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Anschläge in Paris
#16
youtube.com/watch?v=syygOaRlwNE

Hier ein Vortrag von Dr Michael Lüders über die Tele-Akademie (.de).
Augestrahlt über die SWR und nun hochgeladen beim ARD Youtube-Kanal.

Der Vortrag kommt gut an und beschreibt die Situation der Politik in NahOst angefangen in den 50er Jahren in Iran, bis hin zur Bildung von diversen Gruppen wie IS/ISIS/Daesh, sowie unter Anderem auch zu der Situation rund um Assad und der Gesellschaft in Syrien usw.
Der Vortrag zu seinem Buch "Wer den Wind sät.." geht 70 min. und wird verständlich vorgetragen.
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#17
(18-11-2015, 14:10)Erich schrieb: Einige Aktivitäten des Westens betrachte auch ich als verfehlt.
"Einige"? Ich denke, unsere ganze Lebensweise ist auf Raub, Raubbau, Ausbeutung und Bereicherung ausgelegt. Das zivilisatorische Mäntelchen (unsere "Europäischen Werte") ist ein einziges, großangelegtes Lügengebäude, das uns vorgaukelt, dass unsere Technik-Versessenheit, unsere Art des Geldmachens immer so weiter geht. Wehe dem Politiker, der laut sagt, dass es so nicht weiter geht, dass für andere etwas überbleiben muss.

(18-11-2015, 14:10)Erich schrieb: Der Terror entsteht aus Interpretationen von Koran und Sunna und ist u.a. in der überlieferten Geschichte des Lebens des Religionsgründers, der als sakrosankt und vorbildhaft gilt, begründet. ...
Falsch! Der Terror entsteht aus Armut, Bedeutungs- und Perspektivlosigkeit. Alles andere ist ideologisch draufgesetzt. Mord und Terror verleihen dem Bedeutungslosen ein lichtvolles, erfülltes Dasein.
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
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#18
(18-11-2015, 14:10)Erich schrieb: Einige Aktivitäten des Westens betrachte auch ich als verfehlt. Aber sie lösten den islamistischen Terror nicht aus. Der Terror entsteht aus Interpretationen von Koran und Sunna und ist u.a. in der überlieferten Geschichte des Lebens des Religionsgründers, der als sakrosankt und vorbildhaft gilt, begründet. So erfolgten die Anschläge des 11.09.01 in NY und Washington, denen um die 3000 Zivilisten zum Opfer fielen, aus einem Land, dem die USA im Befreiungskrieg gegen die Sowjetunion beigestanden hatten und sind somit keine Folge militärischer Aktivitäten des Westens.
Sehe ich allerdings anders, dem Westen fällt die Geschichte auf die Füße und was lernen wir daraus?
Nichts, uns genehme Systeme/Regime/Monarchin unterstützen wir weiter.
Hauptsache die Ausbeutung in den Regionen wird nicht gestört und an anderer Stelle geht es halt weiter wie immer.
Wer nun wirklich glaubt hinter den Islamisten u.Koran würden sich lediglich naive Religionsfanatiker verstecken.
Gerade die Anschläge 9/11 und Al Quaida glaubst Du wirklich ihre Motivation kam wegen ein paar Jungfrauen als Belohnung?
"Ungebildetes" Kanonenfutter wird instrumentalisiert und das Werkzeug ist halt religiöse Propaganda. Wir sollten doch nun wirklich wissen was Propaganda bewirken kann.
Dieser Terror ist Fortführung von Politik mit anderen Mitteln. Militärisch kann noch niemand konventionell gegen den Westen bestehen.


Was die "Befreiung" Afghanistans betrifft und was daraus gelernt wurde bis heute mit Zwischenstopp Irak s. nun Syrien. Wir "befreien" Syrien von Assad und dann?
Das nächste vollkommen destabilisierte Land in dem jeder eine Knarre und jeder mit jedem noch eine Rechnung offen hat.
Soll man raten was am Ende das Ergebnis ist?

Es ist bald ein Treppenwitz der Geschichte das einzige stabile Land dort der Iran. Ein Land das aus sich heraus die Revolution geschafft hat, mit allen Nebenwirkungen und Folgen aber das gehört wohl dazu.


Aber wir sollten schon jetzt auf "ruhige" Länder in Afrika schauen, dort wird bereits die nächste Saat gesetzt. Die reichen prowestlichen Ölscheichs kaufen im riesigen Umfang Ackerland auf, macht ja auch Sinn wir der Westen machen die dortigen einheimischen Bauern mit unseren Multinationalen Konzernen und Wirtschaftspolitik platt.
So bekommen sie wenigstens noch ein Einkommen^^.
Ach diese arabischen Staaten sind zufällig auch die Empfänger moderner westlicher Militärtechnik Icon_wink
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#19
(16-11-2015, 11:54)Schmettermotte schrieb: Ich gehe mal davon aus, dass jeder hier von den Anschlägen in Paris gehört hat und hoffe, dass niemand direkt betroffen ist.

Für mich stellt sich gerade die Frage, welchen Sinn diese Anschläge für den IS machen. Geht es um reine Machtdemonstration? Provokation? Oder ist das Ziel des IS viel konkreter?

In den Nachrichten wurde ein Flüchtling interviewt, der bereits in Deutschland ist und der sagte, dass seiner Meinung nach der IS mit den Anschlägen erreichen will, dass Flüchtlinge jetzt pauschal wie mögliche Terroristen behandelt und nirgendwo mehr aufgenommen werden. Könnte das sein? Könnte es das Ziel des IS sein, die Flucht speziell der Syrer nach Europa zu verhindern und zu versuchen dieses so zu erreichen?

Ich kann mich auch nicht wirklich gegen mehr Vorsicht aussprechen. Erst am letzten Wochenende sind in der Kleinstadt in der meine restliche Familie wohnt mehr als 1000 Flüchtlinge angekommen und mehr als die Hälfte davon sind aus dem Bus gestiegen und direkt, ohne Registrierung weitergelaufen und, im wörtlichsten Sinne, einfach im Dunkel der Nacht verschwunden. Niemand weiß wo die hingegangen sind, wie viele es waren und woher die kamen. Wirklich niemand.

Bei allem Verständnis und aller Hilfsbereitschaft geht es so doch auch nicht weiter. Wo liegt also der Mittelweg zwischen Vorsicht und Hilfsbereitschaft und was sollte man tun, um den eventuellen Plan der IS nicht aufgehen zu lassen?

Hier?
Als erstes ganz schnell vergessen, Terroristen müssten als Flüchtlinge kommen. Bei den Erfolgen und Verbindungen hat der IS wohl Zugriff auf wie viele Dokumente, Pässe etc.?
Angst ist absolut fehl am Platz , jeden Monat sterben in Deutschland ~300 Menschen im Straßenverkehr. Die Anzahl der Todesfälle im Haushalt...
Haben wir davor Angst?
Nein, warum?

Klar gibt es jetzt Angst und Furcht in der Bevölkerung nur diese ist eben absolut irrational.
Aber Bingo die Terroristen haben ihr Ziel erreicht.
Angst, Furcht u. Misstrauen gegenüber den Flüchtlingen und Länderspiel abgesagt.
Wenn in einer Kleinstadt, Größe dieser Kleinstadt, 500 Flüchtlinge >einfach so< in der Nacht verschwinden war die Organisation wohl desolat.
Das die Flüchtlinge bei dem vorherigen Chaos auf der Flucht, erreichen europäischen Raum nun dann "einfach" gehen fast verständlich.

Was wir, ob Westen, Russen, Inder, Chinesen und die arabischen Ölmultis eh machen müssen, Arsch in der Hose haben und viel Geld in die Hand nehmen.
Nur eine Befriedung, das werden Bodentruppen sein müssen, entmilitarisierte, keinerlei Waffen, Zonen und langfristiger Aufbau mit Perspektive kann eine Änderung bringen die nicht erst in Jahrzehnten Wirkung zeigt. Tja und wenn nichts hilft müssen eben Mauern gebaut werden für Sicherheitszonen, die Welt hat genug Geld und Internierungslager.
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#20
Gundi du hattest nach den Flüchtlingen aus meinem Ausgangspost gefragt:


Das kommt etwas spät aber ich wollte das totzdem noch erklären:

Diese Leute wurden mit dem Bus an einem ja sogenannten Auffanglager abgesetzt, in dem soweit alles für Übernachtungen vorbereitet war. Normalerweise werden die dort dann registriert und versorgt. Um zu registrieren wer da angekommen ist müssen die sich aber erstmal alle im Gebäude sammeln und dann quasi anstehen, um den Mitarbeitern am Tisch zu erklären, wo sie herkommen, wer sie sind usw. Soweit kam es aber nicht. Die Hälfte der Ankömmlinge haben sich nur kurz orientiert wo sie sind, haben wohl sehr schnell verstanden, dass sie da erstmal bleiben sollten und sind dann einfach direkt weitergelaufen. Bevor die Mehrheit der Mitarbeiter die im Gebäude waren das bemerkt haben waren die schon weg und es schien auch keinen so wahnsinnig zu interessieren. Da ist niemand hinterher oder hätte nach denen gesucht. Wenn ein Flüchtling gehen will, dann geht er halt.
Deutsche Bürgern müssen sich, wenn sie umziehen, innerhalb von einer Woche ummelden und dem Staat so mitteilen, wo sie sich aufhalten. Ein Flüchtling muss das anscheinend nicht und keiner der Leute die dort organisiert haben hatten die Order, die Flüchtlinge vom "weitergehen" abzuhalten.

Also sind jetzt ein paar hundert Flüchtlinge irgendwo in NRW unterwegs. Wo auch immer.
Gruß
Motte

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#21
(19-11-2015, 13:31)Ekkard schrieb:
(18-11-2015, 14:10)Erich schrieb: Einige Aktivitäten des Westens betrachte auch ich als verfehlt.
"Einige"? Ich denke, unsere ganze Lebensweise ist auf Raub, Raubbau, Ausbeutung und Bereicherung ausgelegt. Das zivilisatorische Mäntelchen (unsere "Europäischen Werte") ist ein einziges, großangelegtes Lügengebäude, das uns vorgaukelt, dass unsere Technik-Versessenheit, unsere Art des Geldmachens immer so weiter geht. Wehe dem Politiker, der laut sagt, dass es so nicht weiter geht, dass für andere etwas überbleiben muss.

(18-11-2015, 14:10)Erich schrieb: Der Terror entsteht aus Interpretationen von Koran und Sunna und ist u.a. in der überlieferten Geschichte des Lebens des Religionsgründers, der als sakrosankt und vorbildhaft gilt, begründet. ...
Falsch! Der Terror entsteht aus Armut, Bedeutungs- und Perspektivlosigkeit. Alles andere ist ideologisch draufgesetzt. Mord und Terror verleihen dem Bedeutungslosen ein lichtvolles, erfülltes Dasein.

Die westliche "Lebensweise" ist nach außen hin in einem Umfang auf "Raub, Raubbau, Ausbeutung und Bereicherung ausgelegt", der die Lebensweise aller anderen Gesellschaften der Geschichte und der Gegenwart unterschreitet und im Übrigen im Egoismus auch des homo sapiens begründet ist. Und selbst wenn einzelne Politiker funktionierender Demokratien wesentlich mehr als bisher (einiges fließt ja schon) vom Reichtum ihrer Länder abgeben wollen, werden sie es nicht realisieren können und verschlechtern damit ihre Chancen der Wiederwahl. Trotzdem ist die derzeitige westliche Lebensweise meiner festen Überzeugung nach die beste und gegenüber Entwicklungs- und Schwellenstaaten die rücksichtsvollste je dagewesene oder gegenwärtig existente außerhalb des politischen Westens. Ein mea culpa des Westens halte ich deshalb für unangebracht, auch wenn viele Intellektuelle dies anders sehen. 

Und der von Religionen geübte Terror entsteht meiner festen Überzeugung nach schon aus Interpretationen der jeweils als heilig geltenden Bücher. Und Koran und Sunna rechtfertigen Gewalt in einem Umfang, der den durch heilige Bücher anderer Religionen gerechtfertigten übertrifft, weshalb wir Terror aus dem Islam heraus in einem Maß registrieren dürfen, der den jeder anderen in der Gegenwart aktuellen Religion übertrifft und im vergangenen halben Jh bereits bisher mehr Opfer forderte, als Cu-Clux-Clan, RAF, IRA, Rote Brigaden und NSU zusammen. "Armut, Bedeutungs- und Perspektivlosigkeit" erleichtern wohl die Rekrutierung Terror-Bereiter, aber um Terror über eher übliches kriminelles Maß hinaus begehen zu können, ist schon eine Ideologie erforderlich, die Gewalt und ggfs. sogar die Negierung des Selbsterhaltungstriebs lehrt. Wäre dem nicht so, würde Terror z.B. auch aus dem Christentum, dessen Gläubige sich z.T. wohl zu Recht ebenfalls unterprivilegiert fühlen dürften, geübt. Im Übrigen sind es keineswegs immer sich unterprivilegiert fühlende Muslime, die Terror üben. Das beweist u.a. das in vergangener Woche stattgefundene Attentat in Paris und der 11.09.01 (denke an Mohammed Ata).
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#22
(19-11-2015, 15:57)Smiler schrieb: Sehe ich allerdings anders, dem Westen fällt die Geschichte auf die Füße und was lernen wir daraus?
Nichts, uns genehme Systeme/Regime/Monarchin unterstützen wir weiter.
Hauptsache die Ausbeutung in den Regionen wird nicht gestört und an anderer Stelle geht es halt weiter wie immer.
Wer nun wirklich glaubt hinter den Islamisten u.Koran würden sich lediglich naive Religionsfanatiker verstecken.
Gerade die Anschläge  9/11 und Al Quaida glaubst Du wirklich ihre Motivation kam wegen ein paar Jungfrauen als Belohnung?
"Ungebildetes" Kanonenfutter wird instrumentalisiert und das Werkzeug ist halt religiöse Propaganda. Wir sollten doch nun wirklich wissen was Propaganda bewirken kann.
Dieser Terror ist Fortführung von Politik mit anderen Mitteln. Militärisch kann noch niemand konventionell gegen den Westen bestehen.


Was die "Befreiung" Afghanistans betrifft und was daraus gelernt wurde bis heute mit Zwischenstopp Irak s. nun Syrien. Wir "befreien" Syrien von Assad und dann?
Das nächste vollkommen destabilisierte Land in dem jeder eine Knarre und jeder mit jedem noch eine Rechnung offen hat.
Soll man raten was am Ende das Ergebnis ist?

Es ist bald ein Treppenwitz der Geschichte das einzige stabile Land dort der Iran. Ein Land das aus sich heraus die Revolution geschafft hat, mit allen Nebenwirkungen und Folgen aber das gehört wohl dazu.


Aber wir sollten schon jetzt auf "ruhige" Länder in Afrika schauen, dort wird bereits die nächste Saat gesetzt. Die reichen prowestlichen Ölscheichs kaufen im riesigen Umfang Ackerland auf, macht ja auch Sinn wir der Westen machen  die dortigen einheimischen Bauern mit unseren Multinationalen Konzernen und Wirtschaftspolitik platt.
So bekommen sie wenigstens noch ein Einkommen^^.
Ach diese arabischen Staaten sind zufällig auch die Empfänger moderner westlicher Militärtechnik Icon_wink

Die Geschichte, die D.E. "dem Westen auf die Füße fällt", unterscheidet sich in keinster Weise von der Geschichte vergangener Imperien, auch nicht der islamischer Staaten, wie u.a. die Ausbreitung dieser Religion durch das Schwert belegt, und das auch dann nicht, wenn das Abendland in den letzte Jh`en diesbezüglich wesentlich erfolgreicher war, was keineswegs freiwillig geübter islamischer Abstinenz zu verdanken ist.  

Die Lage im "Iran" ist weniger stabil als manche zu erkennen glauben. Lies "free Iran now" und/oder gehe auf die Web-site des "Menschenrechtsvereins", den ich ideell und finanziell unterstütze. Das Mullah-Regime kam zwar durch freie Wahlen an die Macht, unterdrückt aber seither Scharia-gerecht jede Opposition - ähnlich wie die NSDAP nach 1933 im dt. Reich. Trotz Schia wird islamisches Recht ähnlich dem saudischen Rechtssystem praktiziert und die Pasdaran (=Revolutionsgarden) nehmen Funktionen ein, die denen der saudischen Religionspolizei gleichzusetzen sind.   

Zu Deinen gegenüber dem politischen Westen erhobenen Beschuldigungen s. auch meinen letzten Beitrag oben.
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#23
(18-11-2015, 14:10)Erich schrieb: Einige Aktivitäten des Westens betrachte auch ich als verfehlt. Aber sie lösten den islamistischen Terror nicht aus. Der Terror entsteht aus Interpretationen von Koran und Sunna und ist u.a. in der überlieferten Geschichte des Lebens des Religionsgründers, der als sakrosankt und vorbildhaft gilt, begründet. So erfolgten die Anschläge des 11.09.01 in NY und Washington, denen um die 3000 Zivilisten zum Opfer fielen, aus einem Land, dem die USA im Befreiungskrieg gegen die Sowjetunion beigestanden hatten und sind somit keine Folge militärischer Aktivitäten des Westens.

Um zu so einer Einschaetzung zu gelangen, muss man wohl die letzten Jahrzehnte unter einem Stein verbracht haben. Die Taliban in Afghanistan sind von den USA zu dem gemacht worden, was sie sind, und auch ihre Machtposition ist die Folge direkter Foerderung durch die USA. Der "Westen" verfolgt im Nahen Osten die fatale Politik, immer den zu unterstuetzen, der gerade gegen den gerade populaersten Gegner ist, und dabei wird nicht beachtet, was man da unterststuetzt. Da man die eigenen Interessen gegen die Sowjetunion durchsetzen wollte, hatte man bei den "Freunden" nicht so hingeschaut; um Afghanistan selbst kuemmerte sich dabei niemand; Hauptsache der Sowjetunion wurde geschadet.

Grossbritannien und die USA haben die Demokratie im Iran zerstoert und somit den Ayatollahs den Weg geebnet. Saddam Hussein war eine Kreation US-amerikanischer Aussenpolitik. Der zweite Irak-Krieg, also dort, wo sich IS jetzt tummelt, wurde ohne irgendwelche nachvollziehbaren Gruende vom Westen vom Zaun gebrochen, und dem sind dort Hunderttausende zum Opfer gefallen. In Afghanistan und Pakistan werden weiterhin mit ferngelenkten Waffen angeblich "legitime Ziele" beschossen, wobei regelmaessig unschuldige Zivilisten zu Tode kommen. D.h., der "Westen" ueberzieht immer noch fast taeglich die Region mit Terror. Gemessen daran ist das, was hier jetzt zurueckkommt, noch vergleichsweise harmlos.
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#24
(20-11-2015, 21:49)Ulan schrieb:
Ulan schrieb:
Erich schrieb:Einige Aktivitäten des Westens betrachte auch ich als verfehlt. Aber sie lösten den islamistischen Terror nicht aus. Der Terror entsteht aus Interpretationen von Koran und Sunna und ist u.a. in der überlieferten Geschichte des Lebens des Religionsgründers, der als sakrosankt und vorbildhaft gilt, begründet. So erfolgten die Anschläge des 11.09.01 in NY und Washington, denen um die 3000 Zivilisten zum Opfer fielen, aus einem Land, dem die USA im Befreiungskrieg gegen die Sowjetunion beigestanden hatten und sind somit keine Folge militärischer Aktivitäten des Westens.
Zitat:
Um zu so einer Einschaetzung zu gelangen, muss man wohl die letzten Jahrzehnte unter einem Stein verbracht haben. Die Taliban in Afghanistan sind von den USA zu dem gemacht worden, was sie sind, und auch ihre Machtposition ist die Folge direkter Foerderung durch die USA.


Und weil die Taliban von den USA gegen die UDSSR unterstützt wurden, boten sie Al Qaida die Basis für die Anschläge in NY und Washington? Also das ist schon ein extrem stichhaltiges Motiv. Icon_wink Nee. Die Lebensweise der USA und anderer Staaten des politischen Westens widerspricht islamischen Vorstellungen extrem und die politische und militärische Macht dieser u.a. nicht-islamischer Staaten ist ein Hindernis auf dem Weg zur islamischen weltweiten Dominanz, auf die der Islam aus islamistischen Sicht berechtigt Anspruch erhebt, weil Muslime die einzig wahre Wahrheit zu besitzen glauben und die meisten von ihnen dem angeblich ewig gültigen Gesetz Gottes folgen.


Ulan schrieb:Der "Westen" verfolgt im Nahen Osten die fatale Politik, immer den zu unterstuetzen, der gerade gegen den gerade populaersten Gegner ist, und dabei wird nicht beachtet, was man da unterststuetzt. Da man die eigenen Interessen gegen die Sowjetunion durchsetzen wollte, hatte man bei den "Freunden" nicht so hingeschaut; um Afghanistan selbst kuemmerte sich dabei niemand; Hauptsache der Sowjetunion wurde geschadet.


Dem ich stimme ich überwiegend zu. Aber abgesehen davon, dass der Westen tat, was andere auch taten und tun, kann ich darin kein Motiv für den Terror am 11.09.01 des Unterstützten gegen seinen Unterstützer erkennen.


Ulan schrieb:Grossbritannien und die USA haben die Demokratie im Iran zerstoert und somit den Ayatollahs den Weg geebnet. Saddam Hussein war eine Kreation US-amerikanischer Aussenpolitik. Der zweite Irak-Krieg, also dort, wo sich IS jetzt tummelt, wurde ohne irgendwelche nachvollziehbaren Gruende vom Westen vom Zaun gebrochen, und dem sind dort Hunderttausende zum Opfer gefallen. In Afghanistan und Pakistan werden weiterhin mit ferngelenkten Waffen angeblich "legitime Ziele" beschossen, wobei regelmaessig unschuldige Zivilisten zu Tode kommen. D.h., der "Westen" ueberzieht immer noch fast taeglich die Region mit Terror. Gemessen daran ist das, was hier jetzt zurueckkommt, noch vergleichsweise harmlos.


Ich stimme Dir, den Iran betreffend, teilweise, den Irak betreffend in vollem Umfang zu. Die westliche Intervention wurde mit einer dreisten Lüge gerechtfertigt -  verwerflich, auch wenn ein extrem blutiger Diktator gestürzt wurde – im Übrigen einer, der Islamisten wahrscheinlich besser hätte in Zaum halten können, als die augenblickliche irakische Regierung und ihre westlichen Unterstützer (gilt auch ähnlich für Gaddafi und einige andere Diktatoren).


Zu Afghanistan und Pakistan will ich Dich fragen, wie man Terroristen anders bekämpfen kann als es dort geschieht? Oder soll man deren Angriffe auf den Westen einfach ohne Gegenwehr akzeptieren?
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#25
(20-11-2015, 20:03)Erich schrieb: h dann nicht, wenn das Abendland in den letzte Jh`en diesbezüglich wesentlich erfolgreicher war, was keineswegs freiwillig geübter islamischer Abstinenz zu verdanken ist.  

Die Lage im "Iran" ist weniger stabil als manche zu erkennen glauben. Lies "free Iran now" und/oder gehe auf die Web-site des "Menschenrechtsvereins", den ich ideell und finanziell unterstütze. Das Mullah-Regime kam zwar durch freie Wahlen an die Macht, unterdrückt aber seither Scharia-gerecht jede Opposition - ähnlich wie die NSDAP nach 1933 im dt. Reich. Trotz Schia wird islamisches Recht ähnlich dem saudischen Rechtssystem praktiziert und die Pasdaran (=Revolutionsgarden) nehmen Funktionen ein, die denen der saudischen Religionspolizei gleichzusetzen sind.   

Zu Deinen gegenüber dem politischen Westen erhobenen Beschuldigungen s. auch meinen letzten Beitrag oben.
Und?
Der Iran ist stabil, der Irak war stabil, ob uns die Regierungsformen gefallen oder nicht geht uns schlicht nichts an. Veränderungen müssen von Innen kommen und wer nun glaubt das dieses eine Sache von nen paar Jahren ist.
Richtig Terroristen brauchen eine Ideologie, schön und weiter?
Zitat:Dem ich stimme ich überwiegend zu. Aber abgesehen davon, dass der Westen tat, was andere auch taten und tun, kann ich darin kein Motiv für den Terror am 11.09.01 des Unterstützten gegen seinen Unterstützer erkennen.
Wie blind muss man sein?
Der Kapitalismus raubt diese Länder aus, eine kleine Oberschicht in den Ländern steckt sich mit Duldung des Westen alles ein und wird vom Westen gestützt.
Das einzige gemeinsame Bindeglied ist die Religion. Oppositionen wurden erfolgreich mit Hilfe von uns ja platt gemacht.

Erich schrieb:der den jeder anderen in der Gegenwart aktuellen Religion übertrifft und im vergangenen halben Jh bereits bisher mehr Opfer forderte, als Cu-Clux-Clan, RAF, IRA, Rote Brigaden und NSU zusammen.
Im Antiterrorkampf starben durch uns mehr Unschuldige als im halben Jahrhundert "Terror".
Terroristen tun das was für ihre Ziele zweckmäßig ist. Wir sprechen seit 9/11 von Krieg, nun dann sollten wir auch akzeptieren das ein militärisch unterlegener Gegner zu den Mitteln der Wahl greift.
Selbstmordatentäter sind dann ein probates Mittel. War schon mal erwähnt auch wir hatten Kamikaze und es ist ein Mythos das es in Japan oder hier alles Freiwillige waren. Vietkong auch mal erwähnt...
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#26
(20-11-2015, 23:39)Erich schrieb: Und weil die Taliban von den USA gegen die UDSSR unterstützt wurden, boten sie Al Qaida die Basis für die Anschläge in NY und Washington? Also das ist schon ein extrem stichhaltiges Motiv. Icon_wink Nee.

So einfach ist das nicht. Afghanistan war ein recht liberales Land vor den auslaendischen Interventionen, wo Frauen durchaus berufstaetig werden konnten.Die USA haben dann fanatisch-religioese Provinzler, die Taliban, zu einer Militaermacht aufgebaut, und ihnen die Eroberung des Landes ermoeglicht. Die USA haben also faktisch Afghanistan in einen islamisch-fundamentalistischen Staat konvertiert.

Die Taliban selbst waren gar nicht terroristisch aktiv. Man darf nicht vergessen, dass Al Qaida saudische Wurzeln hat und auch von dort finanziert wird. Statt dort an der Wurzel anzugreifen, wurde dann Afghanistan angegriffen, wegen der dortigen, aus Saudi-Arabien finanzierten Ausbildungslager. Man hat sich dann wiederum in die inneren Angelegenheiten des Landes eingemischt und die Taliban-Regierung vertrieben. Diese werden mit Sicherheit in ein paar Jahren wieder dort regieren, noch ein wenig fanatischer als zuvor.

(20-11-2015, 23:39)Erich schrieb: Dem ich stimme ich überwiegend zu. Aber abgesehen davon, dass der Westen tat, was andere auch taten und tun, kann ich darin kein Motiv für den Terror am 11.09.01 des Unterstützten gegen seinen Unterstützer erkennen.

Nee, der Terror hat seinen Ursprung in den staendigen, militaerischen Einmischungen des Westens in der Region. Das ist letztlich politisch begruendet. Das Religioese ist dabei nur ein Maentelchen. Allerdings sind es vor allem die "Freunde" des Westens, Saudi-Arabien und die Golfstaaten, die hier die treibenden Kraefte fuer IS, Al Qaida und Vergleichbare sind. Wir regen uns hier darueber auf, wenn IS Kulturdenkmaeler im Irak und in Syrien sprengt. In Saudi-Arabien ist das Alltag. Den Geldgebern mag es wirklich um die Ausbreitung des Islam gehen; den Terroristen aber nicht. Da muss man sich im allgemeinen nur die Vita letzterer anschauen, um zu sehen, dass das mit Religion an sich nichts zu tun hat.

(20-11-2015, 23:39)Erich schrieb: Zu Afghanistan und Pakistan will ich Dich fragen, wie man Terroristen anders bekämpfen kann als es dort geschieht? Oder soll man deren Angriffe auf den Westen einfach ohne Gegenwehr akzeptieren?

Du meinst, warum man nicht versuchen sollte, Terror mit Terror zu bekaempfen? Was ist denn das anderes als Terror, wenn man ferngelenkte Raketen auf Wohngebiete und Krankenhaeuser abschiesst, um gewisse Ziele zu erreichen, und dabei sogenannte "Kollateralschaeden" in Kauf nimmt? Das ist Terror an der dortigen Zivilbevoelkerung.

Was man anderes tun koennte? Den Geldhahn abdrehen. Aber ja, wir brauchen ja das Oel von dort. Zu dumm aber auch. Der IS und Al Quaida werden von den Golfstaaten finanziert und von unserem Buendnispartner Tuerkei logistisch unterstuetzt. Aber das sind ja unsere Freunde.
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#27
Vor ein paar Tagen gab's diesbezueglich uebrigens einen Artikel in der FAZ (also nicht gerade einem Blatt, das fuer tendenzioese Berichterstattung bekannt ist). Die FATF (Financial Action Task Force), eine auf Geldwaesche spezialisierte Abteilung der OECD, hat sich des Themas Terrorfinanzierung angenommen, und dabei ist folgendes Ergebnis fuer den Zeitraum seit 2010 herausgekommen:

*http://media0.faz.net/ppmedia/aktuell/3514148139/1.3918132/default/hq/infografik-faelle-von.jpg

Fuer Leute, die nicht gerne Links klicken, sind die am haeufigsten dabei auffaelligen Staaten:

1. Saudi-Arabien
2. USA
3. Tuerkei
4. Algerien
5. Frankreich
6. Israel
7. Russland
8. China
9. Kasachstan

Saudi-Arabien steht mit Abstand an der Spitze mit 863 dokumentierten Faellen, waehrend die USA auf Platz 2 bei knapp 100 Faellen bleiben. Wohlgemerkt, hier geht es erst einmal nicht um die Regierungen selbst, sondern lediglich um Privatueberweisungen. Bei Saudi-Arabien spielt eine Rolle, dass die Ziele der herrschenden Glaubensrichtung mit denen der IS so quasi identisch sind.
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#28
(16-11-2015, 21:06)Schmied schrieb: Und "morgen" sagen sie uns: "Lasst euch alle einen RFID-Chip einpflanzen, dann seid ihr vorm Terrorismus sicher und wir können den Terrorismus bekämpfen." Auf das läuft es hinaus. Alles ein Plan der Aktivisten der Neuen Weltordnung.

Und wann kommt der RFID-Chip?


Nach der Anschlagsserie
Paris streitet über Videoüberwachung
Stand: 23.11.2015 18:17 Uhr

Frankreich will sich gegen neue Anschlagspläne von Terroristen wappnen - mit mehr Kameras an öffentlichen Plätzen, mehr Kontrolle von Geldflüssen und mehr Angriffen auf IS-Stellungen. Doch ob die Maßnahmen ausreichen, ist in der Hauptstadt umstritten.

*http://www.tagesschau.de/ausland/paris-terrorbekaempfung-101.html
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#29
Gerade war bei der Sendung "hart aber fair" ein Thema zu mehr Überwachung, das lautet: Deutschland und der Terror - ist Sicherheit jetzt wichtiger als Freiheit?
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#30
Mir wird nie so ganz klar, wovon wir "frei" sein wollen bzw. nach Meinung von Hardcore-Demokraten: sollten. Offensichtlich gibt es Aktivitäten, die nicht ans Licht sollen.
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
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