15-08-2013, 18:36
(15-08-2013, 13:47)Mustafa schrieb:Gibt es ja auch nicht wirklich. Das war ja die Theorie der von Huxley erfundenen Romanfiguren. Aber die gingen eben auch von der Vermutung aus: Wenn die Menschen für irgendetwas keine Bezeichnung haben, werden sie auch nicht daran denken können, und wenn die Bezeichnung einen negativen Klang hat, werden sie auch die damit bezeichnete Sache für etwas Schlechtes halten. Das war schließlich der Zweck ihrer Kunstsprache.(15-08-2013, 11:55)Lelinda schrieb: Das war ja auch die Idee der Politiker in "Schöne neue Welt": Das Denken der Menschen sollte durch eine Kunst-Sprache gelenkt werden
Sorry, aber ich sehe den Zusammenhang zwischen dem Zitat und einer "Lenkung" durch Politiker oder Philologen nicht.
Und ich habe dein Kant-Zitat so verstanden, dass Kant das so ähnlich gesehen hat, zumindest was den ersten Teil der Vermutung betrifft: (kein Wort dafür – also im Geiste der Person nicht existent)
(15-08-2013, 13:47)Mustafa schrieb: Ein Beispiel:Möglich. Aber da es Drachen nicht gibt, hätte er wohl genauer hingeguckt, um diesen Drachen später beschreiben zu können. Beschreibungen von noch nie zuvor gesehenen Objekten sind ausschweifend und werden darum irgendwann durch neue Wörter ersetzt, die diese Beschreibung zusammenfassen.
Wenn jemand im Mittelalter ein modernes Flugzeug gesehen hätte, hätte er es womöglich für einen Drachen o.ä. gehalten. Und nicht nur dafür gehalten, sondern es sogar als solchen gesehen, da sein Gehirn kein besseres Bild kennt, um die Eindrücke einzuordnen.
So ähnlich war es ja wohl auch mit den Fabelwesen, die nur in der Phantasie der Menschen existieren. Das Wort Pegasus für ein geflügeltes Pferd kann erst entstanden (also erfunden worden) sein, nachdem sich jemand so ein Tier ausgedacht hat.
Und genau wie ein Fabeltier kann man sich auch gesellschaftliche Begriffe wie Freiheit ausdenken, auch wenn es in der eigenen Gesellschaft keine Freiheit gibt und die Idee dort bisher unbekannt ist.