30-09-2012, 10:47
(29-09-2012, 22:36)Mustafa schrieb: In meiner islamischen Gemeinschaft (und ich nehme an, anderswo wird es ähnlich sein) erzeugt der Begriff "Muslim" erstmal ein Gefühl von Vertrauen.
Man assoziiert damit einen Menschen, dem ähnliche Werte wie Güte, Gastfreundschaft, eigene Zurücknahme (und damit erzeugte Toleranz), sowie ein friedvoller Umgang wichtig sind.
So zumindest die Erwartungshaltung, freilich sind Menschen dann je nach Lebenssituation und eigener Persönlichkeit anders.
Es ist vor allem die Bedeutung und Wirkung einer Gemeinschaft, die gemeinsame Interessen /einen gemeinsamen Glauben hat. Das ist bei Christen auch so. Dies ist zunächst menschlich verständlich und sollte akzeptiert werden. Nur ist es leider immer wieder mal so, dass diese Gemeinschaft Kritik an ihr bzw. an ihren geistigen Grundlagen und an ihren Machtstrukturen nicht zulässt. Die Folgen kann man in der Geschichte und auch heute leicht beobachten.
Wenn manche auch die kommunistisch orientierte "Gemeinschaft" so beurteilen, ist das insoweit falsch, als viele von ihnen selbst nicht an die Ideologie der Mächtigen glaubten und nur mit dabei waren, weil sie sich persönliche Vorteile erhofften oder weil sie Nachteilen ausweichen wollten. Die Reaktionsweise auf Kritik ist aber durchaus dieselbe wie in Religionsgemeinschaften.
Der Islam ist vor allem auch der Kitt beim Ertragen sozialer Ungerechtigkeiten. Und diese sind offenbar in islamischen Ländern auch nicht grade weniger, wenn nicht größer als in demokratisch, laizistisch organisierten Ländern.
„Die Kunst weise zu sein ist die Kunst zu wissen, was man übersehen hat.“ (William James)