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Westboro Baptist Chirch - Ist das wirklich christlich?
#1
Hallo an alle,

Erst mal muss ich schreiben dass ich sehr begeistert davon bin, dass es so ein schönes Forum im Internet gibt. Habe es heute erst gefunden.

Aber zu meiner Frage:

Ich selbst bin 20 Jahre alt und seit 2 1/2 Jahren buddhistischer Mönch. Seit ich Mönch bin hatte ich schon sehr viele Dialoge mit Vertretern christlicher, islamischer, jüdischer Gemeinden und auch vielen anderen.

Ich bin nun vor ca. 3 Wochen auf eine Kirche aufmerksam geworden, die sich "Westboro Baptist Church" nennt. Es ist eine Kirche aus den USA.
Bevor ich sie kennen lernte war ich bedingt durch einige Dialoge der Auffassung die christliche Lehre sei friedlich.

Als ich mich jedoch mit dieser Kirche weiter befasste, u.a. durch ihre Websites z.B. www.godhatesamerica.com (Gott hasst America) oder auch www.godhatesfags.com (Gott hasst Schwuchtel) kam diese Ansicht ins Schwanken.

Die Kirche ist mittlerweile in ganz America dafür berühmt, z.B. bei Beerdigungen von gefallenen Soldaten zu demonstrieren, u.a. mit Schildern wie "America is doomed" (America ist verdammt), "Thank God for 9/11" (Dankt Gott für den 11. September) oder auch "Thank God for Katrina" (Dankt Gott für (Hurrikan) Katrina).

Ein Schwerpunkt der Kirche so wie ich es verstanden habe ist der dass z.B. der 11 September eine Strafe Gottes war. (Das sagte eine Vorsitzende der Kirche in einem Interview). Ebenfalls alle anderen Naturkatastrophen.

Für die Kirche ist auch klar dass Goot vor allem die jenigen Bestraft die entweder selbst Homosexuell sind oder Homosexualität akzeptiern und/oder fördern.

Sie sind vor allem bekannt für unzählige Plakate, welche sie bei ihren Demonstrationen dabei haben.

Aus ihrer Sicht ist auch der Papst, Desmund Tutu und viele andere Persönlichkeiten verdammt da sie nicht wirklich dem Willen Gottes folgen sondern ihr eigenes Christentum kreieren.

Wer English versteht kann sich gerne Videos von und über die Kirche auf Youtube ansehen. Wirklich sehr interessant.

Meiner Wahrnehmung nach wird Gott durch die WBC also als sehr Zorniger, Wütender und Hasserfüllter Gott dargestellt, der ganz eindeutig die meisten Wesen zur Hölle jagt.

Und da wäre dann meine Frage:
So wie ich es verstanden habe gab nach christlicher Auffassung, Gott allen Menschen einen freien Willen.
Das heisst auch er gab den Menschen den freien Willen hetero oder homosexuell zu sein.
WARUM??
Aus langeweile? Für mich klingt dass irgendwie nach nem Spiel.
Ganz nach dem Motto: Ich erschaffe heute mal nen paar männlein und weiblein, lasse sie selbst entscheiden wen sie vernaschen wollen, und die, die die männlein oder weiblein des gleichen geschlechts vernaschen wollen, die Schicke ich dann mal in die Höllen und die ander nehme ich hiier zu mir.
Ganz ehrlich, dass meine ich nicht zum spass, ich verstehe einfach nur das prinzip noch nicht so ganz.

Aber wie gesagt eigentlich wollte ich wissen was ihr von der WBC haltet.

Alles gute und mit viel METTA (Liebender Güte)

Phra Kampie Ra Panyo
Ergebt euch nicht der Lässigkeit,
Vertrauet nicht der Sinneslust,
Wer wachsam ist und selbstvertieft,
Erlangt ein hohes, heil´ges Glück
(Buddha, Dhammapada 27)
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#2
Guten Morgen!

M.E. hat das recht wenig mit Christentum zu tun. Für mich sieht das wie eine Abspaltung von einer Abspaltung einer Freikirche aus, ohne das ich jetzt wirklich substantiell etwas dazu sagen könnte, denn ich kenne diese Organisation, die Du hier verlinkt hast nicht.

Die großen Kirchen in Deutschland sind unter www.ekd.de und www.katholisch.de zu finden.

Gruß
Gerhard
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#3
Kurz zum Thema Homosexualität:
Ja, der Mensch ist zur Freiheit hin erschaffen worden. D.h., seine Entwicklung (geistig, seelisch) braucht diesen Raum, um zu werden und zu wachsen. Auch die Homosexualität gehört dazu. Sexualität ist eine Gabe, mit der wir in Kontakt/in Beziehung zum Mitmenschen treten können. Sexualität ist nicht nur Mittel und Weg der Fortpflanzung, sondern auch 'ein Weg über das Herz' zum Geliebten - in der Umarmung der Liebe, der Zuneigung und zärtlichen Hingabe zum Nächsten ect. Liebe, in allen Facetten, ist das Urelement, das, was die Welt, das Universum zusammenhält. Daher kann auch die Homosexualität keinen Widerspruch darstellen, denn sie gehört zur Ganzheit der Schöpfung. Warum sollte etwas, was Frieden und Glück, Erfüllung, Hingabe, schliesslich Liebe ausmacht, bestraft und der Mensch verworfen werden?
Es ist immer die Enge des menschlichen Herzens, welches sich in diesen Kategorien von Bestrafung (Hölle) verirrt. Homosexualität gehört zum Menschsein, wie die Fähigkeit zum Denken, die Begabung zur Phantasie und der Gaben mehr.
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#4
Vielen Dank für die beiden schnellen Antworten.

Liebe Marlene:

Was du geschrieben hast finde ich persönlich sehr wahr. Ich bin in etwa der gleichen Ansicht.
Aber ich würde doch gerne wissen ob deine Antwort, deine persönliche meinung wiederspiegelt, oder ob es in Bezug auf Stellen in einer "Heiligen Schrift" steht.
Denn:
Ich wollte wissen ob die Westboro Baptist Church wirklich in Einklang mit der Bibel lehrt, so wie sie es behaupten. Sie sagen z.B. ganz klar:
"Nur Nicht-Schwuchtel kommen in den Himmel"
"Es ist Protest gegen Gott, wenn man nicht dankbar für den 11 September ist"
Und viele andere Statements dieser Art.

Ich war bereits in Kontakt mit ihnen und merkte schnell, dass sie jedes ihrer Statements biblisch nachweisen können.
Da ich aber keine Ahnung von der Bibel habe, dachte ich, ich frage mal hier nach ob schon jemand diese Gruppe kennt und mir dazu ewas schreiben kann.

Alles gute
Ergebt euch nicht der Lässigkeit,
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(Buddha, Dhammapada 27)
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#5
Guten morgen, huephap.
Das ist jetzt keine direkte Antwort auf deine Frage, aber trotzdem:
Die meisten Menschen formen Gott nach ihrem eigenen Bilde. Sie projizieren die Eigenschaften der menschlichen Natur in Gott hinein. Er besitzt also Eigenschaften wie wir sie selber haben. Gott als grausam und mächtig, solange der Mensch diese für erstebenswert hält, wird er so gedacht.
Wenn du mich fragst, ist ein personaler Gott völlig untheologisch und unglaubwürdig. Gott kann nicht gedacht und gefühlt werden.
Weder kann Gott etwas sein, das jemanden bestraft noch jemanden belohnt.
Wenn die Realität multidimensional ist, erscheint die Vorstellung eines personalen Gottes als nicht sinnig.
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#6
Guten Morgen, huephap,

wenn ich richtig informiert bin, besteht diese "Kirche" nur aus Mitgliedern einer einzigen Familie und einigen wenigen Freunden dieser Familie. Ich würde das nicht "Kirche" nennen.

Schönen Gruss

Der Einsiedler
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#7
Naja, ich weiss nicht ob es eine Rolle spielt wieviele Mitglieder eine Gemeinde hat um sie Kirche zu nennen

Eine Aussage der Kirche ist es, dass es garnicht ihr Ziel ist Anhänger anzuhäufen wie andere "Kirchen". Ziel ist es vielmehr das wahre Wort Gottes zu verbreiten.
Dieser Punkt sagt mir eigentlich ziemlich zu.

Meine Frage an Kenner des Christentums ist eigentlich die:

Verbreitet diese Kirche das wahre Wort Gottes?
Ergebt euch nicht der Lässigkeit,
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(Buddha, Dhammapada 27)
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#8
Offensichtlich verbreitet diese Kirche einen teuflischen Abklatsch dessen, was uns die Bibel tatsächlich sagt: Liebe deinen Nächsten, denn er ist wie du! (in hunderten von Varianten).
Alles, was dem entgegensteht, hat keinerlei Kraft und kann allenfalls verstanden werden als Ausdruck jenes Zeitgeistes zur Zeit, als die Texte niedergeschrieben wurden.
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
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#9
Lieber Ekkard,

In deiner Antwort ist ein Teil sehr interessant für mich.

So wie ich dich verstanden habe, schreibst du das es Bibelstellen gibt die geprägt sind durch den damaligen Zeitgeist? Und man sollte diese Stellen dann auch in diesem Zusammenhang sehen?

Da stellt sich mir folgende Frage in Zusammenhang mit der WBC:
Sie sagen das, die Bibel so wie sie niedergeschrieben ist das Wort Gottes ist welches absolut richtig ist. Da es das Wort Gottes ist, ist es zeitlos, und daher gibt es keinen anlass, irgendeine Texstelle als veraltet oder nicht mehr angebracht zu sehen.

Was passiert eigentlich laut Bibel, mit den Menschen die einige Teile der Bibel garnicht mögen oder ablehnen. Hat das Auswirkungen auf die Möglichkeit in den Himmel zu gelangen?

In metta
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(Buddha, Dhammapada 27)
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#10
Lieber Phra ...,
für mich klingen deine Fragen für einen Buddhisten erstaunlich christlich. Vielen Dank!
(13-01-2009, 02:49)huephap schrieb: So wie ich dich verstanden habe, schreibst du das es Bibelstellen gibt die geprägt sind durch den damaligen Zeitgeist? Und man sollte diese Stellen dann auch in diesem Zusammenhang sehen?
Vollkommen richtig!

Du schreibst dann sinngemäß: "Sie (die WBC) sagen, dass die Bibel, so wie sie niedergeschrieben ist, das Wort Gottes ist, welches absolut richtig ist. Da es das Wort Gottes ist, ist es zeitlos, und daher gibt es keinen Anlass, irgendeine Textstelle als veraltet oder nicht mehr angebracht zu sehen."

Dies ist eine Position, die heute von der Mehrheit anerkannter Theologen nicht mehr vertreten wird, weil sich die historische Zeitverbundenheit mit ein Bisschen Text-Analyse leicht feststellen lässt.

huephap schrieb:Was passiert eigentlich laut Bibel, mit den Menschen die einige Teile der Bibel gar nicht mögen oder ablehnen. Hat das Auswirkungen auf die Möglichkeit in den Himmel zu gelangen?
Dies wäre keine von der Bibel gedeckte Position. Man soll sich nicht zu den Spöttern setzen, nicht lügen und Ähnliches. Von einem absolut gültigen Gotteswort kann schon deshalb keine Rede sein, weil die Bibel, eine allmählich gewachsene Textsammlung ist, die auf einem Konzil als verbindlich erklärt wurde. Dazu gibt es bei ARTE "Apokalypse" (4. oder 5. Sendung der Reihe!) eine gute Darstellung.
Abgesehen davon, kann man über das Thema: "In den Himmel gelangen" ganze Seiten voller Spekulationen schreiben (was ich im Forum im Übrigen auch schon abgelassen habe. Suchen-Funktion). Ich persönlich habe keinerlei Probleme, Textteile der Bibel abzulehnen und dadurch mein Seelenheil aufs Spiel zu setzen. (Eine etwas dümmliche Auffassung in Verkennung des erzieherischen Ansatzes der Heiligen Texte).
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
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