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Neue Niere für eine Katze
#46
(31-10-2010, 11:05)Schmettermotte schrieb: Wow.. jetzt mutiert man schon zum Wichtigtuer, weil man für die Heilung seiner Katze viel Geld bezahlt... und woher weißt du, dass die Katze ohne Schmerzen hätte leben können? Und ohne wöchentliche Tierarztbesuche?

Weil das in vielen Katzenforen und auch in einem Bericht hier
geschrieben wurde. Erst am Schluss muss die Katze wöchentlich
zum TA und ansonsten hat das Tierle ein gutes und normales
Leben. Bekommt halt spezielles Futter.

Übrigens ist das die weitläufige Meinung in jedem Katzenforum. Nur
hier wurde so ein bohai draus gemacht...

() Tao-Ho
#47
Naja, Tao-Ho, "Zum Schluss" ist gut. Ich weiss nicht, ob Du Dich da auf meinen Bericht bezogen hast, aber es waren zwei Jahre, die wir wöchentlich zum TA gefahren sind, und wenn es eine Krise gab (Schmerzattacken), dann auch mehrmals pro Woche. Was in Katzen-Foren steht, weiss ich nicht, ich lese dort nicht, aber ich habe seit meinem 4. Lebensjahr immer Katzen gehabt, also seit fast 55 Jahren, und habe da schon einiges an Erfahrung. Meine Katzen haben zwar ohne OP gelebt, aber ohne Tierarzt, Spezialfutter und Medikamente, hätten sie die Krankheit sicherlich nicht 6 Jahre überlebt. Und ob die Tierarzt-, Spezialfutter- und Medikamentenkosten in diesen 6 Jahren soooo viel niedriger gewesen sind als eine Transplantation gewesen wäre, weiss ich nicht mehr. Aber das ist für mich auch nicht wichtig. "bohai" war das für meine Frau und mich aber nicht...

Gruss

DE
#48
Die Spritzen kann man dem Tier auch selber setzen. Mein TA vertraut
mir da sehr. Und ich habe auch viel Erfahrung mit Katzen. Immerhin
hatte ich mal ein Rudel von 12 Katzen und mehr, in Frankreich.
Alles Tierle die ich aufgenommen, aufgepäppelt und weitervermittelt
habe.

So unbedarft bin ich also auch nicht.

Ich halte letztendlich diese Aktion für ein Tierversuch, denn mir
sind solche Sachen sicher neu und ich bin mir nicht sicher ob
die Tiere sowas überleben - oder hat hier jemand Erfahrungen damit???

() Tao-Ho

P. S. Ich bin mir sicher dass es deine Katzen immer gut bei Dir hatten.
Aber auch bei mir hätten sie es gut - und ich halte nicht viel von
dieser Transplantationsgeschichte.
#49
Bei mir lebt - durchaus mit dem Anspruch ein Teil der Familie zu sein - ein junger Kater. Er hat mich vor etwa eineinhalb Jahren adoptiert und ist danach auch sofort bei mir eingezogen. Neben gutem Futter und viel Zuneigung genießt er auch eine sehr gute medizinische Betreuung, wobei, was die tierärztlichen Besuche betrifft, "genießen" nicht wörtlich verstanden werden darf.

Während der Sommermonate ist mein Kater Teil einer dörflichen Katzenbande, innerhalb der er die üblichen Rangstreitigkeiten austrägt, die ihm aber gleichzeitig auch ein spannendes und katzengerechtes Leben bietet.

Katzengerecht soll das Leben meines Katers auch immer bleiben. Niemals könnte er Verständnis dafür aufbringen, dass ich ihn fortgesetzter medizinischer Maßnahmen aussetzte, die er als Quälerei empfinden müsste.

Er ist ein junger gesunder Kater, und der Tag, an dem er sein Katzenleben beenden wird, ist aller Voraussicht nach noch fern. Sollte er aber einmal so krank werden, dass er nur mehr mit Schmerzen und ständiger medizinischer Betreuung (sei diese chirurgischer, apparativer oder sonstiger Natur) weiterleben könnte, werde ich ihm zur Seite stehen und meine Freundespflicht einlösen.

Er darf sich jedenfalls darauf verlassen, dass ich ihm Quälereien, etwa die einer Organverpflanzung (die aus egoistischen, besitzerhaltenden Gründen erfolgt), ersparen werde!
MfG B.
#50
Zitat:Er darf sich jedenfalls darauf verlassen, dass ich ihm Quälereien, etwa die einer Organverpflanzung (die aus egoistischen, besitzerhaltenden Gründen erfolgt), ersparen werde!

Genauso sehe ich es auch! Aber manche Menschen können eben nicht loslassen....
#51
Ja, dann feiert ihr euch mal ruhig gegenseitig darauf, dass in eurem Falle beide Katzen bereits tot wären, herzlichen Glückwunsch zur Tierliebe.

Gott, was regt mich das auf.
Gruß
Motte

#52
Hallo, Motte,

wie entscheidest Du denn die Frage, ob man bei Menschen ALLES versuchen muss, was "möglich" ist. Ich habe da bereits ganz früh in dieser Diskussion drauf hingewiesen, irgendwie ging das vermutlich unter. Ich finde durchaus, dass Bions Einstellung "so tiernahe wie möglich" seine Berechtigung hat. Und ich frage mich seit Beginn dieses Threads auch, ob ich eine Transplantation bei meinen Katzen hätte durchführen lassen (falls es das damals schon gegeben hätte), wo ich doch selbst beim Menschen zögere, das eindeutig mit Ja oder Nein zu beantworten. Aber eindeutig: Es wäre KEINE Frage des Geldes gewesen, sondern eine Frage: Wie stehe ich zu Transplantationen. Jedenfalls für mich. Aber vielleicht wäre das ein neues Thema...

Lieben Gruss

DE
#53
Trocken gesagt: Als Tierhalter bist du Vormund der Tiere, und entscheidest, ob eine lebensrettende OP sinnvoll ist oder nicht. Was die Tiere wollen, wünschen und denken, darüber kann man sich das Gehirn zermartern, aber rausfinden wird man es kaum. Daher: Wer genügend Kohle hat, seiner Katze ne Niere zu kaufen, und das Spendertier dann auch noch bei sich aufnimmt (das ansonsten getötet worden wäre), der hat von mir aus meinen Segen.
#54
Ich finde es allerdings immer wieder sehr interessant, wie hier plötzlich aus einem Eingriff, der - wenn er komplikationslos stattfindet,- (wobei alle möglichen Komplikationen, gemessen an dem wie manch Tierhalter und Tierarzt so drauf ist, sowieso im sicheren Tod durch die Giftinjektion enden würden, insofern also sich nicht besonders von dem Vorgehen der Wahl - Töten, wenn's einem nicht mehr so gefällt - unterscheidet),- dazu führt, dass das betreffende Tier ohne jedwede Einschränkungen, nur mit einer täglichen Medikation leben kann, ein Eingriff gemacht wird, für den man "lebenslange Schmerzen" herbeiphantasieren muss, um das Mittel der Wahl zu rechtfertigen. Nach einer gelungenen Nierentransplation gibt es keine Schmerzen, schon gar keine lebenslangen! Wenn es hier um Herzverpflanzungen gehen würde, würde ich vielleicht das Argument nachvollziehen - aber wir reden hier von einer Nierenverpflanzung! Jeder, der hier noch das Verhalten des Einschläferns rechtfertigt, der tut dies aus anderen Gründen, als die, die er hier vorgibt.
“I love to play with kids; they’re easy to cheat and fun to beat.” –Fran Lebowitz
#55
Ich denke zuerst kann man beim Menschen sagen, dass derjenige das im Einzelfall selbst entscheiden können sollte, dies aber wenn nötig mit psychologischer Hilfe.
Bei Menschen, die sich selbs tnicht mehr äußern können wird es schwierig, aber wenn eine Heilung möglich ist sollte man davon ausgehen, dass jedes Tier grundsätzlich leben will.
Ich sehe das beim Menschen differenzierter als bei einem Tier, denn für mein Haustier habe ich eine Verantwortung übernommen und zu dieser muß ich in jedem Falle stehen. Das bedeutet natürlich auch, eine im schlimmste Falle tödliche Entscheidung zu treffen, wenn man dem Tier damit einen qualvollen, absehbaren Tod erspart.
Wenn aber einem Tier geholfen werden kann und das mit Hilfe der Technik, die beim Menschen das Normalste der Welt ist, warum sollte man das dann nicht tun?

Was spricht für dich gegen Transplantationen?
Gruß
Motte

#56
(01-11-2010, 13:16)Franziskus schrieb: Jeder, der hier noch das Verhalten des Einschläferns rechtfertigt, der tut dies aus anderen Gründen, als die, die er hier vorgibt.

Mutmaßungen, was die Gründe sein könnten, der Katze ein Spenderorgan vorzuenthalten, sind doch kein Argument in der Sache.

Ob jemand Hochleistungsmedizin in Anspruch nimmt, wird halt jeder für sich (und seine Katze, seinen Hund, etc.) zu entscheiden haben. Ich halte es für nötig, dafür zu sorgen, dass ein Tier, für das man Verantwortung übernommen hat, möglichst sein artgerechtes Leben führen darf. Wenn das jemand anders sehen will, ist es auch gut.

Der Tod ist ein Teil des Lebens, auch für die Katze. Leider tritt dieser Tod bei vielen Katzen schon kurz nach der Geburt ein. Im ländlichen Bereich bringt man für Tiere, die aus Sicht der Damen und Herren Ökonomen keinen Nutzen bringen, nur selten Geld auf.

Sterilisation oder Kastration der Katze kostet Geld. Billiger ist es, die Kleinen umzubringen, wenn man ihnen habhaft wird.

Kommen Tiere der angrenzenden Höfe zu mir auf Besuch, um am öffentlichen Mittagstisch teilzunehmen, werden sie eingefangen und kastriert. Nach drei bis vier Tagen Pflege kommen sie wieder ins Freie.

Sind die Tiere zugänglich, versuche ich, für sie ein Zuhause zu finden, wobei ich auch die eine oder andere Patenschaft für Tierarztkosten übernehme, wenn es sich (das neue) Frauchen (Herrchen) nicht leisten kann. Die Scheuen unter ihnen leben ihr Katzenleben als Streuner (aber fortan unfruchtbar) weiter.

Das ist mein Beitrag zum Tierschutz. Dass das jemand gut finden muss, nehme ich nicht in Anspruch.
MfG B.
#57
(01-11-2010, 13:19)Schmettermotte schrieb: Was spricht für dich gegen Transplantationen?

Hallo, Motte,

a) ich frage mich seit langem, ob alles getan und genutzt werden muss, was "machbar" ist.

b) Ich frage mich auch, ob die "Toten", deren Organe man entnimmt, wirklich tot sind (ich glaube, ich schrieb es schon mal, dass mein bester Freund 10 Jahre in einer Wachkomaklinik gearbeitet hat. Nach einem sehr langen Gedankenprozess hat er seinen Organspendeausweis zerrissen...).

c) Genauso frage ich mich, ob hinter all dem nicht eine sehr typische Todes"angst" von Medizinern und mittlerweile auch von den Menschen generell steckt, die im Tod kein natürliches Ende des Lebens sehen, sondern einen Gegner, den man unbedingt besiegen muss.

Frage b) ist bei Lebendspenden nicht relevant; aber Fragen 1) und c) schon...

Ich habe auf diese Fragen/Probleme keine Antworten, aber das sind Gedanken, die ich mir halt mache. Ich habe bisher eine Verfügung in meiner Brieftasche, dass ich NICHT bereit bin, Organe zu spenden und dass ich im Notfall auch keine Organe wünsche.

Ob ich diese Einstellung mal ändern werde, wird sich zeigen.

Schönen Gruss

DE
#58
(01-11-2010, 15:26)Der-Einsiedler schrieb: a) ich frage mich seit langem, ob alles getan und genutzt werden muss, was "machbar" ist.

Nein. Aber mann kann. Die Frage ist nicht, ob man muss, sondern wieso man nicht dürfen sollte.


(01-11-2010, 15:26)Der-Einsiedler schrieb: b) Ich frage mich auch, ob die "Toten", deren Organe man entnimmt, wirklich tot sind (ich glaube, ich schrieb es schon mal, dass mein bester Freund 10 Jahre in einer Wachkomaklinik gearbeitet hat und 3 Jahre in einer Klinik, in der transplantiert wurde. Nach einem sehr langen Gedankenprozess hat er seinen organspendeausweis zerrissen...).

Naja, das halte ich für einen Mythos, dass lebende Menschen ausgeweidet werden und man sie dann sterben lässt.

Ausserdem ist das für den Katzenfall gar nicht relevant. Die Spender-Katze lebt noch und wird auch nachdem ihr die Niere entnommen worden ist weiterleben.


(01-11-2010, 15:26)Der-Einsiedler schrieb: c) Genauso frage ich mich, ob hinter all dem nicht eine sehr typische Todes"angst" von Medizinern steckt, die im Tod kein natürliches Ende des Lebens sehen, sondern einen Gegner, den man unbedingt besiegen muss.

Nicht nur Mediziner, sondern die meisten Menschen haben Angst vor dem Tod. D.h. aber nicht, dass moderne Medizin was schlechtes ist.
#59
(01-11-2010, 15:32)Romero schrieb: Nein. Aber mann kann. Die Frage ist nicht, ob man muss, sondern wieso man nicht dürfen sollte.

Das kann jeder machen, wie er möchte. ICH wurde danach gefragt, warum ICH Bedenken habe. Und das sind meine Bedenken.


Zitat:Naja, das halte ich für einen Mythos, dass lebende Menschen ausgeweidet werden und man sie dann sterben lässt.

Das hat mit Mythos nichts zu tun. Warum bekommen Menschen, die explantiert werden, Beruhigungs- und Blutdrucksenkungsmittel? Ich habe diese Bedenken von ÄRZTEN gehört (mein Freundeskreis besteht zu einem recht grossen Teil aus Ärzten und Medizinprofessoren), nicht von Verschwörungstheoretikern. Und ich warte immer noch auf klare Antworten auf diese einfach Frage.

Zitat:Ausserdem ist das für den Katzenfall gar nicht relevant. Die Spender-Katze lebt noch und wird auch nachdem ihr die Niere entnommen worden ist weiterleben.

Ich wurde nach meinen Bedenken zur Transplantation gefragt.

Zitat:Nicht nur Mediziner, sondern die meisten Menschen haben Angst vor dem Tod. D.h. aber nicht, dass moderne Medizin was schlechtes ist.

Habe ich auch nie behauptet. Wie könnte ich, da ich von der modernen Medizin derart abhängig bin wie vermutlich niemand sonst hier im Forum. Ohne die Fortschritte der Medizin, wäre ich nicht mehr am leben.

Dass das nicht nur auf Mediziner zutrifft, habe ich bereits ergänzt, vermutlich hattest Du da gerade geantwortet, denn in Deinem Zitat ist das noch nicht drin.

Gruss

DE
#60
@Der-Einsiedler:

Deine Bedenken gegen Organspenden im Allgemeinen sind allerdings nicht unbedingt Teil dieser Debatte. Wenn Du generell diese Philosophie leben wirst, dann ist es wohl am konsequentesten, bei Dir anzufangen und Deine Medikamente abzusetzen - wer das nur auf sein Tier überträgt, ist ein Feigling, (wobei sich ja Polski das vermeintlich natürliche Recht herausnimmt, als überlegene Kreatur sein eigenes Überleben über das seines Tieres zu stellen, das ja eben "nur ein Tier" ist und jederzeit gerne eingeschläfert werden kann, wenn Folgekosten drohen).
Wer in dem konkreten Fall gegen Nierenspenden etwas sagt, weil es ja eine unglaubliche Grausamkeit für das Tier wäre, Tabletten zu nehmen (ja, wirklich unzumutbar - da ist der Tod ja wesentlich besser!), der läßt seine Katze mit Ohrenentzündung auch einschläfern - es ist ja grausam für das Tier, ständig mit der Creme behandelt zu werden. Da ist einschläfern ja eine willkommene Alternative!
“I love to play with kids; they’re easy to cheat and fun to beat.” –Fran Lebowitz


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