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Kemal Atatürk
#1
Ich denke, das wäre ein interessantes Diskussionsthema.
Kemal Atatürk schaffte Sultanat und Kalifat in der Türkei ab und 1925 ersetzte er die islamische Zeitrechnung durch den Gregorianischen Kalender.
1928 ersetzte er die arabische Schrift durch die lateinische.
Sodann führte er das metrische System ein und das schweizer Zivilrecht, das italienische Strafrecht und das deutsche Handelsgesetzbuch.
Er verbot allzu religiöse Kleidung (der Fez wurde durch den Hut abgelöst). Wer weiterhin den Fez trug, riskierte im Wiederholungsfall eine Haftstrafe.

Er leitete Schritte zur Frauenemanzipation ein, einer Änderung des Scheidungsrechts, Männer und Frauen wurden in vielen Belangen rechtlich gleichgestellt und er führte auch für Mädchen die Möglichkeit zu höherer Schulbildung und das Recht Universitäten zu besuchen ein.
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#2
(24-10-2013, 23:16)Sinai schrieb: Wer weiterhin den Fez trug, riskierte im Wiederholungsfall eine Haftstrafe.

Wer weiterhin den Fez trug, riskierte hingerichtet zu werden.
MfG B.
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#3
(24-10-2013, 23:16)Sinai schrieb: 1928 ersetzte er die arabische Schrift durch die lateinische.

Da die Türken ursprünglich eine Runen-Schrift (Orchon Runen) nutzten, hatten die wohl daher weniger Probleme damit.
Die Schrift zu nutzen die Kulturen später nutzen, die auch ne Runen-Schrift hatten.
de.wikipedia.org/wiki/Orchon-Runen
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#4
Mustafa Kemal ging es denke ich auch neben dem religiösem Aspekt in der Regierung darum den arabischen Nationalismus aus den türkischen Räumen los zu werden.
Er hat ja auch als erster Glaube ich, den Koran in eine andere Sprache also ins Türkische übersetzen lassen, und die Gebete und Gebetsrufe auf Türkisch veranlasst.
Daran sieht man das es ihm darum ging den "arabischen Nationalismus" keine so große Bühne mehr zu geben.
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#5
(25-10-2013, 00:46)Artist schrieb: Mustafa Kemal ging es denke ich auch neben dem religiösem Aspekt in der Regierung darum den arabischen Nationalismus aus den türkischen Räumen los zu werden.
Er hat ja auch als erster Glaube ich, den Koran in eine andere Sprache also ins Türkische übersetzen lassen, und die Gebete und Gebetsrufe auf Türkisch veranlasst.
Daran sieht man das es ihm darum ging den "arabischen Nationalismus" keine so große Bühne mehr zu geben.

Das ist auch sicher der Grund für das Kopftuchverbot in türkischen Universitäten.
Wer auf dem großen Gelände der Uni Istanbul spazieren geht, sieht kein einziges arabisches Kopftuch. Im Koran steht nämlich nichts von einem Kopftuch – das ist arabischer Nationalismus. Arabische Tracht. Hat mit dem Islam nichts zu tun.

Genauso wie die arabische Schrift. Kemal Atatürk zeigte, daß man auch ohne die arabische Schrift den Koran schreiben kann.
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#6
Kemal Atatürk sagte, daß die islamische Frau in der traditionell arabisch dominierten Gesellschaft (Kalifat, arabische Schrift) keine höhere Bildung und kein Universitätsstudium hat.

Er argumentierte sehr gut logisch nachvollziehbar – daß die moderne islamische Frau höhere Bildung genießt, aber dann auch kein traditionell arabisches Kopftuch tragen darf.
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#7
(25-10-2013, 22:04)Sinai schrieb: Das ist auch sicher der Grund für das Kopftuchverbot in türkischen Universitäten.
Wer auf dem großen Gelände der Uni Istanbul spazieren geht, sieht kein einziges arabisches Kopftuch. Im Koran steht nämlich nichts von einem Kopftuch – das ist arabischer Nationalismus. Arabische Tracht. Hat mit dem Islam nichts zu tun.

Genauso wie die arabische Schrift. Kemal Atatürk zeigte, daß man auch ohne die arabische Schrift den Koran schreiben kann.

Also den Kopftuch gibt es ja im Grunde in allen Religionen.
Es ist ja im Grunde nicht mal eine arabische Tracht. Die wurde da nicht mal erfunden.
Die wurde halt zu einer Ikonifizierung dazu gebracht, daher stand es auch in diesem Kontext.
In unterschiedlichen Kulturen und Zeitepochen gibt es das Kopftuch. Allein auf der Pieta von Michelangelo, siehst du die Maria mit einem Kopftuch.

Die haben es damals einfach nur in einen gesellschaftlichen Kontext gebracht - wo es wesentlich mehr zu Schau gebracht wurde, ohne das die überhaupt konkrete Quellen dazu haben. Daher auch die direktere Identifizierung zu diesem Kutlurraum. Ebenso, durch die Politik und dem im Schach halten der Frau der subjektive Missbrauch enstand - wie z.B die Burka.

Der Kopftuch polarisiert, weil es ein extreme zwischen der Selbstbestimmung, der Frömmigkeit, also ihrer "Spiriutalität" der Frau selbst ist - sowie aber im Kontrast zum religiösem/politischem oder familärem Missbrauch stehen kann. Aus einer "frommen" Tradition der Frau (Das man aus unterschiedlichen Kulturen sehen kann) haben die quasi einfach ein politisches Manifest gebastelt, wo die dann aufgrund ihrer Interpretationsvielfalt die Burka aus ihrer Kiste herausgegraben haben. Solche Verhaltensweisen hast du aber auch im Namen aller Religionen, nur mit unterschiedlichen Themeninhalten.
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#8
(25-10-2013, 22:05)Sinai schrieb: Er argumentierte sehr gut logisch nachvollziehbar – daß die moderne islamische Frau höhere Bildung genießt, aber dann auch kein traditionell arabisches Kopftuch tragen darf.

Der Nietzsche hatte zu der Zeit Aussagen gemacht, wo die Religion - ich sags mal in meinen Worten:

"Quasi wie eine Leiche in der politischen Macht stand, und irgendwie trotzdem seine Zeigefinger hob". Viele "Köpfe" wussten das es keine "Zukunft" hat.

Jedoch, durch das Abwenden davon, kamen ebend dann die neuen Probleme, auch das exakt Koplementäre extreme. Das die Gesellschaften bisher noch nie hatten, und quasi die neue Herausforderung darstellt.
Z.B der extreme Funktionalismus momentan in die Zukunft hinein, z.B quasi der "Hund mit dem IPhone" / eine Gesellschaft die im Einfluss von Massenpsychologie steht, und er in jeder Facette immer mehr wie eine Telefonrechnung ein- und herauskalkultiert wird, und in Schubladen eingeordnet wird - und somit eine geistige und künstlerische Unterdrückung erfährt. Geisteswissenschaft, Kunst und "spirituelles" Leben, werden immer mehr zur einer fundamentalen Unterdrückung.
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#9
(26-10-2013, 16:15)Artist schrieb: Allein auf der Pieta von Michelangelo, siehst du die Maria mit einem Kopftuch.


In der Türkei wogt derzeit ein Kampf zwischen Islamisten und Demokraten.

Glaubst Du im Ernst, Du kannst die türkischen Demokraten damit überzeugen, daß die Maria von Michelangelo mit Kopftuch gemalt wurde ??
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#10
(26-10-2013, 23:21)Sinai schrieb:
(26-10-2013, 16:15)Artist schrieb: Allein auf der Pieta von Michelangelo, siehst du die Maria mit einem Kopftuch.


In der Türkei wogt derzeit ein Kampf zwischen Islamisten und Demokraten.

Glaubst Du im Ernst, Du kannst die türkischen Demokraten damit überzeugen, daß die Maria von Michelangelo mit Kopftuch gemalt wurde ??
Sind ja auch nicht nur die Frauen, gab Zeiten da hatten viele den sogenannten
"Palästinenserfeudel" auf dem Kopf.
Wie man ja auch in Berichten sieht, Tuch um Kopf wickeln ist angesagt.
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#11
(26-10-2013, 23:21)Sinai schrieb: In der Türkei wogt derzeit ein Kampf zwischen Islamisten und Demokraten.


Falsch.

In Europa herscht ein Kampf zwischen den NewAge Nazis und den RedLine Kommunisten. Klar. Amen.
Man muss das Differenzierter betrachten.

Die Muslime die ich so kenne, die Türkisch sind, haben keine Probleme mit der Demokratie.
Langweil mich bitte nicht.



(26-10-2013, 23:21)Sinai schrieb: Glaubst Du im Ernst, Du kannst die türkischen Demokraten damit überzeugen, daß die Maria von Michelangelo mit Kopftuch gemalt wurde ??


Bruder, es geht um den historischen Kontext vom Kopftuch. Darum das es keine "arabische Erfindung" ist, weil du es Arabisch tituliert hast und dazu gabs sogar kunstgeschichtlich historische Beispiele. Wie du da jetzt mit Tagespolitik-Assoziation kommst- das ist schon Lustig.
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#12
Dann stell ich Dir hier mal die Frage:

Warum ist das Kopftuch in der Uni Istanbul verboten ?
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#13
(27-10-2013, 15:54)Artist schrieb: Die Muslime die ich so kenne, die Türkisch sind, haben keine Probleme mit der Demokratie.
Langweil mich bitte nicht.

Stimmt, die haben nichts gegen Demokraten, sie hätten gerne jeder einen.
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#14
(25-10-2013, 22:05)Sinai schrieb: Er argumentierte sehr gut logisch nachvollziehbar – daß die moderne islamische Frau höhere Bildung genießt, aber dann auch kein traditionell arabisches Kopftuch tragen darf.

was soll da "logisch nachvollziehbar" sein?

ich seh noch nicht mal einen logischen zusammenhang
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
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#15
(27-10-2013, 21:20)Sinai schrieb: Dann stell ich Dir hier mal die Frage:

Warum ist das Kopftuch in der Uni Istanbul verboten ?

weil auch auf fez tragen die todesstrafe stand

findest du solche bevormundung ("zwangsmodernisierung") wirklich erstrebenswert?
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
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