04-08-2009, 21:37
Wikipedia gibt folgende Begriffsdefinition:
"Als Gott beziehungsweise Gottheit wird eine im religiösen Glauben erfahrene, überwiegend transzendente und personifizierte Macht bezeichnet.
...
Der Gottesbegriff wird in der Philosophie mitunter als „erste Ursache“, „letztes Prinzip“ oder „höchstes Entwicklungsstadium“ der Menschheit, des Lebens an sich oder der Natur ausgeweitet (oft „das Göttliche“ oder „das Absolute“ genannt)."
Mit Gottesbeweisen bekommt man in jedem Fall sprachlich-logische Probleme. Man braucht nämlich:
Zu 1:
Die Axiomatik müsste erklären, welche Eigenschaften der untersuchte Gegenstand hat. Diese sind nicht "unbestreitbar", weil sie nicht durchgängig widerspruchsfrei erklärbar sind. Beispiel:
Allmacht. All-Begriffe enthalten immer ihren Widerspruch.
Barmherzigkeit: Ist es barmherzig, einem Lebewesen (Mensch) auf Kosten eines anderen (Nahrung) zum Leben zu verhelfen?
Zu 2:
Transzendente Objekte überschreiten die Menge jener Informationen, die wir über die Welt überhaupt erhalten können. Jenseits davon können wir nichts wissen. Wir sind also nicht in der Lage, eine vollständige Liste von Voraussetzungen zu konstruieren.
Zu 3:
Gott setzt Regeln, jedenfalls der Gott der monotheistischen Religionen. Mir ist nicht klar, wie eine "legislative Größe" an Regeln gebunden sein könnte.
Zu 4:
Gesetzt den Fall, wir finden ein Regelwerk, über Gott Klassen von Aussagen zu machen, die auseinander hervorgehen. Dann müssen wir die Voraussetzungen nacheinander verknüpfen. Wenn aber die Voraussetzungen den Informationsgehalt dieser Welt überschreiten, dann enden die Beweisschritte nie.
Wir haben also einen nicht endenden Beweis vor uns. (Es mag ihn geben, aber finden wir ihn?) Üblicherweise wird deshalb Gott in das Axiomensystem aufgenommen. Wir Gläubige gehen von Gott aus.
Umgekehrt: Um Gottes Existenz zu widerlegen, ist aus gleichen Gründen ein unendlicher Beweisweg erforderlich. Deshalb wird üblicherweise bei Nicht-Gläubigen Gott aus dem Axiomensystem konsequent entfernt.
"Als Gott beziehungsweise Gottheit wird eine im religiösen Glauben erfahrene, überwiegend transzendente und personifizierte Macht bezeichnet.
...
Der Gottesbegriff wird in der Philosophie mitunter als „erste Ursache“, „letztes Prinzip“ oder „höchstes Entwicklungsstadium“ der Menschheit, des Lebens an sich oder der Natur ausgeweitet (oft „das Göttliche“ oder „das Absolute“ genannt)."
Mit Gottesbeweisen bekommt man in jedem Fall sprachlich-logische Probleme. Man braucht nämlich:
- eine Axiomatik (unbestrittene Grundaussagen, gewissermaßen einen sicheren Standpunkt);
- Voraussetzungen
- Logik (im erweiterten Sinn: Sprachregeln zur Verknüpfung von Informationen)
- eine regelkonforme Argumentationskette
Zu 1:
Die Axiomatik müsste erklären, welche Eigenschaften der untersuchte Gegenstand hat. Diese sind nicht "unbestreitbar", weil sie nicht durchgängig widerspruchsfrei erklärbar sind. Beispiel:
Allmacht. All-Begriffe enthalten immer ihren Widerspruch.
Barmherzigkeit: Ist es barmherzig, einem Lebewesen (Mensch) auf Kosten eines anderen (Nahrung) zum Leben zu verhelfen?
Zu 2:
Transzendente Objekte überschreiten die Menge jener Informationen, die wir über die Welt überhaupt erhalten können. Jenseits davon können wir nichts wissen. Wir sind also nicht in der Lage, eine vollständige Liste von Voraussetzungen zu konstruieren.
Zu 3:
Gott setzt Regeln, jedenfalls der Gott der monotheistischen Religionen. Mir ist nicht klar, wie eine "legislative Größe" an Regeln gebunden sein könnte.
Zu 4:
Gesetzt den Fall, wir finden ein Regelwerk, über Gott Klassen von Aussagen zu machen, die auseinander hervorgehen. Dann müssen wir die Voraussetzungen nacheinander verknüpfen. Wenn aber die Voraussetzungen den Informationsgehalt dieser Welt überschreiten, dann enden die Beweisschritte nie.
Wir haben also einen nicht endenden Beweis vor uns. (Es mag ihn geben, aber finden wir ihn?) Üblicherweise wird deshalb Gott in das Axiomensystem aufgenommen. Wir Gläubige gehen von Gott aus.
Umgekehrt: Um Gottes Existenz zu widerlegen, ist aus gleichen Gründen ein unendlicher Beweisweg erforderlich. Deshalb wird üblicherweise bei Nicht-Gläubigen Gott aus dem Axiomensystem konsequent entfernt.
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
Ekkard