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Die Widersprüche des Allein de Benoist
#1
Vor kurzem habe ich "Wir und die anderen" von Alain de Benoist gelesen. Leider gab es das nur im "Junge Freiheit Verlag".

Während des Lesens habe ich mich mehrfach gewundert, wie der Autor zu den Neuen Rechten passen will. Er liefert vortreffliche Analysen des Begriffs der Identität. Erläutert, dass die Strukturen, in die wir hineingeboren werden, aus sich heraus keine Bedeutung für uns haben, sondern erst bedeutsam werden, wenn wir sie selbst annehmen. Dass Identität nichts statisches ist, sondern sich in einem Prozess der Wandlung immer selbst erschafft, von ihrem Wesen her nicht statisch, sondern dialogisch ist. So beschreibt er die Annahme eines statischen Ich, das sich von anderen permanent abgrenzen will und keine Offenheit mehr zeigt, als Pathologie der Identität. Am Ende des Buches kommt der große Widerspruch, so fängt Benoist an zu bemängeln, dass die Auflösung aller Grenzen keine Heimat mehr biete, dass sich der Mensch nicht mehr sicher sein kann, dort, wo er lebt, eine bestimmte Geisteshaltung oder ein bestimmtes Umfeld vorzufinden. Alain de Benoist verfällt selbst der Pathologie der Identität und scheint im Blick auf seine politische Agenda nicht mehr konsequente Schlüsse aus dem zu ziehen, was er in 2/3 seines Buches beschreibt.
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Die Widersprüche des Allein de Benoist - von dharma - 01-07-2016, 06:51

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