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Homoöpathie, quasireligiöser Betrug oder akzeptables Placebovehikel?
#98
(25-07-2010, 23:09)Ekkard schrieb:
(25-07-2010, 22:10)Gundi schrieb: ... ab einer gewissen Menschenzahl greift nun mal die Statistik (was Vorraussetzung, Psyche, Reagiern auf... angeht). Und wenn dann die Homöogruppe keine besseren Resultate erziehlt hat als die Placebogruppe, dann kann man das doch nicht einfach unter den Tisch kehren.
Will dies jemand "unter den Tisch kehren"? Niemand leugnet den Placeboeffekt.

Ja, nur scheinen einige der Homöopthie noch anderer Wirkungen zuzugestehen. Auf mein Nachfragen bzw. darauf hinweisen dass diese Wirksamkeit in Studien nicht nachgewiesen wurde bekomme ich leider keine Antwort.



(25-07-2010, 23:09)Ekkard schrieb: Nur ist der nicht umsonst zu haben. Es gehören dazu die suggestiven Umstände (Hingehen zum Arzt, "beraten werden", eine Verordnung erhalten, zur Apotheke, streng geregelte Einnahme, ...).
Die Analyse durch eine Studie ist zu sehr auf die Sache und zu wenig auf die Beziehung des Patienten zu seiner Krankheit und zu seinem Doktor gerichtet.

Das stimmt. Aber die Studie wollte ja auch untersuchen ob das Medikament auch ohne dies alles hilft (was ein Medikament ja mehr oder weniger sollte).
Ob es also eine Wirkung gibt, die rein vom Medikament kommt.
Das ist ja schon interessant zu wissen.

(25-07-2010, 23:09)Ekkard schrieb: Ich habe die Information von einer Ärztin aus meiner Familie, dass man homöopathische Mittel gerne gibt, wenn bei einfachen Wehwehchen sonst nichts hilft und der scharfe Schuss mit einem Antibiotikum nicht angezeigt ist, z. B. weil ein einfacher Schnupfen eine Virusinfektion ist. Man erzeugt damit bloß Resistenzen!
Das erstaunliche Resultat: Es geht den Patienten messbar besser.

Die Ärzte geben ja selbst zu, dass der Wirkungszusammenhang unklar ist. Es heißt dann: "Aber es hilft!"

Was ich damit sagen will: Selbst um den Preis eines Placeboeffektes ist der ganze Vorgang beginnend beim Arztbesuch bis zur Verordnung eines "Mittelchens" kein Betrug. Selbst die Bezahlung von Arzt und Medikament gehört zur Wirksamkeit.
Der kölner Volksmund sagt dazu: "Wat nix kost, is auch nix!", wobei der Kölner die Umkehrung meint.

Betrug wäre es, im Wissen um den Placeboeffekt, nur eine Lösung aus Äthylalkohol in Leitungswasser zu verkaufen. Das aber ist nicht der Normalfall. Aber sei's drum. Der Placeboeffekt wird erst wirksam, wenn Arzt und Patient an das Mittel glauben. Und: je teurer das Mittel, umso stärker der Glaube!
Nebenbei bemerkt: Wer sagt denn, dass der chemische Reiz eines verdünnten Giftes + Erwartungshaltung nicht das Immunsystem anwerfen kann?

Wem ist also letztendlich damit gedient, dass wir wissen, dass die homöopathischen Mittel "eigentlich" nichts bewirken? Der Wirkungszusammenhang ist dermaßen komplex, dass diese platte Aussage nur einen wesentlichen Bestandteil der Heilung zerstört: nämlich das Vertrauen von Arzt und Patient in ihre Erwartungshaltung.

Ich stimme dir zu dass die Wirkung der Homöopathie offensichtlich auf äußeren Umständen beruht. Habe ja auch nie was anderes gesagt.
Nur sollten man nicht, wenn es wissenschaftliche Studien gibt, diese auch zur Kenntnis nehmen?
Viele Dinge die du angesprochen hast könnte man auch auf anderem Wege einführen zb. mehr Aufmerksamkeit beim Arzt.
Gerade bei einem Markt wie der Homöopathie, der momentan dermaßen boomt, und wo mit Sicherheit das ein oder andere schwarze Schaaf sich eine goldene Nase dran verdient, ist es doch fraglich ob Ärzte so etwas auch noch unterstützen sollten.
Dann lieber doch auf Omas alte Hausmittelchen verweisen, dahinter steckt nicht solch eine Maschienerie.


(25-07-2010, 23:09)Ekkard schrieb: Nebenbei bemerkt: Wer sagt denn, dass der chemische Reiz eines verdünnten Giftes + Erwartungshaltung nicht das Immunsystem anwerfen kann?

Gab da mal einen netten Versuch in England, bei dem einige (glaub mehrere hundert) Engländer absichtlich eine Überdosis der Globuli genommen haben. Wohl so ein ganzes Kügelchengläschen. Wohlgemerkt die waren alle gesund.
Die Wirkung in der Homöopathie soll ja darauf begründet sein, dass man den Stoff zuführt der für die Krankheit verantwortlich ist, allerdings extrem verdünnt. Andernfalls wird man wohl noch schlimmer krank.
Naja, das Resultat war jedenfalls dass keiner der Versucher irgendwelche Veränderungen feststellte, obwohl eine extreme Überdosis genommen wurde.
Nur mal so nebenbei...
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RE: Homoöpathie, quasireligiöser Betrug oder akzeptables Placebovehikel? - von Gundi - 26-07-2010, 00:09

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