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Aleviten (Alewiten)
#1
Aus den Schiiten hervorgegangene religiöse Minderheit, die vornehmlich im Osten der Türkei unter der kurdischen Bevölkerung verbreitet ist. Zu unterscheiden sind sie von den ↗Alawiten, (Nusairiern), die großteils in Syrien und im Libanon beheimatet sind.

Eine zentrale Glaubensvorstellung der Aleviten ist die Präexistenz ↗Alis, der für sie Mittler zwischen der ewigen, allmächtigen und allgegenwärtigen göttlichen Macht und der Menschheit ist. Ali war es, der die Propheten (auch ↗Moses und ↗Jesus) zu ihrem Wirken beauftragt hat, Ali ist es, der den Menschen auch heute noch (mit Hilfe des ↗Heiligen Geists) erscheinen kann, um göttliche Botschaften zu vermitteln.

An Gottesdiensten nehmen Männer und Frauen gemeinsam teil. Gebetet wird, ohne sich vorher um rituelle Reinheit zu kümmern. Das Freitagsgebet, so wie es von ↗Sunniten  und ↗Schiiten  abgehalten wird, kennen sie nicht. Inhalt der Gottesdienste sind Lesungen aus dem ↗Koran  und der ↗Bibel, sowie Lesungen und Deutungen von Aussagen und Geboten Alis.

Zu religiösen Geboten haben Aleviten eine undogmatische Einstellung. Die ↗Scharia ist für sie nicht verbindlich. Eine große Rolle spielt die ↗Heiligenverehrung. Sie erkennen die zwölf schiitischen ↗Imame an, große Bedeutung unter diesen hat für sie der sechste Imam, Dschaʾfar as-Sadik, auf den Texte zur Glaubenslehre und zu Ritualvorschriften zurückgeführt werden.


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MfG B.
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