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HAZRAT INAYAT KHAN
#1
Hallo allerseits,
hat hier irgendjemand Erfahrungen mit dem Sufiorden von HAZRAT INAYAT KHAN gemacht?

Gibt es ja auch in Europa.
Einfach mal googeln. Icon_smile
Ich will unseren Super-Moderatoren die Arbeit leichter machen - übrigends Danke für eure Leistung! Eusa_dance

Ich freu mich auf eure Antworten
Lhiannon
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#2
Ich kenne ganz gut eine Religionswissenschaftlerin, die über Hazrat Inayat Khan gearbeitet hat und auch bei den Leuten war und sehr enge Kontakte zu ihnen hat.

Wenn ich konkrete Fragen hätte, könnte ich da wohl weiterhelfen.
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#3
Hallo Arandir,
ich bin auf die Homepage des Ordens gestoßen und fand ihre Weltsicht und ihr Ritualleben sehr interessant. Außerdem stellte sich heraus, dass viele Rituale dieses Ordens sogar in Kurkliniken angeboten werden. Kritik über den Orden habe ich bei Google nicht finden können, anders als bei anderen Sekten oder Minderheitenreligionen.

Da ich ein sehr vorsichtiger Typ bin, will ich zunächst nur wissen, ob der Orden seine Mitglieder indoktriniert, ausnutzt oder gar bedroht, wie z.B. es Scientology mit ihren Mitgliedern macht.
Könntest du dich da mal für mich bei deiner Bekannten erkundigen?
Na ja, wenn sie sehr enge Kontakte zu den Sufianhängern hat, dann sind die wohl ok. Das ergibt sich ja schon daraus.

Nach dem, was ich gelesen habe, scheint Pir Inayat Khan ein sehr toleranter und offener Mann gewesen zu sein. Sein Sohn und Nachfolger Vilayat Khan spricht sich gegen Dogmatismus und Glaubensenge aus.

Danke für das Angebot, Arandir!
Ich komme sicher darauf zurück wenn ich mich selbst etwas mehr eingehört und eingelesen habe.

Viele liebe Grüße
Lhiannon
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#4
So weit ich das weiß, hast Du da richtig getrippt, sie sind bestimmt keine "Sekte" im klassischen Sinn wie etwa Scientology.

Die haben wohl auch sehr viel westliche Anhänger und kommen manchmal wenig "islamisch" rüber. Am ehesten kann man sie wohl mit anderen mystischen Bewegungen aus Indien vergleichen. Völlig harmlos sind solche Gruppen natürlich nie, welche Religion wäre das schon, aber die Gefahr ist wohl begrenzt.
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#5
Über Hazrat Inayat Khan habe ich bis jetzt nur Positives gelesen und in speziellen Bücher, wurde er in anerkennender Weise, erwähnt. Mir persönlich ist der Sufismus sehr sympathisch und ich lese gerne Texte bzw. Bücher, die von bekennenden Sufis geschrieben wurden. Vor allem ist es dieser weltoffene Geist und undogmatische religiöse Haltung, die mir aufgefallen ist. Jeder Mensch kann ein Sufi sein, ähnlich dem, wie ein Mensch auch buddhistische Elemente aufnehmen kann, ohne dabei konvertieren zu müssen. Weisheit durchdringt eben Mauern. :)
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#6
Die Wurzeln des Sufismus liegen im Islam, aber der Sufismus ist vor allem in Indien auch sykretische Wege gegangen. Viele Orden haben neben muslimischen auch hinduistische Mitgleider.
Soweit ich verstanden habe, gibt es zwei (neben noch anderen?) Formen des Sufismus.
Der islamische und der universelle.
Der islamische Sufismus kann durchaus sehr fundamentalistisch sein. Ibn Arabi z.B. der uns durch seine religionsübergreifenden Verse bekannt geworden ist, hat auch Polemiken gegen Christen geschrieben.
Universeller Sufismus hat sich vom Islam gelöst und ist undogmatisch. In den Gebeten des Inayat Khan werden viele Religionen mit ins Boot geholt und in Grunde kann jeder Mystiker aufgenommen werden.

Zitat aus einem Gebet:

Gib, daß wir Dich erkennen
in all Deinen heiligen Namen und Gestalten:
in Rama, in Krishna, in Shiva, in Buddha.
Laß uns Dich erschauen in Abraham, in Salomon,
in Zarathustra, in Moses, in Jesus, in Mohammed
und in vielen anderen Namen und Gestalten,
der Welt bekannt und unbekannt.


Kennzeichnent aber ist das islamische Vokabular, dass sich auch im universellen Sufismus erhalten hat. Das Zitat stammt aus dem Salat-Gebet (Salat, arabisch, bedeutet Gebet)
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#7
Mich würde mal interessieren wie der Orden organisiert ist. Wer steht wo (Sursnes bei Paris?) an der Spitze der Organisation.

Evtl. kann mit Arandir weiterhelfen.

Bis dann
Lhiannon
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#8
Was die Organistationstruktur angeht, scheint es so zu sein, dass die ganze Sache doch relativ hierarchisch ist. Auf der anderen Seite gibt es wohl auch Zoff und Abspaltungen ganzer Zweige (irgend ein Neffe?).

Einige örtliche Zweige in Deutschland bestehen wohl hauptsächlich aus Mitgleidern mit türkischem Hintergrund, die wohl auch türkische Traditionen in die Struktur eingebracht haben.

In Suresnes ist wohl Zia Inayat Khan, der Sohn von Vilayat Inayat Khan und Enkel von Hazrat Inayat Khan derjenige, der das Sagen hat. Es gibt wohl noch eine Bibliothek (Archiv?,Zentrum?) in Paris und eine irgendwo in oder bei Amsterdam.

Sehr einflussreich im Orden scheint auch der Politiker Johan (Hendrikus Johannes) Witteveen zu sein.
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#9
Hallo Arandir,
danke für die Info.

Ich werde da mal weiterforschen.
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#10
Ich hoffe, ich konnte Dir ein bisschen weiterhelfen. Es ist wie gesagt, nicht mein Gebiet und ich hab nur versucht, das weiterzugeben, was mir erzählt wurde. Wenn es Dir sehr ernst ist, und Du irgendwie Kontaktadressen bräuchtest, melde Dich.

Ich finde ja immer, man erfährt am meistem über religiöse Gruppen, wenn man hingeht und persönlich Kontakt aufnimmt.
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#11
Hallo zusammen

Alles was ich über Hazrat Inayat Khan weiss, dass er von seinem Grossvater, Moula Baksh, einem grossen Musiker Indiens, als Vinaâ Spieler ausgebildet wurde, und wurde selbst zu einem berühmten Musiker. Er erhielt zahlreiche Auszeichnungen. Vom Maharajah von Hyderabad wurde ihm ein Titel veliehen, ein Vergleich mit Tansen dem grossen Musiker am Hofe Akbars.

Er war Professor an der Musikakademie in Baroda und verfasste zahlreiche Bücher über Musik. Bevor er mit 28 Jahren Indien verliess wurden 16 Schallplatten von ihm aufgenommen.

Hazrat Inayat Khan sagte: "Musik ist ein kleines Abbild der Harmonie des ganzes Universums, denn die Harmonie des Universums ist nichts anderes als Leben, und der Mensch als ein kleines Abbild des Universums zeigt harmonische und unharmonische Klänge in seinem Pulsschlag, in seinem Herzschlag, in seiner Schwingung, seinem Rhythmus und Ton. Seine Gesundheit oder Krankheit, seine Freude oder sein Leid, sind ganz Ausdruck der Musik oder des Mangels an Musik in seinem Leben."

"Und was lehrt uns Musik? Musik hilft uns, uns in Harmonie zu üben, und das ist das Geheimnis hinter Musik. Wenn man Musik hört die einen erfreut, so stimmt dies einen ein und bringt Harmonie mit dem Leben. Daher braucht der Mensch Musik; er sehnt sich nach Musik."
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#12
Danke Xais,
das deckt sich mit dem, was mir ein Berufssänger sagte:

"Jeder Tag ist anders, keine Auftritt gleicht dem anderen. Der Gemütszustand zeigt sich in der Stimme."
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#13
Von dem Mann hab ich vor über 20 Jahren, können auch 30 sein mal ein Buch gelesen das mich lange beschäftigt hat, rudimentäre Reste davon finden sich ja auch Heute noch im allseits beliebten Roydansismus der Leider keine Neumitglieder aufnimmt(sorry ich weis nicht was ich mit Eurer Kirchensteuer machen sollte/ Dom bauen oder doch besser gleich verkiffen):bduh:
Ne, aber zurück zum Thema,:Ich überlege...wer hatte mir dieses Buch empfohlen? na ,.. egal, aber ich hatte es mal in meinem Regal für weiterempfehlenswerte Literatur. Lest es ruhig mal. Mir hat es nicht geschadet! Auch wenn Petro höchstwahrscheinlich anderer Meinung ist!:icon_rolleyes:
Ich bin der "ICH BIN", der EUCH ALLE nur alpträumt !
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#14
(06-09-2009, 15:18)Arandir schrieb: Ich finde ja immer, man erfährt am meistem über religiöse Gruppen, wenn man hingeht und persönlich Kontakt aufnimmt.

Hab ich vor. Ich berichte dann davon.
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#15
Noch ein Fundstück der Uni Hamburg:

c) Wie entstehen transnationale Sufi-Netzwerke? Das Beispiel der aktuellen Inayat-Khan-Rezeption unter Türken in Deutschland und der Türkei

Ziel des Vorhabens ist es, durch teilnehmende Beobachtung, semistrukturierte Interviews und kritische Textanalyse den Einfluss des `Universellen Sufismus´ des indischen Musikers und Mystikers Inayat Khan (1882-1927) auf die türkischen Anhänger in Deutschland (Mannheim) und der Türkei (Istanbul, Izmir und Mersin) zu erforschen und darzustellen. Weiterhin soll der vor ca. 12 Jahren einsetzende und sich aktuell verstärkende `Export´ der Inayat-Khan-Bewegung aus Deutschland in die Türkei beobachtet und dokumentiert werden. Das einzigartige an diesem Prozess ist, dass hier erstmals sufische Literatur aus einer `westlichen´ (Englisch) in eine `östliche´ Sprache (Türkisch) übersetzt wird und zugleich eine mehrheitlich aus Nichtmuslimen bestehende, `westliche´ Sufiorganisation in einem `islamischen´ Land Anhänger wirbt und `missionarisch´ tätig wird. Am Beispiel der aktuellen, sehr dynamischen Inayat-Khan-Rezeption unter Türken in Deutschland und der Türkei soll die Entstehung von Sufi-Netzwerken untersucht werden. Dabei soll geprüft werden, inwieweit transnationale Sufi-Netzwerke als eine Folge von Migration und Globalisierung und den damit verbundenen Austausch- und Transformationsprozessen bezeichnet werden können.

Link: http://www.uni-hamburg.de/rug/forschung/...logie.html
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