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Fasten
#1
Hallo!
Zuerst möchte ich mich kurz vorstellen.
Ich bin 19 Jahre alt, Schülerin eines Gymnasiums und lege in meinem Leben großen Wert auf ein Leben mit Gott.
Doch ich bräuchte dringend einen Rat.
Ich habe mir schon öfters vorgenommen, zu fasten, undzwar ein Totalfasten. Doch ich wohne bei meinen Eltern, meine Mama kocht immer, somit ist es ziemlich schwierig. (Nicht weil es mir dann schwer fallen würde, es nicht zu essen; es wird mir einfach nicht erlaubt!)
Ich habe deshalb schon ab und zu das Essen heimlich weggeworfen. Doch ich weiß nicht so recht, es ist doch eigentlich eine Sünde?
Aber es hilft den Armen in Afrika doch nichts, ob ich das Essen nun zu mir nehme oder nicht. Vielleicht hilft es ihnen eher, da ich mit ihnen mithungere und das Hungern mit ihnen teile. Doch ich muss es wie gesagt wegwerfen. Ist das in Ordnung? Ich weiß es wirklich nicht.
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#2
Hallo Klaudia!

Essen einfach so wegzuwerfen; ich würde davon abraten. Ich persönlich denke, es ist da besser, mit den Eltern zu sprechen, zumal, wenn man schon volljährig ist.

Gruß
Gerhard
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#3
Hallo Klaudia,

Jesus hat vom Fasten nicht viel gehalten. So kam es, dass die Jünger des Täufers und jene der Pharisäer sich bei ihm beschwerten, warum sie Fasten müssten, die Jünger Jesu aber nicht.

Epicharm
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#4
Aber Epicharm,

Jesus hat selbst gefastet, bevor er vom Teufel versucht wurde.

Gruß
Gerhard
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#5
Klaudia schrieb:(Nicht weil es mir dann schwer fallen würde, es nicht zu essen; es wird mir einfach nicht erlaubt!)

Guten Morgen, Klaudia,

hast Du mit Deiner Mutter schon einmal über die Gründe gesprochen, aus denen Du fasten möchtest? Vielleicht hat sie ja Angst, dass das der Einstieg in eine Essstörung ist, denn bei manchen jungen Menschen ist das ja tatsächlich der Fall. Ich denke, da hilft nur ein offenes Gespräch, zumal sich ein VOLLJÄHRIGER Mensch so etwas wirklich nicht erlauben oder nicht-erlauben lassen muss...).

Alles Gute

Petrus
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#6
Hey,

mich würde interessieren warum du Fasten möchtest.
Zu deiner anderen Frage:
Stell dir vor du lebst in einer kleinen Hütte aus Stroh und Lehm und hast pro Tag eine Hand voll couscous zum satt werden.
Ein Freund aus einer reichen Familie erzählt dir das er aus Sympathie zu dir Fasten möchte. Was würdest du denken?
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#7
Hallo Gerhard (zum christlichen Fasten)

Ich stütze mich auf Markus 2.18

"Warum fasten die Jünger des Johannes und die Jünger der Pharisäer, deine Jünger aber fasten nicht? Jesus: Solange sie den Bräutigam bei sich haben, können sie nicht fasten. Es wird aber der Tag kommen, wenn ihnen der Bräutigam genommen ist, an jenem Tag werden sie fasten."

und halte dieses Herrenwort für weitgehend authentisch. In der mythischen Wüsten-Teufels-Geschichte erfahren wir von Markus, dass Jesu von Engeln bedient und vom Teufel versucht wird. Da ist vom Fasten noch keine Rede (Mk 1,12-13).

Wie zu vielen anderen Geschichten wissen Matthäus (4,1-11) und Lukas (4,1-13) bereits mehr, mit dem Fasten wird die Dramatik der Erzählung gesteigert. Bei Matthäus dienten Jesu die Engel erst, nachdem er 40 Tage standhaft war, bei Lukas (sonst in etwa die gleiche Geschichte) werden Engel nicht mehr benötigt.

Wenn man zum Fasten Texte im NT sucht, muss man sich auf christlich-mythologisches stützen.

So ist es eben: jedem sein Bibelvers, mit dem er seine Ansicht bekräftigt.

Epicharm
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#8
Ich möchte vor allem deshalb fasten, weil ich mich dadurch seelisch besser fühle, ich kann meine Gebete vertiefen, ich fühle mich so näher bei Gott. Auch fühle mich dann einfach wohl, wenn ich daran denke, dass ich den Hunger mit den Armen teilen darf. Doch ich weiß nicht so recht ob es in Ordnung ist, das Essen einfach wegzuwerfen. Ich hab ja keine andere Wahl, um zum Fasten zu kommen.
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#9
Vielleicht solltest du dann regelmäßig Fasten und dir dafür pro Woche oder pro Monat einen Zeitraum aussuchen.
Ich denke dabei z.B. an Freitag 18:00 Uhr bis Samstag 18:00 Uhr. Du würdest einen kompletten Tag Fasten ohne zu Hungern.
Fasten bedeutet für mich Verzicht. Verzicht aber, sollte deiner Gesundheit nicht Schaden.
Deiner Mutter würde es wohl auch nichts ausmachen wenn du mal einen Tag nichts isst.
Wie stellst du dir das Fasten denn vor?
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#10
Ich dachte da eher an ein Totalfasten von mindestens zwei bis vielleicht vier Wochen. Ein Tag fasten ist für mich nicht wirklich Fasten.
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#11
Wann denkst du denn wirst du dann essen?
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#12
Ja nach mindestens zwei Wochen.
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#13
Ich glaube du Überschätzt dich und deinen Körper.
Aber wenn du wirklich 2 - 4 Wochen lang Fasten möchtest solltest du mit deinem Arzt darüber sprechen.
Denn dein Körper hat einen Grundumsatz und wenn dieser nicht geliefert/ausgeglichen/oder durch mentale Kraft reguliert wird, kann dies schon zu ernsthaften gesundheitlichen Problemen führen.
Ich will dich davon nicht abbringen, nur ein bischen behilflich sein :)
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#14
Hallo Klaudia!

Zwei bis vier Wochen total zu fasten kann nicht so empfohlen werden, denn das kann bei falscher Ausführung gesundheitsschädlich sein.

Vielleicht kannst Du mal unter den Artikel zum Heilfasten/Wikipedia nachlesen, was alles so zu beachten ist, um keine gesundheitlichen Schäden davon zu tragen. Es gibt dort auch einen Eintrag zum religiösem Fasten

Gruß
Gerhard
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#15
Klaudia schrieb:Ich möchte vor allem deshalb fasten, weil ich mich dadurch seelisch besser fühle, ich kann meine Gebete vertiefen, ich fühle mich so näher bei Gott. Auch fühle mich dann einfach wohl, wenn ich daran denke, dass ich den Hunger mit den Armen teilen darf. Doch ich weiß nicht so recht ob es in Ordnung ist, das Essen einfach wegzuwerfen. Ich hab ja keine andere Wahl, um zum Fasten zu kommen.
Arme würden wohl eher den Kopf schütteln oder solch jugendlich religiöse "Begeisterung" derer im Luxus für ziemlich verdreht halten, wenn sie denn nicht wirklich wüttend würden, es als ungeheuerliche Anmaßung auffassen würden, wenn da jemand zu meinen scheint, aus dem Vollen durch zeitweisen Wegwerfen von LEBENSmitteln, durch ein paar Tage fasten irgendwetwas verstehen zu können von Armut. Armut endet nicht einfach so nach Wochen, sie ist auch keine religiöse Übung zum sich besser fühlen, der egoistischen eigenenen Wellness wegen, führt auch nicht zu höherem Status bei Gott ... Sie ist schlicht materieller Mangel ohne Ausweg ... durch ungerechte Recourcenverteilung.

Ich denke, Gott will ebensowenig Armut wie ihre Glorifizierung wie Schädigung der eigenen Gesundheit religiösen Wahns wegen.

Wie weit ab vom Ernst und der Praxis des Lebens muss man sein, um so undankbar mit Leben(smitteln) und Gesundheit umzugehen?

Fritz
Liebet eure Feinde, vielleicht schadet das ihrem Ruf! (Jerci Stanislaw Lec)

Wer will, dass Kirche SO bleibt - will nicht, dass sie bleibt!
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