12-01-2013, 19:06
(11-01-2013, 17:51)Lelinda schrieb: Syrius:
Du bist also ernsthaft der Ansicht, dass eine körperliche Behinderung absichtlich von Gott verursacht werden könnte, weil er annimmt oder weiß, dass der Betreffende sonst, zum Beispiel aufgrund eines reizbaren Gemüts, gefährlich werden könnte? Soll das nur für erworbene Behinderungen gelten (dein Beispiel Kinderlähmung wäre ja die Folge einer Erkrankung) oder auch für angeborene?
Wo wir gerade vom Beispiel Kinderlähmung sprechen: Diese Infektionskrankheiten konnte im letzten Jahrhundert mithilfe medizinischer Forschung gut eingedämmt werden; es erkranken also nur noch wenige Menschen daran. Widerspricht das nicht deiner Behauptung, eine solche Krankheit könne jemanden gezielt befallen, damit er seinen Mitmenschen trotz Jähzorn keine Gewalt antun kann?
Ja, wenn Du das Beispiel des Blindgeborenen aus der Bibel nimmst, siehst Du, dass die Juden damals der Ansicht waren, dass der Betroffene selbst gesündigt hat - und das hätte er nur in einem früheren Leben tun können.
Nun - es handelt sich doch um ein geistiges Gesetz, dass die Sünde wider den Geist vollständig hier auf Erden abgetragen werden muss. Die Formulierung: "...Gott hat ihn absichtlich mit einer Behinderung ins Leben geschickt." ist vielleicht dahingehend nicht ganz korrekt, als dass der Betroffene sich diese Behinderung aufgrund der Handlungen selbst zuzuschreiben hat. Das heisst, wer andere zum Beispiel im Jähzorn zum Krüppel schlägt, dieses Schicksal selbst auch zu erleiden hat - was gleichzeitig den Vorteil hat, dass er seinen Jähzorn weit weniger gut in Handlungen ausleben kann.
(11-01-2013, 17:13)Syrius schrieb: Genauso ist ein Unglück, meist beruhend auf Unachtsamkeit, nicht als Karma zu benennen, nicht für das Opfer und schon gar nicht für den Verursacher. Das Opfer, das darunter sehr leidet, kann dadurch Karma abtragen, das ihm ansonsten noch anderswie bevorstünde.
(11-01-2013, 17:51)Lelinda schrieb: Demnach sollte man für Unglück, auch wenn es nicht gezielt als Karma “geschickt” wurde, dankbar sein?
Grundsätzlich soll man im Leben für alles dankbar sein. Aber das wollte ich damit nicht zum Ausdruck bringen. Was ich sagen wollte, ist, dass das daraus entstehende Leiden mit vorgesehenem Karma aufgerechnet wird. Ob der Betroffene nun wegen dem einen oder anderen leidet ist am Ende doch ziemlich egal.
(11-01-2013, 17:51)Lelinda schrieb:(11-01-2013, 17:13)Syrius schrieb: Keinesfalls wird nun damit gerechnet, dass die Eltern die Kinder misshandeln, denn die Menschenleben werden von Gott geschenkt um damit Gelegenheit zu geben, die Fehler zu überwinden (und das schliesst Karma aus) und nicht um die Fehler auszuleben.
Also wird auch Gott von der Brutalität solcher Eltern überrascht, obwohl er sie doch kennen sollte? Und er will es zwar nicht, lässt es aber für die "gute Sache" darauf ankommen?
Was meinst Du mit: die "gute Sache"? Man kann durchaus sagen, dass auch Gott durch gewisse Dinge durchaus überrascht wird. Vorgeburtlich ist keinesfalls abzusehen, dass ein Kind misshandelt werden wird - also liegt hier sicher nicht Karma vor.