(25-07-2010, 00:18)Ekkard schrieb: Hier geht es ja auch nicht um Wissenschaft sondern um Heilung oder wenigstens Besserung der Befindlichkeit
exakt
was mich in dieser diskussion irritiert, ist zum einen, daß imho mücken zu elefanten aufgeblasen werden (also der homöopathie eine bedrohungswirkung zugeschrieben wird, die mir irreal scheint), zum anderen eine geradezu vulgärpositivistische wissenschaftsgläubigkeit, die dem thema nicht angemessen ist (und die ich eigentlich weitgehend überwunden wähnte)
die medizin ist ja keine "reine naturwissenschaft" wie die physik oder chemie. sie behandelt das (pathologische) zusammenspiel von physis, psyche und einflüssen von außen in ihrer gesamtheit und komplexität - niemand kann mir weismachen, daß er all das mit chemischen formeln und physikalischen gleichungen erschöpfend und letztgültig erklären könnte
würde ein arzt das behaupten, so wäre das für mich ein grund, mir einen anderen zu suchen. umgekehrt begrüße ich es, wenn ein arzt auf minderschwere probleme nicht gleich mit dem rezeptblock reagiert, sondern z.b. empfiehlt, es erst mal mit dem hausmittel der oma zu versuchen. dabei bricht dem "wissenschaftler" arzt (ich denke, die wenigsten ärzte verstehen sich auch nur in erster linie als wissenschaftler) bricht dabei kein zacken aus der krone - auch wenn omas hausmittel sich noch nie in einer doppelblindstudie bewährt hat
oder soll ich (naturwissenschaftler vom fach und rational denkend von der prägung her) den arzt dann wegen verhohnepiepelung der wissenschaft anklagen?
diese debatte lenkt doch das augenmerk auf ein völlig nebensächliches thema ab - wenn es denn darum geht, patienten linderung zu verschaffen (oder eben nicht), und zu welchen kosten und nebenwirkungen, für gesundheitssystem wie patienten
ansonsten möchte ich dir einfach beipflichten
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
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