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geburt
#1
hallo zusammen
mein freund ist aus senegal aund muslim. wir erwarten ende oktober unseren sohn. die geburt könnte in die zeit des ramadans fallen. darf mein freund während der geburt bei mir sein und mir zur seite stehen? darf er mich dann berühren und mir in diesem moment die nötige zärtlichkeit geben?
es macht mir als christin ein wenig angst. als ich ihn letzthin darauf angesprochen hbe, reagierte er sehr wütend, ich müsse seine religion halt akzeptieren.
was meint ihr dazu? darf er wenigstens das kind berühren, während dem tag?
ich bin gespannt auf eure antworten, niki
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#2
Hallo Niki und herzlich willkommen,

eine Arbeitskollegin von mir ist ebenfalls mit einem Senegalesen verheiratet und die beiden haben inzwischen einen Sohn.

In vielen Ländern prägen die traditionellen Gewohnheiten schon recht nachhaltig den religiösen Alltag. Das ist bei Christen nicht viel anders, als bei Muslimen.
Wenn Du beispielsweise nach Italien gehst, würdest Du zwar meinen in einem ausgesprochen katholischen Land zu sein, in Wahrheit aber handelt es sich eher um ein eher konservatives und traditionelles Land und um Leute, die zwar überwiegend Katholiken sind, aber nicht unbedingt in den Fußstapfen von Isa (a.s.) wandeln.

Was nun den Ramadan betrifft, so ist in dem von Dir skizzierten Zusammenhang verwehrt
a) der Geschlechtsverkehr zur Zeit des Fastens, als quasi tagsüber
b) alles, was zu jenen Zeiten mit Beabsichtigung dazu führt, also quasi die jeweils geläufigen Intimitäten.

So gibt es für gewöhnlich Unterschiede und "normalerweise" (das Kind eh) darf Dein Ehemann dann auch bei Dir sein, Dich berühren, umarmen und dergleichen mehr bis eben zu jener Grenze.

Als Muslim kommt man sich oft in etwa so vor, als hättest Du Dich als "Bleichgesicht" zu Zeiten der Apartheit in Südafrika als Schwarze verkleidet, oder noch heute in weiten Teilen der usa. Will sagen, viele neigen zumindest unterbewußt dazu, die islamischen Regeln und Verhaltensweisen permanent in Frage zu stellen bzw. eigentlich abzulehnen.
Andererseits verlangt gerade der Islam von Deinem Ehemann ein außergewöhnlich vorbildliches Verhalten.
So hat er "gefälligst" unter gar keinen Umständen in der von Dir dargestellten Situation wütend zu reagieren. Vielmehr sollte er Dich in aller Ruhe und vor allem richtig aufklären oder evtl. besser sich selbst zuerst.

Ich hoffe, daß Dir das ein wenig weitergeholfen hat.

viele Grüße.
Mustafa
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#3
danke mustafa
du hast mich ein wenig beruhigt. nur wäre da eigentlich die aufgabe meines partners.
ich glaube er war beleidigt, dass ich überhaupt auf die idee komme, so etwas zu fragen. dass ich in seinen augen so extrem denke.
aber letzts jahr, als ich das zum ersten mal miterlebt hab, war es für mich etwas schwierig, dass muss er ja auch akzeptieren. und ich wollte ihm nur meine ängste und gefühle mitteilen.
wir haben z. beisp. noch nicht darüber gesprochen, in welcher religion wir unseren sohn aufziehen werden. wir haben über möglichkeiten gesprochen, bevor wir schwanger waren.
aber ich möchte über vor- und nachteile, was ist wem von uns wichtig, wo kann man entgegenkommen gerne sprechen. aber ich weiss schon, wenn ich mit dem thema komme, dann schreit er und wird böse und sagt einfach: es ist klar, du weisst ich bin von senegal, es sit klar dass er muslim wird. keine diskussion ..
auch mit dem namen geben hatten wir schon probleme.
er ist nicht bereit, mit mir darüber zu reden. ich habe nichts zu sagen, er und seiune familie bestimmt.
aber ich bin doch schliesslich die mutter, und wir leben sicher aus wirtschaftlichen gründen noch lange in der schweiz. er sollte doch mit mir ruhig sprechen, was er wünscht, was ihm wichtig ist, aber ich bin doch auch jemand? meine familie und kultur zählt doch auch!

mustafa, mir macht es manchmal angst, dass er gewisse bereiche einfach ohne meine meinung, ohne rücksicht auf mich einfach durchsetzten will, egal ob ich glücklich bin oder nicht. was seine familie sagt ist wichtig, aber wie ich als partnerin fühle und denke, wie meine familie dankt, zählt für ihn gar nicht.
und ich bin eine emanzipierte frau. ich sehe das sehr problematisch, wenn er in der zukunft nicht bereit ist, mit mir gewisse sachen zu besprechen und auszuhandeln.
danke fürs zuhören.
niki
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#4
Hallo Niki!

Du schreibst hier, Du seist eine emanzipierte Frau; aber gleichzeitig, daß Dein Freund alle wichtigen Fragen über Deinen Kopf hinweg entscheidet/zumindest entscheiden will. Er und seine Familie ist wichtiger als Du, oder was auch immer?

Ist es in der Vergangenheit möglicherweise nicht genau so gewesen, nur Du hast es bisher immer ignoriert oder hingenommen.

Wenn einer immer nur fordert, bestimmt und entscheidet kann dabei der andere nur zu kurz kommen, schließlich innerlich verbrennen. Möglicherweise wäre da sogar eine Partnerschafts- bzw Eheberatung zu empfehlen, wenn sinnvoll.

Mir ist nicht bekannt, inwieweit es so etwas auch in Bezug auf Christlich-Islamisch gemischte Ehen innerhalb der Religion gibt. Sicherlich ist niemand von uns in der Lage, Deine Situation wirklich beurteilen zu können. Deiner Schilderung nach scheint sie mir weniger eine Frage des Glaubens oder Religion zu sein. Ansonsten denke ich, können wir Deine Problematik durchaus nachvollziehen. Wirklich beurteilen können wir sie nicht.

Ich schreibe hier als normales Mitglied. Ansonsten habe ich für Dich nur die besten Wünsche.

Gerhard
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#5
Hallo Niki,

mein Eindruck vom Senegal, den ich so beiläufig aufgeschnappt zu haben glaube war, daß dort die Frauen durchaus "die Hosen anhaben". Also ist es zumindest möglich, daß Du es als Frau - wie so oft im wirklichen Leben - eigentlich mit der Frauengesellschaft (hier halt der Senegalesischen) zu tun hast. Dein Mann "transportiert" nur deren ...

Deshalb sagt man uns Männern ja so oft nach, wir seien nur Esel :wink:

Entspann' Dich einfach und genieße Deine Schwangerschaft.

viele Grüße
Mustafa
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#6
hallo mustafa
leider war ich noch nie in senegal. ich war viereinhalb jahre mit einem mann aus guinea-bissau zusammen, konnte leider nie dort hinreisen. auch mit meinem neuen partner aus senegal war ich leider nie in seiner heimat. hier und in anderen eu-ländern und auf den privaten videos erscheinen mir die frauen ach immer sehr resolut und dominant. schon das selbstbewusste auftreten und ihre kräftigen stimmen, wenn sie etwas durchsetzen wollen, sind mir aufgefallen. ich habe immer angst, zu fest als das angesehen zu werden. dabei muss man 'den tarif' sicher von anfanga na durchgeben ... Icon_wink
bei meinem jetztigen partner ist es so. wenn er ruhig ist und eine gute laune hat, dann können wir sehr gut miteinander sprechen und aushandeln. aber wenn ich zu viel mit schwierigen themen aufs mal komme, dann sollte ich ihn in ruhe lassen. bei uns gibt es halt gar viel zu besprechen; nur kurze zeit zusammen und ein kind auf dem weg, was wir ja so wollten.
mein partner ist erst seit zwei jahren und ein paar monaten in der schweiz. cih kann noch nicht erwarten, dass er alle gepflogenheiten von hier angenommen hat. und er ist der 'responsble sohn' dort, welcher bestimmt. er hat eine starke persönlichkeit und war sicher sehr bestimmend. seine frau dort, von welcher er die scheidung angesagt hat (sie wartet noch auf geld), ist sehr unsicher, still, akzeptiert alles, war nie in der schule.
ich habe einen sehr harten kopf und kann auch sehr resolut werden. bis jetzt war es immer so, dass ich in der beziehung der stärkere teil war. ich erlebe es zum ersten mal, dass mein partner sich durchstzen will, was ich ja auch gut finde.
ich hoffe einfach, dass wir in der zukunft vermehrt auf anhieb den ruhigen dialog finden, wenn es um kulturelle unterschiede geht.
cih muss mich gedulden.
gruss niki
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