas gelehrt, dass man den Abscheu vor "schändlichen Handlungsweisen" erlernen soll? Klar, dass das die Leute anzieht. Andere ablehnen, das tut der Mensch schon von Natur aus. Er muss eigentlich eher lernen, auch den Aussätzigen umarmen zu können. Nun gut, Ihr predigt den Hass und den Abscheu. Das fasziniert, das schafft Fanatiker.

Und wer Fanatiker werden will, der wird es. Er muss seinen Weg gehen. Das habe ich kapiert. Dieser Weg selber muss ihn lehren, wohin das führt, oder gar nichts.





RE: was ist „gott“? - petronius - 25-10-2011

(25-10-2011, 01:22)suzumu schrieb: Aber sie haben doch keine Angst, sie suchen doch den Kontakt zu anderen Menschen während du dir die Sonne auf deinem Bauch scheinen lässt. Sie opfern ihre Freizeit um nach Menschen zu suchen die ein Ohr für den Glauben an Gott haben

ich rede nicht von mehr oder weniger aufdringlicher (straßen)mission, sondern vom privat- und familienleben

(25-10-2011, 01:22)suzumu schrieb: Petronius, wenn ich hier gegen die Regeln verstoße dann werde ich verwarnt, halte ich mich weiterhin nicht an diese Regeln dann werde ich gesperrt. Wozu sind diese Regeln? Wer hat sie geschrieben und wer hat sie geltend gemacht?

diese regeln sind dazu da, daß eben auch menschen verschiedenen glaubens friedlich und konstruktiv miteinander reden und umgehen. und eben nicht dazu, daß der jeweils eine den jeweils anderen ausgrenzt

(25-10-2011, 01:22)suzumu schrieb: Wenn also jemand gegen die Regeln der Bibel verstoßt wird mit dem betreffendem geredet, man macht ihn darauf aufmerksam, man versucht mit Liebe ihn wieder zu Vernunft zu bringen

jetzt ist euer glaube also sogar schon eine frage der vernunft?

bißchen größenwahnsinnig, nicht wahr?

es bleibt dabei: ihr laßt nichts außer eurer eigenen sicht gelten, schon gar nicht könnt ihr es ertragen, wenn jemand seine eigene meinung hat

(25-10-2011, 01:22)suzumu schrieb: Das kann Wochen, ja sogar Monate dauern, bereut er nicht, dann sagt die Regel das er raus muss. Warum? Weil wenn der Alkoholiker geduldet wird, warum dann nicht auch der Drogenabhängige, und warum dann nicht auch der Gigolo, und der Betrüger, und die Prostituierte, und der Götzendiener, und warum dann nicht der Homosexuelle usw.

du meinst alle die, mit denen jesus ganz selbstverständlich und sogar vordringlich umgang pflegte?

(25-10-2011, 01:22)suzumu schrieb: Begreifst du das nicht? Das sind Dinge die für Gott verabscheuungswürdig sind; die Versammlungen müsse sauber bleiben

ich kann da keine nächstenliebe erkennen

(25-10-2011, 01:22)suzumu schrieb: „Ertötet daher die Glieder eures Leibes, die auf der Erde sind, in bezug auf Hurerei, Unreinheit, sexuelle Gelüste, schädliche Begierde und Habsucht, die Götzendienst ist. 6 Dieser Dinge wegen kommt der Zorn Gottes.“

ja, dieser splattergott fasziniert euresgleichen, nicht wahr?

schon was tolles, solche blutfantasien





RE: was ist „gott“? - indymaya - 25-10-2011

(24-10-2011, 09:25)d.n. schrieb: Du ignorierst, dass sie eben die Fähigkeit haben, die Gebärdensprache zu lernen, und sich sinngemäß auf dem niveau eines 3 -5 jährigen mit ihren Betreuern zu verständigen!!!

Und von wem "lernen" sie die Gebärdensprache?
Was ist das mehr als "nachäffen".
Auch ein Papagei "lernt" "sprechen".




RE: was ist „gott“? - indymaya - 25-10-2011

(25-10-2011, 08:08)petronius schrieb: du meinst alle die, mit denen jesus ganz selbstverständlich und sogar vordringlich umgang pflegte?
Aber nur um sie zu "heilen", damit auch sie bei "Umkehr" Hoffnung haben Schrieb man vor 2000 Jahren.
Heute weiß man, daß jede Sucht krankhaft ist, oder krank macht. Und den Umgang "pflegte" er mit "Geheilten" die bei ihm blieben.
Aber auch in christlichen Gemeinden soll man dem Nächsten 7 x 77 mal, also immer vergeben, wie auch Jesus sogar für seine Mörder um Vegebung bat. Jemand der in der Gemeinde sein möchte, darf gar nicht ausgeschlossen werden. Nur wenn er ein "Wolf" unter "Schafen" ist sollte man sich vor ihm hüten aber auch da immer dem Hirten folgen.




RE: was ist „gott“? - Ekkard - 25-10-2011

Ich empfehle nochmals das Studium dessen, was Karla dazu geschrieben hat (hier). Hinzu fügen möchte ich nur noch die Bemerkung, dass ja "die Regeln" nicht einfach Gottes Wort sind, sondern in ausgewählten Stellen gewissermaßen angekreuzte Sätze, die man losgelöst vom Kontext als "Regeln" missverstehen kann. Nicht Gott, sondern der Prediger gibt dort in einem bestimmten historischen Augenblick seine persönliche Meinung wieder.
Ich persönlich kreuze in den hl. Texten ganz andere Stellen an, die dem Gebot der Nächstenliebe sehr viel näher stehen. Sind die weniger "Gotteswort"?


RE: was ist „gott“? - suzumu - 25-10-2011

@Karla

„Mir fällt dazu das Jesus-Wort ein:“
"Kommt her zu mir alle, die ihr mühselig und beladen seid, ich will euch erquicken." Steht in Matth.11, 21.

Mir fällt dazu das Jesus- Wort ein, Steht in Johannes 8:11: „Auch ich verurteile dich nicht. Geh hin; *(treibe von nun an)* nicht mehr Sünde.“


„Ich bin ziemlich sicher, dass Du längst entschieden bist, diese "Sauberkeit" um Dich herum zu haben. Du brauchst nicht petronius vorzuschieben, der Dich dazu treibe, in die ZJ einzutreten - sinngemäß hast Du das irgendwo geschrieben. Der Dreck der Welt wird dich so anekeln, dass Dich die Sauberkeit anziehen wird.“

Durch die Äußerungen und die Handlungsweise derer, die petronius gleichen, fällt mir die Entscheidung immer leichter.

„So wie ich die Botschaft Jesu verstanden habe, ist er genau in diesen Dreck hineingegangen. Dich fasziniert das Gegenteil, und davon wird Dich keiner abbringen.“

Dadurch hat er uns gezeigt, dass für diejenigen die die Sauberkeit lieben, einen Ausweg gibt.

„Vielleicht, wenn Du mal Zeit und Muße hast: versuche mal zu erforschen, welche Organisationen von "Reinheit" gesprochen haben. Und was daraus entstanden ist.“

Hätte ich sonst diesen Standpunk, wenn nicht schon geschehen?

„Es bist nur Du, der die anderen verabscheut, nicht Gott. Schieb ihn nicht vor.“

Verabscheue ich dich, oder petronius, oder die Handlungsweise derer die sich volllaufen lassen und ihre Frauen, Kinder misshandel, vergewaltigen? Soll ich den Mister X der den 9jährigen Knabe entführt misshandelt und vergewaltigt und ihn dann erdrosselt so sehr lieben dass ich ihm freiwillig auch noch meinen 7järigen Sohn schenke damit er sich weiterhin vergnügen kann? Sollte ich vielleicht den Zuhälter der deine Tochter zu Prostitution zwingt, dass nächstemal wenn ich ihn sehe, einen Kuss auf die Wange geben, weil ich mich an deiner Tochter vergnügen darf?


Ist Jesus tatsächlich in diesem Treck hineingegangen um uns zu sagen: Vergebt einander 7x 77x aber macht weiter so; weil ich euch so sehr liebe und mein Leben sogar für euch hingebe, für diesem Treck?


„Mit Christentum hat Dein Ekel vor Alkoholkranken, Huren, Dorgenabhängigen, Schwulen und Lesben nichts zu tun. Es hat etwas mit Arroganz und Überheblichkeit zu tun. Wer - nur meine Meinung - sich vor anderen ekelt, ekelt sich im Prinzip vor sich selbst: vor dem Dreck, der in einem selber wohnt und den man ignoriert, indem man sich davon ablenkt, indem man andere als schmutzig wahtnimmt.“


Man soll niemals nie sagen, aber ich hoffe für dich das du vielleicht eines Tages von selbst darauf kommst.

„Was? Wißt ihr nicht, daß Ungerechte das Königreich Gottes nicht erben werden? Laßt euch nicht irreführen. Weder Hurer noch Götzendiener, noch Ehebrecher, noch Männer, die für unnatürliche Zwecke gehalten werden, noch Männer, die bei männlichen Personen liegen, 10 noch Diebe, noch Habgierige, noch Trunkenbolde, noch Schmäher, noch Erpresser werden Gottes Königreich erben. 11 Und doch waren das einige von euch. Aber ihr seid reingewaschen worden, aber ihr seid geheiligt worden, aber ihr seid gerechtgesprochen worden im Namen unseres Herrn Jesus Christus und mit dem Geist unseres Gottes“ (1. Korinther 6:9-11).

Man kann sich also ändern wenn man will!



RE: was ist „gott“? - Karla - 25-10-2011

(25-10-2011, 12:43)suzumu schrieb: @Karla
„Vielleicht, wenn Du mal Zeit und Muße hast: versuche mal zu erforschen, welche Organisationen von "Reinheit" gesprochen haben. Und was daraus entstanden ist.“

Hätte ich sonst diesen Standpunk, wenn nicht schon geschehen?


Nein - dann hättest Du ihn nicht.




RE: was ist „gott“? - Karla - 25-10-2011

(25-10-2011, 11:33)Ekkard schrieb: Hinzu fügen möchte ich nur noch die Bemerkung, dass ja "die Regeln" nicht einfach Gottes Wort sind, sondern in ausgewählten Stellen gewissermaßen angekreuzte Sätze, die man losgelöst vom Kontext als "Regeln" missverstehen kann. Nicht Gott, sondern der Prediger gibt dort in einem bestimmten historischen Augenblick seine persönliche Meinung wieder.
Ich persönlich kreuze in den hl. Texten ganz andere Stellen an, die dem Gebot der Nächstenliebe sehr viel näher stehen. Sind die weniger "Gotteswort"?


Das läuft in der Praxis darauf hinaus, dass weder die Theologie noch die christliche Religion statisch ist. Beide wurden in den tausenden von Jahren stark weiterentwickelt, zumindest verändert, und zwar sowohl bewusst - mittels konkreter Theologen - als auch unbewusst - dadurch, dass man bestimmte Aussagen "ankreuzt" und diese für relevant erklärt, rein gefühlsmäßig. Dadurch entspricht man dann dem Zeitcharakter, ohne es vielleicht zu merken.

Mit anderen Worten:
Der Mensch selber verändert ständig die ihm überlieferte Religion, er ist nach wie vor in diesem Sinn schöpferisch tätig.

Das Gleiche gilt für das Gottesbild. Insofern würde ich die Threadfrage - "Was ist Gott?" - so umformulieren: "Wie erschaffen wir heute das Gottesbild?". Und zwar de facto, nicht als Vorschrift. Welche Gottesvorstellungen liegen de facto vor.

Mir ist aufgefallen, dass es eine - eventuell große - Gruppe von Christen gibt, die von den Evangelikalen heftig abgelehnt wird, aber auch nicht aus den Kirchen stammt. Sie sehen keinen so großen Unterschied zwischen Jesus und Buddha zum Beispiel, sehen beide als Brüder im Geiste an.

Sie lesen die Bibel so, wie Rudolf Bultmann im Prinzip schon begonnen hat: als existentielle Hilfen. Sie lesen sie als existentielle Literatur. Meister Eckhart wird da auch so gelesen. Mir scheint sogar, dass die katholische Kirche in ihren Großaktionen - zum Beispiel im sogenannten "Kreuzweg" am Kolosseum in Rom zu Karfreitag - vor allem existentielle Erfahrungen in den Anwesenden erzeugen will.

Das alles ist auf seine Art ein Versuch der Verschmelzung aller Religionen und auch aller Weisheitslehren miteinander. Die Kirchen kommen nicht einmal mit der Ökumene zu Potte, während das Fußvolk schon lange eine neue Kultur geschaffen hat, in der Menschen sich im religiösen Sinn weltweit untereinander verständigen können.

Die Verfechter der "reinen Lehre" sehen da natürlich rot - aber die Kirchen haben längst begonnen, auf diesen Zug aufzuspringen, jenseits der ökumenischen Bemühugen.

Ich halte es für möglich, dass eine wirkliche Umwälzung in Gange ist, die "Gott" nicht mehr aus dogmatischen Lehren ableitet.


RE: was ist „gott“? - d.n. - 25-10-2011

(25-10-2011, 09:41)indymaya schrieb: Und von wem "lernen" sie die Gebärdensprache?
Was ist das mehr als "nachäffen".
Auch ein Papagei "lernt" "sprechen".

Lesen hilft weiter,..sie sind in der Lage, sich selbstständig mit ihren Betreuern und untereinander zu verständigen,die Wortgesten sinnvoll zur Kommunikation einzusetzen..das ist etwas anderes als "nachäffen",...

Ansonsten müßtest du im Umkehrschluss sagen, dass auch ein taubstummes Kleinkind seine Eltern nur nachäfft, da es die Sprache auch nur gestisch erlernt und seinem Entwicklungsstand entsprechend einsetzt,...


RE: was ist „gott“? - petronius - 25-10-2011

(25-10-2011, 09:41)indymaya schrieb: Und von wem "lernen" sie die Gebärdensprache?
Was ist das mehr als "nachäffen"

mit "nachäffen" allein ist keine kommunikation möglich. hier liegt schon eine eigenständige geistesleistung des tiers vor

(25-10-2011, 09:41)indymaya schrieb: Auch ein Papagei "lernt" "sprechen"

nicht im sinne einer kommunikation



RE: was ist „gott“? - petronius - 25-10-2011

(25-10-2011, 10:01)indymaya schrieb:
(25-10-2011, 08:08)petronius schrieb: du meinst alle die, mit denen jesus ganz selbstverständlich und sogar vordringlich umgang pflegte?
Aber nur um sie zu "heilen", damit auch sie bei "Umkehr" Hoffnung haben

wie ich die evangelien lese, hat jesus diese underdogs nicht als zu behandelnde objekte gesehen, sondern sie gerade als menschen angenommen

das fehlt mir bei euch fundis, die nicht oder anders gläubige anscheinend nur als behandlungswürdige patienten ansehen und mit strafe drohen, wenn jemand es ablehnt, sich von euch "heilen" (sprich: sich eure vorstellungen aufzwingen) zu lassen

(25-10-2011, 10:01)indymaya schrieb: Heute weiß man, daß jede Sucht krankhaft ist, oder krank macht

ich weiß jetzt nicht, was da auf eine suchtproblematik reduziert werden soll

oder läßt du dich etwa als gottesjunkie abstempeln?






RE: was ist „gott“? - petronius - 25-10-2011

(25-10-2011, 12:43)suzumu schrieb: Verabscheue ich dich, oder petronius, oder die Handlungsweise derer die sich volllaufen lassen und ihre Frauen, Kinder misshandel, vergewaltigen?

ich weiß jetzt nicht, wie du von karla oder mir auf die, "die sich volllaufen lassen und ihre Frauen, Kinder misshandel, vergewaltigen" kommst

es geht doch um ganz anderes. um von euch geschnitten zu werden, muß man kein vergewaltiger sein. es reicht schon, euren fundamentalistischen glauben nicht zu teilen und sich dem diktat eurer gemeinschaft nicht zu unterwerfen

(25-10-2011, 12:43)suzumu schrieb: Man kann sich also ändern wenn man will!

das wär doch mal ein guter vorsatz!

aber ändern sollen sich halt immer nur die anderen, nicht wahr?

was dir und deinesgleichen vor allem fehlt, ist jegliches verständnis von und für pluralismus. den anderen so zu akzeptieren, wie er ist - ohne ihm das eigene denkgerüst überzustülpen



RE: was ist „gott“? - petronius - 25-10-2011

(25-10-2011, 14:35)Karla schrieb: Das läuft in der Praxis darauf hinaus, dass weder die Theologie noch die christliche Religion statisch ist

nun, vielleicht hab ich ja luther falsch verstanden. aber als sein hauptverdienst erscheint mir, die instanzen zwischen dem menschen und seinem gott abgeschafft zu haben und den menschen unmittelbar in die verantwortung seines eigenen gottesverständnisses bzw. verhältnisses zu diesem gott gestellt hat

daraus folgt für mich zwingend, daß religion nichts "statisches" sein kann - wie sich das glaubensleben konkret abspielt, ist bei allen vorzügen einer spirituellen gemeinschaft ("gemeinde") letztlich doch sache des einzelnen. der sich eben nicht dogmen und angeblich zwingend erforderlichen vermittlern zwischen ihm und gott beugen will und muß