12-01-2013, 01:40
(12-01-2013, 01:07)Mustafa schrieb: Gott ist keine wissenschaftliche Hypothese, die zu belegen wäre.
Es ist eine philosophische Idee, die einen Weg aus dem Regress der Kausalität bietet.
Eine philosophische Idee ist keine Persönlichkeit. Ich dachte früher immer, mit Gott wäre eine (wenn auch überirdische) Person gemeint. Laut Bibel, wo er zumindest im Alten Testament ständig agiert und mit Menschen spricht, ist er das ja auch.
Wenn man mit Gott aber nur eine Vorstellung meint, ist die Frage, wie er Leid zulassen kann, natürlich unsinnig. Unsinnig wäre dann aber auch der Gedanke, dass dieser Gott ethisches Verhalten fordert, denn eine Idee kann nichts fordern und interessiert sich auch nicht für die Einhaltung dieser Forderungen oder irgendetwas anderes.
Wäre es dann nicht vernünftiger, nicht die Idee Gott und deren angeblichen Willen (der bei einer philosophischen Idee ja nicht vorhanden sein kann) als moralische Instanz wegzulassen und ethisches Verhalten mit dem Hinweis auf die Wirkung auf den Mitmenschen zu fordern? Also nicht: "Du sollst nicht ehebrechen", weil Gott es verbietet, sondern weil der Ehepartner dadurch gedemütigt und verletzt würde?