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Ist Satanismus eine Religion?
#16
Wenn ich die Diskussion so verfolge,denk ich,dass erst einmal die verschiedenen Formen des Satanismus geklärt werden sollten.

Reaktiver, paradigmatisch konformer Satanismus
Hierbei ist das Satansbild von der biblischen Darstellung übernommen worden, die Personifizierung des „Bösen“. Diese Form ist nicht organisiert und wird hauptsächlich von Jugendlichen und einigen
„Black Metal“ Gruppen vertreten. Es ist meist „nur“ eine vorübergehende Einstellung, da es als eine Protesthaltung gesehen werden kann.

Gnostisch umgewerteter Satanismus
Bei dieser Form wird Satan nicht als das rein negative Prinzip gesehen, sonder als Befreier und verleumdeter guter Gott. Der christliche Gott ist ein Feindbild, da er die Unterdrückung personifiziert.

Integrativer Satanismus
Satan und Gott sind Teil einer größeren Einheit. Entweder verkörpern sie die kooperierenden Teile der Einheit oder es werden neue Trinitäten geschaffen.
Berühmtester Vertreter dieser Richtung ist wahrscheinlich Charles Manson, der sich als Satan und Jesus in einer Person sah.

Autarker, sekundär achristlicher Satanismus
Diese Form hat den Satanismus zu einer vom Christentum unabhängigen positiven Religion erhoben, obwohl ihre Glaubensätze weiter die des Christentums ablehnen.
Als Vertreter dieser Variante gelten die Church of Satan* und der Temple of Set.

Synkretistisch, gebrochener Satanismus
Satan spielt bei dieser Form eine wichtige Rolle, ist aber nicht das Zentrum. Anhänger dieser lehnen die Bezeichnung Satanisten ab. Dazu zählen z.B. Anhänger A.Crawley’s.

*eine von dem Polizeifotographen A.S.La Vey gegründete (1965)Gemeinde,welche in den Staaten offiziell anerkannt ist.
Demnach ist der Satanismus in gewisser Weise auch in den USA anerkannt.
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#17
Hallo Zehra,

Zitat:Ich kenne Satanisten in unserer Gegend und denke eher das sie es aus Schwäche heraus tun , den die sind sensibel und hochempfintlich.


Im Prinzip ist diese "Schwäche" der Urquell einer jeden Religion. Schau Dir das Christentum mit seiner Kirche z.B. mal an.

Was eine sehr schöne "Idee" war, endete in einem hierarchischen System mit Korruption, Fehlleitungen und Machtmissbrauch. Auch hier möchte jemand Macht ausüben, der es so sonst nicht könnte. Dieses Beispiel gilt aber für fast alle Religionen.

Die Schwäche, die Du ansprichst, schlummert in uns auch. Wenn nicht die Schwäche der Machtsucht, dann doch die Schwäche der Todesangst, die wir mit der Religion versuchen zu maskieren.

Und dies tun Satanisten auch, wenn auch anders als die Christen... Danke da übrigens an den sehr informativen Thread von Lord Icon_lol

Übrigens, Lord:

Zitat: "Tu was du willst,dies sei das ganze Gesetz"(Crowley)

Das hat Crowley gesagt, das stimmt... dennoch geht Crowley davon aus, das man "Tun soll, was man will, solange niemand anderes dabei zu schaden kommt"...


Blessed be

Heiko
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#18
Hallo YrWyddfa,

Crowleys Gesetz beinhaltet auch:" Der Mensch hat das Recht, all diejenigen zu töten, die ihm diese Rechte zu nehmen suchen. "Die Sklaven sollen dienen"(AL,II,58.) "Liebe ist das Gesetz, Liebe unter Willen."(AL,I,5)

Das hört sich nicht gerade so an,als würde kein anderer zu schaden kommen.

"Es gibt kein Gesetz, außer Tu was du willst"; aber nur die Größten der Rasse sind es, die die Kraft und den Mut haben, ihm zu gehorchen."(Crowley)

Dies hört sich auch recht fragwürdig an...oder?

Gruß
Lord
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#19
geb ich zu, ja...

Ich habe Crowley nie gelesen, mir wurde nur viel über dieses Buch erzählt...

Ich muss wohl nochmal genauer nachhaken, was von dem mir erzählten nun wirklich geschrieben und was nur interpretiert wurde...

Entschuldigung für diesen meinen unqualifizierten vorhergehenden Beitrag :roll:

Man sollte nicht immer blind auf das vertrauen, was andere einem erzählen :)

Aber zumindest ist es eine Auslegung derer Satanisten, die ich kenne, zu tun was man möchte, solange man niemandem dabei Schaden zufügt...

Vielleicht nur eine Minderheit, aber das kann ich nicht sagen...


Blessings,

Heiko
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#20
Hallo

Satanisten legen gerne ihren Glauben als tolerant dar.Sehr geschickt und argumentativ überzeugend.
Etwas genauer hingeschaut zerfällt dieses Bild sehr schnell.
Das Hauptziel ist Macht zu erlangen,insbesondere über andere Menschen.Da hört die Toleranz auf.
Es ist auch sehr interesant,dass Anhänger satanischer Glaubensrichtungen i.d.R.intelligent und "gebildet"sind,was ihre Glaubwürigkeit in Diskussionen häufig stärkt.

Gruß
Lord
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#21
Hmm...

Ich denke, Macht über andere zu erlangen ist ein Beigeschmack vieler Religionen, oftmals auch monotheistischer Art. Man sieht an der katholischen Kirche und ihrem Papst...

Ich finde, Macht hat nichts mit Glauben zu tun, allerhöchstens im Sinne von "Macht über sich selbst".

Macht über andere hat etwas mit Unterdrückung zu tun, Glauben soll genau das Gegenteil bewirken. Also ist eine Glaubensrichtung, die Macht über andere ausübt, kontraproduktiv und somit für mich als Religion nicht ohne weiteres akzeptabel.
Und das egal ob Christentum, Heidentum oder Satanismus.

Aber desweiteren bin ich der Ansicht, dass man hier weiterhin seperatisieren muss. Es gibt verschiedene Gruppen, somit auch verschiedene Ansichten. Ein Bekannter von mir lebt nicht nach den Grundsätzen von Crowley. Ich würde ihn auch zur Räson bringen, wenn er machen würde was er will :roll:

Blessings,

Heiko
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#22
Hallo,

was bringt es einem "sich dem Bösen " zuzuschreiben?

Das heißt er liebt alles was unrecht und ungerecht ist?
Welche Zukunft verspricht er sich ?

Wie gedenkt er zu leben , wie muß seine Familie sein?
Was denkt er über den Tod und danách ?

Gruß
Zehra
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#23
Ich kann dazu nur das sagen, was mir selbst dazu erzählt wurde.

Und das geht eher wieder in die Richtung des gnostisch umgewerteten Satanismus (siehe Tread von Lord, weiter oben). Er sagt, dass Gott unterdrückt, da er eine sehr gute Vorstellung von dem hat, was er will und somit die Menschen zu Marionetten macht "...denn ich bin eine eifersüchtiger Gott"(steht glaube ich im Exodus).

Und dem stellt er sich entgegen und sieht in Satan nicht das Böse sondern der Erlöser.
Die Grundinhalte, wenn es um andere Menschen gibt (also Nächstenliebe usw.) ist hier denen des Christentums nicht unähnlich.

Ich denke, dass die, die sich auf das Böse berufen, nicht Satan, sondern eher einen Psychologen brauchen :twisted:

Blessings,

Heiko
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#24
Hallo

Zitat:Und dem stellt er sich entgegen und sieht in Satan nicht das Böse sondern der Erlöser.


Allerdings muß er sich einer anderen Gottheit hingeben,um sich von der anderen zu befreien.Dazu gehören auch Rituale und Gesetze.Ist das nicht nur ein Wechsel in eine andere Abhängigkeit?

Zehra schrieb:
Zitat:was bringt es einem "sich dem Bösen " zuzuschreiben?

Abgesehen von Macht,ist der sexuelle Anreiz nicht zu unterschätzen.Sich von Gott zu emanzipieren heißt auch sich hemmungslos seinen Trieben hingeben zu können/müssen.
Außerdem gibt es einem das Gefühl "über den Dingen" zu stehen und einer verschworenen Gemeinschaft anzugehören,hat nun mal seinen Reiz.

Gruß
Lord
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#25
Lord schrieb:Allerdings muß er sich einer anderen Gottheit hingeben,um sich von der anderen zu befreien.Dazu gehören auch Rituale und Gesetze.Ist das nicht nur ein Wechsel in eine andere Abhängigkeit?


Ich denke, das hängt davon ab.
Mit Sicherheit führen Regeln zu einer Abhängigkeit. Aber vielleicht ist diese Abhängigkeit für diese angenehmer.

Aber es muss auch nicht zwingend in die Abhängigkeit führen. Der Leitsatz der Person, mit der ich mich unterhalten hatte, war dieser:

"Tu was Du willst, solang Du niemanden schadest".

Somit ist die Freiheit lediglich in der des nächsten eingeschränkt... ansich ein sinnvoller Ansatz...


Blessings,

Heiko
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#26
Hallo Yr Wyddfa

Zitat:Aber vielleicht ist diese Abhängigkeit für diese angenehmer.

Das mag sein,widerspricht das aber dann nicht dem Streben nach Freiheit?Sofern diese angestrebt wird.Wenn nicht,bedeutet es sich der "anderen"Seite hinzugeben und Gott zu bekämpfen.Und stellt man sich dann nicht gegen gewisse Grundsätze wie die zehn Gebote?
Ist es dann moch möglich zu sagen:
Zitat:"Tu was Du willst, solang Du niemanden schadest".


Gruß
Lord
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#27
Hmmm... mach ich mir Morgen gedanken dazu, ich muss no leider wieder off...


Blessings,

Heiko
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#28
Hallo an alle,

Satanismus ist keinesfalls eine Religion, mehr eine Philosophie. Und mit irgendwelchen allgemeingültigen Aussagen über Satanimsus würde ich HÖLLISCH aufpassen, denn es gibt nun mal (zu) viele Abzweigungen davon.

Tu was Du willst.. interessant Schon mal dran gedacht, dass das Wort "willst" nicht von "wollen", sondern von "Willen" stammen könnte..? Außerdem geht diese magische Formel noch weiter.

Heute gilt Crowley als der geistige Vater des Satanismus, ob er sich mit dem Gedanken anfreunden könnte, wenn er jetzt noch leben würde..?

Gruß
Lilith
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#29
Zehra schrieb:Hallo,
was bringt es einem "sich dem Bösen " zuzuschreiben?

Wer redet denn von böse !? ihr geht immer nur von der sichtweise der Kirche aus ... das wurd immer so gemacht ... deswegen hat der satanist auch so einen schlechten ruf ... ja, stimmt er schlachtet tiere, entweiht in orgien jungfrauen und verwüstet friedhöfe... ganz klar ... wen würde das nicht wütend auf den satanisten machen ... hee !? deswegen wurd das ja auch früher als hetzmittel benutzt ... und heute gehen die meisten leute immer noch davon aus .... das musst ich selbst bei meinem früheren religionslehrer feststellen ... er meinte er wüsste bescheid und zählte und genau diese aspekte auf ... wenn man keine ahnung hat sollte man lieber die fresse halten!

und nun zum thema: Anbetung von Satan ...

Ha! Satan ganz klar der nette Geselle aus dem Fegefeuer ... klar ... hier wird wieder nur von der kirchlichen Sichtweise ausgegangen ...
satan kommt aus dem muslimischen, bedeutete früher Shaitan bedeutete widersacher und dann hatt die kirche halt gesacht, leute wir haben jetzt einen widersacher, der heisst Satan und wenn ihr net artig seid, kommt ihr zu dem und der qäuhlt euch dann (tolles angstmachmittel, gell !? Icon_cheesygrin)

und die satanisten haben halt einfach den namen satan genommen und ein symbol erschaffen, das den widersacher der kirche darstellen soll ... allerdings wird satan nicht als gottheit oder so angesehen ... an erster stelle steht das eigene ich ... der eigene Körper ist für einen Satanisten das heiligste überhaupt ... und er würde nie irgendeine "gottheit" höherer bedeutung schenken als sich selbst

deswegen werden satanisten auch gelgentlich als unsozial betitelt ... das kommt halt davon, das der Satanist sein leben genießen will und nicht zurücktritt damit andere mehr spass haben als er ... da kommt wieder hervor das der satanist sich als heiligstes überhaupt in seinem leben ansieht und so sein vergnügen oder verlangen vor deren der anderen stellt, es sei denn es würde jemanden stark verletzen oder sogar töten ...

da sind wir wieder bei punkt töten ... in den satanischen geboten steht man soll niemanden ohne grund verletzten oder töten (auch keine tiere und sonstiges) ... man soll streiterein aus dem weg gehen, aber wenn man angegriffen wird hat man das natürliche recht sich selbst und seine ehre zu verteidigen ...

ich hoffe mal aus meinem text hört man die grundprizipien des satanismus raus:

alles was in der natur des menschen liegt: volles genießen des lebens (da gehört natürlich auch sexuelle lust dazu, die die kirche bekämpfen wollte) und die heilgkeit des eigenen ichs ...


Ich hoffe der text hat seine richtigkeit und einen kleinen einblick in die wirklichkeit verschafft ... wenn noch fragen da sind: einfach fragen


Mfg,
Henss
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#30
@ Yr Wyddfa
Der Satz: Tu was du willst, solange es keinem schadet, ist das Credo der Hexen, nicht der Satanisten.
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