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Homoöpathie, quasireligiöser Betrug oder akzeptables Placebovehikel?
Obwohl ich ja selbst sehr "wissenschaftsorientiert" bin (um es mal so zu sagen Icon_wink), wundere ich mich, wenn hier quasi für Therapien medizinischer Art ein "sicherer Beweis" gefordert wird. Den gibt es für keinen Wirkstoff, es gibt nur statistische Wahrscheinlichkeiten, meist sogar nur "Abschlussmethoden". Ein von mir schon mehrfach erwähnter befreundeter Medizinprofessor sagt gerne, wer "Gewissheit" wünsche, solle diese bei der reinen Mathematik suchen.

Wenn wir allein schon Betablocker als Beispiel nehmen: Die wirken bei 95% aller Menschen ähnlich (darauf baut die Empfehlung, sie als Hochdruckmittel anzubieten, sprich, das führte zu ihrer Einführung vor mehr als 40 Jahren), bei einigen Prozentchen wirken sie "paradox" (blutdruckerhöhend!) und bei anderen wirken sie gar nicht (dürfte eigentlich gar nicht sein...)! Ich selbst muss eine Kombination von zwei ganz und gar unterschiedlichen Herzmedikamenten nehmen. JEDES Einzelne hat bei mir (selbst in Höchstdosis!) nicht gewirkt, bis mein o.g. Freund den paradoxen Gedanken hatte, meinem Kardiologen vorzuschlagen, mal diese beiden Mittel zu kombinieren und zwar in einer recht geringen Dosis (ein Viertel der Höchstdosis!). Und siehe da: Wirkung perfekt! Das lässt sich in noch so vielen medizinischen Experimenten nicht erklären und das wirkt bei vielen Menschen auch nicht, aber bei MIR ist es die Therapie der Wahl geworden, und zwar seit 15 Jahren.

Fast jeder chronisch Kranke, der versucht, über seine Krankheit optimales Wissen und optimale Therapie zu erreichen, wird solche Paradoxien erleben oder von ihnen hören. Wären meine beiden Mittel nun homöopathisch, würden einige hier die Wirkung sicherlich als "Placebo" bezeichnen; da meine Mittel aber "hardcore-Medizin" sind, stehen wir ratlos davor.

Bei mir selbst wirken homöopathische Mittel nicht, vermutlich, weil ich zu sehr zweifele. Aber ich bin weit davon entfernt, auszuschliessen, ob nicht auch schulmedizinische Mittel bei mir nicht wirken würden, wenn ich an ihnen zweifelte...

Das hat mit Mystik und Humbug und Pseudoreligiösität nichts zu tun, sondern mit der eigenen Psyche.

DE
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RE: Homoöpathie, quasireligiöser Betrug oder akzeptables Placebovehikel? - von Der-Einsiedler - 26-07-2010, 09:15

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