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Homoöpathie, quasireligiöser Betrug oder akzeptables Placebovehikel?
#31
Wie ich ausführlich in dem von Dir nicht zitierten Absatz nach der Revisionistenanalogie bemerkt habe, ich habe Dich nicht mit Revisionisten in
einen moralischen Topf geworfen, sondern lediglich auf etwas hingewiesen, mit einem Beispiel von dem in annahm daß Du eine mir ähnliche Sichtweise
vertreten würdest, nämlich daß hierbei, wie auch bei Revisionisten bei Geschichte, von Dir verschiedene Anforderungen an die Beweislast gestellt werden.
Verschieden im Hinblick auf andere Diskussionsthemen(Religion) und verschieden nach der gegebenen Antwort.
Die Behauptung von spirituellen Menschen, sie würden, in diesem und jenem, Gottes wirken und wollen erkennen ist für Dich, meines Wissens nach, nicht
beweiskräftig, obwohl auch und vor allem hier ein abschließender Beweis dafür und dagegen ungleich schwerer, wenn nicht gar unmöglich ist.
Bei Homöopathie ist das Fehlen eines Wirknachweises in Verbindung mit der momentan nur lückenhaften Erklärung der genauen Funktionsweise des
Placeboeffektes aber ein zulässiges Argument ihr zuzugestehen daß sie wirken könnte, ohne den Placeboeffekt, über ihn hinaus, ihn ersetzend oder
wie auch immer. Ich hätte von Dir ehrlich gesagt eine, wenn auch vielleicht mit einem geringen Vorbehalt man könnte philosophisch betrachtet nie 100%
sicher sein versehene Sichtweise erwartet, die Homöopathie als ebenso unwahrscheinlich einstuft wie positive Effekte von Halbedelsteinen,
Botschaften und Wunder Gottes und ähnliches.

Selbstverständlich ist mir mittlerweile klar daß Du Homöopathie nicht für Aberglauben hältst, nichtsdestotrotz steht meine Behauptung, Du würdest
das Fehlen einer absoluten Gewissheit, die sowieso nirgends, nicht einmal bei der Wahrnehmung der eigenen Existenz existiert,
über die exakte chemisch-neuronalen Wirkungsweise für die psychosomatischen Wechselwirkungen die bei Placebos auftreten
auf der Habenseite der Homöopathie verbuchen.
Selbige Vorgehensweise wird, wenn ich mich recht erinnere auch von Dir, bei
religiösen Themen gern mit dem Beispiel der unsichtbaren rosa Elephanten auf der Rückseite des Mondes beantwortet. Nach dem Motto, vollkommen
unmöglich ist zwar gar nichts, aber so unwahrscheinlich daß man eigentlich gar nicht weiter darüber nachdenken bräuchte. Bei Homöopathie legst Du
seltsamerweise eine analoge Argumentation vor zu der die Du sonst zurückweist.

Wenn Du meinen Hinweis auf diese von mir wahrgenommene analoge Argumentation als "untergriffig" bezeichnen möchtest kannst Du das gerne
tun, der Hinweis darauf Du würdest eine solche Sichtweise meinerseits als beleidigend empfinden oder mir gar unterstellst ich würde es absichtlich
darauf anlegen weil ich vermute Du sähest Dich dadurch herabgesetzt hält mich nicht davon ab meine Meinung unverblümt zu äussern. Den Vorwurf der
absichtlichen Schmähung sowie den Hinweis auf eventuell verletzte Gefühle wiese ich einerseits als falsch von mir, und sehe ich andererseits als für
mich von geringer Relevanz an. Sonst dürfte ich auch kaum den Mund aufmachen, so oft wie sich Menschen hier schon auf den Schlips getreten
fühlten wenn ich ihre Glaubensinhalte kritisiere. Für Dich gilt derselbe Maßstab, ich sage offen was ich denke, versuche jedoch absichtliche
Beleidigungen oder verletzte Gefühle zu unterlassen beziehungswiese zu vermeiden wo immer es mir möglich ist.

Auch das Argument der Aufrechnung steht nach wie vor, die Tatsache daß die "allopathische" Medikamentenindustrie verachtenswerte Praktiken ausübt
ist für die Homöopathie nicht von belang. Trotzdem hast Du mehrfach darauf hingewiesen was bei Pharmakonzernen und damit verknüpft im
Gesundheitssystem alles im Argen liegt, und dies in einem Kontext der die Homöopathie verteidigt. Das ist nichts anderes als Aufrechnung, eine
Milderung von Fakten oder Argumenten die man nicht zurückweisen kann oder möchte durch einen Strohmann der ablenken soll.

Wie exemplarisch dieses Zitat, ersteres ist von mir, und darunter Deine Antwort darauf.

Zitat: Zitat:Trotzdem wird es immer noch stillschweigend hingenommen daß Aberglauben Vorschub geleistet wird

Zitat:z.b. dem glauben, daß die pharmaindustrie medikamente auf den markt bringt, weil sie bisher noch nicht behandelbare krankheiten heilen und nicht etwa deshalb, weil sie dem pharmaproduzenten sagenhaften profit versprechen?

Auch der Hinweis auf die unterschiedlichen Größenordnung der aufgewendeten Mittel für allopathische und homöopathische Arzneien fällt in
den Bereich der Relativierung durch Aufrechnung. Ist die Kostensenkung durch die Pharmaindustrie wichtiger für die Kassen und den Staat als eine
Abschaffung oder zumindest Beschränkung der aufgewendeten Mittel für die Homöopathie? Natürlich.
Das macht sie aber weder wirksamer, noch besser, noch sonst irgendetwas.

Es besteht weiterhin ein gewaltiger Unterschied zwischen Meinungen zuzulassen, und sie wortlos zu akzeptieren. Ich verbiete Dir keineswegs
Deine Meinung zu vertreten, genausowenig wie alwin oder sonst jemandem hier oder in anderen Themen. Das bedeutet aber nicht daß ich mich
gezwungen sehe sie nicht zu kommentieren, oder Rücksicht auf Empfindlichkeiten zu nehmen, oder gar eine Zen-Haltung von mir gefordert
ist bei der ich jeder Meinung gleichberechtigtes Gewicht zurechnen muß. Etwas das auch Du nicht tust, und meines Erachtens völlig zurecht. Immer
zurückzustecken und am Ende zu sagen alle hätten Recht ist meiner Ansicht nach auch kontraproduktiv, man kann von mir sicher nicht verlangen daß ich
mich derart rückgradlos verhalte. Manchmal ist so eine Vorgehensweise sicher angebracht, aber nicht immer, manchmal muß man seine Meinung
auch vertreten können dürfen.
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RE: Homoöpathie, quasireligiöser Betrug oder akzeptables Placebovehikel? - von Hikikomori - 20-07-2010, 11:25

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