12-09-2017, 20:11
(11-09-2017, 23:01)Sören schrieb: In der Bahá'í-Anthropologie ist der Begriff der Erziehung entscheidend. Der Mensch ist von Natur aus weder gut noch schlecht. Erst die Erziehung macht den Menschen dem Guten zugeneigt. Falsche Erziehung oder das völlige Fehlen einer solchen verdirbt ihn und lässt ihn sich vom Guten abwenden.
Die Abwendung vom Guten geht einher mit Selbstbezogenheit und Egoismus, die letztendlich für einen Großteil der von dir genannten Probleme verantwortlich sind. Ob die Menschen Leid beenden wollen, ist also eine Frage der richtigen Erziehung. Das berührt den Freien Willen nicht, da sie die reflektierte Entscheidung überhaupt erst ermöglicht.
Ja die Erziehung ist sehr wichtig und kann dafür sorgen das der Mensch sich dem Guten zuwendet.
Die elterliche Erziehung der Kinder ist m.E. dennoch nur ein Abschnitt der Erziehung ansich. Wir erziehung uns ja dann alle irgendwie selber weiter. Alle unsere Angewohnheiten sind m.E. auch anerzogenes Verhalten und unser gesammtes Umfeld und Lebenseinflüsse erzieht und bildet uns mit.
Kann man wirklich Leid nur mit einer guten Erziehung lindern? Was wenn später das Leben eines gut erzogenen Menschen ärmlich ist, so dass er ggf auf die schiefe Bahn grät oder wenn ein gut erzogener dennoch in Geld und Vergnügenssucht gerät?
Nur die Erziehung reicht da glaube ich nicht. Ein Mensch braucht ständig eine gewisse Sicherheit oder einen Halt im Leben und Liebe.