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Bibelübersetzungen
#16
Hallo, Thoddy, hallo, Marlene,

ich denke auch, dass jeder da andere Prioritäten setzt. Mit der angeblich sehr korrekt übersetzten Menge-Bibel kann ich herzlich wenig anfangen, ich habe sie mal bei einem Bekannten in der Hand gehabt, und diese extrem "neutrale" und unspirituelle Sprache hat mich nicht angeregt, darin ausführlich zu lesen.

Die Harrer-Bibel dagegen hat mich sofort angesprochen. Harrer hat sich viel mit Mystik auseinandergesetzt, auch eine dreibändige Anthologie der Mystik herausgegeben, und man merkt seiner Übersetzung diese Vorliebe für die Mystik an. Das gefällt mir, spricht mich an.

Die neuen Übersetzungen (Gute-Nachricht-Bibel kenne ich, und auch in die Bibel in gerechter Sprache habe ich mal reingeschaut) dagegen sagen mir eher wenig bis nichts. Sie wirken manchmal auf mich so "gewollt modern", und noch schlimmer ist es bei der Volx-Bibel. Das wirkt wie Anbiederung an die "Moderne" und das stösst mich persönlich regelrecht ab. Aber es mag durchaus sein, dass diese Texte für manche genau das richtig ist, und dass sie durch diese Texte zu anderen Übersetzungen geführt werden. Ich kritisiere diese Übersetzungen nicht prinzipiell, sondern kann persönlich mit ihnen nichts anfangen.

Lieben Gruss

Petrus
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#17
Hallo Petrus,

ich verwende die Lutherübersetzung (mit Apokryphen) in der rev. Fassung v. 1984.

Warum? Der Text sagt mir sprachlich zu.

Für Vergleichszwecke besitze ich eine Einheitsübersetzung (1980), die Elberfelder Übersetzung (NT 1974/ AT 1985), Hamp-Stenzel-Kürzinger (1964) und den Herdertext (i.d.F. v. 1966) Neuauflage v. 2008.

MfG E.
MfG B.
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#18
wie ich bereits schrieb, lese ich aus der *einheitsübersetzung. ob es bessere (genauere) gibt oder nicht, ist momentan nicht von belang. wenn mir eine andere bibelausgabe in die hände fallen sollte, mich anspricht, werde ich sie verwenden; z. b. die neue jerusalemer bibel würde mich interessieren. die lutherbibel, wie sie von epicharm bevorzugt wird, nehme ich wiederum 'vergleichend' zur hand. da bücher bzw. texte miteinander kommunizieren (hab ich von roberto cotroneo gelernt), ist diese lesereise so spannend - quer durch die schriften und in/mit anderer profaner literatur. aber, was ist schon profan...? :)

schönen sonntag
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#19
(23-11-2008, 10:06)Marlene schrieb: z. b. die neue jerusalemer bibel würde mich interessieren.
Die Neue Jerusalemer Bibel seit 1986 IST als Bibel Einheitsübersetzung, ergänzt um Erläuterungen/ Kommentar der Jerusalemer Bibel bis 1985, die (alte) Herderübersetzung beinhaltete !
Inzwischen gibts die Neue Herder Bibel seit 2005, eine Revison der Herderbibel, imho zu empfehlen ...
Elektronisch auf CD gibts die Herderbibel mitsamt einer guten Bibel-Einleitung von http://www.joerg-sieger.de
Liebet eure Feinde, vielleicht schadet das ihrem Ruf! (Jerci Stanislaw Lec)

Wer will, dass Kirche SO bleibt - will nicht, dass sie bleibt!
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#20
Petrus,
schau mal auch auf der Seite der Konkordanten nach. Besonders waren interessant die Dinge zu lesen, wenn man den Link "Worte" angeglickt hat.

http://www.konkordant.de/
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#21
Hallo, edt,

danke schön für diesen interessanten Link. Hab ihn mir abgespeichert und werde dort sicherlich einiges Interessante zu lesen finden, der erste Blick ist viel versprechend.

Lieben Gruss

Petrus
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#22
(23-11-2008, 14:18)edt schrieb: Besonders waren interessant die Dinge zu lesen, wenn man den Link "Worte" angeglickt hat. http://www.konkordant.de/
Es kommt gewiss auch auf meine individuelle Erwartung an die Übersetzung an und inwieweit ein Übersetzungstyp diese überhaupt erfüllen KANN.

Ich stelle hier mal Links zur Orientierung über Bibelübersetzungen zusammen:
http://www.bibelonline.de/media/products...t_6618.pdf
http://www.wortrei.ch/theologie/bibel/uebersetzung.php
http://www.uni-paderborn.de/fileadmin/kw..._Typen.doc
http://www.dbg.de/article.php?article=72
http://www.ekd.de/bibel/bibel.html
http://www.bibelwerk.de/221.5.html
http://www.amen-online.de/bibel/andere.html
Liebet eure Feinde, vielleicht schadet das ihrem Ruf! (Jerci Stanislaw Lec)

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#23
Oh, danke schön, Fritz...

Gruss

Petrus
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#24
Wer die Luther-Übersetzung benutzen will, sollte die Ausgabe von 1912 (besser noch die von 1892, die lediglich Luthers Rechtschreibung an die neuen Regeln anpasst) benutzen. Letztere hat den Nachteil, dass einige Worte für die meisten heutigen Leser nicht mehr verständlich sind (z.B. Schnur = Schwiegertochter; ich weiß es auch nur, weil ich irgendwann im vorigen Jahrtausend mal ein bischen Jiddisch gelernt habe).

Fast alle neueren christl. Übersetzungen haben den Nachteil, dass sie am Text herumpfuschen. Sie übersetzen nicht den "Textus receptus", wie er von der überwältigenden Mehrzahl der Handschriften bezeugt wird, sondern Nestle-Aland oder eine andere Rekonstruktion des "ursprünglichen" Textes (Das Gegenteil von gut ist bekanntlich gut gemeint).

Von diesem Vorbehalt einmal abgesehen sind brauchbare protestantische Übersetzungen die Elberfelder Bibel, die vor einigen Jahren komplett neu übersetzte Zürcher Bibel (sehr viel besser als das erbärmliche Flickwerk, das die EKD seit 100 Jahren mit ihrer Bibel betreibt, in der von Luther kaum noch etwas zu finden ist) und die Übersetzung von Franz Eugen Schlachter. Achtung: Bei diesen und vielen anderen protestantischen Ausgaben fehlen wichtige Teile des Alten Testaments.

Wer ein vollständigeres AT wünscht, sollte entweder die Übersetzung von Hamp/Stenzel/Kürzinger lesen oder den Bibeltext des Herder-Verlags. Die Einheits-Übersetzung benutze ich so gut wie nie, weil ich der Ansicht bin, dass sich das sprachliche Niveau einer Bibelübersetzung von dem einer Tageszeitung unterscheiden sollte (Ein konservativer r.-k. Kritiker dieser Übersetzung hat den Übersetzern empfohlen, sie sollten von Martin Luther (!) und Bertolt Brecht (!!!) Deutsch lernen).

Die beste Übersetzung des hebräischen AT ist natürlich nach wie vor die von Buber und Rosenzweig. Wer (wie ich) das Glück hat, in einem Antiquariat die Vorkriegsausgaben zu finden, sollte ohne Rücksicht auf den Preis zugreifen. Der Text unterscheidet sich an vielen Stellen von den späteren Auflagen und der Anblick ist ein Vergnügen für jeden Büchersammler.

Ein Versuch, etwas Ähnliches für das NT zu schaffen, ist die Übersetzung von Fridolin Stier. Empfehlenswert, wenn der Leser bereit ist, sich an neue Worte zu gewöhnen (z.B. Sendbote statt Apostel).

Ein hochinteressantes Buch ist die Übersetzung des NT und der meisten übrigen christl. Schriften der ersten beiden Jahrhunderte von Klaus Berger und Christiane Nord. Der Leser hat hier nicht nur ein Neues Testament sondern eine vollständige Quellensammlung zur Geschichte des frühen Christentums. Bergers Einführungen und Kommetare und manchmal auch seine kühnen Übersetzungen sind allerdings mit größter Vorsicht zu genießen. Was für alle anderen Übersetzungen gilt, gilt hier doppelt und dreifach. Man sollte entweder den Originaltext aufgeschlagen neben sich liegen haben oder zwei bis drei Übersetzungen parallel lesen.
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#25
Ich benutze Luther 1912 und die Menge-Bibel.

Ich finde das sind wenigstens noch halbwegs genaue Übersetzungen. Manche Übersetzungen wie z.B. die sogenannte "Volxx" Bibel oder wie man das schreibt sind wirklich grausam.
Ich hab auch Stellen gefunden die in modernen Übersetzungen genau die entgegensetzte Bedeutung haben.
Z.B. Offenbarung 13, 10 in der Menge Bibel (in der Luther Bibel von 1912 steht es auch so):
"Wer andere in Gefangenschaft führt, wandert selbst in Gefangenschaft; wer mit dem Schwert tötet, muß selbst durch das Schwert den Tod finden."

Die exakt gleiche Stelle in der Volx-Bibel:

"Die Leute, die dazu bestimmt sind, in den Knast zu wandern, werden das auch tun. Und wer mit einer Waffe umgebracht werden soll, der wird auch so sterben. "

Wenn man genau darüber nachdenkt ist die Bedeutung in der modernen Übersetzung genau umgekehrt wie die ursprüngliche Bedeutung.
*
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