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Die Weltordnung Baha'u'llah's
#61
...jetzt hab' ich in der Eile doch glatt die Frage nach dem Pluralismus übersehen...:

Natürlich ist mit der Weltordnung Baha'u'llah's der Pluralismus nicht ad acta gelegt.

Erstens - mag das Baha'i-System auch irgendwann weitweite Anerkennung finden, das heisst aber noch lange nicht das auch alle Menschen Baha'i sind. Und selbst wenn 10 Milliarden Menschen aud der Welt sich zum Baha'i-Glauben bekennen - so sind das 10 Milliarden Individuen, jeder mit eigener Persönlichkeit, eigener Erfahrung, eigenem Bewusstsein - und keineswegs "gleichgeschaltet". Nicht umsonst ist unser Einheitsparadigma das der "Einheit in der Vielfältigkeit".

Zweitens - bedeutet Pluralismus für Baha'i nicht den andauernden Streit um sich widersprechende Auffassungen, sondern das gemeinsame Beraten darüber, warum Auffassungen sich anscheinend diamentral gegenüberstehen und die Suche nach gemeinsamer Lösung, mit der jeder der beteidigten Menschen leben kann.
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#62
Bion schrieb:Worin soll zum Beispiel ein Vorteil für die Menschen bestehen, wenn einmal ein Jahr 19 Monate (statt 12) und ein Monat 19 Tage (statt 28, 29, 30 oder 31) haben wird?
(12-10-2010, 21:50)t.logemann schrieb: ehrlich - hab' ich mir auch lange Gedanken 'drum gemacht - wieso ausgerechnet 19 Tage, 19 Monate...

Anfangs dachte ich noch, das hätte mit der "19er-Schia" im Islam zutun

Wen oder was meinst Du mit "Neunzehner-Schia"?

t.logemann schrieb:Es basiert auf der Weltordnung Baha'u'llahs.

...in einem regelmässigen Turnus von 19 Tagen dürfte sich hier Politik wesentlich unmittelbarer gestalten lassen, als das bisher der Fall ist. So gesehen macht auch die 19-Monats-Einteilung Sinn: Mindestens einmal im Monat muss die nationale "Regierung" sich mit den lokalen "Regierungen" beraten - wenn in einem gregorianischen Monat nun zwei Baha'i-Monate zusammentreffen (manchmal sind es auch drei), bedeutet das das die Wechselwirkung zwischen "Regierten" auf lokaler Ebene, deren Vertreter und der gewählten nationalen "Regierung" wesentlich unmittelbarer eintritt, als das im gegenwärtigen System der Fall ist.

Gut. Man trifft sich öfter, um Dinge zu besprechen!

Die örtlichen "Geistigen Räte" mit dem "Nationalen Geistigen Rat", wenn ich richtig verstanden habe?

Und weil man sich öfter zum Meinungsaustausch treffen will, muss man gleich den Kalender ändern? Warum alle 19 Tage? Warum nicht alle 15 oder 20 Tage?

Die Zahlen 9 und 19 treten bei euch recht häufig auf. Es würde mich wundern, wenn da nicht auch ein wenig Zahlenmystik im Spiel wäre?

Bion schrieb:Nach Bahai-Recht müssen sowohl die Eltern der Braut als auch jene des Bräutigams, unabhängig vom Alter des Brautpaars, der Eheschließung zustimmen!

t.logemann schrieb:Richtig, nach Baha'i-Recht müssen die Eltern der Ehe zustimmen.

Zunächst sollen die Kinder selbst frei ihren Ehepartner wählen - Zwangsehe gibt's bei uns nicht
.
Die Zustimmung der Eltern ist deshalb erforderlich, um in der Gemeinschaft - sei sie nun religiös oder säkular - eine grösstmögliche Einigkeit zu erhalten.

"Freie Entscheidung" sieht aber anders aus.

t.logemann schrieb:Innerhalb unserer Baha'i-Gemeinschaft sind Fälle bekannt - da dauerte es 10 Jahre bis ein widerstrebendes Elternteil seine Einwilligung geben hat...

Und möglicherweise haben einige Heiratswillige die benötigte "Einwilligung der Eltern" gar nicht bekommen?

Für mich wäre das ein Rückschritt!
MfG B.
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#63
Lieber Bion,

also - für die umfassende Erklärung der "19er Schia" im schi'itischen Islam ist es mir jetzt (0.52 Uhr) ein bischen zuspät - ausserdem gehört das eher in den "Islam-Thread".

Ansonsten - die Zahlen 9 und 19 haben für uns schon eine Bedeutung, die durchaus auch mit der Bedeutung im Islam harmoniert. Als "Zahlenmystik" würd' ich das nicht unbedingt verstehen wollen - allerdings hab' ich's mit Zahlen auch nicht so dolle...

Die Treffen im 19-Tage-Rhytmus sind Treffen der Gemeindemitglieder mit dem Örtlichen Geistigen Rat. Der Nationale Rat trifft sich mindestens einmal im Baha'i-Monat auch - und erhält dabei die Aktivitätsberichte und die Protokolle der Örtlichen Geistigen Räte, Diese sind die Basis für den Nationalen Geistigen Rat um Anregungen aus der jeweiligen Gemeinde aufzugreifen und weiter zu verarbeiten.

Am Baha'i-Kalender orientieren sich die "Aktivitäten" der Gemeinde (sollen sie jedenfalls; da wir alle aber im festgefügten Rahmen des gregorianischen Kalenders leben (müssen), ist die Orientierung am Baha'i-Kalender nicht ganz so intensiv, wie sie vielleicht sein könnte... ). Wesentliches Kennzeichen der Baha'i sowohl untereinander, als auch im Kontakt mit Nicht-Baha'i, soll die "harmonische Gemeinschaft" der "Einheit in der Vielfältigkeit" sein. Sowas funktioniert rein praktisch nur dadurch, das man sich gegenseitig nicht nur intensiv kennenlernt, sondern ebenso intensiv unterstützt. Und das scheint mir persönlich in einem 19-Tage-Rhytmus mit 19-Tage-Fest besser zu funktionieren, als mit lediglich alle paar Mal im Jahr verteilte Treffen an unseren hohen Feiertagen.

Wir "ändern" für uns eine ganze Menge, lieber Bion - nicht soviel wie Muslime im Islam, aber mehr als in der traditionellen christlichen Gesellschaft "normal" ist. Baha'i lehnen vorehelichen Sex ab, Baha'i trinken -zumindestens in der Öffentlichkeit - keine alkoholischen Getränke, Baha'i betätigen sich nicht in politischen Parteien, Baha'i holen das Einverständnis ihrer Eltern zur Eheschliessung ein, Baha'i beten mindestens einmal am Tag - da fällt der andere Kalender garnicht mehr sooo in's Gewicht...

Es gab übrigends schon Baha'i, die bis zu ihrer Eheschliessung warten mussten, bis ein Elternteil starb - bei Baha'i-Eltern kommt das nicht vor. Meistens sind es die muslimischen, christlichen, jüdischen Eltern oder Elternteile, die -weniger dem künftigen Schwiegersohn oder der künftigen Schwiegertochter - dem Baha'i-Glauben ablehnend gegenüber stehen. Ich kann mich noch gut an das entsetzte Gesicht meiner Mutter erinnern, als ich ihr eröffnete, das ich jetzt Baha'i bin - das war so in der Zeit als in Darmstadt alle möglichen "Sektenfänger" durch die Fussgängerzone liefen.... Nachdem mein Mütterchen Baha'i kennenlernte, sich nicht nur mit der Religion sondern vorallem mit den dahinter stehenden Menschen befasste - sah das schon ganz anders aus. Und manche Nicht-Baha'i-Eltern können u.U. genauso "entsetzt" reagieren, wenn der heissgeliebte Sohn eine Schwiegertochter in spe in's Haus bringt, die "einer Religion von den Islamisten" angehört.... "Einheit der Menschheit" heisst für uns auch "Einigkeit in der Familie" - die Familie ist schliesslich die kleinste Keimzelle der ganzen Menschheit. Und da ist es für uns schon wichtig, dass die Eltern mit der Wahl der Kinder auch einverstanden sind - wir sehen das ganz und gar nicht als Rückschritt.


So, und nun mach' ich "bubu" - Gut's Nächtele miteinander...:sleepy2:
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#64
t.logemann schrieb:Baha'i betätigen sich nicht in politischen Parteien,
Also Verweigerung der Mitarbeit in unserer (politischen) Gesellschaft.
Zitat: Baha'i holen das Einverständnis ihrer Eltern zur Eheschliessung ein,
Also Verweigerung der persönlichen Rechte eines Individuums.
Zitat: Baha'i beten mindestens einmal am Tag
Also Gebet per Verordnung. Fehlt nur noch die Gebetskette zur Unterstützung des Fließbandgebetes....
Zitat: - da fällt der andere Kalender garnicht mehr sooo in's Gewicht...
Eine gewisse Lebensfremdheit ist damit dennoch nicht aus der Welt geschaffen.

Gruß
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#65
(12-10-2010, 21:50)t.logemann schrieb: Auf der örtlichen, lokalen Ebene sind regelmässige Zusammenkünfte sowohl innerhalb der Baha'i-Religion auf Gemeindeebene, als auch ausserhalb, auf "Regierungsebene" vorgesehen. In diesen Zusammenkünften sollen offen und frei gefasste Beschlüsse erläutert werden und Anregungen, aber auch Kritik entgegengenommen werden - in einem regelmässigen Turnus von 19 Tagen dürfte sich hier Politik wesentlich unmittelbarer gestalten lassen, als das bisher der Fall ist. So gesehen macht auch die 19-Monats-Einteilung Sinn: Mindestens einmal im Monat muss die nationale "Regierung" sich mit den lokalen "Regierungen" beraten - wenn in einem gregorianischen Monat nun zwei Baha'i-Monate zusammentreffen (manchmal sind es auch drei), bedeutet das das die Wechselwirkung zwischen "Regierten" auf lokaler Ebene, deren Vertreter und der gewählten nationalen "Regierung" wesentlich unmittelbarer eintritt, als das im gegenwärtigen System der Fall ist

bitte um verzeihung, aber:

soll das jetzt ernst gemeint und ein argument gewesen sein?

sich alle 19 tage zu treffen, hängt doch nicht davon ab, wie lang ein monat ist...

(12-10-2010, 21:50)t.logemann schrieb: Richtig, nach Baha'i-Recht müssen die Eltern der Ehe zustimmen.

Zunächst sollen die Kinder selbst frei ihren Ehepartner wählen - Zwangsehe gibt's bei uns nicht. Die Zustimmung der Eltern ist deshalb erforderlich, um in der Gemeinschaft - sei sie nun religiös oder säkular - eine grösstmögliche Einigkeit zu erhalten. Mit der Einigkeit ist das aber so eine Sache, wenn ein Elternteil - oder zwei - den Jungvermählten jahrelang "die Hölle heiss machen" (..ich hab's ja immer gewusst - Dein Mann taugt nix/Deine Frau ist eine Schlampe.... " kennt man ja leider...). Innerhalb unserer Baha'i-Gemeinschaft sind Fälle bekannt - da dauerte es 10 Jahre bis ein widerstrebendes Elternteil seine Einwilligung geben hat...

na toll...

um "grösstmögliche Einigkeit" zu haben, schlage ich vor, daß du dein geld nur noch auf antrag und nach zustimmung durch mich ausgeben darfst. was hältst du davon?
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
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#66
(12-10-2010, 22:06)t.logemann schrieb: ...jetzt hab' ich in der Eile doch glatt die Frage nach dem Pluralismus übersehen...:

Natürlich ist mit der Weltordnung Baha'u'llah's der Pluralismus nicht ad acta gelegt.

Erstens - mag das Baha'i-System auch irgendwann weitweite Anerkennung finden, das heisst aber noch lange nicht das auch alle Menschen Baha'i sind

ich dachte, nur dann funktioniert die neue weltordnung?

weil nicht-bahai ja gar nicht die nötige fähigkeit zur einsicht haben?

(12-10-2010, 22:06)t.logemann schrieb: Zweitens - bedeutet Pluralismus für Baha'i nicht den andauernden Streit um sich widersprechende Auffassungen

das bedeutet pluralismus auch sonst nicht - sondern das gleichberechtigte existieren verschiedener auffassungen, ansichten und vorlieben nebeneinander

(12-10-2010, 22:06)t.logemann schrieb: sondern das gemeinsame Beraten darüber, warum Auffassungen sich anscheinend diamentral gegenüberstehen und die Suche nach gemeinsamer Lösung, mit der jeder der beteidigten Menschen leben kann.

die einfachste lösung ist doch, daß jeder tun kann, was er will, solange er damit nicht andere einschränkt
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
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#67
Lieber Alwin,

schau'n wir uns doch mal ganz pragmatisch unsere Parteienlandschaft an: Mit der Frau Dr. Merkel (CDU) als Kanzelerin - also als "Chefin" einer Regierung - kann ich durchaus leben, vorallem wenn ich bedenke dass ausgerechnet die stockkonservative CDU eine Frau an die Spitze einer Regierung gesetzt hat - und das jetzt schon in der zweiten Legislaturperiode - wer hätte das von einer "Frauen gleich Kinder gleich Küche gleich Kirche"-Partei gedacht....? Dabei spielt's auch keine Rolle das "Kohl's Määädsche" eigentlich "nur" Lückenbüsserin war - sie hat sich im politischen Geschäft behauptet - und mit Schäuble, Koch oder gar Stoiber als Kanzler hätten wir's viel schlimmer getroffen....

Ansonsten - ist die DCU immer noch die Partei der "Traditionalisten" - gut, Tradition ist nicht immer verkehrt - aber sie behindert halt dochj - siehe Seehofers "Zuwanderungsvorstellung", siehe Koch's Rechtslastigkeit hinsichtlich Zuwanderung, sie Schäuble's überzogenes Sicherheitsdenken...

Zur nächsten Partei, zur FDP, fällt mir als einzigstes positives Beispiel Frau Dr. Leuthäuser-Schnarrenberger ein - nicht so engagiert wie Holger Baum, aber tatsächlich liberal im Wortsinn. Alle anderen - scheinen nicht mehr als karrieresüchtige Hanseln zu sein, in sich selbst verliebte Schausteller, fähig die Freioheit des Marktes zu predigen und dabei in Kauf zu nehmen, das eben wegen dieser Freiheit des Marktes Menschen - nicht nur im eigenen Land - verhungern. Bei denen geht mir die "Hutschmur hoch" - (ganz unbaha'i gemäss, ich geb's ja zu...)...die haben mit "liberal" sonst noch soviel zutun wie eine Kuh mit Klavierspielen.

Zur SPD: Jammern um den Machtverlust - wegen des Verlustes der Macht, Hochhalten völlig veralteter Ideale und unfähig vorhandene soziale Kompotenz in Politik umzusetzen - nicht nur unter Schröder, sondern auch unter Steinmeier - einzig und alleine die Andrea Nahles könnte noch etwas in der Partei bewegen - wenn sie in der "alten" Sozialdemokratie, im Glauben um Gewerkschaftkampf und Klassengegensätzen sich nicht so hoffnungslos an die achtziger Jahre des letzten Jahrhundert binden würde. Tut mir leid, diese Partei hat "den Anschluss an die Zeit" verpasst...

Die GRÜNEN: Eine auf Umweltgeganken ausgerichtete Politik alleine schafft weder Konsens, noch die Voraussetzung zur Regierung, so positiv deren Engagement auch ist. Mit der festlegung auf im Prinzip einen Hauptbereich politischen Handelns nehmen die sich selbst genauso die Befähigung zur Regierung wie die LINKEN mit ihrer einseitigen Darstellung der sozialen Problematik.

Allen Parteien fehlt es an der Bereitschaft, zur Lösung vorhandener Schwierigkeiten "an einem Strang zu ziehen". Es fehlt - und das nicht erst seit heute - an dem Willen, auch mal vom "politischen Gegner" zu lernen; der Begriff des "politischen Gegeners" alleine spricht schon Bände von deren Verständnis. In einer Nation, einem zusammenwachsenden Staatenbund ist kein Platz mehr für "Gegner und Grabenkämpfe", die durchaus richtigerweise vorhandenen unterschiefdlichen Meinungen sollen sich ergänzen - zum Positiven hin, sie aber als Basis für "Rede- und Meinungskriege" zu nehmen, ist nicht nur für mich ein Rückschritt.

Wäre ich nicht Baha'i - ich würde mich den politischen Parteien genauso verweigern.

Was das Recht des persönlichen Individuum's angeht: Kein Mensch wird dazu gezwungen Baha'i zu sein (oder zu werden). Wer glaubt in seiner individuellen Freiheit über Gebühr beschnitten zu werden - kann austreten, gar nicht erst Baha'i werden... auch der Buddhismus ist etwas in dem man sich wohlfühlen kann (oder der atheistische Humanismus...). Es ist einziog und alleine eine persönliche Entscheidfung des Menschen, ob er/sie sich mit den vergleichsweise wenigen Regeln und Statuten abfindet, oder es einfach lässt und "sein eigenes Ding" durchzieht. Bibeltreue Christen, Sieben-tages-Adventisten, Mormonen, katholische Kirche, shi'itischer Islam, Wahabiten, Aleviten, - die haben auch alle ihre eigenen Statuten und Regeln - und da regt sich auch keiner 'drüber auf. Warum also ausgerechnet bei den Baha'i diese Aufregung?

Und das tägliche Pflichtgebet - der Ordnung halber mit 'reigenommen - es überwacht Dich keiner..... es ist eine persönliche Angelegenhiet zwischen dem Menschen und Gott. Man muss nicht in eine Kirche oder Moschee dafür gehen, im Gegenteil, das ist sogar ausdrücklich untersagt. "Wer das tägliche Pflichtgebet zu sprechen wünscht, soll dies abgeschlossen, möglichst in seinen eigenen vier Wänden tun..." sagt das Universale Haus der Gerechtigkeit kommentierend dazu. Und was ist bitteschön so schlimm an folgenden Sätzen:

"ich bezeuge, oh mein Gott, dass Du mich erschaffen hast Dich zu erkennen und anzubeten. Ich bezeuge in diesem Augenblick meine Ohnmacht und Deine Macht, meine Armut und Deinen Reichtum. Es gibt keinen anderen Gott ausser Dir, dem Helfer in der Not, dem Selbstbestehenden."
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#68
Lieber Petronius,

kein Mensch, am wenigstens ein Baha'i verlangt das alle Menschen Baha'i werden müssten, damit wir in eine bessere Zukunft starten können.

Wir halten zwar unseren "Weg" als den besten aller möglichen Wegen - es ist und bleibt aber die freie Entscheidung jedes eigenen Menschen, ob er oder sie sich in eine Baha'i-Gesellschaft einbringen kann (das geht auch ohne den Glauben anzunehmen), ob er oder sie sich eher in einer nicht-Baha'i-Gesellschaft verwirklichen kann, ob er oder sie sich überhaupt einbringen kann oder will.

Die Weltordnung Baha'u'llah's ist das heute innerhalb der Baha'i-Religion schon funktionierende Vorbild einer zukünftigen, säkularen Weltordnung. Kein Baha'i verlangt dass irgendwann mal der "nationale Geistige Rat der Baha'i e.V." die Regierungsgeschäfte Deutschland übernimmt - im Gegenteil: Selbst wenn sich die Bunderrepublik Deutschland dazu entschliessen würde das Konzept der Baha'i auf politischer Ebene umzusetzen, so bleibt der einzig und alleine von Baha'i gewählte Nationale Geistige Rat die administrative Leitung einzig und alleine der Baha'i in ihren innerreligiösen Angelegenheiten Ein "nationaler Rat von Deutschland" hat ganz andere Zuständigkeiten und kann sich völlig anders zusammensetzen, gleiches gilt für eine zukünftige Weltregierung (es wäre schon viel gewonnen, wenn sich die gegenwärtige UNO dahingehend reformieren könnte - trotrzdem bleibt es die UNO und ist nicht das "Universale Haus der Gerechtigkeit".).
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#69
(13-10-2010, 14:18)t.logemann schrieb: gut, Tradition ist nicht immer verkehrt - aber sie behindert halt doch

lol - das sagt einer, der die tradition hochhält, daß eltern ihre zustimmung zur ehe ihrer kinder geben müssen...

Zitat:Allen Parteien fehlt es an der Bereitschaft, zur Lösung vorhandener Schwierigkeiten "an einem Strang zu ziehen"

jaja - alle sind doof und nur du nicht...

sind dir solche pauschalisierungen eigentlich nicht peinlich?

Zitat:In einer Nation, einem zusammenwachsenden Staatenbund ist kein Platz mehr für "Gegner und Grabenkämpfe", die durchaus richtigerweise vorhandenen unterschiefdlichen Meinungen sollen sich ergänzen - zum Positiven hin, sie aber als Basis für "Rede- und Meinungskriege" zu nehmen, ist nicht nur für mich ein Rückschritt

meinungsunterschiede müssen kontrovers ausgetragen werden können - alles andere ist gleichschaltung

du klingst wie willem zwo im august des vierzehnerjahrs:

„Ich kenne keine Parteien mehr, kenne nur noch Deutsche!“
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#70
Lieber Petronius,

kein Grund zum Lachen: Die Zustimmungspflicht der Eltern zur Ehe der Kinder ist ein religiöses Gesetz - keine Tradition. Wir stehen auch nicht in der "traditionellen Nachfolge" des Papstes oder der Schia - schon vegessen - Baha'i-Religion ist eine EIGENSTÄNDIGE Religion.

Vetraue Du den Parteien, dem Parteienklüngel, der Parteienwirtschaft, der Parteienkorruption... ich muss das nicht.

Meinungsunterschiede müssen eben nicht im Geiste des Kampfes ausgetragen werden. Wenn Du Meinungskämpfe bevorzugst - o.k.- kämpfe halt... Für mich ist das kein Weg. Und glaube mir: Ich führe mit "meinen lieben Freunden" einen ganzen Haufen an Beratungen, und wir sind weiss Gott in unseren Ansichten nicht "gleichgeschaltet" - gerade in diesen Tagen gibt es in einem Punkt sehr unterschiedliche Auffassungen - aber anders als in der Streitkultur beraten wir darüber, anstatt und gegenseitig nur die Argumente an den Kopf zu werfen. Das dauert länger - bringt aber bessere Ergebnisse...

Ich kann garnicht wie Wilhelmm II kllingen - ich kenne keine "Deutschen" - nur Menschen...:icon_cheesygrin:
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#71
(13-10-2010, 14:32)t.logemann schrieb: kein Mensch, am wenigstens ein Baha'i verlangt das alle Menschen Baha'i werden müssten, damit wir in eine bessere Zukunft starten können

aber t.logemann sagt in beitrag 51 http://religionsforum.de/showthread.php?tid=4884&pid=93744#pid93744

(12-10-2010, 12:45)t.logemann schrieb: westliche Demokraten können kaum die positive Erweiterung des Demokratieverfahrens in der Baha'i-Religion sehen - für Baha'i ist die offensichtlich, "klar wie Hühnerbrühe" sozusagen...

und in beitrag 55 http://religionsforum.de/showthread.php?tid=4884&pid=93753#pid93753

(12-10-2010, 14:01)t.logemann schrieb: für Baha'i ist es offensichtlich, das zunächst eine "Reifung", eine Wandlung des Bewusstsein, der Wahrnehmung des Menschen eintreten muss, bevor auch nur im Ansatz die "Baha'i-Demokratie" als "Staatsform" realisiert werden kann

also: ohne "reifung" zum bahai keine einsicht in die weltordung nach bahaulla. ergo funktionieret die nur, wenn als bahai sind - pluralismus perdu

Zitat:Wir halten zwar unseren "Weg" als den besten aller möglichen Wegen - es ist und bleibt aber die freie Entscheidung jedes eigenen Menschen, ob er oder sie sich in eine Baha'i-Gesellschaft einbringen kann (das geht auch ohne den Glauben anzunehmen), ob er oder sie sich eher in einer nicht-Baha'i-Gesellschaft verwirklichen kann, ob er oder sie sich überhaupt einbringen kann oder will

es geht nicht um die überlegung, freiwillig bei euch mitzubeten oder nicht - es geht um die von euch postulierte neue weltordnung!

ich muß zugeben, daß ich angesichts ständig wiederholter ablenkungsmanöver, anstatt auf kritische fragen einzugehen, langsam die geduld verliere

Zitat:Selbst wenn sich die Bunderrepublik Deutschland dazu entschliessen würde das Konzept der Baha'i auf politischer Ebene umzusetzen, so bleibt der einzig und alleine von Baha'i gewählte Nationale Geistige Rat die administrative Leitung einzig und alleine der Baha'i in ihren innerreligiösen Angelegenheiten Ein "nationaler Rat von Deutschland" hat ganz andere Zuständigkeiten und kann sich völlig anders zusammensetzen

aber welche und wie, darüber hüllst du dich in beredtes schweigen...
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#72
Ja und nun?

Ich "verlange" eine geistige Reifung - gut, aber ob diese Reifung den Übertritt zur Baha'i-Religion impliziert - kann ich doch nicht "verlangen". Das enstcheidet doch jeder Mensch selbst.

Und Beitrag 55 - Na ward's doch ab - noch isses nicht Freitag... (bin aber bald fertig - ein Extrakapitel heisst "Petronius" - damit Du Dir nicht die Mühe machen musst, der Vollständigkeit halber alle Kapitel durchzulesen... und bevor Du jetzt auf die Idee kommst zu sagen: "Dann schreib's doch gleich hier 'rein" - ich bin erst bei Kapitel 4 von fünfen...- und alle hängen sie miteinader zusammen.)

Eas die Einsicht angeht - na, wir Baha'i können uns da beruhigt zurück lehnen - und warten. Der Sozialismus ist untergegangen, der Kapitalismus steht vor seinem Untergang, die - auch von uns - so hochgeschätzte Demolratie offenbart under der Parteienherrschaft Tag für Tag neue Fehöler und Schwächen - der ganze Laden "menschliche Gesellschaft" bricht über kurz oder lang zusammen. Was übrig bleiben wird ist die Frage: "reformieren wir den zusammengebrochenen Laden nochmal - oder bauen wir lieber gleiche einen neuen Laden auf"? Und für den "neuen Laden" - gibts die Konstruktionspläne zur Auswahl - von den Baha'i. Ob man diese "Konstruktionspläne" dann berücksichtigt - oder sie unbeachtet lässt, ist nicht unsere Sache.

Theoretisch könnten natürlich Mehrheiten schon alleine deshalb entstehen, weil diese Mehrheiten Baha'i sind - aber bin ich "Zukunftsprophet"? Weiss ich was in 200 oder 300 Jahren Sache ist? Muss ich nicht wissen, muss ich mir auch keinen "kopp drum machen", erleb' ich eh nicht...
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#73
(13-10-2010, 01:23)t.logemann schrieb: also - für die umfassende Erklärung der "19er Schia" im schi'itischen Islam ist es mir jetzt (0.52 Uhr) ein bischen zuspät - ausserdem gehört das eher in den "Islam-Thread".

Ich benötige keine umfassende Erklärung, mir genügt es, wenn Du mit einem Satz (oder auch nur mit einem Wort) sagst, welche schiitische Minderheit Du als Neunzehner-Schia bezeichnest.
MfG B.
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#74
Ahmadia - die Glaubenrichtung der auch Ahmadenidschad angehört
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#75
(13-10-2010, 18:00)t.logemann schrieb: Ahmadia - die Glaubenrichtung der auch Ahmadenidschad angehört

Meinst Du die Ahmadiyya-Bewegung?
MfG B.
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