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Was haltet ihr von Martin Luther - hab hier viel negatives
#1
So spricht Martin Luther -
so spricht Jesus von Nazareth

Ein Vergleich

Die evangelischen Kirchen berufen sich sowohl auf Jesus, den Christus, als auch auf Martin Luther. Ist Luthers Lehre christlich?

DER THEOLOGE Nr. 3 dokumentiert Widersprüche zwischen Martin Luther und Jesus von Nazareth. Dazu vergleicht er Lutherworte mit Jesusworten aus der Bibel.






Bild aus dem 16. Jahrhundert über Pfarrer und Mönche, die, anstatt Vorbilder für andere zu sein, die Schafe der christlichen Herde fressen.

Der evangelisch-lutherische Generalsuperintendent Knolle über Luther, dem "Propheten der Deutschen" - "Ewigkeit und Deutschtum begegnen sich in seiner Gestalt. In dieser Ewigkeitsverbundenheit seines Erdenauftrages erwächst er zum Propheten der Deutschen, als den er sich - wenn auch zögernd - bezeichnet hat ... Luther muss Prophet und Wegbereiter auch für die neue weltgeschichtliche Zeit des Dritten deutschen Reiches sein ... Lutherisches Christentum ist und bleibt die höchste Offenbarung Gottes in deutscher Sprache." (Theodor Knolle in: Vierteljahresschrift der Luthergesellschaft, 1933, S.121.123)

Jesus von Nazareth: Seht euch vor vor den falschen Propheten - "Seht euch vor vor den falschen Propheten, die in Schafskleidern zu euch kommen, innen aber sind sie reißende Wölfe. An ihren Früchten sollt ihr sie erkennen." (Mt. 7, 15-16a)


1) Luther: Obrigkeit ist strafende Dienerin Gottes

"Die Obrigkeit ist eine Dienerin Gottes. Von sich aus könnte sie keine öffentliche Ordnung erhalten. Sie ist wie ein Netz im Wasser: Unser Herrgott aber jagt ihr die Fische zu. Gott führt der Obrigkeit die Übeltäter zu, damit sie nicht entkommen ... Gott ist ein gerechter Richter auf Erden. Deswegen entgeht keiner, der nicht Buße tut, der gerechten Strafe durch die Obrigkeit. Entläufst du mir, so entläufst du doch dem Henker nicht."

(Luther Deutsch. Die Werke Martin Luthers in neuer Auswahl für die Gegenwart. Herausgegeben von Kurt Aland. Band 9: Tischreden. Dritte, völlig neu bearbeitete Auflage, Stuttgart 1960; Reclam-Ausgabe, Ditzingen 1987, 430)
Jesus: "Mein Reich ist nicht von dieser Welt"

a) "Mein Reich ist nicht von dieser Welt."

b) "So gebt dem Kaiser, was des Kaisers ist und Gott, was Gottes ist."

(a) Joh. 18, 36; b) Mk. 12, 17)


2) Luther fordert die Fürsten auf, die aufständischen Bauern zu töten

"Solch wunderliche Zeiten sind jetzt, dass ein Volk den Himmel eher mit Blutvergießen verdienen kann denn anders sonst mit Beten ... Steche, schlage, würge hie[r], wer da kann. Bleibst du darüber tot, wohl dir, einen seligeren Tod kannst du nimmermehr erlangen. Denn du stirbst im Gehorsam gegenüber dem göttlichen Wort und Befehl."

(Wider die stürmenden Bauern, Weimarer Ausgabe der Lutherschriften (=WA) 18, S.357-361)
Jesus weist auf das Gebot "Du sollst nicht töten" hin. Er lehrt die Versöhnung und die Großzügigkeit im Konflikt

a) "Willst du aber zum Leben eingehen, so halte die Gebote ... Du sollst nicht töten; du sollst nicht ehebrechen ... usw."

b) "Vertrage dich mit deinem Gegner sogleich, solange du noch mit ihm auf dem Weg bist ..."

c) "Wenn dich jemand auf deine rechte Backe schlägt, dem biete die andere auch dar."

(a) Mt. 19, 17; b) Mt. 5, 25; c) Mt. 5, 39)


3) Luther über Prediger: Gott hat ein "Amt des Wortes" befohlen

"Gott ist wunderbar, der uns Predigern das Amt seines Wortes befiehlt, mit dem wir die Herzen der Menschen regieren sollen ..."

(Tischreden, Luther Deutsch, a.a.O., 318)


Jesus spricht "Folge mir nach", aber er beruft niemanden in ein "Amt des Wortes". Vor den Predigern warnt er

"Alles nun, was sie [die Schriftgelehrten] euch sagen, das tut und haltet; aber nach ihren Werken sollt ihr nicht handeln; denn sie sagen´s zwar, tun´s aber nicht. Sie binden schwere und unerträgliche Bürden und legen sie den Menschen auf die

Schultern; aber sie selbst wollen keinen Finger dafür krümmen. Alle ihre Werke tun sie, damit sie von den Leuten gesehen werden ... Sie sitzen gern obenan bei Tisch ... und haben´s gern, dass sie auf dem Markt gegrüßt und von den Leuten Rabbi genannt werden. Aber ihr sollt euch nicht Rabbi nennen lasen; denn einer ist euer Meister; ihr aber seid alle Brüder."

(Mt. 23, 3-8)


4) Luther: Prediger sind die allergrößten Totschläger, weil Gott es befiehlt

"Prediger sind die allergrößten Totschläger. Denn sie ermahnen die Obrigkeit, dass sie entschlossen ihres Amtes walte und die Schädlinge bestrafe. Ich habe im Aufruhr alle Bauern erschlagen; all ihr Blut ist auf meinem Hals. Aber ich schiebe es auf unseren Herrgott; der hat mir befohlen, solches zu reden ..."

(Tischreden, WA 3, S.75)
Jesus: Keine Gewalt anwenden, sondern dienen

"Ihr wisst, die als Herrscher gelten, halten ihre Völker nieder, und ihre Mächtigen tun ihnen Gewalt an. Aber so ist es unter euch nicht; sondern wer groß sein will unter euch, der soll euer Diener sein ..."

(Mk. 10, 42)


Jesus - von Gott nicht als Richter gesandt, sondern als Retter

"Denn Gott hat seinen Sohn nicht in die Welt gesandt, dass er die Welt richte, sondern dass die Welt durch ihn gerettet werde."

(Joh. 3, 17)


5) Luther: Gott tötet durch Soldatenhand

"Denn die Hand, die das Schwert führt und tötet, ist dann auch nicht mehr eines Menschen Hand, sondern Gottes Hand, und nicht der Mensch, sondern Gott henkt, rädert, enthauptet, tötet und führt den Krieg. Das alles sind seine Werke und sein Gericht. Zusammengefasst: Man darf beim Soldatsein nicht darauf sehen, wie man tötet, brennt, schlägt, gefangennimmt, usw. Das tun die ungeübten, einfältigen Kinderaugen, die [auch] dem Arzt nicht weiter zusehen, als wie er die Hand abnimmt oder das Bein absägt, aber nicht sehen oder bemerken, dass es um die Rettung des ganzen Körpers geht. Ebenso muss man auch dem Amt des Soldaten oder des Schwertes mit männlichen Augen zusehen, warum es so tötet und grausam ist. Dann wird es selber beweisen, dass es ein durch und durch göttliches Amt ist und für die Welt nötig und nützlich wie Essen und Trinken. Dass aber einige dieses Amt missbrauchen, ... ist nicht Schuld des Amtes, sondern der Person ... sie können zuletzt doch nicht dem Gericht Gottes, d.h. seinem Schwert entrinnen. Er findet und trifft sie schließlich doch, wie es auch jetzt den Bauern in [ihrem] Aufruhr ergangen ist. "

(Luther, Zur Frage, ob man auch als Soldat in einem Gott wohlgefälligen Stand lebt, WA 19, S.623-662)
Jesus: Liebet eure Feinde

"Liebet eure Feinde und bittet für die, die euch verfolgen. Segnet die euch fluchen, tut wohl denen, die euch hassen und bittet für die, die euch beleidigen und verfolgen, damit ihr Kinder seid eures Vaters im Himmel."

(Mt.5,44)


6) Luther verleumdet die jüdische Bevölkerung und fordert ihre Verfolgung

a) "... dass man ihnen verbiete, bei uns ... öffentlich Gott zu loben, zu danken, zu beten, zu lehren bei Verlust (des) Leibes und
Lebens ..."

b) "Wenn ich könnte, so würde ich ihn [den jüdischen Mitbürger] niederstrecken und in meinem Zorn mit dem Schwert durchbohren."

c) Der "verböste Jude" wird "nicht ablassen", "dich auszusaugen und (wo er kann) dich zu töten." Die Juden können Arzneien verabreichen, "davon er [der Patient] in einer Stunde, in einem Monat, in einem Jahr, ja in zehn oder zwanzig Jahren sterben muss. Die Kunst können sie."

d) "Diese Taugenichtse und Ausplünderer sind keiner Gnade und keines Mitleids wert."

(a) Martin Luther, Von den Juden und ihren Lügen, Wittenberg 1543, Tomos (= Bezeichnung für die Jenaer Ausgabe der Lutherschriften aus dem 16. Jhdt.) 8, S.98b; auch in: "Volksausgabe"; Hrsg.: Hans Ludolf Parisius, München o. J., S.46;
b) 1543, Tischrede, zitiert nach Hans-Jürgen Böhm, Die Lehre M. Luthers - ein Mythos zerbricht, Badstr. 28a, 91287 Plech, 1994, S.250;
c) Luther, "Letzte Kanzelabkündigung vom 15.Februar 1546", drei Tage vor seinem Tod in Eisleben; zitiert nach W. Bienert, Martin Luther und die Juden, Frankfurt 1982, S.174-177;
d) Tischrede vom 18.12.1536, zitiert nach Böhm, a.a.O., S.250)
Jesus weint über das jüdische Volk

Und als er nahe hinzukam, sah er die Stadt [Jerusalem] und weinte über sie und sprach: "Wenn doch auch du erkennen würdest zu dieser Zeit, was zum Frieden dient! Aber nun ist´s vor deinen Augen verborgen ..."

(Lk. 19, 42)


7) Luther fordert dazu auf, die jüdischen Häuser und Versammlungsorte zu vernichten

"... dass man ihre Synagogen oder Schulen mit Feuer anstecke, ... dass man auch ihre Häuser desgleichen zerbreche und zerstöre ... "

(Martin Luther über die Juden - Weg mit ihnen! Hrsg.: Landesbischof Martin Sasse, Eisenach; Freiburg 1938, S.9)
Jesus hat den Wunsch, das jüdische Volk zu sammeln

"Wie oft habe ich deine Kinder versammeln wollen wie eine Henne ihre Küken unter ihre Flügel."

(Lk. 13, 34)


8) Luther ruft zum Krieg und zum "Morden" der türkischen Kriegsgegner auf

"... weil die Christen ... ein jeglicher von seiner Obrigkeit, zum Streit wider die Türken gefordert und berufen werden, sollen sie tun als die treuen und gehorsamen Untertanen (wie sie denn gewisslich tun, so sie rechte Christen sind) und mit Freuden die Faust regen und getrost dreinschlagen, morden, rauben und Schaden tun so viel sie immer mögen, weil sie eine Ader regen können ... werden sie darüber erschlagen, wohlan, so sind sie nicht allein Christen, sondern auch gehorsame, treue Untertanen gewesen, die Leib und Gut in Gottes Gehorsam bei ihren Oberherrn zugesetzt haben. Selig und heilig sind sie ewiglich ..."

(Eine Heerpredigt wider den Türken, D. Mar. Luther. Anno 1529; Tomos 4, S.494b-496)
Jesus beteiligt sich nicht am Krieg. Auch in Kriegszeiten ruft er zur Verbreitung seiner Friedensbotschaft auf

"Ihr werdet hören von Kriegen und Kriegsgeschrei; seht zu und erschreckt nicht. Denn das muss so geschehen ... Und weil die Ungerechtigkeit überhand nehmen wird, wird die Liebe in vielen erkalten. Wer aber beharrt bis ans Ende, der wird selig werden. Und es wird gepredigt werden dies Evangelium vom Reich Gottes in der ganzen Welt zum Zeugnis für alle Völker."

(Mt. 24, 6. 12-14)


9) Luther: "Böse" sind unter uns

"Aus Abraham und den Erzvätern kamen die, die Christus ans Kreuz schlugen, aus der römischen Kirche ging der Antichrist hervor, aus den Aposteln kamen Judas und die Pseudoapostel, ... aus Konstantinopel die Türken, aus den Einsiedlern Arabiens – Mohammed, aus dem Weib - der Ehebruch, aus der Jungfrau - die Hure ... aus der Kirche kommen die Ketzer. Aus Speise wird Kot, aus Wein Urin, aus Blut Eiter. Aus Luther kommen Müntzer und die Aufrührerischen - also was Wunder, wenn Böse unter uns sind und von uns ausgehen?"

(Tischreden, Luther Deutsch, a.a.O, 271)
Jesus: Erst den "Balken" aus dem eigenen Auge ziehen

"Was siehst du aber den Splitter in deines Bruders Auge und nimmst nicht wahr den Balken in deinem Auge? Oder wie kannst du sagen zu deinem Bruder: Halt, ich will dir den Splitter aus deinem Auge ziehen?, und siehe, ein Balken ist in deinem Auge. Du Heuchler, zieh zuerst den Balken aus deinem Auge; danach sieh zu, wie du den Splitter aus deines Bruders Auge ziehst."

(Mt. 7, 3-5)


10) Luther: Christus bestätigt Todesstrafe

"Dieses Gesetz des Schwertes hat es von Anfang an in der Welt gegeben, ... dass man die Mörder wieder töten solle. Nach der Sintflut hat es Gott ausdrücklich wieder eingesetzt und bestätigt, indem er 1. Mose 9, 6 sagte: ´Wer Menschenblut vergießt, dessen Blut soll wieder durch Menschen vergossen werden.´...´Wer das Schwert nimmt, soll durch das Schwert umkommen´ [Matth. 26, 52], was zu verstehen ist wie 1. Mose 9, 6: ´Wer Menschenblut vergießt´ usw. Ohne Zweifel verweist Christus mit diesem Wort auf jene Stelle und will damit jenen Spruch [neu] einführen und bestätigen."

(Martin Luther, Die weltliche Obrigkeit und die Grenze des Gehorsams, in: Martin Luther Taschenausgabe, Band 5, Berlin 1982, S.112)

Anmerkung: Luther hat Mt. 26, 52 aus dem Zusammenhang gerissen und in einer Übersetzung wiedergegeben, welche den Sinn der Bibelstelle verfälscht. Auch 1.Mose 9,6 hat er in einer den Sinn verfälschenden Übersetzung wiedergegeben.
Und die eine Verdrehung der ursprünglichen Bedeutung hat Luther schließlich mit der anderen begründet.

Der konkrete Sachverhalt: Im hebräischen Urtext des 1.Mosebuches ist nicht gemeint: "Wer Menschenblut vergießt, dessen Blut soll wieder durch Menschen vergossen werden." Die Hauptbedeutung des hebräischen Satzes heißt in deutscher Übersetzung: "Wer Menschenblut vergießt, dessen Blut wird wieder durch Menschen vergossen werden," was auf das geistige Gesetz von Saat und Ernte bzw. Ursache und Wirkung hinweist. Und im griechischen Urtext des Matthäusevangeliums ist die Hauptbedeutung ebenfalls "wird" und nicht "soll" (siehe Zitate bei Luther und bei Jesus).
Auch Jesus weist auf das Gesetz von Ursache und Wirkung hin. Weder das 1. Mosebuch noch Jesus geben der Obrigkeit ein Recht zur Todesstrafe.

(Siehe dazu: "Der Theologe" Nr. 2; Kapitel: Wie die Bibel angepasst wurde)
Jesus warnt vor Vergeltung. Es gilt das Gesetz von Saat und Ernte

"Stecke dein Schwert an seinen Ort! Denn wer das Schwert nimmt, der wird durchs Schwert umkommen. Oder meinst du, ich könnte meinen Vater nicht bitten, dass er mir sogleich mehr als zwölf Legionen Engel schickte?"

(Mt. 26, 52-53)


11) Luther fordert den Tod von "Wucherern"

"... so man die Straßenräuber, Mörder ... rädert und köpft, wie viel mehr sollte man alle Wucherer rädern und ädern und alle Geizhälse verjagen, verfluchen und köpfen ..."

(An die Pfarrherren wider den Wucher zu predigen. Vermahnung D. Martini Lutheri, Anno 1540, Tomos 7, S.415)
Jesus kehrt bei "Wucherern" und Betrügern ein

"Zachäus, steig eilend [vom Baum] herunter; denn ich muss heute in dein Haus einkehren." Und er stieg eilend herunter und nahm ihn auf mit Freuden. Als sie das sahen, murrten sie alle und sprachen: "Bei einem Sünder ist er eingekehrt." Zachäus aber trat vor den Herrn und sprach: "Siehe, Herr, die Hälfte von meinem Besitz gebe ich den Armen, und wenn ich jemanden betrogen habe, so gebe ich es vierfach zurück." Jesus aber sprach zu ihm: "Heute ist diesem Haus Heil widerfahren, denn auch er ist Abrahams Sohn."

(Lk. 19, 5-9)


12) Luther fordert den Tod untreuer Partner

"... es wäre besser: tot, tot mit ihm, um böser[e]s Exempels willen zu meiden ... Es ist der Obrigkeit Schuld: Warum tötet man die Ehebrecher nicht?"

(Martin Luther, Vom ehelichen Leben - Das ander[e] Teil; Erstausgabe Wittenberg 1522; zitiert nach Böhm, a.a.O., S.153; dort zitiert nach Lorenz, Vom ehelichen Leben, Reclam 1978, S.16f.)
Jesus verurteilt einen untreuen Partner nicht

Die Schriftgelehrten und Pharisäer brachten eine Frau zu ihm, beim Ehebruch ergriffen, und stellten sie in die Mitte und sprachen zu ihm: "Meister diese Frau ist auf frischer Tat beim Ehebruch ergriffen worden."
[Nach dem Gesetz sei es] "geboten, solche Frauen zu steinigen. Was sagst du dazu?" Jesus sprach zu ihnen: "Wer unter euch ohne Sünde ist, der werfe den ersten Stein auf sie!"
[Zu der Frau:] "So verdamme ich dich auch nicht; geh hin und sündige hinfort nicht mehr."

(Joh. 8, 3.5.7.11)


13) Luther: Foltertod für Prostituierte

"Wenn ich Richter wäre, so wollte ich eine solche französische, giftige Hure rädern und ädern lassen."

("Ernste Vermahn- und Warnschrift Luthers an die Studenten zu Wittenberg, am 13.5.1543 öffentlich an der Kirche angeschlagen", Tomos 8, S.172-172b)
Jesus: Prostituierte kommen eher ins Reich Gottes als Theologen

[Zu den Schriftgelehrten:] "Wahrlich, ich sage euch: Die Zöllner und Prostituierten kommen eher ins Reich Gottes als ihr."

(Mt. 21, 31)


14) Luther: Frauen mit geistigen oder magischen Fähigkeiten foltern und töten

a) "Die Zauberinnen sollst du nicht leben lassen ... Es ist ein gerechtes Gesetz, dass sie getötet werden. Sie richten viel Schaden an ... sie können auch ein Kind bezaubern, dass es fortwährend schreie und nicht mehr esse noch schlafe. Schaust du solche Weiber an, wirst du sehen, dass sie ein teuflisches Gesicht haben. Ich habe deren etliche gesehen ... man töte sie nur."

b) "Deshalb töte man sie, weil sie mit dem Teufel Umgang haben."

c) "Wenn sie sich nicht bekehren, werden wir sie den Folterknechten befehlen."

(a) Predigt von 1526; WA 16, S.551;
b) Tischgespräche, zitiert nach Drutenjagd in Franken; Hrsg: Birke Grieshammer, Pyrbaum 1999;
c) Zitiert nach Hans-Jürgen Wolf, Sünden der Kirche, Erlensee 1995, S.717ff.)


Ein Mitstreiter Luthers: Gegen die "Hexen" beten, um sie zu entdecken und zu töten, damit die Henker Arbeit und Lohn bekommen

Über den Wittenberger Diakon G. Röhrer: "Am 12.9. [1529] ... wiederholt er [Röhrer] die Mahnung, dass man gegen die Hexen beten soll, damit sie entdeckt werden und damit die Henkersknechte ihren Lohn erhalten."

(Zitiert nach H .J. Wolf, a.a.O., S.720)
Jesus verheißt geistige Vollmachten

"Wenn ihr Glauben habt wie ein Senfkorn, so könnt ihr sagen zu diesem Berge: Hebe dich dorthin!, so wird er sich heben; und euch wird nichts unmöglich sein."

(Mt. 17, 20)


Jesus droht keinem mit Folter und Tod. Er bejaht das Positive im Menschen. Von einer verachteten Frau lässt er sich die Füße salben

"Deshalb sage ich dir [einem Kritiker]: Ihre vielen Sünden sind vergeben, denn sie hat viel Liebe erzeigt."

(Lk. 7, 47)




15) Luther: Einige teufelsähnliche Kinder sind wahre Teufel

"Wenn man aber von den teufelsähnlichen Kindern erzählt, von denen ich einige gesehen habe, so halte ich dafür, dass sie entweder vom Teufel entstellt, aber nicht von ihm gezeugt sind, oder dass es wahre Teufel sind."

(Opery exegetica, Erlanger Ausgabe, II., S.127)


Luthers Erben: Behinderte Kinder töten

a) "Der lutherische Hexenglaube nimmt dramatische Formen an, denn er mündet in die Auffassung, dass man arme, blödsinnige und geistesgestörte Kinder, in denen man Teufelskinder zu erkennen glaubte, ertränken soll."

b) "Diese Verzerrung des menschlichen Antlitzes ..." ist "dem Schöpfer zurückzugeben."

(a) Hans-Jürgen Wolf, a.a.O., S.719;
b) Der leitende Arzt der evangelischen Behinderteneinrichtungen Neuendettelsau, Dr. Boekh, in: Ernst Klee, Die SA Jesu Christi, Frankfurt/M. 1989, S.180)

Anmerkung: Die den evangelischen Behinderteneinrichtungen in Neuendettelsau/Bayern anvertrauten Menschen wurden in den Jahren 1940/41 schließlich mit Berufung auf die Staatslehre Luthers (Gehorsam gegenüber der Obrigkeit) den staatlichen Behörden ausgeliefert. Dass sie umgebracht werden, war den Verantwortlichen bekannt.
Jesus mahnt zur Achtung gegenüber allen Kindern

"Seht zu, dass ihr nicht einen von diesen Kleinen verachtet. Denn ich sage euch: Ihre Engel im Himmel sehen allezeit das Angesicht meines Vaters im Himmel."

(Mt. 18, 10)


16) Luther und sein Kollege Melanchthon: Ungetaufte Säuglinge sind von ewiger Verdammnis bedroht. Gegner der Säuglingstaufe sollen getötet werden

"Kindertaufe, Erbsünde ... dieweil diese Artikel auch wichtig sind, denn es ist wenig daran gelegen, die Kinder aus der Christenheit zu werfen und in einen ungewissen Stand zu setzen, ja zur Verdammnis zu bringen ... Dieweil man doch sieht und greift, dass grobe, falsche Artikel [bei den Andersgläubigen] sind, schließen wir, dass in diesem Fall die Halsstarrigen auch mögen getötet werden."

(Melanchthons Gutachten "Ob christliche Fürsten schuldig sind, der Wiedertäufer unchristliche Sekte mit leiblicher Strafe und mit dem Schwert zu wehren", 1536; Tomos 8, S.383ff; - Luther stimmte dem Gutachten zu.)
Jesus lehrt keine Kindertaufe. Er spricht: Erst lehret, dann taufet!

"Darum gehet hin und lehret alle Völker: Taufet sie ... und lehret sie halten alles, was ich euch geboten habe."

(Mt. 28, 19-20)

Anmerkung: Jesus bittet darum, erst zu "lehren" bzw. zu "unterrichten" bzw. "zu Schülern zu machen" und später die Unterrichteten, so sie es wollen, zu taufen. Die Getauften werden auch nach ihrer Taufe weiter unterrichtet.



17) Luther verfolgt Christen, zum Beispiel die so genannten "Täufer"

a) "Uns liegt nun viel daran, diese umgekehrt zu verdammen und als Verdammte bekanntzumachen, damit die Nachkommen von ihrer Ketzerei abgeschreckt und den zweifelnden und schwankenden Gewissen geholfen werde."

b) Sie gelten als "Aufrührer" und "Mörder". (Anm.: ... obwohl fast alle friedfertig leben)

c) "Darum ist ohne Zweifel die Obrigkeit schuldig ... und soll ... mit leiblicher Gewalt und nach Gelegenheit der Umstände auch mit dem Schwert strafen", ... "Meister Hansen befehlen." (= töten)

(a) Tischreden, Luther Deutsch, a.a.O., 272;
b) und c) Der 82. Psalm durch D. M. L. geschrieben und ausgelegt Anno 1530; Tomos 5, S.74b-76b)
Jesus tröstet die verfolgten Christen

"Selig seid ihr, wenn euch die Menschen um meinetwillen schmähen und verfolgen und reden allerlei Übles gegen euch, wenn sie damit lügen. Seid fröhlich und getrost; es wird euch im Himmel reichlich belohnt werden. Denn ebenso haben sie verfolgt die Propheten, die vor euch gewesen sind."

(Mt. 5, 11-12)




1
21) Luther über den Wunsch, den Papst und die Bischöfe zu töten:

a) "So wir Diebe mit Strang, Mörder mit Schwert, Ketzer mit Feuer strafen, warum greifen wir nicht viel mehr an diese schädlichen Lehrer des Verderbens als Päpste, Kardinäle, Bischöfe und das ganze Geschroürm (= Geschwür) der Römischen Sodoma mit allerlei Waffen und waschen unsere Hände in ihrem Blut ...? Aber Gott, der da spricht: Die Rache ist mein, wird diese Feinde zu rechter Zeit wohl finden, die zeitlicher Strafe nicht wert sind, sondern müssen ewiglich im Abgrund der Hölle ihre Strafe haben."

b) "Der Papst ist der Teufel; könnte ich den Teufel umbringen, warum wollte ichs nicht tun?"

c) "Luther fordert, man müsse dem Papst und der Kurie die Zungen hinten zum Hals herausreißen und sie wie Siegel an den päpstlichen Bullen der Rangordnung nach an den Galgen nageln."

(a), b) Martin Luther, Zwo harte ernstliche Schriften Doct. Martini an den Christlichen Leser, 1518, Tomos 1, Punkt II., S.24 und 24b;
c) E. Erikson, Der junge Mann Luther, 1958, S.227; zitiert nach Friedrich Heer, Gottes erste Liebe, Esslingen 1967)
Jesus warnt die Richtenden:
Sie werden mit gleichem Maß gemessen

"Richtet nicht, damit ihr nicht gerichtet werdet. Denn nach welchem Recht ihr richtet, werdet ihr gerichtet werden; und mit welchem Maß ihr messt, wird euch zugemessen werden."

(Mt. 7, 1-2)
22) Luther erhebt seine Lehre zur Gotteslehre und erklärt sich auch zum Richter der Engel

"Ich will meine Lehre ungerichtet haben von jedermann, auch von allen Engeln. Denn da ich ihr gewiss bin, will ich durch sie euer und auch der Engel, wie St. Paulus spricht (Gal.1,18), Richter sein, dass, wer meine Lehre nicht annimmt, dass er nicht möge selig werden. Denn sie ist Gottes und nicht mein; darum ist mein Gericht auch Gottes, und nicht mein."

(Wider den falsch genannten geistlichen Stand des Papstes und der Bischöfe, Index verborum, Martin Luther´s German Writings, 1516 - 1525, Boston College 1999, Volume 10 / 2, S.107)
Jesus wirbt um den Glauben, dass seine Lehre von Gott ist und weist auf die Werke hin

"Glaubt mir, dass ich im Vater bin und der Vater in mir; wenn nicht, so glaubt mir doch um der Werke willen."

(Joh. 14, 11)


Jesus sagt voraus, dass die Lehre eines "anderen" angenommen wird

"Ich bin gekommen in meines Vaters Namen, und ihr nehmt mich nicht an. Wenn ein anderer kommen wird in seinem eigenen Namen, den werdet ihr annehmen."

(Joh. 5, 43)
23) Luther fordert, Prediger zu töten, die keinen amtskirchlichen Auftrag nachweisen können, auch wenn sie Engel aus dem Himmel sind und das reine Evangelium lehren

"... wenn sie gleich das reine Evangelium wollten lehren, ja wenn sie gleich Engel und Gabriel vom Himmel wären ... Will er predigen, so beweise er den Beruf oder Befehl ... Will er nicht, so befehle die Obrigkeit solchen Buben dem rechten Meister, der Meister Hans heißt ( = dem Henker)."

(Der 82. Psalm durch D. M. L., geschrieben und ausgelegt Anno 1530, Tomos 5, S.74bff.)


Jesus lässt einen Mann gewähren, der in seinem Namen Wunder tut, sich aber der Gemeinschaft der Nachfolger nicht anschließt

Johannes sprach zu ihm: "Meister, wir sahen einen, der trieb böse Geister in deinem Namen aus, und wir verboten´s ihm, weil er uns nicht nachfolgt."
Jesus aber sprach: "Ihr sollt´s ihm nicht verbieten. Denn niemand, der ein Wunder tut in meinem Namen, kann so bald übel von mir reden. Denn wer nicht gegen uns ist, der ist für uns."

(Mk. 9, 38-40)
24) Luther droht Bürgern, die nicht verraten, wenn jemand ohne amtskirchlichen Auftrag predigt, indirekt die Todesstrafe an

"Und ein Bürger ist schuldig, wo solcher Winkelschleicher
(= Prediger ohne amtskirchlichen Auftrag) einer zu ihm kommt, ehe er denselbigen hört, dass er es seiner Obigkeit ansage und auch dem Pfarrherrn, des Pfarrkind er ist. Tut er das nicht, so soll er wissen, dass er als ein Ungehorsamer seiner Obrigkeit wider seinen Eid tut und als ein Verächter seines Pfarrherrn (dem er Ehre schuldig ist) wider Gott handelt, dazu selbst schuldig ist und gleich auch mit dem Schleicher (= Anm.: der hingerichtet wird) ein Dieb und Schalk wird ...

(Der 82. Psalm durch D. M. L., geschrieben und ausgelegt Anno 1530, Tomos 5, S.74bff.)
Jesus sieht vielfachen Verrat an seinen Nachfolgern voraus, auch unter Familien-angehörigen

"Und ihr werdet verraten werden von Eltern, Brüdern, Verwandten und Freunden; und man wird einige von euch töten ... Seid standhaft, und ihr werdet euer Leben gewinnen."

(Lk. 21, 16.19)


25) Luther spricht sich selbst die Wahrheit zu und betrachtet z.B. seine von ihm bekämpften jüdischen und christlichen Gegner als "Feinde" Gottes

a) "Denn also wage ich mit Paulus, mir die Erkenntnis zuzusprechen und dir [seinem Gesprächspartner] sie zuversichtlich abzusprechen."

b) "Mein lieber Schöpfer und Vater, du wirst gnädiglich zu gut halten, dass ich ... so schändlich muss reden wider deine verfluchten Feinde, Teufel und Juden. Du weißt, dass ichs tu aus Brunst meines Glaubens und zu ehren deine göttliche Majestät."

(a) WA 18, S.601 – Die Aussage Luthers ist hier auf die Auseinandersetzung mit dem Gelehrten Erasmus von Rotterdam bezogen
b) WA 53 (1920), S.605)
Jesus warnt vor Selbsterhöhung

"Der Pharisäer stand für sich und betete so: ´Ich danke dir Gott, dass ich nicht bin wie die anderen Leute, Räuber, Betrüger, Ehebrecher oder auch wie dieser Zöllner´ ... Denn wer sich selbst erhöht, der wird erniedrigt werden; und wer sich selbst erniedrigt, der wird erhöht werden."

(Lk. 18, 11.14)

Jesus sagt voraus, dass Mörder von Christen glauben, sie tun Gott einen Gefallen damit

"Es kommt aber die Zeit, dass wer euch tötet, meinen wird, er tue Gott einen Dienst damit."

(Joh. 16, 2)


Jesus sagt voraus, dass seine Nachfolger "Teufel" genannt werden

"Es ist für den Jünger genug, dass er ist wie sein Meister ... Haben sie den Hausherrn Beelzebul genannt, wie viel mehr werden sie seine Hausgenossen so nennen! Darum fürchtet euch nicht vor ihnen."

(Mt. 10, 25)
26) Luther: Gott will den Tod bestimmter Sünder und deren ewige Verdammnis

"... der Empfang des Heils und des Unheils hängt allein davon ab, ... welche Menschen er [Gott] verloren gehen lassen will, und welche nicht ... Luther ... präzisiert auch, ... was er [Gott] will, nämlich den Tod des Sünders, den er keineswegs betrauert oder gar aufzuheben bereit ist. Und zwar aus dem bereits vorgebrachten Grund, dass Gott ´omnia in omnibus´ (= alles in allem) wirkt, auch den Tod."

(Wolfgang Behnk in: Contra Liberum Arbitrium Pro Gratia Dei, Frankfurt 1982, S.362)
Jesus: Der Menschensohn sucht die Verlorenen und hilft ihnen zur Umkehr

a) "Denn der Menschensohn ist gekommen, zu suchen und selig zu machen, was verloren ist."

b) "So sage ich euch, wird Freude sein vor den Engeln Gottes über einen Sünder, der Buße tut."

c) Gleichnis vom verlorenen Sohn: "...mein Sohn war tot und ist wieder lebendig geworden; er war verloren und ist gefunden worden. Und sie fingen an, fröhlich zu sein."

(a) Mt. 19, 10; b) Lk. 15 ,10; c) Lk. 15, 24)
27) Luther hat einige Andersgläubige gern, die sich selbst umbringen

"Ich habe die fanatischen und wütenden Schwärmer gern; sie bringen sich selbst um."

(Tischreden, Luther Deutsch, a.a.O., 279)
Jesus: Bedingungslose Liebe zu allen Menschen

"Und wenn ihr die liebt, die euch lieben, welchen Dank habt ihr davon? Denn auch die Sünder liebe ihre Freunde ... Vielmehr liebt eure Feinde."

(Lk. 6, 32.35a)
28) Luther: Der Heilige Geist setzt den Tod zur Strafe ein

"Die Christen könnten den Tod leicht erdulden, wenn sie nicht wüssten, dass der Zorn Gottes mit dem Tod verbunden ist. Das macht uns den Tod sauer ... Der Heilige Geist setzt den Tod ein zur Strafe, dass er uns schrecken soll - nicht zum Spaß."

(Tischreden, Luther Deutsch, a.a.O., 814.816)
Jesus: Der Heilige Geist tröstet

a) "Wenn aber der Tröster kommen wird, den ich euch senden werde vom Vater, der Geist der Wahrheit, der vom Vater ausgeht, der wird Zeugnis geben von mir ... "

b) "Ich bin die Auferstehung und das Leben. Wer an mich glaubt, der wird leben, auch wenn er stirbt ..."

(a) Joh. 15, 26; b) Joh. 11, 25)
29) Luther: Gott muss zeitweise Teufel werden, Geglaubtes verbirgt sich unter dem Schein des Gegenteils

a) "Gott kann nicht Gott sein, Er muss zuvor ein Teufel werden ... Ich muss dem Teufel ein Stündlein die Gottheit gönnen, und unserem Gott die Teufelheit zuschreiben lassen. Es ist damit aber noch nicht aller Tage Abend. Es heißt doch zuletzt: Seine Güte und Treue waltet über uns."

b) Das Geglaubte "verbirgt sich unter dem Schein des Gegenteils."

a) WA 31, S.249f.;
b) WA 18 zitiert nach H. G. Pöhlmann, Abriss der Dogmatik, Gütersloh 1980, 3. Auflage, S.82)
Jesus: Sein Tun hat nichts Teuflisches an sich. Es bewirkt sichtbar Gutes


a) "Ich habe keinen bösen Geist, sondern ich ehre meinen Vater."

b) Jesus auf die Frage, ob er es ist, "der da kommen soll": "Blinde sehen und Lahme gehen, Aussätzige werden rein, und Taube hören, Tote stehen auf, und Armen wird das Evangelium gepredigt. Und selig ist, wer an mir keinen Anstoß nimmt."

(a) Joh. 8, 49; b) Mt. 11, 5-6)
30) Luther: Kein freier Wille bei den entscheidenden Glaubens- und Lebensfragen; keine Freiheit, Gott zu suchen

"Auf diese Weise ist der menschliche Wille mitten zwischen beide [Gott und Satan] gestellt, ganz wie ein Reittier, wenn Gott darauf sitzt, will er und geht, wohin Gott will ... Wenn der Satan darauf sitzt, will er und geht, wohin der Satan will. Und er hat nicht die Entscheidungsfreiheit, zu einem der Reiter zu laufen oder ihn zu suchen, sondern die Reiter selbst streiten darum, ihn festzuhalten und zu besitzen."

(WA 18, S.635)
Jesus lädt die Menschen ein, ihm aus freiem Willen nachzufolgen. Den Suchenden verspricht er, dass sie finden

a) "Folge mir nach!"

b) "Suchet, so werdet ihr finden."

(a) Lk. 9, 59; 18, 22 u.a.; b) Mt. 7, 7)
31) Luther: Theologen sind im Himmel

"Es ist sehr fraglich, ob Juristen selig werden, da es doch den Theologen schwer ist, obwohl die Theologen bereits gerecht und im Himmel sind."

(Tischreden, Luther Deutsch, a.a.O., 361)
Jesus: Theologen gehen nicht in den Himmel und hindern auch andere daran

"Weh euch, Schriftgelehrte und Pharisäer, ihr Heuchler, die ihr das Himmelreich zuschließt vor den Menschen! Ihr geht nicht hinein, und die hinein wollen, lasst ihr nicht hineingehen."

(Mt. 23, 13)
32) Luther: Der Kirche geht es um den Himmel

"Beim Zorn der Kirche geht es um die Seele und den Himmel."

(Tischreden, Luther Deutsch, a.a.O., 512)
Jesus: Theologen und ihre Anhänger machen aus Menschen "Kinder der Hölle"

"Weh euch, Schriftgelehrte und Pharisäer, ihr Heuchler, die ihr Land und Meere durchzieht, damit ihr einen für euren Glauben gewinnt; und wenn er´s geworden ist, macht ihr aus ihm ein Kind der Hölle, doppelt so schlimm wie ihr."

(Mt. 23, 15)
33) Luther über den Zorn als beste Arznei

"Ich habe ... keine bessere Arznei als den Zorn. Denn wenn ich gut schreiben, beten und predigen will, dann muss ich zornig sein; da erfrischt sich mein ganz Geblüt, mein Verstand wird geschärft, und alle Anfechtungen weichen."

(Tischreden, Luther Deutsch, a.a.O., 357)


Jesus über den Zorn als Verstoß gegen die Gebote

"Ihr habt gehört, dass zu den Alten gesagt ist: ´Du sollst nicht töten; wer aber tötet, der soll des Gerichts schuldig sein.´ Ich aber sage euch: ´Wer mit seinem Bruder zürnt, der ist des Gerichts schuldig.´"

(Mt.5, 21-22)

Anmerkung : Mit dem "Gericht" ist das Gesetz von Saat und Ernte gemeint, mit dem sich jeder selbst richtet. Denn alles, was jemand einem anderen zufügt, fällt wieder auf ihn selbst zurück.
34) Luther: Gott straft

"Gott straft selbst, aber heimlich, entweder durch Armut, eine böse Frau, durch ungehorsame Kinder und auf viele andere Weise. Was für eine Strafe wünscht du also?"

(Tischreden, Luther Deutsch, a.a.O., 655)


Jesus über den liebenden Gott

"Was meint ihr? Wenn ein Mensch hundert Schafe hätte und eins unter ihnen sich verirrte; lässt er nicht die neunundneunzig auf den Bergen, geht hin und sucht das verirrte? Und wenn es geschieht, dass er´s findet, wahrlich, ich sage euch: er freut sich darüber mehr als über die neunundneunzig, die sich nicht verirrt haben."

(Mt. 18, 12-13)
35) Luther: Teufel verursacht Krankheiten

"Aber sie [die Ärzte] sehen nicht auf den Teufel als den Urheber der sonst natürlichen Ursache eine Krankheit ... Ich glaube, dass bei allen schweren Krankheiten der Teufel der Urheber und Anstifter ist."

(Tischreden, Luther Deutsch, a.a.O., 678)
Jesus: Sünde des Menschen verursacht letztlich Krankheiten

a) Zu einem Gelähmten: "Mein Sohn, deine Sünden sind dir vergeben."

b) Zu einem Geheilten: "Siehe, du bist gesund geworden; sündige hinfort nicht mehr, dass dir nicht etwas Schlimmeres widerfahre!"

(a) Mk. 2,5; b) Joh. 5, 14)
36) Luther: Frage nach dem "Warum" bei Unglück und Wohlergehen ist schlimmste teuflische Versuchung

"Die schwersten Anfechtungen sind, wenn der Teufel uns dahin bringt, dass wir nach den Ursachen des Wohlergehens und des Unglücks forschen ... Das ´Warum´ hat alle Heiligen gequält."

(Tischreden, Luther Deutsch, a.a.O., 672)
Jesus: Wer Sünde erkennt und Buße tut, kann Unglück verhindern

"Meint ihr, dass diese Galiläer mehr gesündigt haben als alle anderen Galiläer, weil sie das erlitten haben? Ich sage euch: Nein; sondern wenn ihr nicht Buße tut, werdet ihr alle auch so umkommen."

(Lk. 13, 2 - Der Turm von Siloah war eingestürzt. 18 Menschen kamen ums Leben.)
37) Luther betrachtet die Vernunft als Hure des Teufels

Die Vernunft "ist die höchste Hur, die der Teufel hat."

(WA 51,126,7ff; vgl. 10 I,1,326,16; 18,164, 24.182,11)
Die Menschen sind beeindruckt vom Verstand des jugendlichen Jesus

"Und alle, die ihm zuhörten, verwunderten sich über seinen Verstand und seine Antworten."

(Lk. 2, 47)

Jesus bezieht die Vernunft des Menschen mit ein

Z.B.: "An dem Feigenbaum aber lernt ein Gleichnis: Wenn jetzt seine Zweige saftig werden und Blätter treiben, so wisst ihr, dass der Sommer nah ist. Ebenso auch: wenn ihr seht, dass dies geschieht, so wisst, dass er [der Tag, an dem Jesus wieder- kommt] nahe vor der Tür ist."

(Mk. 13, 28-29)
38) Luther gegen Offenbarungen aus Prophetenmund

"Eurem Geist hau ich auf die Schnauzen."

(1520 gegen die Zwickauer Propheten; zitiert nach Walter Nigg, Prophetische Denker, Rottweil 1986, S.87)
Jesus für das Prüfen von Offenbarungen aus Prophetenmund

"An ihren Früchten sollt ihr sie [die Gottespropheten] erkennen. Kann man denn Trauben lesen von den Dornen oder Feigen von den Disteln?"

(Mt. 7, 16)
39) Luther über die Passivität als Kennzeichen des Christen

"Ein Christ ist vor Gott passiv, weil er hier nur empfängt, und vor den Menschen, denn hier duldet er nur."

(Tischreden, Luther Deutsch, a.a.O., 604)
Jesus über den aktiven Glauben, das Tun, als Kennzeichen des Christen

"Darum, wer diese meine Rede hört und tut sie, der gleicht einem klugen Mann, der sein Haus auf Fels baute ... Und wer diese meine Rede hört und tut sie nicht, der gleicht einem törichten Mann, der sein Haus auf Sand baute."

b) "Was ihr getan habt, einem von diesen meinen geringsten Brüdern, das habt ihr mir getan."

(a) Mt. 7, 21.25; b) Mt. 25, 40)
40) Luther: Sündige tapfer, aber glaube tapferer!

"Sündige tapfer, aber glaube [noch] tapferer und freue dich in Christus, der Sieger ist über Sünde, Tod und Welt!"

(Brief an Philipp Melanchthon vom 1.8.1521; WA, Briefwechsel 2,
Nr. 424)
Jesus: Dein Glaube hat dir geholfen. Sündige nicht mehr!

a) "Steh auf, geh hin; dein Glaube hat dir geholfen."

b) "Siehe du bist gesund geworden; sündige hinfort nicht mehr!"

(a) Lk. 17, 19; b) Joh. 5,14)
41) Luther wünscht "seinen Gegnern" den Tod

Man solle sie wie "Hunde und Säue" sterben lassen.

(In: Vermahnung zum Sakrament, 1530, bei Hans-Joachim Neumann, Luthers Leiden, Berlin 1995, S.173)
Jesus: Vergebung für seine Mörder

"Vater, vergib ihnen; denn sie wissen nicht, was sie tun!"

(Lk. 23, 34)
42) Der Schriftgelehrte Luther: Das Wichtigste ist das Reden

"Mag ich immerhin als hoffärtig, geizig, als ein Ehebrecher, Totschläger, Feind des Papstes und aller Laster schuldig gefunden werden, wenn ich nur nicht des gottlosen Stillschweigens angeklagt werde."

(Brief an Staupitz, WA Br2, 264, 24-27)



Anmerkung: Der Biograf und Luther-Freund Hans-Joachim Neumann stellt viele Indizien zusammen, die darauf hinweisen, dass Luther (der bis 1517 "Luder" hieß) seinen Freund Hieronimus Buntz 1505 im Duell tötete und aus Schutz vor der Strafverfolgung ins Kloster eintrat. Außerdem hatte Luther seit 1503 ein Verhältnis zu einer verheirateten Frau. (Luthers Leiden, a.a.O., S.151ff.)
Jesus warnt vor Schriftgelehrten, die reden, aber nicht tun. Zu seiner Familie gehört, wer seine Lehre auch tut

a) Über die Schriftgelehrten: " ... nach ihren Werken sollt ihr nicht handeln; denn sie sagen´s zwar, tun´s aber nicht."

b) "Meine Mutter und meine Brüder sind diese, die Gottes Wort hören und tun."

(a) Mt. 23, 3; b) Lk. 8, 21)



Anmerkung: Vgl. die Belegstellen dafür, dass es Jesus auf das Tun ankommt unter Nr. 18
43) Luther wird von vielen geehrt

Z.B. von Adolf Hitler: "Luther war ein großer Mann, ein Riese. Mit einem Ruck durchbrach er die Dämmerung; sah den Juden, wie wir ihn erst heute zu sehen beginnen."

(Adolf Hitler in: Zwiegespräche zwischen Adolf Hitler und mir, von Dietrich Eckart, München 1924; S.34)


Nach 1945 in Ost und West:
Luther wird weiterhin gelobt und gefeiert, z.B. im "Lutherjahr" 1983 anlässlich seines 500. Geburtstags oder bei den Lutherfeiern 1996 anlässlich seines 450. Todestags.
Jesus: Weh euch, wenn euch jeder wohl redet!

"Weh euch, wenn euch jedermann wohl redet! Denn das gleiche haben ihre Väter den falschen Propheten auch getan."

(Lk. 6, 26)
44) Das Vermächtnis Luthers:

"Über Jahrhunderte hinweg mahnt uns das Vermächtnis Martin Luthers: ´Solche wunderliche Zeiten sind jetzt, dass ein Volk den Himmel eher mit Blutvergießen gewinnen kann, denn anders sonst mit Beten.´... Heil Hitler."

(b) Aufruf zur Jahreswende 1944 in: Thüringer Kirchenblatt und Kirchlicher Anzeiger Nr. 1 / 1944)
Jesus: Jeder muss Rechenschaft für seine Worte abgeben

"Ich sage euch aber, dass die Menschen Rechenschaft geben müssen am Tag des Gerichts von jedem nichtsnutzigen Wort, das sie geredet haben. Aus deinen Worten wirst du gerechtfertigt werden, und aus deinen Worten wird das Urteil gesprochen werden."

(Mt. 12, 36)
45) Luther und seine Nachfolger: Im Krieg notfalls tapfer töten!

"`Sei ein starker Sünder, aber umso stärker glaube und erfreue Dich in Christus´, hat Luther an Philipp Melanchthon geschrieben, als dieser in der Gewalt das einzige Mittel gegen die Bilderstürmerei sah, aber vor dem sündhaften Charakter der Gewalt zurückschreckte. Mit diesem erlösenden Satz sollten Feldgeistliche auf dem Balkan jeden Morgen den Soldaten Trost zusprechen."

(Der lutherische Theologe und Journalist Dr. Uwe Siemon-Netto im April 1999 anlässlich des Kosovo-Krieges in: idea-spektrum 14 / 1999)
Jesus: Stifte Frieden, und schlage auch nicht zurück!

a) "Selig sind die Friedensstifter; denn sie werden Gottes Kinder heißen!"

b) "Wenn dich jemand auf deine rechte Backe schlägt, dem biete die andere auch dar."
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#2
Ich glaube nicht daß irgendein Protestant heutzutage ernsthaft Luther als 'Propheten' ansieht - selbst das Knolle-Zitat aus der Nazizeit ist wohl weniger theologisch als politisch zu verstehen. Luther war heißblütig und wohl auch politisch beeinflussbar und hat in seinem umfangreichen Schrifttum zweifellos viel geschrieben was dem heutigen Verständnis - auch vom Geist des Christentums - widerspricht - ebenso wie seine zeitgenössischen Gegner. Deswegen aber heute mit ihm das zu tun was er damals mit dem Papst machte - ihn zum 'Antichrist' hochzustilisieren und ihn Jesus gegenüberzustellen - geht wohl an der Sache vorbei.

Die Sammlung ist aber durchaus interessant - eine Stelle daraus, 'Ob kriegsleutte auch ynn seligem stande seyn künden', habe ich selbst schon mal verwendet als europäische Parallele zu einem ähnlichen 'Sager' eines bedeutenden buddhistischen Lehrers zur Zeit des II. Weltkriegs...

() qilin
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#3
(18-02-2004, 02:19)Guest schrieb: So spricht Martin Luther -
so spricht Jesus von Nazareth

Für evangelische Christen ist Jesus Gott und Luther ein Mensch. Alle Menschen sind Sünder (außer Jesus, der Mensch wurde), also ist es auch nicht so überraschend, wenn sich bei Luther Sünden finden lassen.

Luthers "Tischreden" sind systematisch aufgezeichnet worden. Damals war es üblich (und aus hygienische Gründen auch sinnvoll), zum Essen Bier zu trinken, also dürfte Luther bei dem, was er in den Tischreden sagte, selten ganz nüchtern gewesen sein. Manches darin wär besser nie gesagt worden, und in über 10 Jahren täglicher Gespräche beim Essen kommt viel zusammen ...

Allerdings hat Luther auch in ernsthaften Schriften Problematisches gesagt. Dabei mehrfach im Alter das Gegenteil von dem, was er zunächst sagte (Duldung andersgläubiger, gegen Antijudaismus). Daher ist der "junge" Luther vorbildlicher als der alte.

In der Lutherdekade, die zur Zeit läuft, wird die dunkle Seite Luthers ausdrücklich auch von der evangelischen Kirche thematisiert. Allerdings nicht so einseitig wie von dem selbsternannten "Theologen" (der übrigens der Uriella-Sekte angehört).

Trotz aller Vorbehalte, die ein "Wiedertäufer" (ums mit Luthers Worten zu sagen) wie ich gegen Luther hat, sehe ich ihn insgesamt positiv.
Relativismus: "du hast deine Wahrheit, ich habe meine, beide sind richtig"
Toleranz: "was du sagst ist falsch, aber du hast das Recht, es zu sagen"
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#4
Ich versuche gerade, mich zu erinnern, wo ich damals, als dieses Topic erstellt wurde, wohl war. Memories... Icon_cheesygrin

(26-02-2016, 13:02)helmut schrieb: Damals war es üblich (und aus hygienische Gründen auch sinnvoll), zum Essen Bier zu trinken, also dürfte Luther bei dem, was er in den Tischreden sagte, selten ganz nüchtern gewesen sein.

Ich mag dieses Bild. Die Vorstellung, dass fast alle wichtigen Entscheidungen in der Geschichte der Menschheit im besoffenen Zustand gefaellt wurden, macht das Ganze doch etwas verstaendlicher  Occasion14
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#5
(26-02-2016, 13:14)Ulan schrieb:
(26-02-2016, 13:02)helmut schrieb: Damals war es üblich (und aus hygienische Gründen auch sinnvoll), zum Essen Bier zu trinken, also dürfte Luther bei dem, was er in den Tischreden sagte, selten ganz nüchtern gewesen sein.

Ich mag dieses Bild. Die Vorstellung, dass fast alle wichtigen Entscheidungen in der Geschichte der Menschheit im besoffenen Zustand gefaellt wurden, macht das Ganze doch etwas verstaendlicher  Occasion14

Nö, die Tischreden handeln von Gesprächen bei Tisch. Meist abends. Entschieden wurde nüchtern. Icon_cool
Relativismus: "du hast deine Wahrheit, ich habe meine, beide sind richtig"
Toleranz: "was du sagst ist falsch, aber du hast das Recht, es zu sagen"
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