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Eigene Texte zu Kirchenliedern
#1
Nachdem ich nun jahrelang mit mir gerungen habe, habe ich mich entschlossen, eines meiner selbstgedichteten Texte hier einzustellen, um mal ein Feedback zu haben, wie es so auf andere Leute wirkt. Mit bestem Dank im voraus für Eure Kommentare stelle ich hier mal was ein. Vielleicht traut Ihr Euch ja auch!

LG Thoddy
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#2
Morgenlob


Goldne Morgenstunde, tief aus Herzensgrunde, sing ich Jesu Dir!
Der heut Nacht bedecket, nun mich auferwecket, Dir soll für und für,
Heute und zu aller Zeit, all mein Beten und mein Singen Dir zum Lobe klingen!


Scheint die Morgensonne, ist mein Herz voll Wonne, ob der schönen Welt!
Strauch und Bäume blühen, weiße Wolken ziehen an dem Himmelszelt!
Auch die lieben Vögelein, wollen Dir mit ihrem Singen, Lob und Dank darbringen!


Seh’ in jedem Triebe Vater, Deine Liebe, wenn es blüht und grünt!
Leuchtend gelbe Felder, grüne, schattig Wälder, Herz vor Liebe glüht!
Liebster Vater Deine Gnad, hat dies alles mir erschaffen, um mich froh zu machen!


Gib mir Dein Geleite, Deine Flügel breite, voll Erbarmen aus!
Über Deine Erde, dass es Frieden werde, segne jedes Haus!
Bleib bei allen Kindern Dein, dass sie Dich im Herzen tragen und niemals verzagen!


Halte bis ans Ende, Herr in Deinen Händen, Deine Kinderschar!
Allen die Dich lieben, lasse ungeschieden, von Dir immerdar!
Aber auch, die fern von Dir, lasse sie doch nicht verderben wenn sie einmal sterben!


Melodie: Schmückt das Fest mit Maien…..
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#3
Gewiss, Thoddy, das sind schöne, durchaus lyrisch-ästhetische Bilder. Doch von liberal denkenden Christen wirst du kaum ein Lob ernten. Dazu sind diese Bilder "zu weit entrückt", "nicht geerdet". Der dir vorschwebende Seelenfriede entwindet sich den Problemen dieser Welt, die ja wirklich Friede zur Entwicklung braucht - jedenfalls für die meisten von uns.
Außerdem erklären solche lieblichen Vorstellungen deine Allergie gegen alles Nicht-Christliche, welches sich automatisch als Gegenpol und damit als Bedrohung darstellt.
Und ja, ich sehe viele traditionelle Kirchenlieder aus gleichen Gründen als gefährliche Seelen-Lollys!
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
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#4
Lieber Ekkard, wenn das Deine ehrliche Meinung ist, dann ist das für mich vollkommen in Ordnung. Darum hatte ich ja auch gebeten, daß man mir ein ehrliches "Feedback" schickt. Auch für die sachliche Form danke ich Dir.

Also generell halte ich es in allen Dingen mit Friedrich dem Großen von Preußen : jeder soll nach seiner Facon selig werden - auch wenn dieser König im Privaten wohl sehr intollerant gewesen sein soll...
Ich persönlich störe mich eigentlich weniger an der atheistischen Gesellschaft oder an anderen Religionen. Ich finde es auch fatal und schlimm, wenn es durch Religion zu Kriegen zwischen den Menschen kommt. Jeder soll das Glauben und die Religion ausüben können und dürfen, die er für richig hält ohne dabei von anderen benachteiligt, bedroht, verfolgt oder verachtet zu werden. Das ist meine innere Einstellung. Das man aufgrund meines Liedtextes auf etwas anderes schließen kann, finde ich interessant und erschütternd zu gleich und deswegen danke ich Dir noch einmal für das ehrliche Feed-Back.

Ich selbst habe auch Atheisten als Freunde und einige davon mag ich sogar sehr. Jesus sagt ausdrücklich, das sich jeder Mensch für oder gegen ihn entscheiden kann. Es ist nicht meine Aufgabe, die Menschen davon zu überzeugen, daß sie nach meinem Glauben nur durch die Annahme von Jesus Christus gerettet werden. Jesus hat es so gesagt und es liegt an jedem MEnschen selbst, ob er es annimmt oder nicht. Es wird heute - im Gegensatz zu früher - niemand mehr gezwungen, ein christliches Bekenntnis anzunehmen. Ich persönlich halte es damit, daß ich meinen Glauben nicht verleugne und ggf, auch Zeugnis ablege, d.h. ich sage den LEuten, was mir daran wichtig ist und damit hat sich die Sache. Ob sie JEsus Christus als ihren HErrn und HEiland annehmen können oder wollen, habe nicht ich zu entscheiden, daß will ich auch gar nicht. Wie gesagt, mein bester Freund ist Atheist und ich muß zugeben, ich habe noch mit niemanden so viel und so interessant über Gaubensfragen mit sprechen können, wie mit ihm. Aus meinem Glauben heraus hoffe ich für ihn - gesetzt den Fall es stimmt was JEsus sagt - das er gerettet wird. Aber ich sehe es nicht als meine Aufgabe an, ihn oder andere zu bekehren.

Liebe Grüße
Thorsten
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#5
(05-09-2008, 11:24)Thoddy schrieb: um mal ein Feedback zu haben, wie es so auf andere Leute wirkt.
Mir zu "süß", zu glattstreichelnd und zu flach ... Welche theologische Botschaft soll da rüberkommen? Ist das wirklich eine christliche? Eine die Menschen des 21.JH im religiösen Kontext anspricht?
Igendwie empfinde ich den Text, wie zu einer längst vergangen Welt kommend (romantisierend) Mag in evangelikale freie Gemeinden mit Amerika-Touch passen zu dem süßlichen Unrat, den es da noch gibt aus den einschlägigen Verlagen.
Liebet eure Feinde, vielleicht schadet das ihrem Ruf! (Jerci Stanislaw Lec)

Wer will, dass Kirche SO bleibt - will nicht, dass sie bleibt!
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#6
(09-09-2008, 10:37)Thoddy schrieb: Aus meinem Glauben heraus hoffe ich für ihn - gesetzt den Fall es stimmt was JEsus sagt - das er gerettet wird. Aber ich sehe es nicht als meine Aufgabe an, ihn oder andere zu bekehren.

Lieber Thorsten,
zunächst einmal danke für deine Antwort. Aber ...
Du unterschätzt die Analysefähigkeit deiner Mitmenschen: Du siehst es letztlich eben doch als Aufgabe, das Schöne, den Trost, das Heil dem anderen nahe zu bringen. Und diese anderen spüren vielleicht deutlicher den Widerspruch zu einem Weltenlauf, der den Idealen geradezu zuwider läuft. Das Heil folgt einfach nicht, indem man "schöne Gefühle" für eine Mythologie (die Christliche!) entwickelt, sondern indem man fragt: "Wo ist Not an Mitarbeitern, an Händen, an Männern und Frauen, die zupacken". Dabei geht es keineswegs immer nur "um die Armen", "die Entwicklungsländer" usw. sondern durchaus darum, im Gemeinderat, im Kirchenvorstand und anderen Gremien mitzumachen, einen lebensbejahenden oder -schützenden Beruf zu wählen oder die eigene Familie zu stützen, um einige Beispiele zu nennen.
Thoddy schrieb:Aber auch, die fern von Dir, lasse sie doch nicht verderben wenn sie einmal sterben!
Solche Zeilen gehen von einer (mythologischen) Auffassung aus, die mir die Schamröte ins Gesicht treibt. Christ-Sein ist nicht der einzige Weg zum Heil. Wenn du schon deine Toleranz betonst (z. B. mir, einem liberalen, protestantischen Christen gegenüber), dann offenbart allein diese eine Zeile deutliche Ablehnung. Und jeder Andersgläubige bis hin zum Atheisten wird dir deswegen "ins Gesicht springen".
Ich möchte nicht, dass du deinem Glauben untreu wirst, sondern dir nur zeigen, dass die von dir geäußerten Sätze untereinander nicht einheitlich bestimmt sind – obwohl es dir so scheinen mag.
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
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#7
Hm, danke nochmal, lieber Ekkard, dann würde das heissen, daß bei mir etwas auf der unbewussten Ebene abläuft? Hm..grübel. Bei aller Selbstprüfung: bewusst kann ich da nichts entdecken.

Aber danke, ich verstehe jetzt einige Reaktionen.

PS: O weia, ich glaube, die polnische Messe würde dich in den Wut-Wahnsinn treiben....Was heisst "evangelisch liberal"?

ICh gebe Dir recht, von schönen Liedern und Gebeten wird nichts in der Welt besser. Da muß man schon was tun, ich versuche, mein Teil zu tun aber´, es gelingt nicht immer...

@Fritz7: ja ich muß gestehen, ich bin mit Liedgut des 19. Jahrhunderts aufgewachsenm das "rächt" sich jetzt wohl.....
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#8
(05-09-2008, 11:29)Thoddy schrieb: Morgenlob


Goldne Morgenstunde, tief aus Herzensgrunde, sing ich Jesu Dir!
Der heut Nacht bedecket, nun mich auferwecket, Dir soll für und für,
Heute und zu aller Zeit, all mein Beten und mein Singen Dir zum Lobe klingen!


Scheint die Morgensonne, ist mein Herz voll Wonne, ob der schönen Welt!
Strauch und Bäume blühen, weiße Wolken ziehen an dem Himmelszelt!
Auch die lieben Vögelein, wollen Dir mit ihrem Singen, Lob und Dank darbringen!


Seh’ in jedem Triebe Vater, Deine Liebe, wenn es blüht und grünt!
Leuchtend gelbe Felder, grüne, schattig Wälder, Herz vor Liebe glüht!
Liebster Vater Deine Gnad, hat dies alles mir erschaffen, um mich froh zu machen!


Gib mir Dein Geleite, Deine Flügel breite, voll Erbarmen aus!
Über Deine Erde, dass es Frieden werde, segne jedes Haus!
Bleib bei allen Kindern Dein, dass sie Dich im Herzen tragen und niemals verzagen!


Halte bis ans Ende, Herr in Deinen Händen, Deine Kinderschar!
Allen die Dich lieben, lasse ungeschieden, von Dir immerdar!
Aber auch, die fern von Dir, lasse sie doch nicht verderben wenn sie einmal sterben!


Melodie: Schmückt das Fest mit Maien…..

Hallo Thoddy,

ich möchte Dich ja nicht kränken, aber solche süßlichen, weltfremden Texte ohne Bezug zur Realität gibt es doch eigentlich schon genug.

Sicher hast Du dir Mühe gegeben, dass sich alles schön reimt, aber das Leben besteht nun einmal mehr aus Ungereimtheiten ...

In Deinem Text finde ich Fragmente aus uralten Volksliedern wieder. Vielleicht hast Du unbewusst den Stil und einzelne Passagen übernommen?:shifty:

Wenn Du diesen Text vor 200 Jahren geschrieben hättest,würde ich vielleicht darüber schmunzeln, aber es war eben der Stil der romantischen Epoche...

Wenn dasselbe ein aufgeklärter Mensch des 21.Jahrhunderts schreibt, wirkt es auf mich unecht, ja heuchlerisch.

Sei mir nicht böse, aber Du wolltest eine ehrliche Meinung --- oder nun doch nicht???

Gruß - Gudrun
Jedes Mal, wenn ein Traum in Erfüllung geht, geht er verloren.
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#9
Liebe Gudrun! Ja, du hast recht, ich wollte ehrliche Antworten. Nein, es kränkt mich nicht, wenn es Deine ehrliche Meinung ist!

Danke also für Deinen Beitrag!

Ich habe es geschrieben, so wie es mir aus dem Herzen gekommen ist. Es ist entstanden bei einem wunderbaren Ausflug durch die Natur in der Frühlingszeit im schönen Riesengebirge.

Ich habe es so geschrieben, wie ich es empfunden habe. Kann ich nichts dafür....:drool::drool:

Gruß
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#10
(09-09-2008, 22:24)Thoddy schrieb: ... entstanden bei einem wunderbaren Ausflug durch die Natur in der Frühlingszeit im schönen Riesengebirge.

Ich habe es so geschrieben, wie ich es empfunden habe. Kann ich nichts dafür....:drool::drool:

Gruß

Hallo Thoddy,

auch ich kenne das Gefühl, völlig beglückt von einem Ausflug in die Natur zurückzukommen, - dankbar für das schöne Erlebnis...

Kann es sein, dass Du Dich einfach an Gedichte oder Lieder aus der Zeit der Romantik erinnert, sie plötzlich verstanden und sie zwar mit Deinen Worten aber in dem alten romantischen Stil wiedergegeben hast?

Ich kann schon manchmal nachempfinden oder ahnen, was die alten Dichter sich so gedacht oder was sie gefühlt haben mögen, hätte aber Hemmungen, im gleichen Stil zu schreiben.

Es passt heute einfach nicht mehr... Zu überschwängliches Gelobe ohne weitere Inhalte will, glaube ich, keiner mehr hören.

LG - Gudrun
Jedes Mal, wenn ein Traum in Erfüllung geht, geht er verloren.
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#11
Liebe Gudrun,

ja, es kann sein, daß dadurch, das ich eben mit diesem Liedgut aufgewachsen bin (aber das sagte ich ja schon) Wenn ich schreibe, dann kommt es so aus mir heraus, die Gedanken sind einfach da und die Verse fallen mir so ein, da brauche ich mir keine Mühe zu geben, kann es aber auch stilistisch wohl nicht verändern. Das trifft dann leider auch auf nicht religiöse Texte zu. Z.B schrieb ich neulich für unser Heimatblatt : Du meiner Väter Heimatland, geliebtes Warthetal, die grüße ich aus Herzengrund, viel Hunderttausendmal!

Ich danke Dir nochmal für Deinen Beitrag.

LG Thorsten
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#12
(09-09-2008, 19:26)Thoddy schrieb: Bei aller Selbstprüfung: bewusst kann ich da nichts entdecken.
Stell' einfach zwei Sätze nebeneinander: "Ich bin tolerant" und die Bitte: "Gott, lass jene nicht verderben, die ferne von dir sind". Wer beurteilt, wer "ferne ist"? Du magst zwar denken: "meine Religion"! Aber dies ist eine oberflächliche Delegation der eigenen Verantwortlichkeit an "die Religion". "Die Religion", das sind alle Gläubigen - jeder Einzelne!
Du kannst ohne zu heucheln nur einem der beiden Bekenntnisse zustimmen.
Ich weiß, so zu denken ist mühsam und braucht viel Zeit. Vielleicht tröstet es Dich, dass ich vor meinem 30. Lebensjahr auch nicht hinter diese Bekenntnisse geblickt habe.

Thoddy schrieb:PS: O weia, ich glaube, die polnische Messe würde dich in den Wut-Wahnsinn treiben....
Ich gehe schon lange nicht mehr mit, wenn meine Frau in diese Art Messe geht, zumal ich als Protestant eine gute Ausrede habe.

Thoddy schrieb:Was heisst "evangelisch liberal"?
Vielleicht ein Bisschen oberflächlich und verkürzt folgendes:
Evangelisch = Abendmahl in beiderlei Gestalt für jeden Gottesdienstteilnehmer, nur die Sakramente Taufe und Abendmahl, keine Heiligen- oder Marienverehrung, keine Mystik, Predigt als zentrales Gottesdienstelement. Liberal = freiheitlich, nicht an Dogmen gebunden, Heilige Schrift von Menschen für Menschen ihrer Zeit verfasst – natürlich im Glauben an Gott, wenig bis gar keine rituellen Handlungen, Ablehnung jeder Art von Heuchelei.
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
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#13
Lieber Ekkard, also vielen Dank für Deine Antwort. Zu den "evangelischen Punkten" - Du hast doch alles wichtige kurz und knapp erklärt. Da kann ich auch noch einiges zu sagen.

Okay, fange ich erst mal mit dem Satz aus dem Lied an: diese, meine Aussage bezieht sich darauf, das wenn - ich sage wenn - es wirklich so ist, wie JEsus Christus gesagt hat, daß nur der gerettet wird, der an ihn glaubt, dann wünsche ich mir, daß diejenigen, die zu Lebzeiten nicht an ihn geglaubt haben, trotzdem von ihm angenommen werden. So ähnlich wie die Geschichte vom Schächer am Kreuz.

Das ist meine ehrliche Meinung - zumindest in dem Teil, auf den ich bewußt zugreifen kann! Ich hoffe ja, das es Bier ist was ich trinke und nicht Wein und ich denke, ich trinke Bier!Kicher!

Ich bin sogar dagegen, wenn Leute den christlichen Glauben annehmen in der Annahme, sie "erkaufen" sich dadurch das ewige Leben.


Zu den Unterschieden zur katholischen Kirche, die Du ansprichst, ein paar Anmerkungen von mir:

1. Maria - ich gebe Dir insofern recht, das die in der kath. Kirche praktzierte Form der Marienverehrung auch nach meinem Empfinden angenommen hat, die ich so nicht gutheissen kann, da sie nicht biblisch belegbar ist. Nebenbei gesagt: es finden sich auch keine Hinweise in der Bibel, das Petrus gekreuzigt wurde).
Insofern würde ich mich darauf beschränken zu sagen, Maria ist die Mutter Gottes in dem Sinne, daß sie die Mutter der menschgewordenen Gottes (Jesus) geworden ist. Allerdings daraus abzuleiten, daß sie die Königin des Himmels usw ist, das halte auch ich für gefährlich, auch das wir Katholiken sie als Mittlerin zwischen uns und Gott anrufen sollen. Jesus Christus ist der Mittler, wenn es eines Mittlers überhaupt bedarf.

In der evangelischen Kirche geht man nach meinem Empfinden den umgekehrten Weg - Maria kommt, außer in der Weihnachtsgeschichte überhaupt nicht vor, das halte ich aus den o.g. Gründen auch für falsch. Ich würde mir wünschen, wenn man da in der katholischen Kirche einen Mittelweg aus der bisherigen katholischen Lehren und der ev. Kirche finden könnte. Kardinal Meisner geht in seinem Buch über Fatima, die Marienerscheinungen in Portugal 1917 sogar so weit, das er behauptet, die Mutter Gottes - also MAria - habe den 3 Kindern, die sie sahen gesagt, die ganze Welt solle an sie - also MAria - glauben. Da hat es mir fast die Schuhe ausgezogen, damit kann man eine neue, eigene Religion gründen, das hat nichts mehr mit Jesus Christus zu tun.

2. Predigten - die Predigt als Hauptbestandteil des Gottesdienstes. Ich muß Dir sagen, daß ich in vielen evangelischen Gottesdiensten die PRedigten unheimlich langatmig und ermüdend finde. ICh sage immer, das ist ein interessanter Ausflug in biblischer Geschichte zu erfahren wie die Saddüzäer sich von den was weiß ich nicht welchen Unterscheiden. Tut mir leid, ich sage es etwas salopp. Was mir fehlt ist oft der Bezug zu heute. In der kath. Kirche dagegen habe ich es in den allermeisten Fällen erlebt, das 1. das Evangelium gelesen wird und dann wird über das Evangelium gepredigt, wo bei IMMER auch der Bezug zu heute gezogen wird - was mache ich heute, was kann ich jetzt machen, was sind meine Aufgaben und Gefahren als Christ. etc. Das vermisse ich in den ev. Kirchen fast total!

In der polnischen Kirche wird - in eigentlich fast jeder Predigt - darauf hingewiesen, das wir das machen sollen, was JEsus uns aufgetragen hat (und auch, das das nicht immer leicht ist). Und das wir andere Religionen respektieren und akzeptieren sollen aber wir sind verpflicht, nach dem zu leben, was Christus uns sagt).

Andererseits habe ich auch schon in der kath. Kirche Predigten über irgendwelche Heiligengeschichten gehört und Dinge, wo man sich fragt, wo man das alles so herhat und was man regelrecht als "totes Gelaber" abstreichen kann.

3. Dogmen - die sind in der Tat ein großes Problem. Sie stehen auch in Manchem im krassen Widerspruch zu dem , was JEsus getan hat. Ich nehme nur mal das Beispiel der exKommunun für Geschiedene. Mit welchem Recht maßt sich meine katholische Kirche an zu bestimmen, wer zum Tisch der Herrn kommen darf und wer nicht? JEsus saß mit den Sündern seiner Zeit an einem Tisch und selbst er hat gesagt, daß nicht die Gesunden, sondern die Kranen des Arztes bedürfen! Ich finde diese Sache neben dem Zwang für die PRiester, sexuell enthaltsam zu leben, eine der schlimmsten derzeitigen Mißstände in der kath. Kirche.

Andererseits muß ich auch sagen, daß es auch einige "Vorgaben" bei uns gibt, z.b das keine Frauen zum Priester geweiht werden dürfen. Jesus war eben ein Mann. Viele mögen sagen, daß ist kein Argument und ich habe auch nichts gegen diese Leute.

Ein gemeinsames Abendmal kann ich mir auch nur dann vorstellen, wenn es übereinstimmende Glaubensgrundsätze dazu gibt. Ich selbst habe einmal in einer ev, luth. Kirche mich mit einem Pfarrer darüber gestritten, weil er meinte, die Hostie sei ein Zeichen für den Leib Christi und die kath, Kirche sagt, es ist der Leib Christi. Ebenso sah es Luther. Das brachte diesen Pfarrer sehr auf die Palme und das ist noch sehr nett ausgedrückt.Dagegen finde ich es schlimm, wenn die Priester, die gemeinsam Abendmahl feiern wollen, entlassen werden, das ist keine Art und Weise.

Und wenn ich höre, das es evangelische Pfarrer gibt, die nicht an die Auferstehung Christi glauben, dann frage ich mich, warum diese Menschen Pfarrer geworden sind.

Insgesamt ein komplexes und interessantes Thema, an dem sich viele Geister scheiden werden. Ich denke, es ist jedoch wichtig, das man im Gespräch bleibt - schließlich haben wir einen Herrn, der uns gemeinsam ist, egal ob evangelisch und katholisch.

Liebe Grüße
Thorsten / Thoddy
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#14
Hm, darf ich mal einen kleinen gedanken einwerfen? Ich bin ja irgendwo ein religiös toleranter Mensch und mag die Verbindung der Gottesgestalten zwischen dem Christentum und Wicca. "Wir" glauben an eine Göttin und den Gott, dieser Glaube ist sehr alt und scheint sich, wenn man es großzügig betrachtet, im Christentum zu wiederholen nur nennt man es hier den ultimativen "Gott" und Maria als die Mutter Gottes...
Ich betrachte den ursprünglichen, auslegungsfreien Glauben jedoch als artgleich.
Wenn wir mal großzügig wären glauben wir doch alle ähnlich ^^

Ist nicht weiter wichtig, nur mal so eingeworfen :)
Gruß
Motte

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#15
Danke SchmetterMotte für Deinen Beitrag
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