12-01-2013, 22:45
(12-01-2013, 13:58)Mustafa schrieb:(12-01-2013, 11:57)Lelinda schrieb: Andererseits ist eine Ethik, die auf Angst vor einer (wenn auch nicht sichtbaren) Autorität aufgebaut ist, statt auf Mitmenschlichkeit, auch nicht das Wahre; sie blockiert zum Beispiel das eigenständige Denken.
Und: Wenn die Gebote zum fairen Umgang miteinander nur den Willen Gottes als Begründung haben, gelten sie auch nur, so lange, wie dieser Gott es will.
Damit kann ich nichts anfangen. Da wird Gott als eine Art menschlicher Despot dargestellt, der uns von oben zuschaut und "Befehle" gibt.
Dabei geht es doch gerade eben nicht um blindes Befolgen geschriebener Gesetze, sondern um ehrliche Menschlichkeit, Güte,etc.
Gott blickt in das Herz und nicht darauf, was wir aus Berechnung tun.
So sollte es sein. Tatsächlich aber wird suggeriert (und auch von vielen Gläubigen geglaubt), dass sie Gottes Gesetzen bedingungslos zu befolgen haben, weil sie sonst verdammt werden könnten oder was auch immer. Wenn aber das soziale Verhalten mithilfe von Drohungen gefordert wird, kann das nicht nur motivieren, sondern auch Widerstand oder Angst (Angst blockiert) hervorrufen. Das Befolgen der Nächstenliebe wäre sicher für viele Leute einfacher, wenn sie nicht Gott als "Aufsicht" über ihre Taten und innere Haltung im Hinterkopf hätten.
Außerdem wirkt der Wille eines Gottes durch seine sehr viel größere Macht automatisch mehr als das Befinden eines Mitmenschen. Soll ja laut Bibel auch so sein; sonst würde Abraham ja nicht dafür gelobt, dass er bereit war, auf Gottes Befehl seinen Sohn zu opfern. Dass im Zweifelsfall die Menschlichkeit weniger zählt als der Gehorsam gegenüber einem autoritären Gott beweisen alle religiösen Krieger.