09-03-2015, 23:40
(09-03-2015, 16:44)Psychris schrieb:Ich denke, dass du meine Anmerkung korrekt interpretrierst.(06-03-2015, 23:57)Ekkard schrieb: Noch eine kurze Ergänzung:...
Ja, ich habe auch festgestellt, dass nach Erwartungen an Gott gefragt wird.
Dazu muss ich sagen: An ein Leitbild habe ich keine Erwartungen! Diese habe ich nur an mich selbst. "Gott" ist quasi der Partner, dessen Sichtweise gegenüber ich mich verantwortlich erweisen muss.
Bist du der Meinung, dass es möglich ist, dass wenn ein Mensch in Beziehung zu Gott tritt (also die Interaktion mit dieser höheren Macht als "Beziehung" wahrnimmt), dies gänzlich unabhängig seiner persönlichen Beziehungserfahrungen und Erwartungen tun kann, d.h. sein inneres Bild davon, wie Beziehungen so funktionieren, nicht mit in die "Beziehung" zu Gott einfließen lassen kann? So verstehe ich deine Aussage nämlich.
Meine Beobachtung sagt mir, dass die kindliche Urerfahrung mit den Beziehungen zur Familie prägend wirkt. Und das ändert sich auch Gott gegenüber nicht.
Ein Bisschen intersubjektiver:
Es gibt ein Buch von Ulrich Schnabel: "Die Vermessung des Glaubens". In einer Reihe von Studien, die dort zitiert werden, zeigen sich enge Bezüge zur jeweiligen Vorstellungswelt. Es ist danach geradezu zwangsläufig, ja langweilig, wie z. B. transzendente Erscheinungen (Marienerscheinungen, Nahtoderfahrungen, Auditionen) ablaufen. Nie kommt mehr, als der Erfahrungswelt des Probanden entspricht. Die "Erfahrungswelt" enthält sogar oftmals klar erkennbare, religiöse Indoktrinationen (aber eben auch nichts darüber hinaus).
Also schließe ich umgekehrt: Die Gottesbeziehung wird so sein, wie die Beziehung einer Person zu ihrem Umfeld. Die Letztere halte ich für die Ur-Sache.
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
Ekkard