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Der Islam gehört jetzt offiziell zu Deutschland
#46
(07-08-2013, 17:48)Meryem schrieb: Warum sie mit der Ahmaddiyya einer Sekte anfangen verstehe ich auch nicht! Das ist so als würde man beim Christentum mit den Zeugen Jehovas anfangen.

Ich habe nichts gegen diese Gemeinde, aber sie vertreten nicht viele Muslime

das ist eine interessante frage, denn du hast ja recht mit dem, was du über die ahmaddiya sagst

ich denke, eine wesentliche rolle spielt hier eben, daß bei einer solchen gemeinschaft ein klarer ansprechpartner gegeben ist, der als vertreter der religionsgemeinschaft auftritt - und das deutsche system ist (den strukturen der christlichen großkirchen folgend) eben so aufgebaut, daß es einen chef geben muß, den man sozusagen "haftbar machen kann"

der islamist afaik so nicht organisiert, deshalb wird es so schwierig, da eine religionsgemeinschaft als körperschaft öffentlichen rechts anerkennen zu lassen

in österreich ist das anders, da der islam in der kuk-monarchie bereits 1912 als religionsgemeinschaft anerkannt wurde (nicht, weil der kaiser so muslimfreundlich war - sondern weil er natürlich auch die annektierten bosniaken als ihm treue soldaten in die schlacht schicken wollte)

in dieser tradition wurde 1979 die " Islamischen Glaubensgemeinschaft in Österreich" gegründet und anerkannt. inwieweit sich nun die österreichischen muslime der verschiedenen richtungen von dieser (ausreichend) vertreten fühlen, weiß ich nicht wirklich - habe aber den eindruck, daß konflikte lieber unterdrückt werden, um nicht die generelle anerkennung aufs spiel zu setzen
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
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#47
(07-08-2013, 19:49)indymaya schrieb: Meine Meinung ist, dass der Islam keine abrahamitische Religion ist, weil "Allah" nicht der Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs ist. Weine!

das entscheidest aber nicht du
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
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#48
(07-08-2013, 20:57)petronius schrieb: das ist eine interessante frage, denn du hast ja recht mit dem, was du über die ahmaddiya sagst

ich denke, eine wesentliche rolle spielt hier eben, daß bei einer solchen gemeinschaft ein klarer ansprechpartner gegeben ist, der als vertreter der religionsgemeinschaft auftritt - und das deutsche system ist (den strukturen der christlichen großkirchen folgend) eben so aufgebaut, daß es einen chef geben muß, den man sozusagen "haftbar machen kann"


Ja das ist ein unterschied zwischen den Kirchen und dem Islam. Wir Muslime glauben, das jeder Gleichgestellt ist und jeder seinen eigenen Bezug zu Allah /Gott hat.

Aber du hast Recht daran scheitert es, das eine Islamische Glaubensgemeinschaft" Dialog fähig ist. Weil mit wem reden.

Könnte der Imam von Köln Ehrenfeld ein Ansprechpartner sein? Die arabischen Moscheen?
Der Verband der deutschen Muslime?
Ich glaube das ist eine schwere Frage, eine Lösung zu finden ist schwer.

Vielleicht könnte man versuchen auf Dauer einen sunnitischen Ansprechpartner und einen schiitischen zu haben (Alaviten sind eine Untergruppe der Schiiten).
Aber ich glaube zu so einer Lösung brauchen wir noch viele Verhandlungen!

Hinzu kommt das die deutschen geschichtlich eine andere "Glaubensstruktur" haben und es deswegen eine besondere Herausforderung ist.

Wie schwer das ist sieht man ja auch, wenn es um den islamischen Religionsunterricht geht.

Aber das hilft nur eins reden, reden, und noch mals reden.... und gegenseitige Wertschätzung zu vermitteln
Bismi llahi l-rahmani l-rahim
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#49
Nationalismus und Religion ist eine gefährliche Mischung.
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#50
(07-08-2013, 20:35)indymaya schrieb: Selbst wenn ich irgendwie Muslim wäre, würde mich die Verehrung eines Steines anekeln. Auch wenn in der arbischen Welt, sprachlich, Allah = Gott ist, ist der Allah des Islam nicht der Gott der Juden und Christen.

andere ekelt ritueller kannibalismus an

(nein,ich erklär das jetzt nicht weiter - auch wenn du vorgeben wirst, das nicht zu verstehen)
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#51
Fur indy zur klarstellung: Nehmet und esset alle davon, dies ist mein Leib usw...
Aut viam inveniam aut faciam
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#52
(07-08-2013, 21:05)Meryem schrieb: Ja das ist ein unterschied zwischen den Kirchen und dem Islam. Wir Muslime glauben, das jeder Gleichgestellt ist und jeder seinen eigenen Bezug zu Allah /Gott hat.

Ich kann deine Meinungen gut nachvollziehen.
Das Problem entsteht doch durch die nähere Betrachtung in den Kirchen
bei der Differenzierung. Wir sind alle gleiche Brüder,
manche führen aber.

Steht glaub auch z.B. im Koran, Frauen sind gleichberechtigt
aber nicht gleichwertig.
Worte sind billig, die Taten zählen.
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#53
(07-08-2013, 23:18)Harpya schrieb: Worte sind billig, die Taten zählen.

Ein schöner Spruch, der im Rahmen eines Internetforums sicher zu
höflichem und verständnisvollem Umgang miteinander anstiftet.
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#54
(07-08-2013, 20:35)indymaya schrieb:
(07-08-2013, 20:15)Meryem schrieb: Es ist so traurig, das du das denkst. Dabei sagen alle in der arabischen Welt zu Gott Allah: Ja du hört richtig Alle!- auch die Juden und Christen.Icon_exclaim
Selbst wenn ich irgendwie Muslim wäre, würde mich die Verehrung eines Steines anekeln. Auch wenn in der arbischen Welt, sprachlich, Allah = Gott ist, ist der Allah des Islam nicht der Gott der Juden und Christen.

Wenn du irgendwie Moslem wärst und den Stein in Mekka anbeten würdest, hättest du schon mal eine große Sünde aus islamischer Sicht begangen. Auch das Anbeten von bspw einem Bildnis von dem Propheten Mohammed oder Jesus und anderer Propheten wäre eine Sünde.

Dieser Stein wird nicht angebetet. Er ziert die Kaaba, die vom Propheten Abraham (dem Stammvater des Juden-, Christentums und Islam) als ERSTES Gotteshaus errichtet wurde.
Die Kaaba selbst gibt, die Richtung vor, in die gebetet wird (Aber keine Anbetung!)
und ist bei der Pilgerfahrt von Bedeutung. Den Stein selbst soll laut Überlieferung Abraham vom Engel Gabriel als Geschenk empfangen haben und vom Paradies stammen.
Manche stellen beim Beten auch einen kleinen Teppich auf. Dieser wird ebenfalls nicht angebetet, sondern soll nur beim Beten helfen.

Moslems beten grundsätzlich keine Form und nichts Symbolisches an (auch wenn sie zb alle eine Straßentafel oder einen Wandteppich anzubeten scheinen, weil sie gerade in diese Richtung beten) oder sie stellen sich auch kein Gesicht oder ein Bildnis eines Gottes vor. Was der Einzelne denkt, bleibt natürlich ihm vorbehalten, aber an sich kniet man nicht oder beugt man sich nicht vor einem Symbol nieder und betet es dann an. Das wäre in der Tat Götzenanbetung.
with great power comes great responsibility

Entscheidungen machen uns zu denen, die wir sind. Und wir haben immer die Wahl, das Richtige zu tun.
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#55
(07-08-2013, 23:48)Mustafa schrieb:
(07-08-2013, 23:18)Harpya schrieb: Worte sind billig, die Taten zählen.

Ein schöner Spruch, der im Rahmen eines Internetforums sicher zu
höflichem und verständnisvollem Umgang miteinander anstiftet.

Kein schöner Kalenderspruch sondern höchst praktisch
wirklich erfahrbar.
Diese ganzen Worthülsen sind schon oft mal unerträglich.
Warum heissen Krücken jetzt Unterarmgehhilfen.
Warum ist ein Kleiner mal Zwerg, mal kleinwüchsig, mal untergroß,
mal genetisch weniger vertikal orientiert....

Wen einer will mir schnelle Hilfe in großem Leid verspricht,
werd ich jetzt sofort für immer erlöst oder holt der den Arzt ?
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#56
(08-08-2013, 00:19)paradox schrieb: Dieser Stein wird nicht angebetet. Er ziert die Kaaba, die vom Propheten Abraham (dem Stammvater des Juden-, Christentums und Islam) als ERSTES Gotteshaus errichtet wurde.
Die Kaaba selbst gibt, die Richtung vor, in die gebetet wird (Aber keine Anbetung!)
und ist bei der Pilgerfahrt von Bedeutung. Den Stein selbst soll laut Überlieferung Abraham vom Engel Gabriel als Geschenk empfangen haben und vom Paradies stammen.
Manche stellen beim Beten auch einen kleinen Teppich auf. Dieser wird ebenfalls nicht angebetet, sondern soll nur beim Beten helfen.

Danke für deine Ausführung!
Ich wollte noch was hinzufügen:
Zu mindestens wir Sunniten dürfen und kein Bildnis von Gott oder den Propheten machen, was auch Christen und Juden bekannt vorkommen sollte (siehe 10 Gebote)


Die Kaaba ist das einzige Gotteshaus im Islam das es weltweit gibt.

Der Gebetsteppich ist eine Hilfe, weil man beim beten nicht auch schmutzigem Boden knien soll.
Bismi llahi l-rahmani l-rahim
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#57
(08-08-2013, 00:19)paradox schrieb: Die Kaaba selbst...

Den Stein selbst soll laut Überlieferung Abraham vom Engel Gabriel als Geschenk empfangen haben und vom Paradies stammen.

Das ist eine der Legenden, die sich um die Kaaba ranken.

Tatsache ist, dass der Kultort in Mekka aus vorislamischer Zeit stammt und Wallfahrtsort für vorislamische Gottheiten, allen voran der obersten Gottheit, gewesen war. Die heutige Bedeutung der Kaaba daran zu messen, ist unsinnig. Heute ist die Kaaba das symbolische Zentrum des Islam und Ort der spektakulärsten religiösen Versammlung der Menschheitsgeschichte.

Viele religiöse Bäuche haben sich aus bodenständigen Kulten entwickelt Diese Kulte wurden übernommen und adaptiert. Wer Bräuche auf ihren Ursprung untersucht, kommt nahezu immer zu Ergebnissen, mit denen Gläubige, die den tradierten religiösen Erzählungen Historizität zumessen, wenig Freude haben.

Es ist eine Unart, die geschichtlichen Entwicklungen anderer Religionen kritisch unter die Lupe zu nehmen und polemisch (auch mit Vorurteilen behaftet) zu bewerten und gleichzeitig die jeweils eigene Religion als Hort der Wahrheit anzupreisen und die eigene, ebenso mit Märchen angereicherte Tradition, als historisch gesichert darzustellen.

Religion ist das, was sie geworden ist. Sich mit der Geschichte der Religionen zu beschäftigen, bringt nur dann etwas, wenn man die Ergebnisse solcher Forschungen zu akzeptieren bereit ist, ohne sie sich fromm zurechtzubiegen.

Zur Befestigung des Glaubens ist die kritische Beschäftigung mit der Geschichte der Religion überwiegend ungeeignet. Wer die Bestätigung seines Glaubens in der Geschichte sucht, sollte die Finger von ihr lassen.
MfG B.
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#58
(08-08-2013, 10:03)Bion schrieb: Religion ist das, was sie geworden ist. Sich mit der Geschichte der Religionen zu beschäftigen, bringt nur dann etwas, wenn man die Ergebnisse solcher Forschungen zu akzeptieren bereit ist, ohne sie sich fromm zurechtzubiegen.
Wieso sollte diese "Islamgeschichte" offiziell zu Deutschland gehören?
Wenn der islamische "Gott" nicht der Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs ist, so ist für Deutsche ein Wotan oder Donar näher als ein Allah.
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#59
(08-08-2013, 19:48)indymaya schrieb: Wieso sollte diese "Islamgeschichte" offiziell zu Deutschland gehören?

hier leben muslime und genießen nicht weniger rechte als z.b. du

(08-08-2013, 19:48)indymaya schrieb: Wenn der islamische "Gott" nicht der Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs ist, so ist für Deutsche ein Wotan oder Donar näher als ein Allah.

ist er doch

was hast du für ein problem?
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
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#60
(08-08-2013, 20:22)petronius schrieb: ist er doch
Dann wären Moslems, Juden.
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