30-07-2010, 19:06
(29-07-2010, 19:17)petronius schrieb: nachtrag an gundi:
deine wiederkehrende berufung auf den "wirkstoff" läßt mich vermuten, daß du "placebo" sozusagen als synonym für "nicht chemisch induziert" verwendest
so gesehen, hättest du natürlich recht damit, daß homöopathika nur als "placebo" wirken können - denn zumindest in den hochpotenzen ist kein "wirkstoff" im sinne eines api (active pharmaceutical ingredient, so nennt man das, was die pharmaindustrie aus ihren kesseln holt) mehr in meßbarer konzentration enthalten
ich verfolge jedoch den dir möglicherweise esoterisch erscheinenden ansatz, daß medizin über den einsatz von apis hinausgeht
Nein, dieser Ansatz erscheint mir keineswegs als esoterisch. Die menschliche Gesundheit ist ein kompliziertes System und ein Narr wer glaubt allein mit der chemischen Keule den Menschen zu einem gesunden Wesen zu machen.
Aber: Wie die meisten Studien eben behaupten ist es egal ob ich meinem Patienten ein Globuli oder meinetwegen eine Erbse zu schlucken gebe, einfach daher dass das eigentliche Medikament keinen chemischen Wirkstoff hat. Auch sonst kann man nicht davon reden eine Verbesserung sei aufgrund des Globuli (wie auch immer) eingetreten, da ja in der Vergleichsgruppe genauso viele/wenige Patienten einen Erfolg spürten.
Auch Frau Witt sagt ja, dass der Placeboeffekt mit Sicherheit eine große Rolle spielt, auch wenn sich ihre Aussagen bezüglich der Studien doch von der anderer Ärzte unterscheidet (der Herr Ernst hat auch lange über Homöopathie geforscht).
Dem eigentlichen Medikament rechne ich daher keinerlei Wirkung zu. Ich denke man könnte genauso gut auch etwas anderes dem Patienten geben. Wichtig sind wohl vor allem die Begleitumstände wie Erwartung, Kontakt zum Patienten, Lebensweise...
Und hier würde ich es wirklich auch begrüßen wenn es mehr Forschung in der Gesamtheit gäbe, anstatt außschließlich auf die Wirksamkeit von Medikamenten zu setzen.
Dennoch bleibt es aber wichtig zu wissen, ob ein Medikament von sich aus eine Wirkung hat oder nicht.