In den letzten Wochen (also bei Hitze als auch bei den jetzigen Normaltemperaturen) habe ich mir in meiner "unendlichen" Mittagspause das Vergnügen bereitet, einmal "Mode" zu beobachten.
Dabei fiel mir unter anderem auf, das sich nach außen erkennbare muslime Frauen ganz interessant kleiden. Die jungen Frauen eher farbenfroh, die älteren eher traditionell klassich.
Bei aller Farbenvielfalt hatten alle Gruppierungen aber offenbar eines gleich: die Art des umgelegten Kopftuches. Gibt es da eine bestimmte Regel?
Insgesamt gesehen waren die Erscheinen nicht gerade langweilig. Zum Teil richtige Hingucker, zu einem großen Teil sehr geschmacksvoll, im Gegensatz zu manchen als Nichtmuslime Erkennbare. Wie manche Menschen (davon unabhängig) mit ihrer Kleidung bei der vergangenen Hitze mit den Temperaturen klar gekommen sind, hat mich dabei weniger interessiert (wenn auch verwundert, wenn "winterlike" eingehüllt).
Gruß
Hallo alwin,
ja hier in Berlin kann man das auch sehr gut beobachten.
Wenn auch der Zwang oder auch Freiwilligkeit zum Kopftuch tragen besteht, bedeutet dass noch lange nicht gleich graue Maus.
Da tun die Mädchen und Frauen dann doch einiges dafür gut auszusehen, sei es mit der entsprechenden Kleidung oder Schminke...
Und bei vielen sieht das wirklich gut aus.
Frau möchte eben doch gefallen, auch wenn das Kopftuch, meines Wissens nach, die Aufmerksamkeit des Mannes von der Frau weglenken sollte
Was man hier auch häufiger sieht, sind indische Frauen in den typischen bunten Saris und Bindi auf der Stirn. Auch hübsch anzusehen...
@Gundhi
Da kann ich Dir nur Recht geben! Die indischen Frauen haben es echt gut drauf! Von meinem Geschmack her sind sie sogar "spritziger", als mancher Muslime hier einfällt. Aber auch "die" haben die Chancen, aus dieser Kleidung etwas zu machen, echt gut angepackt. Klar, der eigentliche Gedanke wird in der Praxis genau ins Gegenteil gedreht... :icon_cheesygrin:
Dennoch würde mich mal interessieren, ob die anscheinend überall (Muslime) gleiche Art gebundenen Kopftücher auch einer Vorgabe unterliegen!
off topic
Meine Frau läßt übrigens grüßen (Berlinerin)!
end off topic
Ansonsten, Gruß in die Nacht!
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(27-07-2010, 22:23)Gundi schrieb: Frau möchte eben doch gefallen, auch wenn das Kopftuch, meines Wissens nach, die Aufmerksamkeit des Mannes von der Frau weglenken sollte
tjaa...
grau ist die theorie, in der praxis sucht sich die positive spannung zwischen den geschlechtern (um von nichts anderem zu reden) doch ihren ausdruck. kokettieren ist in jeder sprache und kultur möglich und glücklicherweise unausrottbar
tatsächlich erweckt doch auch jede geschmackvolle kopfbedeckung, sei es nun hut oder hijab, genauso die männliche aufmerksamkeit wie die wildeste lockenmähne
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(27-07-2010, 22:58)alwin schrieb: Dennoch würde mich mal interessieren, ob die anscheinend überall (Muslime) gleiche Art gebundenen Kopftücher auch einer Vorgabe unterliegen!
ja, das sieht schon nach einer bestimmten technik aus. die mir noch aus meiner jugend vertrauten bekopftuchten nachbarinnen hatten doch einen deutlich anderen look...
aber ich scheitere ja schon daran, mir meine kafiya so flott zu legen, wie ich es an den beduinen in jordanien bewundert habe
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(27-07-2010, 21:10)alwin schrieb: Bei aller Farbenvielfalt hatten alle Gruppierungen aber offenbar eines gleich: die Art des umgelegten Kopftuches. Gibt es da eine bestimmte Regel?
(27-07-2010, 22:58)alwin schrieb: Dennoch würde mich mal interessieren, ob die anscheinend überall (Muslime) gleiche Art gebundenen Kopftücher auch einer Vorgabe unterliegen!
Nicht, dass ich wüsste. Ich wohne in einer Gegend mit recht hohem Anteil an muslimischer Bevölkerung und bekomme da eine ziemliche Vielfalt an Kopftüchern zu sehen.
Und ich muss sagen, mir gefällt vieles auch sehr gut - die indischen Saris, die Gundi erwähnt, ebenfalls :)
Mal abgesehen von dem schönen Anblick bin ich den Frauen auch dankbar für so manche Inspiration. Ich habe lange suchen müssen nach einem Erscheinungsbild, mit dem ich mich wohlfühle, obwohl es den biologischen Tatsachen Rechnung trägt (und ich gehe nun mal nicht einmal als 14jähriger Junge durch, obwohl es Zeiten gab, wo ich mich echt abgemüht habe *g*), und durch die vielen indischen und orientalischen Frauen hier in der Gegend ist mir wirklich ein Licht aufgegangen, wie ich, wenn ich eh als weiblich wahrgenommen werde, das für mein Ästhetikempfinden beste draus machen kann.
Das möge jetzt aber keiner als Einladung nehmen, "die Melmoth" zu schreiben - denn das beleidigt wiederum das sprachliche Ästhetikempfinden, klar soweit? :icon_cheesygrin:
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(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 27-07-2010, 23:50 von petronius.)
(27-07-2010, 23:33)Melmoth schrieb: Das möge jetzt aber keiner als Einladung nehmen, "die Melmoth" zu schreiben - denn das beleidigt wiederum das sprachliche Ästhetikempfinden, klar soweit? :icon_cheesygrin:
überhaupt nichts ist klar
aber muß es ja auch nicht, nicht wahr?
zumindest ich nehme das derart postulierte mysterium doch gerne als vorlage für eigene fantasien an - die wiederum ebenso keinen was angehen, wie sie nichts mit dir als reale person zu tun haben
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Melmoth schrieb:Nicht, dass ich wüsste. Ich wohne in einer Gegend mit recht hohem Anteil an muslimischer Bevölkerung und bekomme da eine ziemliche Vielfalt an Kopftüchern zu sehen.
Und ich muss sagen, mir gefällt vieles auch sehr gut - die indischen Saris, die Gundi erwähnt, ebenfalls :) Das Gefallen ist das Eine. Mir ist hier bei uns zumindest aufgefallen, daß die Technik des Bindens offensichtlich - bis auf die eine oder andere Nuance - überall nahezu gleich ist. Auf gemachten Bildern konnte ic es dann ziemlich exakt nachvollziehen, einschließlich dem zum Teil sichtbaren unteren Teil der Haarbedeckung auf dem Schädel direkt. Immerhin sind es zwei Bedeckungen.
Gruß
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@petronius: *lach* Die Gedanken sind frei ;)
@alwin: Okay, das ist hier in der Gegend anders, da sieht man unterschiedliche Stile, Tücher zu binden. Außer, du meinst mit der Ähnlichkeit nur die angesprochene Verwendung von (mal mehr, mal weniger sichtbaren) Häubchen bzw. kleineren Untertüchern? Das ist in der Tat auch hier sehr häufig, hat aber ganz praktische Gründe: die allermeisten Tücher bleiben ohne nie und nimmer brav auf dem Kopf, wenn man den ganzen Tag damit rumläuft - schon gar nicht, wenn man vielleicht mal zum Bus rennen muss oder so ;)
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Das mit dem Verrutschen wußte ich auch noch nicht. Aber recht einleuchtend. Also, ich habe nochmals genauer hingeschaut: Es ist überwiegend tatsächlich das gleiche Schema...
Was mich allerdings auch verwundert: Insbesondere bei den älteren Frauen wird über dem langen Kleid (hin und wieder auch Hose) und dem offensichtlich langärmeligen Pullover auch nochmals ein Mantel getragen, der dann zum Teil ab Bauchhöhe offen getragen wird. Farbe zumeist grau. Steckt da auch -System dahinter.
Im Gegensatz dazu die Teens (die sich verhüllen), recht bunte Farben und ohne Mantel, zum Teil keine langen Hosen sondern Minirock bzw. auch Hot Pants mit Strumpfhose. Meine Frau meinte schon, Not macht erfinderich....
Gruß
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28-07-2010, 22:56
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 28-07-2010, 22:59 von zahira.)
Wenn du wirkliche "Islamische Mode" sehen willst solltest du in ein islamisches Land gehen. Hier in Deutschland hast du einen Mischmasch aus verschiedenen Einflüssen. Das was du als "System" bei den älteren Frauen bezeichnest ist meines Erachtens der Versuch sich mit den Auswahlmöglichkeiten in einem nicht muslimischen Land einigermaßen so zu Kleiden wie man es von seiner Tradition her kennt.
Die Jungen Mädchen sind sowieso von der westlichen Mode beeinflusst und die türkischen Muslima in Deutschland tragen meistens ein Kopftuch das so gebunden wird wie es aus der türkischen Tradition kommt.
Wenn man sich Muslimas aus verschiedenen Ländern anschaut sieht man dass die Art die Kopfbedeckung zu binden oder zu wickeln etwas mit der Tradition des jeweiligen Landes zu tun hat aus dem sie ursprünglich kommt. Viele haben auch eine Art Schal um den Kopf gewickelt.
übrigens.
Die Bäuerinnen in Deutschland hatten UND HABEN auch die Tradition ein Kopftuch zu tragen, (und es im Nacken zusammenzubinden).
In dem kleinen Dorf wo ich seit kurzemt wohne läuft fast die Hälfte der (ganz sicher nicht muslimischen) Frauen zumindest wochentags mit so einem Kopftuch herum.
As Salamu Aleikhum
(28-07-2010, 22:56)zahira schrieb: Die Bäuerinnen in Deutschland hatten UND HABEN auch die Tradition ein Kopftuch zu tragen, (und es im Nacken zusammenzubinden).
In dem kleinen Dorf wo ich seit kurzemt wohne läuft fast die Hälfte der (ganz sicher nicht muslimischen) Frauen zumindest wochentags mit so einem Kopftuch herum. Und was ist denn dann mit den Piraten? Wie kann man einer künstlichen Schädelbedeckung so viel Bedeutung beimessen wo Gott uns doch Haare zum Schmuck des Hauptes geschenkt hat?
Nicht gut genug? Haben sich Eva und ihre Töcher vermummt?
Wenn es Gottes Wille wäre, daß Frauen ein Kopftuch tragen, wären sie so geboren. Bei Bäuerinnen und Piraten ist es eine Berufsbekleidung.
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(28-07-2010, 23:40)indymaya schrieb: Wenn es Gottes Wille wäre, daß Frauen ein Kopftuch tragen, wären sie so geboren.
Dir ist aber schon klar, dass Kopfbedeckungen nicht die einzigen Kleidungsstücke sind, mit denen wir nicht geboren werden, oder? ;)
"Gottes ist der Osten und der Westen; wohin immer ihr also euch wendet, dort ist Gottes Angesicht." (2:115)
Ein faszinierendes Thema, da Kleidung mehr ist, als einfach Stoff um den Körper gehüllt; aber selbstverständlich auch das. Kleidung im Islam - hier speziell bei Frauen -, ist auch Sprache, Zeichen und Teil der Kulturgeschichte und Kultur ganz allgemein, entsprechend der jeweiligen Zeit und Kulturkreis...
Die "Mode im Islam" ist mindestens genauso vielfältig und abwechslungsreich an Formen, Stilen und der Ausdrucksformen mehr, wie wir das von "westlicher Mode" kennen. Und wenn wir genauer hinsehen, bemerken wir, wie uniform "westliche wie muslimische Mode" daherkommen kann.
Die Bindetechniken von Kopftüchern sind raffiniert! Ebenso das Wickeln (Anlegen) eines Saris. Tücher kleiden Frauen auf charmante Art und Weise und spiegeln den persönlichen Geschmack und den Stil einer Frau wider. Muslimische Frauenmode beschränkt sich nicht auf das Tragen eines Kopftuches alleine. Eigentliche müßte man von Moden im Zusammenhang sprechen, da es sich um einen unerschöpflichen Fundus an Stilen handelt.
Gerade jüngere Frauen oder Teenager sind erfinderisch in Sachen Mode.
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(28-07-2010, 23:40)indymaya schrieb: Und was ist denn dann mit den Piraten?
die gründen eine partei
eine kopftuch-partei ist das deshalb trotzdem nicht
(28-07-2010, 23:40)indymaya schrieb: Wie kann man einer künstlichen Schädelbedeckung so viel Bedeutung beimessen wo Gott uns doch Haare zum Schmuck des Hauptes geschenkt hat?
das frag mal paulus, den begründer deiner religion:
1.kor11,4 ff
Ein jeglicher Mann, der betet oder weissagt und hat etwas auf dem Haupt, der schändet sein Haupt.
Ein Weib aber, das da betet oder weissagt mit unbedecktem Haupt, die schändet ihr Haupt, denn es ist ebensoviel, als wäre es geschoren.
Will sie sich nicht bedecken, so schneide man ihr das Haar ab. Nun es aber übel steht, daß ein Weib verschnittenes Haar habe und geschoren sei, so lasset sie das Haupt bedecken.
Der Mann aber soll das Haupt nicht bedecken, sintemal er ist Gottes Bild und Ehre; das Weib aber ist des Mannes Ehre.
...
Richtet bei euch selbst, ob es wohl steht, daß ein Weib unbedeckt vor Gott bete.
Oder lehrt euch auch nicht die Natur, daß es einem Manne eine Unehre ist, so er das Haar lang wachsen läßt,
und dem Weibe eine Ehre, so sie langes Haar hat? Das Haar ist ihr zur Decke gegeben
offenbar ist es schon sehr wichtig, welche "Schädelbedeckung" man oder frau sich aufstülpt
Zitat:Nicht gut genug? Haben sich Eva und ihre Töcher vermummt?
mit ziemlicher sicherheit. oder glaubst du, die sind mit flatternder 3-wtter-taft-mähne durch den wüstenwind spaziert?
Zitat:Wenn es Gottes Wille wäre, daß Frauen ein Kopftuch tragen, wären sie so geboren. Bei Bäuerinnen und Piraten ist es eine Berufsbekleidung
und wenn es gottes wille wäre, daß wir zu ihm beten, wären wir mit gefalteten händen geboren...
herr, schmeiß hirn vom himmel!
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
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