Umfrage: Wie findest ihr "Lügen für Gott"
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Lügen im Namen Gottes - am Beispiel einer Mormonenansprache
#1
Vor kurzem gab Jeffrey Holland, eine der mormonischen "Generalautoritäten" (Leiter der Mormonen) eine Ansprache auf der Herbst-Generalkonferenz, in dem er ein altes Buch Mormon hoch hielt, und behauptete, dass dieses das Buch Mormon gewesen wäre, dass Hyrum Smith,der Bruder des "Mormonenpropheten" Joseph Smith, der mit ihm im Gefängnis von Carthage war, wo er und sein Bruder getötet wurden, als letztes gelesen hätte.
Nun las ich dazu in einem deutschen Forum, nämlich bei mormonentum.de im Forum diese Aussage heute:

Zitat:"Jeffrey Holland hebt ein Buch Mormon hoch und behauptet, dass es das Buch Mormon sei, aus dem Hyrum Smith im Carthage-Gefängnis vorgelesen hätte und ein Eselsohr an dieser Stelle eingefaltet hätte (LuB 135:4). Vergleicht man jetzt das Buch, das auf der Generalkonferenz vorgeführt wurde (siehe Video)
http://www.ksl.com/index.php?nid=296&sid=8160431#
mit dem Originalreliqium, das hier abgebildet ist
http://www.ldschurchnews.com/articles/50...hurch.html
fallen einem 2 Unterschiede auf:
1. Das Original, von dem behauptet wird, dass es Hyrum im Gefängnis in den Händen hielt, hat den Namen von Bathsheba W. Bigler auf dem Umschlag eingeprägt.
2. Das Eselsohr, das angeblich zu Ehren der Märtyrer eingeknickt bleibt, ist im Original kleiner als bei der Präsentation in Hollands Ansprache.

(Trzoska, 7. Oktober 2009, um 4:19 Uhr, Titel: Danke! Ahnte ich es doch)
Leider haben die keine Linkadresse, ihr müßt über das Forum rein, um die Diskussion zu verfolgen.

Primär geht es auch nicht um diese Ansprache,sondern darum, dass Leute meinen, sie könnten ihre Mitglieder mit frommen Lügen belügen, um sie bei der Stange zu halten, was mehr oder weniger alle Kirchen, Freikirchen und Sekten betrifft.
Nun ist eure Meinung gefragt.
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#2
Meines Erachtens sollten das Mormonen unter sich ausmachen.
Die Frage für andere Konfessionen oder gar ganze Religionen ist, ob religiöse Berichte nicht von vorneherein etwas anderes sagen, als das sprachlich Vordergründige. Das Offensichtliche muss nicht das Wahre sein. Deshalb muss gar keine Lüge vorliegen, so wie du Geschichten "nach einer wahren Begebenheit" schreibst.

Die Torheit - und die gibt es im Bereich christlicher Glaubensaussagen auch - besteht darin, "Belege" für das Wahre zu konstruieren und zu präsentieren. Damit wird der Beleg zur Lüge und damit eindeutig falsch. Außerdem belegen solche Konstrukte "wahren Unglauben"; denn der Glaube als Ausdruck der Akzeptanz gewisser Grundvorstellungen fragt nicht nach "Begründungen der Gründe".
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
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#3
Gelogen wird auch für jede andere Ideologien, nicht nur für Gott, bzw. in Religionen.
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#4
Ekkard, wie ich schon sagte, war diese Ansprache nur der Aufhänger für das Thema. Ich hätte auch die Reliquenverehrung der RKK nehmen können, oder die fantastischen Geschichten, die sich ZJ erzählen, um zu "belegen", dass nur sie unter Gottes speziellen Schutz stehen würden.
Wenn eine Religion es nötig hat, mit Lügen und Wahrheitsunterdrückung sowie Legendenbildung die Besonderheit der eigenen Gruppe hervorzuheben, dann ist es mit dem wirklichen fundamentalen Glauben darin nicht weit her.
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#5
Zitat:Wenn eine Religion es nötig hat, mit Lügen und Wahrheitsunterdrückung sowie Legendenbildung die Besonderheit der eigenen Gruppe hervorzuheben, dann ist es mit dem wirklichen fundamentalen Glauben darin nicht weit her.
Dient solches Verhalten nicht generell nur der Machterhaltung?

Gruß
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#6
Hab neulich erst im TV gesehen,dass Lügen uns Menschen aus macht.
Was der eine für eine Lüge hält,ist für den Anderen die Wahrheit.
Da jeder,oder fast jeder seine Wahrheit hat,stellt sich nun die Frage,
Was ist die Wahrheit.Womit wir wieder beim Anfang sind.
Ich denke,Religion ist eine Krücke für Menschen die sich stützen müssen.
Gruß Fini:cool:
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#7
(07-10-2009, 22:01)Witch of Hope schrieb: Ekkard, wie ich schon sagte, war diese Ansprache nur der Aufhänger für das Thema. Ich hätte auch die Reliquenverehrung der RKK nehmen können, oder die fantastischen Geschichten, die sich ZJ erzählen, um zu "belegen", dass nur sie unter Gottes speziellen Schutz stehen würden.
Wenn eine Religion es nötig hat, mit Lügen und Wahrheitsunterdrückung sowie Legendenbildung die Besonderheit der eigenen Gruppe hervorzuheben, dann ist es mit dem wirklichen fundamentalen Glauben darin nicht weit her.

Das ist mir alles zu pauschal und vorverurteilend. Hier werden beliebig einige Stichwörter und Verdikte zusammengewürfelt um einer schon im Thread-Titel unterstellten Praxis Nachdruck zu verleihen. Dafür wurden weder Argumente, noch differenzierte Erklärungen, die diskussionwürdig wären, dargestellt. Natürlich ist der Vorwurf Religionen lügen einfacher, als sich tatsächlich mit deren Wirkungsgeschichte und deren kulturellen Entwicklung, Problemen und Leistungen auseinanderzusetzen.
Omnis mundi creatura quasi liber et pictura nobis est et speculum.
-
Jedes Geschöpf der Welt ist sozusagen ein Buch und Bild und ein Spiegel für uns.
(Alanus ab Insulis, Theologe, Philosoph und Dichter)
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#8
Lügen für Gott oder die Göttin können auch Wicca und Neuheiden ganz gut.
Um etwas über die Ursprünge des Glaubens zu erfahren, musste ich Geschichtsbücher wälzen, denn auf Neuheidenseiten steht darüber nichts.
Z.B. Menschenopfer (z.B. der Weidenmann) im Europa vor dem Christentum und ständiger Krieg unter den Stämmen, um als, auf dem Schlachtfeld gefallener Krieger in Walhall einzugehen.
Nicht zu vergessen "Sklaverei".

Ich denke mal der Siegeszug des Christentum im damaligen Europa kam nicht von ungefähr. Die alte Religion hatte sich überlebt und ertrank in Gewalt. Es war die Religion der Krieger und Besitzenden (sprich Freien). Die Armen und Sklaven hatten nichts zu lachen und keine religiöse Zukunft.

Mit dem Christentum verschwand die Sklaverei und die Armen und Kranken bekamen eine Stimme. Zwar gab es noch die Adeligen und die unfreien Bauern, aber dennoch war das Christentum zu der Zeit unter den Bedingungen ein Fortschritt.

Waehrend die Christianisierung innerhalb des roemischen Reichs und bei den Germanen noch weitgehend friedlich verlief, haben später die christianisierten Germanen das Heft in die Hand genommen und oestlich der Elbe die nicht weniger effiziente Feuer-und-Schwert-Bekehrung der Slawen in Angriff genommen.

Viele Missionare im heidnischen Europa kamen ganz ohne Waffen zu den Germanen und Kelten und predigten unter Einsatz ihres Lebens.
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#9
(09-10-2009, 17:59)Lhiannon schrieb: Ich denke mal der Siegeszug des Christentum im damaligen Europa kam nicht von ungefähr. Die alte Religion hatte sich überlebt und ertrank in Gewalt. Es war die Religion der Krieger und Besitzenden (sprich Freien). Die Armen und Sklaven hatten nichts zu lachen und keine religiöse Zukunft.
Mit dem Christentum verschwand die Sklaverei und die Armen und Kranken bekamen eine Stimme. Zwar gab es noch die Adeligen und die unfreien Bauern, aber dennoch war das Christentum zu der Zeit unter den Bedingungen ein Fortschritt.
Also mal ehrlich,das ist jetzt nicht dein Ernst,ich bin schon unquallifiziert,aber was du hier schreibst.Nun lieber kein Kommentar.
Gruß Fini
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#10
Wie ich schon schrieb, wurden die Menschen im römischen Reich und in Germanien und den keltischen Gebieten weitgehend friedlich bekehrt. Warum sollten die Menschen die neue Religion annehmen? Weil sie so schlecht war?
Wenn Missionare zu den Heiden kamen und sich für ihren Glauben wehrlos töten ließen, dann hinterlies das bei den Menschen einen starken Eindruck. Niemals zuvor hatten Arme und Kranke in einer Religion einen solchen Stellenwert wie im Christentum.
Viele bekehrte Heiden wurden auch in jener Zeit von ihren heidnischen Stammesgenossen ermordet.

Die Idee vom gewaltsam verbreiteten Christentum stimmt oft (Bsp: Karl der Große, ein christlicher Germane) und in der neueren Kolonialzeit, aber eben nicht immer. Schnell wird die friedliche Ausdehnung des Glaubens vergessen.
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#11
(09-10-2009, 17:59)Lhiannon schrieb: Ich denke mal der Siegeszug des Christentum im damaligen Europa kam nicht von ungefähr. Die alte Religion hatte sich überlebt und ertrank in Gewalt. Es war die Religion der Krieger und Besitzenden (sprich Freien). Die Armen und Sklaven hatten nichts zu lachen und keine religiöse Zukunft.

Mit dem Christentum verschwand die Sklaverei und die Armen und Kranken bekamen eine Stimme. Zwar gab es noch die Adeligen und die unfreien Bauern, aber dennoch war das Christentum zu der Zeit unter den Bedingungen ein Fortschritt.
Verwürfelst Du da nicht die Christianisierung in der Antike und in Germanien? Im Orient und bei den Römern war Mission von unten, von den Unterpriviligierten her -- im Frankenreich - Germanien dagegen von oben, von den Regierenden angefangen. Bis zu den Sklaven, Mägden, Knechten, leibeigenen Bauern kam es so richtig erst in der Neuzeit, weit nach der Reformationszeit und 30-jährigem Krieg. Im Volk hielten sich sehr lange seltsamste Mixturen von Esoterik und Altglauben mit christlichen Beimengungen ... Sozial gebracht hat ihnen die Kirche und das Christentum nichts an Besserungen.

JHR
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#12
Friedliche Missionierung war vor der Expansion Karl des Großen noch möglich und ist in den Missionsgeschichten, z.B. des Ansgar und anderer belegt. Auch Irland wurde friedlich missioniert.
Es hat den Menschen durchaus was gebracht. Sklaverei war vorbei. Und nun hatte jeder eine Hoffnung auf das Jenseits, egal wie reich oder bedeutend er war und ob er im Kampf fiel oder nicht.

Leibeigenschaft ist die Fortführung der keltisch/germanischen Gesellschaft, die in Freie, Unfreie und Sklaven unterteilt war. Auch die Adelsgeschlechter unter den Germanen gab es schon vor der Christianisierung. Ebenso wie das Verbrennen von Hexen. Und Karl der Große war Germane, welcher nach germanischer Kriegerlehre andere Stämme unterwarf.

Das römische Leben ging unter. Zu sehen z.B. an den, noch im Mittelalter kloakigen Zuständen in den Städten. Römische Städte waren sauberer.
Die Philosophie und die religiöse Reflexion ging verloren.

In der blutigen Eroberung des Germanenlandes durch den Germanen Karl den Großen, im Leben der Menschen, im Ständewesen und der Leibeigenschaft und dann im Rittertum ist mehr heidnisches Germanentum und Keltentum enthalten, als wir glauben wollen.

Das römische Reich kannte z.B kein Rittertum (Eroberung von anderen Ländern aus Glaubensgründen). Das Rittertum des Hochmittelalters erinnert stark an das Kriegerethos der Germanenzeit, wo der gefallene Krieger direkt in Walhall einzog.

Es ist schlicht zu kurz gedacht, im leibeigenen, dreckigen, hexenverbrennenden Ritter-Mittelalter nur die Folgen der Christianisierung zu sehen.
All das ist auch stark vom Germanen- und Keltentum geprägt. Germanische Völker eroberten das römische Reich und prägten dessen Folgestaaten.
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#13
(09-10-2009, 19:14)Lhiannon schrieb: Es ist schlicht zu kurz gedacht, im leibeigenen, dreckigen, hexenverbrennenden Ritter-Mittelalter nur die Folgen der Christianisierung zu sehen.
... hab ich weniger gedacht noch geschrieben: nur vom sehr unterentwickelten "Durchgriff" mitsamt wahrscheinlich nicht ausgeprägtem Durchgriffswillen der Kirchen, zunächst den arianischen später der röm./trinitaren. Immer von den Mächtigen und Freien her ... ohne sonderliches Interesse und damit weitgehend erfolgslos beim "gemeinen" Volk. Ob die unguten Strukturen schon germanisch oder keltisch vorgegeben waren, ist dabei nicht entschuldigend.

JHR
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#14
Richtig, den großen sozialen Wurf gab es im Mittelalter nicht. Den gabs aber nirgends auf der Welt.
Soziales Handeln, Gleichberechtigung, Rente, Sozialfürsorge in staatlicher Hand sind ein Kind des 20. Jahrhunderts. .
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#15
Zum Thema zurück. Es wird nunmal in allen Religionen, Sekten und Ideologien zum eigenen Vorteil gelogen. Das ist keine exklusive Eigenheit der Mormonen
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