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Demokratieverständnis Islam - westlich
#1
Hallo,
mich würde mal der Unterschied in der Demokratieauffassung
der Kulturen interessieren.
Der Prägnanz halber einfach mal Ägypten.
Die "abgewählten" Muslimbrüder beharren ja ständig
auf einer demokratisch durchgeführten Legitimierung.
In ihrer Auffassung mögen sie ja auch recht haben.
Welcher Auffassung folgen sie aber eigentlich.

Aus einem Forum. das die Sache auf Khalifat Grundlage anspricht:
(*http://www.islam-forum.eu/category/politischen-ordnung-im-islam/demokratie-im-islam/)
"In der westlichen säkularen Demokratie sind die Menschen die Herrscher; im Islam ruht die Herrschaftsgewalt bei Gott und die Menschen sind Seine Kalifen oder Statthalter. In der westlichen Demokratie erlassen die Menschen ihre eigenen Gesetze, in der islamischen müssen sie den von Gott durch Seinen Propheten erlassenen Gesetzen folgen und gehorchen. In der einen verpflichtet sich die Regierung, den Willen des Volkes zu erfüllen; in der anderen müssen die Regierung und die Menschen, die sie bilden, allesamt den Absichten Gottes Folge leisten. Kurz, die westliche Demokratie stellt eine Art von absoluter Staatsgewalt dar, die ihre Macht auf freie und unkontrollierte Weise ausübt, wohingegen die islamische Demokratie dem göttlichen Gesetz unterworfen ist und ihre Gewalt in Übereinstimmung mit den Anweisungen Gottes innerhalb der von Ihm festgelegten Grenzen ausübt."

Wird das in der islamischen Welt so aufgefasst oder
gibts da feinere Unterteilungen
(schiitische Demokratie,sunnitische Demokratie) ?

MfG
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#2
Warum islamische Welt? Frag mal z.B die Sufis. Das ist genau das was diese Blablas erreichen wollen.

Dieses "Demokratie ist Herschaftsform des Menschens, und Scharia eine des Gottes", das mal wieder der modernste Blabla dieser Leute.

Irgendwie muss man das ja irgendwie verkaufen.

Die Veränderung der Scharia allein hat sich im Laufe der Jahrhunderte schon allein durch Menschenhand und aus Inhalten irgendwelcher Hadithe verändert.

Außerdem finden die sich oft wieder in Doppelmoral, wenn diese Personen behaupten "Es gibt kein Zwang im Glauben", dann sollen die nicht behaupten "Es gäbe ein Zwang im System".

Also mir geht dieses Wahabitisch/Salafistische Blabla echt mal öfters auf den Keks, und es ist mit Sicherheit keine ultimative Referenz für irgendeine Religion.
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#3
(17-08-2013, 04:57)Harpya schrieb: Wird das in der islamischen Welt so aufgefasst oder
gibts da feinere Unterteilungen

Bosnische Muslime bevorzugen eine säkulare Demokratie.
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#4
(17-08-2013, 10:25)Artist schrieb: Warum islamische Welt? Frag mal z.B die Sufis. Das ist genau das was diese Blablas erreichen wollen.

Dieses "Demokratie ist Herschaftsform des Menschens, und Scharia eine des Gottes", das mal wieder der modernste Blabla dieser Leute.

Irgendwie muss man das ja irgendwie verkaufen.

Die Veränderung der Scharia allein hat sich im Laufe der Jahrhunderte schon allein durch Menschenhand und aus Inhalten irgendwelcher Hadithe verändert.

Außerdem finden die sich oft wieder in Doppelmoral, wenn diese Personen behaupten "Es gibt kein Zwang im Glauben", dann sollen die nicht behaupten "Es gäbe ein Zwang im System".

Also mir geht dieses Wahabitisch/Salafistische Blabla echt mal öfters auf den Keks, und es ist mit Sicherheit keine ultimative Referenz für irgendeine Religion.

Na mir gehts drum das auch Sufik, Kopten, Christen.....
ja einen Demokratiebegriff haben müssten und wie
unterschiedlich die Auffassungen darüber sind.

Es gibt vielleicht auch keinen Zwang im Glauben, brauch ich ja auch nicht wenn ich
richtig religiös sind und einfach der Lehre glaube.

Einen "Zwang ZUM Glauben ist nunmal auch da".
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#5
(17-08-2013, 12:53)Mustafa schrieb:
(17-08-2013, 04:57)Harpya schrieb: Wird das in der islamischen Welt so aufgefasst oder
gibts da feinere Unterteilungen

Bosnische Muslime bevorzugen eine säkulare Demokratie.
Dann haben die bosnischen Muslime sich ja aus dem Glauben rauskapultiert.
Im islamischen Verständnis soll der Regierungschef religiöser und politischer
Führer sein, gewählt von der Umma zur Umsetzung
islamischer Gestze.
Das hat ja mit absoluter Volksgewalt wenig zu tun,
der könnte ja Schweinefleisch, Menschenwürde usw. garnicht erlaubt umsetzen
auch wenn 100% dafür sind.

Da hat wahrscheinlich schon im 700 Jh. ein Stamm 56 zu 40 bei 4 Enthaltungen
abgestimmt ob sie eine Karawane überfallen oder nicht.
Dann waren die ja schon immer demokratisch, warum dann die Aufregung.

Dann gibts halt westliche und arabische Demokratie, eine könnte man dann
der Klarheit wegen umbestimmen, Islam und Demokratie z.B.

Das kann dann von den Parteien selbst unterteilt werden, wahabitischer Islam, Alewitische Islam, Schiitischer Islam und die anderen gefühlten 500 Islame.
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#6
(18-08-2013, 05:55)Harpya schrieb: Dann haben die bosnischen Muslime sich ja aus dem Glauben rauskapultiert.
Im islamischen Verständnis soll

Immer wieder interessant, wie genau du "islamisches Verständnis" zu kennen meinst.

Nein, bosnische Muslime haben sich keineswegs aus dem Glauben "rauskatapultiert", und Islam muss keineswegs deinen Islamvorstellungen entsprechen!
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#7
(18-08-2013, 11:26)Mustafa schrieb:
(18-08-2013, 05:55)Harpya schrieb: Dann haben die bosnischen Muslime sich ja aus dem Glauben rauskapultiert.
Im islamischen Verständnis soll

Immer wieder interessant, wie genau du "islamisches Verständnis" zu kennen meinst.

Nein, bosnische Muslime haben sich keineswegs aus dem Glauben "rauskatapultiert", und Islam muss keineswegs deinen Islamvorstellungen entsprechen!
Da ich nicht von Kind weder demokratisch, kommunistisch , islamisch indoktriniert wurde und später auch nicht
hab ich das meiste aus dem Islam.
Die solltens ja wissen.

Und für die Allerallerallermeisten ist der Islam ein
untrennbar verbunden religiös-politisches System.
Wurde Mohammed vom Volk bestimmt ?
Er hatte keine Nachfolger, damit ist doch sich ein von ihm bestimmter
Führer gemeint.
Wieso keine Nachfolger, jeder der Gemeinschaft war potentiell
Nachfolger einer ists geworden.
Wieso muss ein Nachfolger aus der Verwandtschaft kommen ?
Wer hat über Allahs Grundgesetz abgestimmt ?
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#8
(18-08-2013, 15:09)Harpya schrieb: Und für die Allerallerallermeisten ist der Islam ein
untrennbar verbunden religiös-politisches System.

Wie kommst du darauf?

Das größte muslimische Land ist Indonesien, und da gibt es eine Demokratie und keinen Islam als Staatsreligion.

Selbiges gilt für die Türkei, Bosnien, Kasachstan , usw.
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#9
Hallo Harpya,

China ist auch ein atheistischer Staat und keiner behauptet das Atheismus ein politisches System ist.

Liebe Grüße
Meryem
Bismi llahi l-rahmani l-rahim
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#10
(18-08-2013, 16:44)Mustafa schrieb:
(18-08-2013, 15:09)Harpya schrieb: Und für die Allerallerallermeisten ist der Islam ein
untrennbar verbunden religiös-politisches System.

Wie kommst du darauf?

Das größte muslimische Land ist Indonesien, und da gibt es eine Demokratie und keinen Islam als Staatsreligion.

Selbiges gilt für die Türkei, Bosnien, Kasachstan , usw.
Wie kommst du auf den größten muslimischen Staat, weil die meistverbreitete Religion ist.
Palästina soll ja auch eigentlich muslimisch sein, ich hab den Eindruck, da leben vielmehr Israelis. Also ist es nicht mehr muslimisch, wenn ich dir folge.
Ich hab natürlich auch gelesen, das grunsätzlich alles muslimisch ist,
wo jemals der Islam geherrscht hat, die Spanier begreifen das einfach nicht.

Ausserdem wird da vorwiegend ein synkretischer Islam gepflegt,
Synkretismus ist die Vermischung religiöser Ideen oder Philosophien zu einem neuen System oder Weltbild.
Voraussetzung ist, dass diese Ideen oder Philosophien sich zuvor als inhaltlich voneinander unterschieden abgegrenzt haben und dass sie als religiös-philosophische Teilaspekte auf einen Absolutheitsanspruch verzichten.

Synkretismus nimmt vielmehr die Aspekte unterschiedlicher Religionen mehr oder weniger bewusst auf und formt sie zu etwas Neuem.

Wenn das der moderne Islam ist, heller Jubel !
Da scheint die Aufklärung einzusetzen.

Vielleicht haben die erst den Islam richtig verstanden.

"Tradition ist die Weitergabe des Feuers, nicht die Anbetung der Asche!"

Kann man drüber Nachdenken.
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#11
(18-08-2013, 16:53)Meryem schrieb: Hallo Harpya,

China ist auch ein atheistischer Staat und keiner behauptet das Atheismus ein politisches System ist.

Liebe Grüße
Meryem
Ich wollte nur ansprechen, das Führerverehrung nirgendwo mit
Demokratie nach westlichen, völkerrechtlichen Maßstäben
annäherend vereinbar ist.
Von säkularer Akzeptanz sind viele noch weit entfernt.
Bosnien ist da weit fortgeschritten hat man mir da gerade erzählt.

Auch wenn man mulim-bruderschaftlich auftritt um mit
Mehrheiten die Demokratie auf die man sich beruft gleich abschaffen will
ist nicht gerade demokratisches Gedankengut
Zur Demokratie gehört auch, das meine eine gewählte Regierung
wegen blödsinnigem Verhalten kurzfristig wieder abwählt.
Kann man auch stürzen nennen, aber mit Mehrheit.
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#12
(18-08-2013, 11:26)Mustafa schrieb:
(18-08-2013, 05:55)Harpya schrieb: Dann haben die bosnischen Muslime sich ja aus dem Glauben rauskapultiert.
Im islamischen Verständnis soll

Immer wieder interessant, wie genau du "islamisches Verständnis" zu kennen meinst.

Nein, bosnische Muslime haben sich keineswegs aus dem Glauben "rauskatapultiert", und Islam muss keineswegs deinen Islamvorstellungen entsprechen!

Meine Vorstellung von Religionen beruht eigentlich auf dem Lesen der Bücher,
betrachten, wie die Gläubigen sich selbst darstellen und dem Suchen
nach annäherenden Wahrscheinlichkeiten für aufgestellte Behauptungen
auf der Basis von nicht nachprüfbaren Behauptungen und Auslegungen im Lauf der Zeit.
Das man Leuten alles einreden kann hab ich z.B. auch vom Islam

Imam Ali (a., höflicherweise) sagte:
"Das Herz eines Säuglings ist wie das Feld (eines Bauern),
der jeden Samen annimmt."

Beliebig erweiterbar auf die Indoktrination vom Kleinkindalter an,
ohne Alternaticen anzubieten,
haben so ziemlich alle Diktaturen probiert, Islam, Kommunisten, NSDAP,
SED etc. hat letztendlich nie funktioniert, aber eine Menge Leid gebracht.
Der Islam/Maoismus zerlegen sich ja auch zusehends, sehe ich das falsch ?
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#13
Auch wenn es islamische Herrscherhäuser als Diktatoren gibt, sehe ich den Islam keineswegs als Diktatur, sondern als Religion.
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#14
Als ob wir hier die Demokratie pflegen. Ist doch schon längst ne industrielle Diktatur geworden, mit so einer Fließband Routine, hab ich das Gefühl.

Aber hauptsache irgendwie so etwas Sakuläres gut finden und dafür Propaganda machen, wo man irgendwie höchstens alle 4 Jahre zwischen 4 populären Parteien seine Stimme kreuzt, und das Geleier höchsten den nächsten Akteur in die öffentlichen Medien bringt, der wieder mit seiner einstudierten Körpersprache und Rhetorik da seine Medientrommel trommelt, und da der Oberwestler nach Berlin kommt, und da wieder sein Spruch "Ich bin ein Berliner" leiert, in der Erwartung das dieses Volk jubelt.

Mal davon abgesehen, egal in welchem System man lebt, man muss ja gesellschaftlich gesehen immer das System gut finden in der man lebt. Wenn du unter Salafisten bist und die Scharia nicht gut findest, bist dun Ungläubiger.
Lebst du in einer Demokratie, und findest die Demokratie nicht gut, bist du ein Terrorist. Bist du unter Linken, findest du den Kommunismus nicht gut, bist du ein Kapitalist. Bist du unter Nazis, und findest Rechts nicht gut.. Ok, da kannst nur gut gehen. Bist du unter Schwulen, und findest sagen wir mal diesen Akt zwischen zwei Männern nur Ekelig, bist du gleich Ober-Intolerant und man Interpretier unter Affekt gleich Schwulenfeindlichkeit und den weiteren Assoziationen hinein. Aber sowas wie Dicke Frauen darf man weiterhin ekelig finden. D.H es gibt so eine gewisse fundamentale gesellschaftliche Erwartung.

Das System was mir am Besten gefällt ist die Demokratie, jedoch hab ich nicht das Gefühl das wir in einer Echten Demokratie leben, sondern eher in einer schleichenden Industriellen Monarchie - kommt es mir so vor.
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#15
(18-08-2013, 20:03)Mustafa schrieb: Auch wenn es islamische Herrscherhäuser als Diktatoren gibt, sehe ich den Islam keineswegs als Diktatur, sondern als Religion.
Ja was ist das denn anderes als eine Diktatur wenn nur einer
sagt wo es langgeht.
Schlimmer noch einer der keiner Diskussion zugänglich ist, weil abgetaucht.
Kaum abzustreiten das Religion als Begründung für Diktaturen
dient, wenn eigentlich auch nur um Macht geht.
Hat die Religion keinen politischen Anspruch, Gesetzgebung, Executive.. ?
Sehs eben als Religion die Diktaturen schafft, machts das besser
oder ist das Wortklauberei.

Was hast du denn gegen einen synkretischen Islam, das Thema kam von dir ?
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