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Was passiert laut Sonstigen und alten Religionen nach dem Selbstmord?
#1
Was passiert laut sonstigen und alten Religionen nach dem Selbstmord?, QUELLEN nennen bitte nicht vergessen !!

Gruß
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#2
Was passiert eigentlich nachdem Deine seltsamen Fragen alle beantwortet sind :icon_question: :shifty:

QUELLEN nennen bitte nicht vergessen !!
() qilin
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#3
:clap::clap::clap::clap::clap:
Qilin, der war gut!

Das Leben ist doch wunderbar, drum nehm ich Psychopharmaka!
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#4
Qilin (Moderator) sehr gute Frage, wird sogar mit großem beifall von Sonne(wissensdurstig) unterstützt.
Interessiert mich auch was passieren würde wenn all meine Fragen beantwortet werden würden, deswegen stelle ich die sogar hier öffentlich in ein forum wo meiner Meinung nach viele religiöse Leute seien sollten bzw. leute die verschiedene Meinungen haben bzw. gebildete Leute oder begabte Leute

Aber was ich gelernt habe !! : das es keine dummen Fragen gibt, sondern nur dumme antworten gibt oder besser ausgedrückt: "geben könnte" (entspricht nicht unbedingt euren antworten bzw. anderen antworten)
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#5
Liebe/r wecan,
dafür hätte aber dein eines Posting im interreligiösen Forum gereicht. Damit hast du schon alle Fragen zusammengefasst. Warum spamst du uns dann noch einzeln in jedem Forum mit dieser Frage zu?

Das Leben ist doch wunderbar, drum nehm ich Psychopharmaka!
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#6
@ wecan

Aber was ich gelernt habe !! : dass ein Narr mehr fragen kann als sieben Weise beantworten können
(entspricht nicht unbedingt Deinen Fragen bzw. anderen Fragen)

Zitat:Was passiert laut sonstigen und alten Religionen nach dem Selbstmord?,
Wer soll eine solche allgemeine und undifferenzierte Frage beantworten? Wenn ein Professor das als
Thema für eine Hausarbeit gäbe, würde er nur Kopfschütteln ernten :bduh:
() qilin
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#7
Zunächst muss ich mich mal kurz bei Euch entschuldigen - Julchen hat den laptop auf dem ich jetzt schreibe von mir geliehen bekommen und eben gerade hab ich gemerkt, dass sie noch über den von Ihr angelegten Link eingetragen ist... also: Hier schreibt Thomas (t.logemann)... ich ändere das mit der Eintragung in meiner Linkliste demnächst, damit keine Missverständnisse aufkommen... (grosses Indianer-Ehrenwort - noch heute Nacht...)

Zum Selbstmord:

Lebn und Tod sind von Gott nach dem Glauben von uns Baha`i vorbestimmt. Der Freitod wird daher missbilligt - aber die Verantwortung für den Freitod liegt bei jedem Einzelnen. Da es bei uns Baha`i keine "Hölle" im christlichen oder islamischen Sinn gibt, und da diesseits lebende Baha`i keine Wertung oder Bewertung von jenseits lebenden Menschen abgeben können (die Wertung liegt alleine bei Gott),. wird auch kein Baha`i den Freitod seines Mitmenschen "verdammen".

Ein Freitod eines Mitmenschen ist im eigentluichen Sinne ein Armutszeugnis für die hier noch sich im Dasein Befindlichen - ein solcher Freitod sagt nichts anderes aus, als dass die hier Lebenden es nicht fertig gebracht haben, dem sich selbst Tötenden ein lebenswertes Leben aufzuzeigen. Die "Schande" liegt also nicht bei demjenigen, der vorzeitig aus dem Leben geht, sondern bei denjenigen, die einem verzweifelten, lebensmüden Menschen nicht geholfen haben.

Liebe Grüsse
Thomas
Die Natur ist ein Brief Gottes an die Menschheit.
(Platon)
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#8
Hallo, Thomas,

ich würde das mit dem Armutszeugnis nicht in jedem Fall unterstützen.

Wie an anderer Stelle schon mal beschrieben, gibt es Menschen, die sehr ruhig und gelassen den Weg gehen, sich das Leben zu nehmen, weil sie "das Leben an sich" nicht oder nicht mehr lebenswert finden. Ein Suizid muss nicht immer einen dramatischen Hintergrund haben. Es gibt auch so etwas wie einen Bilanz-Suizid, in welchem der sich selbst Tötende erkennt, dass er "einfach nicht mehr möchte".

Oder wenn Menschen chronisch krank sind: Ich meinem engen Freundeskreis hat sich vor einem halben Jahr eine junge Frau selbst das Leben genommen, die Tochter einer unserer besten Freundinnen. Und von dieser jungen Frau weiss ich GENAU, dass sie in ihrer Familie, ihrem Freundeskreis, bei ihrem Mann wunderbar geborgen und geliebt war. Dennoch zog sie den Tod einem vielleicht noch jahrelang andauernden Leiden vor. Wo ist das ein Armutszeugnis?

Und auch, wenn ein Mensch schwer an Depressionen erkrankt ist: Daran müssen nicht immer Menschen "Schuld" sein. In meiner eigenen Familie war ein solcher sehr schwerer Fall von Depression, wo wir alle ziemliche Angst hatten, dass diese Frau sich das Leben nehmen könnte. Sie hat es nicht getan, aber sie war haarscharf dran. Und auch von dieser Frau weiss ich, dass sie ihren Mann unendlich liebt und dass dieser Mann sie unendlich liebt. Dennoch wurde sie schwer depressionskrank, denn es lag eine physiologische Ursache vor, übrigens ist das bei einem ziemlich grossten Teil der Depressionskranken der Fall. Wo gibt es da eine "Schuld", ein "Armutszeugnis"?

Lieben Gruss, ich hoffe, es geht Dir gut.

DE
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#9
(19-04-2009, 22:55)t.logemann schrieb: Lebn und Tod sind von Gott nach dem Glauben von uns Baha`i vorbestimmt. Der Freitod wird daher missbilligt - aber die Verantwortung für den Freitod liegt bei jedem Einzelnen.

Möglicherweise verstehe ich das falsch! Daher die Nachfrage:

Wenn der Tod vorbestimmt ist, wie kann der Freitod in der Verantwortung des Selbstmörders liegen? Wenn man Vorbestimmung annimmt, dann wäre doch wohl auch die Handlung der Selbsttötung vorbestimmt!?

MfG E.
MfG B.
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#10
Lieber Einsiedler,

im Prinzip ist es für jeden Menschen ein Armutszeugnis, wenn er (oder sie) dem Mitmenschen das Gefühl gibt, dass vor dem von Gott eigentlich bestimmten Abbleben der Mitmensch sich schon mal selbst verabschieden will...

Der Mensch hat die Wahl- und Willensfreiheit. Insoweit gibt es ein von Gott "vorherbestimmtes Datum" für das Hinübergehen in die geistige Welt(en). Die Wahl- und Willensfreiheit des Menschen impliziert aber, dass dieser auch den Zeitpunkt des Hinübergehens in eigener Verantwortung wählen kann. Der "Vorwurf" kann und darf nicht lauten: "...Du bist ein "Sünder" weil Du Dich vor Gottes Zeitplan von dieser Welt verabschiedet hast", sondern der Vorwurf müsste lauten: "...wir, die wir mit Dir hier lebten und wirkten, haben es nicht fertig gebracht, Dir den Mut und die Hoffnung zu geben, um die unendliche Schönheit der materiell gebundenen Welt Dir so nahe zu bringen, dass Du das Leben auf dieser Welt bis zum letzten Blutstropfen geniesst".

Dort wo das Leben mit Leid und Schmerzen verbunden ist, können wir letztlich unsere eigene Hilflosigkeit erkennen - wenn jemand vom Hals an abwärts gelähmt ist, wenn jemand trotz Opium und Morphinen vor Schmerzen nur noch wimmern kann - dann -denke ich- ist der Freitod vielleicht auch eine Übereinstimmung mit Gottes Plan. Auf der anderen Seite.... man schaue sich Stephen Hawkins an: laut seinen Ärzten sollte er eine Lebenserwartung von knapp 25 Jahren haben... heute ist er über 40, hat einen Nobelpreis und zahlreiche akademische Auszeichnungen in der Tasche, ist glücklich verheiratet - und auch vom Hals abwärts gelähmt.... die Technik, zu deren Entstehen er übrigends in der theoretischen Physik selbst beigetragen hat, erleichtert ihm das Leben - und hat der gesamten Menschheit durch sein Genie einen grossen wissenschaftlichen Fortschritt gebracht.

Die Frage, die sich für einen unheilbar Kranken stellt, ist einfach: "Können meine Leiden, auch meine Schmerzen - mich vielleicht auf meinem Gebiet zu ebensolchen Leistungen befähigen, wie das bei Stephan Hawkins der Fall war...?" Und diese Frage kann sich nur jeder selbst beantworten.

Zur Frage der schweren Depression: Wir müssen leider anerkennen, dass eine Depression als Krankheit mit unserem dürftigen (weil gerade erst entstandenen ) Wissen über die Krankheiten der menschlichen Seele derzeit kaum adäquat und umfassend zu behandeln ist. Insoweit müsste eigentlich jeder Freitod aufgrund Depression eine Aufforderung an unsere Psychologen, Pädagogen, Psychotherapeuten, aber auch an unsere Philosophen, Religionswissenschaftler, Theologen, an unsere Soziologen und Sozialwissenschaftler sein, die vielfältigen Ursachen von Depressionen zu erforschen und Mittel und Wege zu ersinnen, die das Risiko an einer Depression zu erkranken ebenso vermindert, wie das bei "klassischen körperlichen Krankheiten" der Fall ist.

Lieber Epicharm,

tja - das Paradoxon ist bekannt... : "...wenn JEDER Tod in Gottes Plan steht - muss demnach ja auch der Freitod in Gottes Plan stehen...."

das Problem ist, das eben nicht jeder Tod so in Gottes Plan steht - sonst wären die 20 Millionen Tote des letzten Weltkrieges ja auch Teil des göttlichen Plans gewesen.... Dann aber macht der göttliche Aufruf zur Nächstenliebe, zur Barmherzigkeit und zum Mitleid wenig Sinn...

Vergleichen wir mal das Leben mit einem Abschnitt einer Schulklasse: Der Lehrer (Gott) unterrichtet ein Lernziel - nämlich auf dieser Erde alle Fähigkeiten heraus zu bilden, die das Leben in der nächste Klasse (in der geistigen Welt) erfordert. Die Prüfung, das "Reifezeugnis" - ist der natürliche Tod. Dem kann man sich natürlich vorher entziehen.... falls man aber dann die nächste Klasse (zwangsläufig, weil ein "Zurück" in den Mutterleib geht halt nicht...) kommt, hat man es ein wenig schwerer als diejenigen, die "normal" in die nächste Klasse wechseln.

Liebe Grüsse (zur nachtschlafenden Zeit...)
Thomas
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#11
(20-04-2009, 02:25)t.logemann schrieb: tja - das Paradoxon ist bekannt... : "...wenn JEDER Tod in Gottes Plan steht - muss demnach ja auch der Freitod in Gottes Plan stehen...."

das Problem ist, das eben nicht jeder Tod so in Gottes Plan steht - sonst wären die 20 Millionen Tote des letzten Weltkrieges ja auch Teil des göttlichen Plans gewesen.... Dann aber macht der göttliche Aufruf zur Nächstenliebe, zur Barmherzigkeit und zum Mitleid wenig Sinn...

Ist es dann nicht vernünftiger, sich von der Annahme, dass der menschliche Lebenslauf göttlich vorbestimmt ist, zu verabschieden?

MfG E.
MfG B.
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#12
(20-04-2009, 02:25)t.logemann schrieb: sondern der Vorwurf müsste lauten: "...wir, die wir mit Dir hier lebten und wirkten, haben es nicht fertig gebracht, Dir den Mut und die Hoffnung zu geben, um die unendliche Schönheit der materiell gebundenen Welt Dir so nahe zu bringen, dass Du das Leben auf dieser Welt bis zum letzten Blutstropfen geniesst"

wenn jemand so was sagt, dann möchte ich ihm fast wünschen, auch mal mit z.b. terminalem krebs wochenlang unter größten schmerzen vor sich hin zusterben

(20-04-2009, 02:25)t.logemann schrieb: wenn jemand trotz Opium und Morphinen vor Schmerzen nur noch wimmern kann - dann -denke ich- ist der Freitod vielleicht auch eine Übereinstimmung mit Gottes Plan

auf einmal?

wäre es nicht noch sinnvoller, bei jedem suizid davon auszugehen, daß schließlich gott das so geplant hat?

(20-04-2009, 02:25)t.logemann schrieb: Die Frage, die sich für einen unheilbar Kranken stellt, ist einfach: "Können meine Leiden, auch meine Schmerzen - mich vielleicht auf meinem Gebiet zu ebensolchen Leistungen befähigen, wie das bei Stephan Hawkins der Fall war...?" Und diese Frage kann sich nur jeder selbst beantworten

die frage ist imho völlig unsinnig, weil nicht sein leiden hawking zu seinen leistungen befähigt, sondern er trotz seines leidens diese leistungen erbringt

(20-04-2009, 02:25)t.logemann schrieb: Zur Frage der schweren Depression: Wir müssen leider anerkennen, dass eine Depression als Krankheit mit unserem dürftigen (weil gerade erst entstandenen ) Wissen über die Krankheiten der menschlichen Seele derzeit kaum adäquat und umfassend zu behandeln ist

auch das ist unsinn. depressionen sind heutzutage recht gut behandelbar, wenn auch nicht heilbar

(20-04-2009, 02:25)t.logemann schrieb: Insoweit müsste eigentlich jeder Freitod aufgrund Depression eine Aufforderung an unsere Psychologen, Pädagogen, Psychotherapeuten, aber auch an unsere Philosophen, Religionswissenschaftler, Theologen, an unsere Soziologen und Sozialwissenschaftler sein, die vielfältigen Ursachen von Depressionen zu erforschen und Mittel und Wege zu ersinnen, die das Risiko an einer Depression zu erkranken ebenso vermindert, wie das bei "klassischen körperlichen Krankheiten" der Fall ist

und du meinst, das ist nicht ohnehin der fall?

was hast du nur für ein bild von unseren "Psychologen, Pädagogen, Psychotherapeuten" usw.?

(20-04-2009, 02:25)t.logemann schrieb: tja - das Paradoxon ist bekannt... : "...wenn JEDER Tod in Gottes Plan steht - muss demnach ja auch der Freitod in Gottes Plan stehen...."

das Problem ist, das eben nicht jeder Tod so in Gottes Plan steht - sonst wären die 20 Millionen Tote des letzten Weltkrieges ja auch Teil des göttlichen Plans gewesen.... Dann aber macht der göttliche Aufruf zur Nächstenliebe, zur Barmherzigkeit und zum Mitleid wenig Sinn...

methode jam: ob etwas so und so sein soll oder aber ganz anders, entscheidet der gläubie mensch je nach anlaßfall so, wie es ihm halt grade paßt...
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#13
Lieber Petronius,

auch ich habe Krebs und es gibt Tage, an denen ich mich nur deswegen aus meinem Bett quäle, weil mein kleiner Schmusehund `raus muss.... Und auch ohne körperliche Krankheit war ich in in meinem leben ein paar mal vor der "Schwelle", vor dem freiwilligen Aufgeben - wenn man als "ganz normaler Mensch" die Verrohung der Lebensumstände mitbekommt - und die eigene Ohnmacht einsehen muss - sehnt man sich geradezu nach dem "Reich Gottes". Mir ist die Thematik also keineswegs fremd...

Die Christen und Juden kennen die Geschichte vom Hiob - der im Reichtum ebenso sich unter Gottes Wille stellte wie im Elend. Und der alten biblischen Beschreibung nach war Hiob in seinem Elend nicht alleine von Armut geschlagen, sondern auch von "Aussatz", also körperlich stark angegriffen. Morphium und Ibuprophyn stand dem alten Hiob wohl so nicht zur Verfügung... trotzdem hat er sich und seinen Geist nicht aufgegeben. Ob Hiob nun ein "Handlungsvorbild" für Leidende sein kann - können diese Leidenden nur selbst beantworten.

Richtig, Stephen Hawkins hat seine Fähigkeiten "zum Trotz" (gegen die Krankheit) zur Blüte gebracht. Und - es hat war bewirkt.... Könnte man sich also, wenn man sich am alten Hiob nicht orientieren will, vielleicht am Stephen Hawkins orientieren...?

Viele unserer Baha`i arbeiten in medizinischen und psychologischen Berufsfeldern - und in unseren "glaubensinternen Foren" (die keineswegs nur Baha`i offen stehen, sondern allen interessierten Menschen) beschäftigen wir uns viel mit der Art und dem Aufbau des menschlichen Geistes und der Wechselwirkung zwischen dem "Wahren, Schönen, Guten" und der manchesmal ach so bitteren, angeblichen "Realität". Und hier kommen international angesehene Fachleute (wie z.B. Dr. Nosrath Peseschkian/Wiesbaden) auch zu dem Schluss, das die Wissenschaft der Psychologie und der Psychotherapie im Vergleich zu anderen Wissenschaften "noch in den Kinderschuhen" steckt. Auch Freud, den man im klassisch-wissenschaftlichen Bereich sicher als "Vater der Psychoanalyse" bezeichnen kann, konnte einigen seiner Klienten die an Depressionen litten, helfen. Aber weder Freud noch Peseschkian sind "der Weisheit letzter Schluss"..... der Umstand, das manche der heutigen Wissenschaftler (auf allen Gebieten, nicht nur in Sachen seelischer Störungen) von ihrem Erlernten und Erforschtem so eingenommen sind, dass es ihnen an der Bereitschaft vom Elfenbeinturm ihrer Einbildungen herunter zu steigen fehlt, bedeutet ja nicht, dass die Erforschung des menschlichen Geistes, der menschlichen Seele und die Erforschung der Wechselwirkungen zwischen Gesellschaft, Geist, Seele und "dem Göttlichen" (der Religion) hier und heute abgeschlossen sei...

Liber Epicharm,

die Frage ist: Was verstehen wir unter "Vorbestimmung"? Medizinisch gesehen stirbt der Mensch - wenn seine Zellen verbraucht und genetisch bedingt nicht mehr erneuer- oder reproduzierbar sind. WANN das der Fall ist - ob mit 60, 80, 100 Lebensjahren - weiss kein Mensch. Oder der Mensch stirbt durch Unfall - fällt von der Leiter, fährt zu schnell mit`m Moped, verwechselt in seinem morgendlichen Tran seine Medikamente.... und aus war`s. Oder der Mensch stirbt durch Verblendung - duirch den Wahnsinn zu glauben, das mit Terrorismus und Selbstmord Ethik, Moral und Religion "verteidigt" oder "wiederhergestellt" werden kann... Oder er stirbt durch Krieg, durch Umstände denen er glaubt sich nicht entziehen zu können (und wenn er sich dem doch entziehen will, stellt man ihn als "Verräter" an die Wand - und erschiesst ihn, wie es die Nazis im sogenannten "Dritten Reich" gemacht haben und die Mullah`s im Iran das heute noch mit "Glaubensabweichlern" tun). Ob das nun alles "Vorbestimmung" ist...

Vorbestimmt war es sicherlich nicht, das mein Nachbar Alex sich über 15 Jahre hinweg das Hirn kaputt gesoffen hat und nun im Koma in der Charite` liegt - es war sein freier Wille zu entscheiden, sich zu Tode zu saufen. Vorbestimmt ist es sicherlich auch nicht, das heutzutage immer mehr "umstände" eintreten, die das ausgewogene Leben im materiellen wie geistigen Sinne mindestens "erschweren" - und so zu einem mehr oder minder vorzeitigen Tode führen können.... dass das so ist, liegt in dem Verantwortungsberich aller Menschen, die glauben Schöpfung "spielen" zu können.

Ein arabisches Sprichwort: "Glaube an Allah - aber binde Dein Kamel fest".... - besagt nichts anderes als "Glaube ist `ne gute Sache - aber vergiss nicht, auch was zutun". Oder, wie Martin Luther King sagte: "Nichts auf der Welt wird geschehen, wenn wir träge darauf warten, dass Gott allein sich darum kümmert"..... Die Vorbestimmung liegt demnach ausserhalb dessen, was wir durch unsere Handlung oder Nicht-Handlung bewirken können. das Wissen um diese Vorbestimmung enthebt uns aber nicht von der Verpflichtung zu handeln. Insoweit verabschiede ich mich bestimmt nicht vom Glauben an Vorbestimmung - und lege, gerade weil ich weiss dass es Ereignisse gibt, die ich nicht beeinflussen kann, meine Hände eben nicht "in den Schoss" und "überlasse" alles dem "göttlichen Wirken".
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#14
(20-04-2009, 14:27)t.logemann schrieb: Lieber Petronius,

auch ich habe Krebs und es gibt Tage, an denen ich mich nur deswegen aus meinem Bett quäle, weil mein kleiner Schmusehund `raus muss.... Und auch ohne körperliche Krankheit war ich in in meinem leben ein paar mal vor der "Schwelle", vor dem freiwilligen Aufgeben - wenn man als "ganz normaler Mensch" die Verrohung der Lebensumstände mitbekommt - und die eigene Ohnmacht einsehen muss - sehnt man sich geradezu nach dem "Reich Gottes". Mir ist die Thematik also keineswegs fremd...

das tut mir natürlich sehr leid für dich

ich habe keine derartigen erfahrungen am eigenen leib, aber genügend leute elend verrecken sehen (verzeih die wortwahl, aber sie beschreibt es korrekt), sodaß ich es nie wagen würde, ihnen von den freuden vorzuschwärmen, die ein auskosten ihrer höllischen schmerzen "bis zum letzten blutstropfen" ihnen doch bereiten müsse

(20-04-2009, 14:27)t.logemann schrieb: Die Christen und Juden kennen die Geschichte vom Hiob - der im Reichtum ebenso sich unter Gottes Wille stellte wie im Elend. Und der alten biblischen Beschreibung nach war Hiob in seinem Elend nicht alleine von Armut geschlagen, sondern auch von "Aussatz", also körperlich stark angegriffen. Morphium und Ibuprophyn stand dem alten Hiob wohl so nicht zur Verfügung... trotzdem hat er sich und seinen Geist nicht aufgegeben. Ob Hiob nun ein "Handlungsvorbild" für Leidende sein kann - können diese Leidenden nur selbst beantworten

genau. es sind nicht wir oder irgendwelche kirchenfunktionäre, die darüber zu entscheiden haben, was vom betroffenen als noch lebenswert empfunden wird oder nicht

(20-04-2009, 14:27)t.logemann schrieb: Richtig, Stephen Hawkins hat seine Fähigkeiten "zum Trotz" (gegen die Krankheit) zur Blüte gebracht. Und - es hat war bewirkt.... Könnte man sich also, wenn man sich am alten Hiob nicht orientieren will, vielleicht am Stephen Hawkins orientieren...?

wie meinst du das? als unheilbar kranker soll man einfach den nobelpreis gewinnen, damit man sich auch eine wirklich hochwertige pflege und behandlung leisten kann?

(20-04-2009, 14:27)t.logemann schrieb: Und hier kommen international angesehene Fachleute (wie z.B. Dr. Nosrath Peseschkian/Wiesbaden) auch zu dem Schluss, das die Wissenschaft der Psychologie und der Psychotherapie im Vergleich zu anderen Wissenschaften "noch in den Kinderschuhen" steckt

das wird niemand bestreiten, schließlich sind sie ja auch noch um einiges jünger als z.b. die naturwissenschaften. und viel schlechter als diese empirisch überprüfbar

(20-04-2009, 14:27)t.logemann schrieb: der Umstand, das manche der heutigen Wissenschaftler (auf allen Gebieten, nicht nur in Sachen seelischer Störungen) von ihrem Erlernten und Erforschtem so eingenommen sind, dass es ihnen an der Bereitschaft vom Elfenbeinturm ihrer Einbildungen herunter zu steigen fehlt, bedeutet ja nicht, dass die Erforschung des menschlichen Geistes, der menschlichen Seele und die Erforschung der Wechselwirkungen zwischen Gesellschaft, Geist, Seele und "dem Göttlichen" (der Religion) hier und heute abgeschlossen sei...

forschung ist nie abgeschlossen. nur naiv gläubige meinen, sie hätten qua heiligem buch oder so bereits der weisheit letzten schluß erhalten

das mit dem "Elfenbeinturm ihrer Einbildungen" negiere ich mal als ausdruck von neid des intellektuell besitzlosen - solche vorwürfe sind so haltlos wie nicht überprüfbar

(20-04-2009, 14:27)t.logemann schrieb: die Frage ist: Was verstehen wir unter "Vorbestimmung"?

genau das war die frage, ja

(20-04-2009, 14:27)t.logemann schrieb: Medizinisch gesehen stirbt der Mensch - wenn seine Zellen verbraucht und genetisch bedingt nicht mehr erneuer- oder reproduzierbar sind

und praktisch gesehen ist das so gut wie nie die todesursache

(20-04-2009, 14:27)t.logemann schrieb: Ob das nun alles "Vorbestimmung" ist...

eben. es ergibt wenig sinn bzw. führt zu ziemlichen komplikationen mit dem gottesbild eines liebenden allmächtigen, alles als vorbestimmt zu betrachten

(20-04-2009, 14:27)t.logemann schrieb: Die Vorbestimmung liegt demnach ausserhalb dessen, was wir durch unsere Handlung oder Nicht-Handlung bewirken können

wo soll das dann sein?

im reich des zufalls - also wenn z.b. plötzlich unter meinen füßen ein vulkan ausbricht? (zählt aber eigentlich auch nicht - wäre ich nicht zum zeitpunkt des vulkanausbruchs ausgerechnet dort gestanden, wo der krater sich bildete, sonden hätte z.b. meine tante in amerika besucht, hätte es mich ja auch nicht erwischt...
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#15
Der "Elfenbeinturm der Einbildungen" lieber Epicharm - sind meine ganz persönlichen Erfahrungen mit einigen akademisch hochgebildeten - Fachidioten... (man entschuldige den Ausdruck; mir fällt kein besserer ein...). Und solcher Art gibt`s nicht nur im universitären Leben - diese Spezifikation trifft auch auf einige Fachleute aus dem ökonomischen und ökologischen Bereich zu...

Die Intellektualität misst sich übrigends nicht unbedingt am Ausbildungsgang - ich bin zum Beispiel bloss einfacher Betriebsschlosser mit Mittlerer Reife - und man kann mir sicherlich eine "intelektuelle Armut" nicht nachsagen....

Bei dem was die AOK an Behandlungskosten übernimmt, un dem was ich mit meinem Leiden benötige - liegen Welten. Da hab`ich zwei Möglichkeiten: Hioffen das es trotz dieser Schwierigkeit für mich noch ein paar Jährchen gibt - oder mir schon mal meinen Sarg aus Streichhölzern zusammen zu kleben, die Hände in den Schoss zu legen und mir genügend Barbiturate und Schnäpse zu beschaffen....

das was mir für mein Leben eingefallen ist: Es gibt für mich noch soviel zutun - und das packe ich halt in die möglicherweise noch bleibenden 5 oder 6 Jährchen, mit denen ich wenigstens mit ziemlicher Sicherheit rechnen kann. Sehe ich dann die Radieschen von unten - ist es eine Vorherbestimmung. Ebenso kann es aber auch eine Vorherbestimmung sein, das ich noch den 60zigsten erlebe -warum soll ich mir jetzt, 10 Jahre davor darüber Gedanken machen? Man muss keinen Nobelpreis gewinnen, um jeden Tag als Chance zu begreifen (wenn es auch zugegebenermassen die Sache erleichtert...).
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