08-01-2013, 12:40
(08-01-2013, 12:07)Syrius schrieb:(07-01-2013, 14:14)Lelinda schrieb:(07-01-2013, 13:21)Syrius schrieb: Das Wissen um die Reinkarnation war einem grossen Teil der Juden, wie auch den alten Aegyptern und Griechen bekannt.
Du solltest "Wissen" durch "Glauben" ersetzen, denn die Reinkarnation ist genauso wenig bewiesen wie das Jüngste Gericht oder der Glaube, dass mit dem Tod alles vorbei ist.
Wissen betreffend die Wiedergeburt in dem Sinne, dass sie Kenntnis davon hatten.
„Kenntnis“ von etwas haben, bedeutet zu wissen, dass es das gibt. Da das hier nicht der Fall sein kann, hatten die Alten Ägypter höchstens Kenntnis davon, dass es den Glauben an Reinkarnation gab, oder sie hatten eine eigene Vorstellung davon entwickelt. Zumindest das letzte halte ich für wenig wahrscheinlich, denn dann hätte die Mumifizierung des toten Körpers, der der Seele auch nach dem Tod weiter zur Verfügung stehen sollte, überhaupt keinen Sinn gemacht. Sie war aber sehr aufwendig, und vor allem bei reichen Ägyptern gehörte auch eine bequeme bis pompöse Ausstattung der Grabstätte dazu – auch das, wenn man von Reinkarnation ausging, ohne jeden Sinn.
(08-01-2013, 12:07)Syrius schrieb: Vielleicht ist ein Gebrechen schon ab Geburt nicht nur als Strafe zu verstehen sondern auch als Krücke - in dem Sinne, dass ein Mensch, der nicht gehen kann und sehr jähzornig ist diesen Zorn zu beherrschen lernen muss, da es sehr schwierig für ihn ist, ihn auszuleben.
Das ist die „moderne“, esoterische Auslegung. Es klingt vielleicht sympathischer als die „altmodische“, wonach Unglück (wie Behinderung) eine Folge schlechter Taten in einem früheren Leben ist. Ich sehe allerdings keinen großen Unterschied. Eigentlich finde ich diese Auslegung sogar noch schlimmer, da es suggeriert, dass die Betroffenen einen Charakterfehler (wie Jähzorn) hätten, der mit diesem Unglück behoben werden soll, was sie genauso diskriminiert wie der Glaube an eine Strafe für vor diesem Leben begangene Sünden. Außerdem wäre Behinderung bzw. Krankheit als Mittel, um die richtige Charaktereigenschaften zu entwickeln, genauso ein Zwangsmittel wie Drohungen mit Qualen im Jenseits.