26-12-2012, 20:36
(26-12-2012, 19:49)konform schrieb: Ich wollte damit zeigen, dass der Schrift zufolge eine Reihe von Menschen, die aus irgendwelchen Gründen den Perfektionsgrad nicht erreichten, um an der ersten Auferstehung teilzuhaben, das den Menschen gesetzte Ziel auf einem niedrigeren Level erreichen werden.
Es gibt also verschiedene Gesellschaftsklassen im Reich Gottes?
Was ist dann mit dem Gleichnis, wonach alle Arbeiter im Weinberg den gleichen Lohn bekommen, egal, wie sehr sie sich bemüht haben?
(26-12-2012, 19:49)konform schrieb:(25-12-2012, 23:33)Lelinda schrieb: Dann verstehe ich dich also richtig, dass du die Offenbarung des Johannes wörtlich verstehst und an den baldigen Weltuntergang glaubst?Baldiger Weltuntergang? Ich gehe vom Gegenteil aus. Jesus wies Sein Umfeld aber daraufhin, dass der Menschheit die völlige Vernichtung drohte, wenn nicht der Souverän in die Geschichte eingreifen würde (vgl. Matthäus 24,22).
Gegen die Offenbarung des Johannes sind Jesu Voraussagungen vom Weltende ja noch geradezu harmlos. Du glaubst also, was dies betrifft, was er laut Evangelien dazu gesagt hat?
(26-12-2012, 19:49)konform schrieb: Jesus zeigte anhand mehrerer Gleichnisse, dass die Menschheit als Ganzes weitgehend sich selbst überlassenen sein würde. Allerdings würde Gott in Einzelfällen eingreifen...
Wie oben gesagt, erfolgt der Eingriff gerade noch rechtzeitig, um das Schlimmste zu verhindern. Dass die Situation aber derart eskaliert, liegt an uns Menschen selbst...
Warum hat Gott dann nicht im Zweiten Weltkrieg eingegriffen? War der Massenmord an Millionen Juden nicht schon schlimm genug? Worauf will er denn noch warten?
Allerdings: Wenn sein Eingreifen nur noch schlimmere Massaker bedeutet (so wie in der Offenbarung des Johannes), ist es besser, wenn er sich heraushält.
(26-12-2012, 19:49)konform schrieb: Der Christ, der dem Mörder seines Kindes verzeiht, kann dies im Grunde nur, weil er um die Bestrafung des Täters weiß.
Nun: Erst einmal ist das Mordopfer der wirklich Betroffene und nicht seine Angehörigen. Ich staune manchmal, dass andere Leute sich das Recht herausnehmen, einen Täter in Namen des wirklichen Opfers, das keine Stellung (mehr) dazu nehmen kann, zu verzeihen.
Zweitens aber ist eine Vergebung, weil man weiß, dass der Täter sowieso bestraft werden wird, keine wirkliche Vergebung. Es ist dann höchstens so, dass die aktuellen Rachewünsche abnehmen können, weil man davon ausgeht, dass sie später durch Gott erfüllt werden werden. Wer wirklich verzeiht, will keine Strafe für den Täter mehr. Ich sehe ein, dass eine solche Vergebung in vielen Fällen nicht möglich ist (wenn jemand mein Kind ermorden würde, wäre ich auch nicht dazu in der Lage; und ich empfinde es auch am Verrat an dem Kind, wenn andere Eltern das tun).
In anderen Fällen, in denen jemand schikaniert wird, reicht es aber oft, wenn das Opfer weiß, dass es im moralischen Recht ist, und dass es nichts mehr zu befürchten hat. Beides wird ihm oft nicht zugestanden; stattdessen wird es oft genötigt, Verständnis für den Täter zu finden oder gar zu überlegen, wie es ihn herausgefordert haben könnte. Dabei könnte es unter Umständen gut damit leben, dass der Täter unbestraft bleibt, wenn dieser nur sein Verhalten ihm gegenüber ändern würde. Glaub mir: Ich weiß, wovon ich rede.