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Unsterblichkeit?
#8
(18-04-2017, 17:16)Ulan schrieb: ... Niveau purer Spekulation.
Aber ja! Im Grunde versuchen wir ja nur, die traditionellen Mythen in unsere durch Natur- und Sachkunde geprägte Welt zu retten. Es ist ja nicht einmal wichtig, ob das Bewusstsein auf Effekten beruht, die nur im Mikrokosmos (Quantenphysik/-chemie) existieren. Neuronen sind für diese Prozesse nach bisheriger Erfahrung zu groß. Für Initiativ-Prozesse mögen sie greifen.
Insofern stimme ich dir zu: Man kann das Problem der Unsterblichkeit im Grunde nur philosophisch angehen.

(18-04-2017, 17:16)Ulan schrieb: Ist eine identische Kopie das Original?
Du gibst weiter unten selbst die Antwort. Es ist wurscht, wie genau die Kopie ist. Wir sind selbst jeden Tag Kopien unseres Bewusstsein vom Vortag. Das Bewusstsein entsteht durch Tradition in uns und unserer (menschlichen) Umgebung. Es ist nur notwendig, dass auch die Kopien zu so dynamischen Anpassungen fähig sind wie Menschen - also lernen können.

(18-04-2017, 17:16)Ulan schrieb: Also, ist das dann tatsaechlich "Unsterblichkeit"?
Unsterblichkeit gibt es ja auf Erden. Lebewesen, die sich vegetativ oder einfach durch Teilung fortpflanzen haben genau diese Art der Unsterblichkeit. Wir wollen nur das kulturelle Know-how "draufsatteln".

(18-04-2017, 21:40)Geobacter schrieb: Dein anschaulicher Unterricht bezüglich phyiskalischer "Bezugssysteme" hat mich auf ein anderes, etwas erweitertes Verständnis der Evolutionstheorie gebracht.  Was, wenn Evolution den Regeln des deterministischen Chaos unterliegt? Und also eine kleine Veränderung in der Biosphäre letztendlich immer zu einer großen Veränderung des ganzen Bezugssystemes führt?
Das ist praktisch in die Vererbung "eingebaut", warum auch immer. Zunächst werden dabei auf mehrererlei Weise Varianten erzeugt, die alle wieder Varianten erzeugen - ähnliche, aber nicht identische Nachkommen. In der Tat, das kann sich ausgleichen aber eben auch nicht. Du hast Recht, die Abweichungen können nach mehreren Generationen groß sein. Und ja, die nunmehr veränderten Individuen können das Ökosystem umsteuern. Das Zusammenspiel von Entwicklung der Arten und Ökosystem dürfte kaum Grenzen hinsichtlich der Formen (Qualitäten) unterliegen und vor allem selbstbezüglich reagieren, was bekanntermaßen leicht zu chaotischem Verhalten führt. Die einzigen mengenmäßigen Grenzen ergeben sich durch die zur Verfügung stehenden Ressourcen (Quantitäten).

(18-04-2017, 17:16)Ulan schrieb: Wenn die Evolution den Regeln des deterministischen Chaos folgt, wären andere Regeln in unserem Kopf sehr kontraproduktiv.
Sind sie, soweit sie kulturell bedingt sind! Aber im kybernetischen Gefüge unserer Welt spielen sie wahrscheinlich keine Rolle. Eher stirbt die Spezies aus. Wahrscheinlich wirst du  also rechthaben!

(18-04-2017, 17:16)Ulan schrieb: Gehen Bewusstseinsinhalte einzelner Menschen verloren, verändert sich auch das Bewusstsein ganzer Beziehungssysteme.
Das würde erwarte ich auch. Deswegen verlagern wir unsere Erkenntnisse in Datenspeicher aller Art - und der "Bewusstseinschip" wäre nur ein weiterer.

Im Übrigen sind "Krisen" nicht unbedingt Kriege, sondern beispielsweise eine stetig wachsende Hinwendung zu mehr esoterischem Glauben oder zur Spiritualität. Damit würde auf Dauer der wissenschaftlich-technischen Kultur die Ressource Mensch (und Finanzen) ausgehen. Die Spielwiese der Wissenschaften würde verdorren.

(18-04-2017, 17:16)Ulan schrieb: Aber da die Evolution sich im Gegensatz zur Mathematik auch selbst beschreiben kann, denken wir hier sehr wahrscheinlich in viel zu kurzen Zusammenhängen.
Was meinst du mit "kann sich selbst beschreiben"? Sie kann sich selbst beeinflussen - ja. Und dass wir hinsichtlich der Entwicklungsgeschichte in zu kleinen Zeiträumen denken, ist sicher.

(18-04-2017, 17:16)Ulan schrieb: In Anbetracht all dessen, behaupte ich mal stark, dass unsere Vorstellung vom menschlichen Bewusstsein als eine autarke völlig eigenständige existierende Instanz des menschlichen Seins alles andere als richtig  ist.
Da sind wir uns wohl einig!

(18-04-2017, 17:16)Ulan schrieb: Und es von daher auch ganz wurscht ist, ob unsere zukünftigen Verwandten alle noch ganz aus Fleisch und Blut sind.
Eines Tages wird man das biochemische Quantengehirn erfinden und seine Entstehungpläne ins Genom einbauen. In Programmieranstalten werden die heranwachsenden "Verwandten" in einem eineinhalb Jahrzehnte währenden Prozess alle kulturellen Eigenarten ihrer Vorfahren einspielen. Die Biochemie hätte den Vorteil, dass man seine Bausteine überall finden und einbauen (essen) könnte.

(18-04-2017, 17:16)Ulan schrieb: In Anbetracht dessen, dass man auch heute schon öfter das Gefühl hat es mit Holzköpfen zu tun zu haben.
Man muss eben nur aufpassen, dass die (Bio-)Chemie stimmt! Icon_lol
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
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