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Homoöpathie, quasireligiöser Betrug oder akzeptables Placebovehikel?
#3
So weit ich informiert bin bezahlen 2 Krankenkassen, darunter die Technikerkrankenkasse, homoöpathische Mittel. Die Mittel die dafür
aufgewendet werden sind laut Angaben dieser Kassen im Verhältnis eher gering, soweit ich informiert bin handelt es sich um einige Millionen Euro im
Jahr, im Vergleich zu den Milliardenlöchern natürlich ein Tropfen auf den heißen Stein. Worum es mir geht ist, ab welchem, auch relativen, Betrag
wird Betrug denn inakzeptabel? 1 Euro, Tausend, Millionen, Promille, Prozent? Ab wann zieht man die Grenze, und sollte man nicht versuchen
aufzuklären anstatt "Gläubige" eben auch Unfug glauben zu lassen?

Ich persönlich bin etwas irritiert, einerseits wie Du ja bereits bemerkt hast, über die negative "Argumentation" von Anhängern, die Mängel in der
Schulmedizin als eigene Vorteile oder Rechtfertigung sehen, und andererseits über die Dummheit und Unverfrorenheit mancher Menschen mit
Doktortitel, die an Universitäten wie Leipzig ernsthaft versuchen(wollen/wollten) dieser Pseodowissenschaft eine Plattform und
wissenschaftlich fundierte Berechtigung zu geben. Da fragt man sich doch, wer in unseren Breiten so alles einen Doktortitel bekommen kann...

Schwierig wird das ganze, wenn man es damit vergleicht wenn ein Arzt ausserhalb der Homoöpathie zu dem Schluß kommt einen Patienten am
besten mit Placebos zu behandeln. Das ist ethisch durchaus nicht unumstritten, wird aber von vielen, auch ernstzunehmenden,
Schulmedizinern erwogen und praktiziert.
Wenn er dem Wunsch des Patienten nach Medikation nachkommen möchte,
aber vermutet oder weiß das wirksame Medikamente entweder nicht existieren oder die Nebenwirkungen schädlicher sein können als der Nutzen
ist es durchaus akzeptabel Placebos zu geben, da damit dem Patienten mehr geholfen wird als geschadet, eben durch den psychologischen Effekt, der
auch auf dem Arzt-Patienten-Verhältnis beruht, und somit stärker ausfällt je kompetenter und vertrauenswürdiger der Arzt eingeschätzt wird.

Ich finde es in manchen Fällen durchaus vertretbar dieses Vertrauen auszunutzen, auch wenn es eigentlich Täuschung ist, um dem Patienten zu
helfen. Was mich persönlich an Homoöpathen anwidert ist der finanzielle Vorteil den sie aus ihrem Placebo schlagen, etwas das ausserhalb davon in
der arztlichen Praxis eben nicht der Fall ist.
Wenn der Staat diese Mittel selbst herstellen würde um Anhängern dieses
Unfugs Mittel zur Verfügung zu stellen und die Erlöse(die notwendig sind weil was nichts kostet wirkt auch nicht/schlechter durch die Erwartungshaltung
des Patienten, auch und vor allem bei Placebos) daraus dem Gesundheitssystem wieder zugeführt werden könnten hätte ich weniger
dagegen einzuwenden.

Aber solange Firmen davon profitieren bin ich sogar für ein Verbot, selbst wenn Menschen ihre Homoöpathika selbst bezahlen. Lediglich das oft extrem
lange Gespräch des Homoöpathen mit seinem "Patienten" kann man so nicht nachbilden, allerdings ist das etwas das oft von Anhängern als Nachteil der
Schulmedizin angeprangert wird. Ich würde hier allerdings den Nachteil dort ausmerzen wo er vorhanden ist, also in solchen Fällen spezialisierte
Mediziner hinzuziehen die sich die Zeit nehmen können, im Bewußtsein der psychotherapeutischen Wirkung dieses "Anamnese".
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RE: Homoöpathie, quasireligiöser Betrug oder akzeptables Placebovehikel? - von Hikikomori - 15-07-2010, 22:17

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