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Feinde des Islams und deren Taten 1
#1
Selam,

Türkei ‚Moderne‘ ohne Islam und Demokratie

Am 29. Oktober 1923 rief Kemal Atatürk die Republik Türkei aus, deren 75jähriges Jubiläum den Militärs trotz allgemein miserabler wirtschaftlicher Lage Anlaß zu kostenaufwendigen Feiern gibt. Dem Gründungsvater ging es wie heute den Militärs um die Ausschaltung des Islams im öffentlichen Leben, da dieser allein für die Rückständigkeit des Landes und der Laizismus – die Trennung von Religion und Staat – die Grundvoraussetzung für die Schaffung eines modernen Staates gehalten werde.

Atatürk ließ damals alle geistlichen Schulen und islamischen Gerichte schließen, verbot den traditionellen Fez und das Frauengewand, erließ die Übernahme des schweizerischen Zivil- und Obligationsrechts, des deutschen Handelsrechts und des italienischen Strafrechts und ließ die bis 1923 gebräuchliche arabische Schrift durch die lateinische ersetzen und ab dem 01.01.1923 die ‚internationale‘ christliche Jahreszählung anstelle der bisherigen islamischen einführen sowie den wöchentlichen Ruhetag vom Freitag auf den Sonntag verlegen.

Wie heute die Militärs, so ging schon damals Atatürk mit äußerster Härte gegen ‚Islamisten‘ vor, Sondergerichte erhielten Sondermachten, während dem Präsidenten der Ausnahmezustand der Festigung seiner Alleinherrschaft diente – alles im Dienst der ‚Idee‘, die Türkei in einen modernen ‚demokratischen‘ europäischen Staat zu gestalten.

Um die kemalistische Kulturrevolution zu retten, haben die türkischen Generäle schon dreimal (1960, 1971 und 1980) einen Staatsstreich durchgeführt. Nach der letzten Machtübernahme ließen sie ihr Recht, das politische Geschehen mittels des Nationalen Sicherheitsrats zu regulieren, gar in der Verfassung verankern. Auf diese Weise konnte die mehrheitlich gewählte erste proislamische Regierung der Republik 1997 zum Rücktritt gezwungen werden, die Refah-Partei des gestürzten Regierungschefs Erbahkan vom Verfassungsgericht verboten, 79 führende Mitglieder angeklagt und das gesamte Parteivermögen beschlagnahmt werden. Im Zuge der weiteren ‚Entislamisierung‘ wurden ranghohe islamische Funktionäre entlassen, in diesen Tagen der auch außerhalb der islamischen Bewegung anerkannte Bürgermeister Islanbuls T. Erdogan seines Amts enthoben und ihn wegen ‚‘Volksverhetzung‘ zu zehn Monaten Gefängnis verurteilt, was bedeutet, daß der 44jährige Erdogan in Zukunft für kein politisches Amt kandidieren kann. Mit allen ihren zur Verfügung stehenden Mitteln soll verhindert werden, daß bei den am 18. April vorgezogenen Kommunal- und Parlamentswahlen die Islamisten die meisten Stimmen auf sich vereinen können.
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