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Josef in Ägypten
#1
Es fällt in den biblischen Geschichten über Jakob auf, dass nichts weiter zu den Söhnen gesagt wird als ihre Namensgebung. Vom Erzählstil her hätte es bestimmt anderes zu berichten gegeben. Nehmen wir mal an, die hatten einen bestimmten Grund für die Darstellung. Noch bis heute sind die Namen der Söhne Jakobs oft die einzige Dekorationen in manchen Synagogen. Dort sagt ihr Ausdruck sehr viel.

Die Meinung zum Inhalt der Bibel veränderte sich. Ein Anspruch wie dieser, dass die Nachfahren Jakobs entwichen sind, hätte zu laufenden diplomatischen Verwicklungen mit dem Land Ägypten geführt. Das fand nie statt. Judenverfolgung kam nur, weil Christen sich mit den (falsch verstandenen) Federn schmückten, an die Abstammung von Abraham glaubten dort Personen sahen und über die Propheten den Arm zum Vernichtung der „Bösen“ schwangen. Es war ein tragisches Beispiel des Nichtverstehens!

Doch "Josef" war ein Erfolg, auch wenn man ihn nicht als Pyramide findet. Man findet aber die Geschichte wie es dazu kam. Den Grund für die wahre Geschichte findet man im Vergleich von einzelnen Worten:

2 Mose 1:1 Dies sind die Namen der Kinder Israels, die mit Jakob nach Ägypten kamen; ein jeglicher kam mit seinem Hause hinein:
2 Ruben, Simeon, Levi, Juda,
3 Isaschar, Sebulon, Benjamin,
4 Dan, Naphthali, Gad, Asser
5 Und aller Seelen, die aus den Lenden Jakobs kommen waren, der waren siebenzig. Joseph aber war zuvor in Ägypten. 6 Da nun Joseph gestorben war und alle seine Brüder und alle, die zu der Zeit gelebt hatten, 7 die Kinder Israel und zeugeten Kinder und mehreten sich; und wurden ihrer sehr viel, daß ihrer das Land voll ward.

Israel ist der Name, den Jakob erhielt. Von der Abstammungslehre her ist das seltsam, denn „Israel“ gab es nicht und es ist von Söhnen Jakobs die Rede. Es ist nirgends ein Staat erwähnt, der sich aus den Söhnen Jakobs gebildet hätte. Das ganze Staatsgebiet war Ägypten. Man kennt nur die Segenssprüche für seine „Kinder“. Lediglich der Erzählstil der Übersetzung macht den Eindruck, es handle sich um Personen. Hätte man die Namen mit ihren Bedeutungen übersetzt, ist der Erzählcharakter dahin – aber man versteht trotzdem um was es geht. Wer das versteht weiß, weshalb die Namen in der Synagoge sind - und sie werden bis heute beachtet.


ראובן Ruben, schau ein Sohn sagte man – oder bei philosophischer Reihe – schau es enthält (was) hinsehen.

Simeon hat Hören zum Thema, Levi, begleiten

Juda, aus der Mitte hervortreten, etwas loben.
Als die vier geboren wurde hörte „Lea“ ermüden, auf zu gebären.
Die Mühe im Umgang mit Leuten vergeht, sobald gesehen wird um was es geht, gehört wird, der Standpunkt begleitet, geprüft und anerkannt wird!


Ich sage vorab nur ein paar Begriffe, die mit der Beschreibung in der Bibel und einem Wörterbuch leicht zu verstehen sind:

Dan richten von din, Logik
Asser, Wohlstand
Gad, Glück

Dazwischen ist noch die Rede wie Mühen bewältigt werden, aussortiert wird, etc.
Josef, Aufwertung, war gestorben, und in Vergessenheit geraten. Die rangen nun drum.
Sie erinnerten sich nicht mehr daran.
Dann ging der Streit los. (Israel beschreibt man als „Streiter Gottes“, ringen für Ehrlichkeit und das Beste.)
Wie halfen sich die Ägypter?

Zitat:10 Wohlan, wir wollen sie mit Listen dämpfen, daß ihrer nicht so viel werden. Denn wo sich ein Krieg erhübe, möchten sie sich auch zu unsern Feinden schlagen und wider uns streiten und zum Lande ausziehen.

Den Streit haben sie gedämpft.
Sie haben nicht die Geburten reduziert - mit "alle Männer" erschlagen oder Säuglinge ersäufen, denn ein einziger Mann schafft viele Nachkommen. Eine Frau nur ein Baby pro Jahr. Es wäre unlogisch, denn alle Männer erwischen sie nicht. Listig wäre das sowieso nicht, denn es würde doch grad einen Auszug hervorrufen und Aufstände.

Die „Hebammen“ warfen keine männlichen Neugeborenen ins Wasser, sondern prüften die Erinnerung auf was ist vielleicht – und ließen das Liebe am Leben. Sachar ist männliche oder erinnern.
Die arbeiteten an Ernst und Klarheit, mit Ton und Ziegeln.

Sie hatten Lehren, mit denen sie alle Tugenden wecken konnten und zu Wohlstand kamen.
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#2
MaSofia,
die Schriften sind, wenn ich das intuitiv wie spontan ausspreche, eine Quelle der Weisheit (Hebammen), die die Geburt des Geistes voranbringen sollen.
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#3
Erich Fromm beschreibt in einem Kapitel über die "Gottesliebe", wie sich stufenweise die Vorstellungen und Beziehung des Menschen zu ihrem Gott wandelte. Er sagt, hier sehe ich Parallelen zu Deinen Auslegungen, dass die Vorstellung oder Idee einer Muttergöttin von der eines Vatergottes abgelöst wurde. Schließlich wird auch das Vaterbild abgelöst mittels eines internalisierten Symbols. Die Vorstellung Gott ist die Liebe (Gerechtigkeit...) wird Symbol und dieses Symbol vom Menschen verwirklicht. Aus der infantilen Vorstellung und Abhängigkeit einer Mutter-Kind-Beziehung oder Vater-Kind-Beziehung, folgt eine weitere Stufe der Bewußtheit, die die Grenzen und Möglichkeiten des Menschen anerkennt.
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#4
Josef ist die Parabel über die Fähigkeit des Lernens und Anpassen, eine Geschichte über Integration, Emigration ohne das Eigene zu verleugnen, Versöhnung!
Eine alte Geschichte, die aktueller nicht sein könnte.

Rettung kommt von überall her. Wer weiß, ob nicht Hilfe gerade von den Emigranten, den Flüchtlingen, den Asylanten aus aller Herren Länder für Europa zu teil wird. Europa ist Ägypten und Josef sind die Asylanten, Emigranten...

"Macht hoch das Tür, die Tor macht weit. Es kommt der Herr der Herrlichkeit.

Macht hoch die Tür die Tor´ macht weit
Eur Herz zum Tempel zubereit´t
Die Zweiglein der Gottseligkeit
Steckt auf mit Andacht, Lust und Freud
So kommt der König auch zu euch
Ja Heil und Leben mit zugleich
Gelobet sei mein Gott
Voll Rat, voll Tat, voll Gnad

(ein Weihnachtslied der Christen).
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