22-12-2012, 01:41
(21-12-2012, 22:10)Lelinda schrieb: Vielleicht Stephanus? Aber der gehört ja wohl eher zu den Personen, bei denen niemand weiß, ob sie wirklich existiert haben. Vielleicht Franz von Assissi?
Mit Mühe lässt sich der eine oder andere Name als christliches Zeugnis für die Feindesliebe finden.
Hat Stephanus seine Feinde geliebt?
Das Sterbegebet des Stephanus (die Fürbitte für seine Mörder) ist eine christologisch gewendete Form des Sterbegebets Jesu. Lukas schildert keinen historischen Sachverhalt, er zeichnet ein Bild Standhaftigkeit in der Nachfolge Jesu im Martyrium.
Als einer, der "wegen seines Bekenntnisses zu Jesus getötet wurde" (Irenäus haer. III, 12, 10) und "den Lehrer des Martyriums in allem nachahmte, weil er für seine Mörder betete" (Irenäus haer. III, 12, 13), wurde er den bedrängten Christengemeinden des 2. u. 3. Jhs als Vorbild angeboten.
Und Franz v. Assisi?
Er gehörte jedenfalls zu den Lichtgestalten der Kirche.
Kirchenmänner, die nicht nur ihre Feinde, sondern oftmals auch Menschen umbrachten, die nur geringfügig anders dachten als es ihnen (und der Kirche) genehm war, lassen sich leichter benennen.
(21-12-2012, 22:10)Lelinda schrieb: Ist es überhaupt möglich ..., Feindesliebe wirklich zu leben?
Ich denke, nein!
Dass es politisch vernünftiger ist, mit seinen Feinden den Ausgleich zu suchen (siehe Ekkards Beitrag), ist ohne Zweifel richtig. Nur sollte man solches Handeln nicht Feindesliebe nennen. Das trifft die Sache nicht.
MfG B.