16-09-2013, 18:18
(16-09-2013, 12:21)Ekkard schrieb: Das alles lässt sich unter der Prämisse einer Ursachenbestimmung verallgemeinern. So läuft einfach unser Denken - in jeder Ebene. Es handelt sich um eine Denknotwendigkeit.
Das heißt aber nicht, dass die Natur, die Welt, das Weltall grundsätzlich über alle Zeiten und auf jeder Skala determiniert ist. Dass dies zu vermuten, in die Irre gehen kann, zeigen ganz allgemein Streuungen, Messunsicherheiten, zufällige Wahl möglicher Ergebnisse in quantenmechanischen Experimenten und schließlich das, was Physiker "Singularitäten" nennen.
Die Welt ist determiniert, weil sie ganz unabhängig davon ob wir Streuungen oder Messunsicherheiten wahrnehmen. Unsere Wahrnehmung ist unvollständig und deshalb nicht dazu in der Lage die vollständige Wirklichkeit zu erfassen, was zeigt das sogar unser Denken determiniert ist. Und Mittelerde kenne ich aus Herr der Ringe. Unsere Erfahrungswelt ist halt nicht die Erfahrungswelt eines Frosches oder sonst eines anderen Wesens, welche aber ebenfalls auf ihre Notwendigkeiten reduziert sind. Es sind unsere begrenzten Möglichkeiten welche angebliche Zufälle, Unsicherheiten oder Unvorhersehbarkeiten konstruieren. Und das wir die Bedingungen anders gearteter Lebewesen in möglichen anderen Galaxien gar nicht berechnen können, bedeutet nicht das diese ebenfalls in der Gesamtheit determiniert sind. Wir sehen eben von der "ganzen Torte" immer nur kleine Stückchen.
(16-09-2013, 12:21)Ekkard schrieb: Es stößt immer sauer auf, wenn jemand die Denkgewohnheiten von "Mittelerde" implizit auf die Welt überträgt und damit argumentiert. Die Welt ist nicht identisch mit dem, was wir über die Welt denken. (Das gilt insbesondere für 1.) und 2.) siehe ganz oben.)
Gegen saures Aufstoßen haben wir immerhin trotzt Determinismus einige probate Mittel gefunden welche die überschüssige Säure binden können.
(16-09-2013, 12:21)Ekkard schrieb: Der Denkfehler besteht in der Umkehrung: Weil wir damit meistens Erfolg haben, muss die Welt determiniert sein. Dieser Umkehrschluss ist definitiv unzulässig und führt nachweislich in die Irre. Bestenfalls ist "Mittelerde" in überschaubarem Umfang determiniert. Aber nicht einmal das ist sicher.
Gut, wenn du das so siehst, dann ist dein Denken determiniert, was du ja weiter oben selbst beschrieben hast und für mich nichts Neues.
(16-09-2013, 12:21)Ekkard schrieb: Und diese Makroeinflüsse werden durch Mikroeinflüsse begleitet, die unmöglich voraussehbar sind. All das ergibt auf lange Sicht eine Unberechenbarkeit.
Unberechenbarkeit existiert in dieser Hinsicht nur deshalb, weil es gewünschte Sicherheiten durch Mangel an Messbarkeit nicht gibt.
(16-09-2013, 12:21)Ekkard schrieb: Fakten sind darin Randbedingungen.
Fakten sind Denkonstruktionen um mit der Welt wie sie ist überhaupt klar zu kommen.
(16-09-2013, 12:21)Ekkard schrieb: Sobald wir gewisse Grenzen an Raum, Zeit, Frequenzen oder Massen überschreiten, gelten unsere Denkgewohnheiten nicht mehr oder nicht sicher.
Eben und über diese Begrenzungen hinaus können philosophische oder möglicherweiße auch religiöse Konzepte mehr bieten als die naturwissenschaftlichen Messunsicherheiten.
"Der Weg ist das Ziel." Aber nur wenn man den Weg kennt.