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Warum mögen Sie/mögt ihr das Christentum
#1
Guten Tag,

für meine Facharbeit habe ich das Thema "Verschiedene Religionen und die Bedeutung für ihre Anhänger" gewählt.
Dafür möchte ich gerne wissen, warum Sie ihre Religion mögen, und was Sie genau daran mögen. Ich würde mich freuen wenn Sie die Gründe aufzählen würden. Das würde mir in meiner Arbeit einen großen Schriit weiterhelfen.

Schon einmal "Danke" im Vorraus für die Mithilfe
mfg, Replica
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#2
Man muss das Christentum (welches, mein eigenes?) nicht mögen. Die Fragestellung ist einfach nicht adäquat.

Ich kann Gott lieben, Menschen aus meiner Gemeinde, die Pfarrerin, das gemeinsame Abendessen, die kleinen und großen Feste, die Heimat. Und schon sieht man, dass man keine Religion, sondern Menschen und ihre Charaktere lieben kann. Vielleicht kann man soweit gehen, zu sagen: Ich liebe sie, weil sie christlich gesinnt sind. Sie achten mich und meine Umgebung - vielleicht ein Ausfluss der Nächstenliebe? Vielleicht ist es auch die gemeinsame Gesprächsbasis auf der Beziehungsebene?

Eine Lehre kann ich akzeptieren und kann Teile für mein persönliches Handeln und Urteilen übernehmen. Aber mag ich sie dadurch? "Mögen" ist eine Art des Urteilens. Urteile aber bedürfen einer Grundlage und die wird durch die Lehre erst gegeben. Folglich ergibt sich die Notwendigkeit der Akzeptanz. Das muss aber mit dem gefühlten "mögen" nichts zu tun haben.

Ich denke, die Bedeutung der eigenen Religion ist in allen Fällen gleich. Die in den eigenen Glauben umgesetzte Lehre vermittelt immer das Gefühl in den zugehörigen Gemeinschaften zu Hause zu sein.

(Ich habe einmal ein paar zentrale Begriffe unterstrichen, derentwegen ich Christ geblieben bin.)
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
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#3
(27-11-2008, 20:11)Replica schrieb: Religionen und die Bedeutung für ihre Anhänger
Die Bedeutung meines Christseins hat mit "Mögen" nur sehr wenig gemein. "Mögen" ist doch emotionale uneingeschränkte (kritiklose) Bejahung. Das trifft nicht ... Ich mag eher vieles an den verschiedenen Ausprägungen, Gebräuchen, Tradionen und Lehren des Christentum NICHT. Und das hindert oder gefährdet mich nicht im Geringsten, dauerhaft Christ zu bleiben.

Bei Deiner Frage fällt mir eine sehr treffende Antwort von Iris Weiss zum JudeSein ein:
Zitat:Es gibt - meiner Ansicht nach - nur eine Definition, die wirklich „funktioniert": Jude / Jüdin ist, wer Judentum ernst nimmt und darauf eine persönliche Antwort durch sein/ihr Leben gibt. Da „Judentum" sehr monolithisch klingt (als ob es eine für alle verbindliche Form geben könnte), spreche ich lieber von „jüdisch sein". Ernst nehmen heißt: sich mit der Tradition in ihren unterschiedlichen Ausprägungen (religiös, historisch, kulturell...)beschäftigen, ja mit ihr ringen, sich darüber streiten und darin leben, weil man seine eigenen Zugänge und Ausdrucksformen gefunden hat und immer wieder neu findet - sei es religiös oder säkular.
http://www.hagalil.com/judentum/feiertag...fragen.htm

So ähnlich würde ich die Bedeutung meines ChristSeins für mich fassen, als einzig funktionierende Variante:
Christ/Christin ist, wer sein ChristSein ernst nimmt und darauf eine persönliche Antwort durch sein/ihr Leben gibt. Ein reichliches Programm für ein ganzes Leben ...
Ernst nehmen heißt: sich mit der Tradition in ihren unterschiedlichen Ausprägungen (religiös, historisch, kulturell...)beschäftigen, ja mit ihr ringen, sich darüber streiten und darin leben, weil man seine eigenen Zugänge und Ausdrucksformen gefunden hat und immer wieder neu findet - sei es religiös oder säkular


Wichtig ist mir, dass dies keine abgrenzende oder diskriminierende Definition einer Religiösität gegen alle anderen ist. Unter anderen Randbedingungen wäre mir auch Relionszugehörigkeit in anderen klassischen Religionen ohne große Verbiegung vorstellbar, für mich selbstverständlich jeweils eher liberal, nichtfundamentalistisch ...

Fritz
Liebet eure Feinde, vielleicht schadet das ihrem Ruf! (Jerci Stanislaw Lec)

Wer will, dass Kirche SO bleibt - will nicht, dass sie bleibt!
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