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Ist Christus des Gesetzes Ende?
#76
(11-06-2016, 00:12)Ulan schrieb: Und es war diese chaldaeisch gepraegte Oberschicht, die den Tempel baute und leitete.

Aus jüdischer Sicht (die zutreffend sein dürfte) waren es die Treuesten der Treuesten, die den Tempel errichteten.
Ja, selbstverständlich war die Oberschicht chaldäisch infiziert,  aber 1 % der Oberschicht war in der Fremde ihrem Gott treu geblieben. Immun gegen persische Einflüsse

Und gerade diese hauchdünne Elite war es, die dann die Fahne hoch hielt und den Tempel baute
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#77
Im Übrigen ist es gefährlich, sich für den Tempel einzusetzen.  Seit Jahrtausenden
Man beachte die blutige Geschichte der Propheten (Jesaja), dann die Vorgänge im ersten Jahrhundert.  Jesus der den Tempel so liebte, sprang über die Klinge. Dann die Zerstörung des Tempels durch Rom.  Tausende Tote.  Dann die "Templer" und wie sie endeten. Und dann der Felsendom bzw die Al Aksa Moschee, dann die heutige bleihaltige Luft

Der Tempel ist ein Todeskult. Ein riesiges jahrtausendealtes Himmelfahrtskommando wo die "Himmelfahrer" Schlange stehen  . . .
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#78
(11-06-2016, 00:34)Sinai schrieb: Ja, selbstverständlich war die Oberschicht chaldäisch infiziert,  aber 1 % der Oberschicht war in der Fremde ihrem Gott treu geblieben. Immun gegen persische Einflüsse.

Na, dass sie ihrem Gott treu blieben, ist klar. Trotzdem veraenderten sie die juedische Religion. Immun gegen persische Einfluesse wuerde ich das nicht nennen, wenn das sich bis in die Tora zieht.
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#79
(11-06-2016, 11:29)Ulan schrieb:
(11-06-2016, 00:34)Sinai schrieb: Ja, selbstverständlich war die Oberschicht chaldäisch infiziert,  aber 1 % der Oberschicht war in der Fremde ihrem Gott treu geblieben. Immun gegen persische Einflüsse.

Na, dass sie ihrem Gott treu blieben, ist klar. Trotzdem veraenderten sie die juedische Religion. Immun gegen persische Einfluesse wuerde ich das nicht nennen, wenn das sich bis in die Tora zieht.

In die Kabale (jidd. Kabbala, hebr. קַבָּלָה‎ mit phonetisch ähnlicher Aussprache aber anderer Bedeutung), aber nicht in die Thora
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#80
(11-06-2016, 13:52)Sina schrieb: In die Kabbala, aber nicht in die Thora

Steht in der Tora etwas vom Paradies oder nicht?
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#81
(11-06-2016, 13:55)Ulan schrieb: Steht in der Tora etwas vom Paradies oder nicht?

Na klar, das ist ja amtsbekannt.
Aber das kommt doch nicht aus "persischen Einflüssen"


Begründung:

A) Vom Alter her.  Das Paradies war vor der Sintflut, da gab es bekanntlich noch gar keine Perser

B) Von der Denkweise her.  Die Perser waren ein indogermanisches Volk, sie kannten keinen Garten Eden
Wollten so was gar nicht.
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#82
Jetzt hast Du mich auf eine Idee zu einem interessanten GEDANKENEXPERIMENT gebracht.

Gehen wir von Deiner Arbeitshypothese aus, daß das Judentum die Vorstellung vom Paradies erst im Exil kennenlernte.
Welche Religion hat dann diese verschleppte Gruppe ein Jahr vor der Verschleppung gehabt ?

Sie kannten das Paradies nicht, und Adam und Eva auch nicht, und Kain und Abel auch nicht, und den Ungehorsam der Eva mit der Frucht auch nicht, und die Erbsünde daher auch nicht, und die Notwendigkeit eines Messias somit auch nicht

Das wären ja beliebige Wüstenstreuner gewesen, Diebsgesindel auf Raubzug  

So kann es nicht gewesen sein.
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#83
(11-06-2016, 14:00)Sinai schrieb: Na klar, das ist ja amtsbekannt.
Aber das kommt doch nicht aus "persischen Einflüssen"

Schau mal auf dies:

King Sennacherib's Hanging Garden was considered a World Wonder not just for its beauty – a year-round oasis of lush green in a dusty summer landscape – but also for the marvellous feats of water engineering that maintained the garden. There was a tradition of Assyrian royal garden building. King Ashurnasirpal II (883–859 BC) describes what he had done:
Zitat:I dug out a canal from the (river) Upper Zab, cutting through a mountain peak, and called it the Abundance Canal. I watered the meadows of the Tigris and planted orchards with all kinds of fruit trees in the vicinity. I planted seeds and plants that I had found in the countries through which I had marched and in the highlands which I had crossed: pines of different kinds, cypresses and junipers of different kinds, almonds, dates, ebony, rosewood, olive, oak, tamarisk, walnut, terebinth and ash, fir, pomegranate, pear, quince, fig, grapevine.... The canal water gushes from above into the garden; fragrance pervades the walkways, streams of water as numerous as the stars of heaven flow in the pleasure garden.... Like a squirrel I pick fruit in the garden of delights...

Dazu gibt's uebrigens die Theorie, die Geschichte mit der Vertreibung aus dem Garten Eden sei eine Erinnerung an das Babylonische Exil und die vorangegangene Zerstoerung des ersten Tempels in Jerusalem:
https://de.wikipedia.org/wiki/Garten_Ede...e_Theorien

Interessant ist in dem Zusammenhang auch die zweite Erwaehnung des Garten Edens in der Bibel, bei Hesekiel, wo es ein Koenig ist, der aus dem Garten vertrieben wird.
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#84
(11-06-2016, 14:40)Sinai schrieb: Jetzt hast Du mich auf eine Idee zu einem interessanten GEDANKENEXPERIMENT gebracht.

Gehen wir von Deiner Arbeitshypothese aus, daß das Judentum die Vorstellung vom Paradies erst im Exil kennenlernte.
Welche Religion hat dann diese verschleppte Gruppe ein Jahr vor der Verschleppung gehabt ?

Sie kannten das Paradies nicht, und Adam und Eva auch nicht, und Kain und Abel auch nicht, und den Ungehorsam der Eva mit der Frucht auch nicht, und die Erbsünde daher auch nicht, und die Notwendigkeit eines Messias somit auch nicht

Du hast immer diese "alles oder nichts" Einstellung. Dass sie das Paradies nicht kannten, heisst ja nicht, dass sie die Figuren nicht kannten, von denen Du gerade redest. Sie haben weder ihren Gott noch alle Geschichten aus dem Osten mitgebracht. Die Einfluesse sind etwas subtiler. Wobei diese Geschichte tatsaechlich aus dem Osten kommen mag; natuerlich nicht genau so, wie sie jetzt in der Bibel steht.
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#85
(11-06-2016, 15:01)Ulan schrieb:
(11-06-2016, 14:00)Sinai schrieb: Na klar, das ist ja amtsbekannt.
Aber das kommt doch nicht aus "persischen Einflüssen"

Das ist ein persisches Wort. Viel persischer kann's gar nicht mehr werden. Man schaue auch auf dies:

King Sennacherib's Hanging Garden was considered a World Wonder not just for its beauty – a year-round oasis of lush green . . .

Ein persisches Wort, aber ein Wort das die Perser von den Hebräern gelernt haben müssen, siehe die folgende zwingende Chronologie:

Manche Lexikographen leiteten das hebräische Wort pardéß  (das hauptsächlich „Park“ bedeutet) aus dem Persischen ab.  Da aber Salomo, der im 11. Jahrhundert v. Chr. lebte, in seinen Schriften schon den Ausdruck pardéß gebrauchte (während die heute noch vorhandenen persischen Schriften nur auf das 6. Jahrhundert v. Chr. zurückgehen), stützt sich diese Ableitung des hebräischen Wortes lediglich auf falsche Vermutungen (Vgl. Prediger 2:5; Hohelied 4:13)
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#86
Der Malach (Emissär) des JHWH verbreietete die Pest im Heer des von Dir genannten Goi-Königs Sanherib:

" . . . die Erwähnung des jüdischen Geschichtsschreibers Flavius Josephus, der in diesem Zusammenhang den Babylonier Berossos zitiert: Als nun Senacherib von dem Zuge gegen Ägypten nach Jerusalem zurückkehrte, fand er, dass die unter Rapsakes zurückgelassenen Truppen schwer an der Pest litten. In der ersten Nacht, da er gemeinsam mit diesen Truppen die Belagerung weiterführte, tötete die Seuche in seinem Heere hundertfünfundachtzigtausend Mann samt ihren Führern und Hauptleuten."
Sîn-aḫḫe-eriba – Wikipedia

Wenn man den Schreibern Flavius Josephus und Berossos sowie dem Bibelbericht folgt, dann wandten die Israeliten bereits vor 2700 Jahren die Biologische Kriegsführung mit Erfolg an. Und scheuten sich nicht, diese Methode einzusetzen.

Wie das technisch erfolgte (wahrscheinlich Brunnenvergiftung mit hineingeworfenen verendeten steingefüllten pestkomtaminierten Ratten) darüber geben die Quellen keine Auskunft
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#87
(11-06-2016, 15:18)Sinai schrieb: Ein persisches Wort, aber ein Wort das die Perser von den Hebräern gelernt haben müssen, siehe die folgende zwingende Chronologie:

Manche Lexikographen leiteten das hebräische Wort pardéß  (das hauptsächlich „Park“ bedeutet) aus dem Persischen ab.  Da aber Salomo, der im 11. Jahrhundert v. Chr. lebte, in seinen Schriften schon den Ausdruck pardéß gebrauchte (während die heute noch vorhandenen persischen Schriften nur auf das 6. Jahrhundert v. Chr. zurückgehen), stützt sich diese Ableitung des hebräischen Wortes lediglich auf falsche Vermutungen (Vgl. Prediger 2:5; Hohelied 4:13)

Wen zitierst Du denn da?

Uebrigens zieht die heutige Bibelwissenschaft daraus den gegenteiligen, "zwingenden" Schluss: das, was wir als Salomos Schriften haben, stammt fruehestens aus dem 6. Jhdt. v. Chr. Und das Altavestische wurde zwischen 1200 und 600 v.Chr. gesprochen.
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#88
Doch kehren wir zur Fragestellung zurück:  "Ist Christus des Gesetzes Ende?"

Hier ist zu antworten, daß ein Gesetz kein "Ende" hat,  ist ja keine Schnur 

Ein Gesetz kann einen Abschaffer haben (im negativen Sinn) oder im Gegenteil einen Vollender (im positiven Sinn).
Ein Mensch kann aber nicht "das Ende" eines Gesetzes sein.

"Stalin war der Abschaffer des russischen Kreditwesengesetzes."
"Breschnjew war der Vollender des russischen Sozialhilfegesetzes."

Sprachlich unklare Befehle müssen nicht einmal von Soldaten befolgt werden.  Dürfen von diesen nicht einmal befolgt werden !

Wenn der Admiral zum U-Boot funkt "Kümmern Sie sich um den Öltanker!"
so ist nicht klar, was unter "kümmern" zu verstehen ist.
Der U-Boot-Kommandant darf weder torpedieren, noch mit der Bordkanone den Kamin wegschießen.
Er muß untätig bleiben, bis zum Eintreffen eines klaren Befehls !
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#89
Bleiben wir mal bei Deinen Ausführungen:

Viele denken, das Gesetz wurde durch Jesus abgeschafft, dafür spricht aber nichts.

Du weist auf die Vollendung des Gesetzes hin. Eine Vollendung impliziert, dass ein Gesetz auch erfüllt wird. Die Frage ist also: wie vollendet Jesus das Gesetz? Indem er auf die geistliche Dimension hinweist.

Man könnte also sagen: sowohl die 613 Gebote für die Juden, als auch die 7 für die Heiden, sind erst dann im Sinne Christus vollendet, wenn sie im Sinne ihrer Hinordnung auf Gott ausgeführt werden. Genau daran scheiterte der reiche Jüngling, als er Jesus fragte "Guter Meister, was muss ich tun?", denn die Gebote konnte er halten, aber sich auf Gott hinzuwenden, das schien ihm nicht möglich zu sein.
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#90
(11-06-2016, 18:39)Reisender schrieb: Genau daran scheiterte der reiche Jüngling

Kannst uns die Geschichte erzählen ?  Hab sie nur undeutlich im Kopf. Und bitte kommentieren ?
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