03-08-2012, 21:04
(03-08-2012, 19:24)hans schrieb: Es sollte heißen,der Mensch will an sich selber das Schlechte nicht wahrhaben,das heißt er verdrängt seine Schattenseiten.Menschen wollen beliebt sein und Verbrecher sind selten beliebt.Menschen wollen sich selbst in einem guten Licht sehen.
Sich um seinen Nächsten zu kümmern schränkt die Bequemlichkeit ein.
Gerade in unseren Breiten ist es gang und gebe auf Kosten anderer zu leben.
Damit wir es bequem haben und im Wohlstand leben können ,müßen andere leiden.
Du bist kein Egoist wenn Du Lebensqualität zu schätzen weist,sondern dann,wenn Du Sie auf Kosten der Anderen hast.Wenn Du das Schlechte an Dir verdrängst, fehlt Dir das an Deiner Erkenntnis.Das machen Menschen in der Regel weil Sie Angst davor haben.
Man kennt das beim Phänomen der Projektion.
Ich fände es besser, wenn wir nicht vom "Menschen an sich" sprechen, denn so etwas gibt es eigentlich nicht. Menschen sind individuell, jede/r ist anders - der eine ist ein Partytyp und Draufgänger, eine andere ist ein Mauerblümchen und Träumerin. Der eine mag Bier und Wurst, die andere Wein und Pizza. "Gut" und "schlecht" gibt es nicht, jeder hat positive und negative Eigenschaften und natürlich auch eine "dunkle" Seite. Ich bin mir meiner dunklen Seite bewusst. Kennst du deine?
Ich will nicht generell beliebt sein - ich will zwar, das einige Menschen mich mögen, andere aber können mir gestohlen bleiben. Niemand kann oder will nur "gut" sein - nicht mal Gandhi oder Mutter Teresa. Zum menschlichen Wesen gehört es, auch mal "die Sau rauszulassen". So ernähre ich mich zwar möglichst gesund, einmal im Jahr zieh ich mir aber auch Fastfood rein (und weiß dann wieder, warum ich es ablehne).
Sich um jemanden zu kümmern, schränkt nicht nur ein, es gibt auch was. So ist das immer - jede Medaille hat zwei Seiten.
Auf Kosten Anderer zu leben lässt sich schwer vermeiden, überall. Deshalb setze ich mir selbst Kriterien, was ich mit meinem Gewissen vereinbaren kann (ab und zu schwarz fahren, ALG II beantragen) und was nicht (bei kik kaufen, Pelz tragen).
Den letzten Absatz deines Sermons verstehe ich nicht. Welche Erkenntnis von was wird wodurch verdrängt? Und was macht warum wem Angst?
Es gibt weder gut noch böse in der Natur, es gibt keine moralische Entgegensetzung, sondern es gibt eine ethische Differenz. (Gilles Deleuze)