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Politische Bücher und Rezension
#22
Salman Rushdie: "Zwei Jahre, acht Monate und achtundzwanzig Nächte" (Roman), C. Bertelsmann, München, 2015, ISBN 978-3-570-10274-9
Salman Rushdie erzählt eine Liebesgeschichte, die über mehr als tausend Jahre geht. Eine Dschinnya, eine Dschinn-Prinzessin namens Dunia hat ein Faible für die Menschen und verliebt sich in den Philosophen Ibn Ruschd, eigentlich in dessen Intellekt. Aber sie gebiert ihm viele Kinder, die im Laufe der Zeit in die Welt hinaus ziehen und vom Erbe ihrer Mutter nichts wissen. Gegenspieler ist der Philosoph und Theologe Ghazali. Ibn Ruschd ist Vertreter der Vernunft, die seiner Meinung nach im Laufe der Zeit zunehmen wird, im Gegensatz zur Meinung von Ghazali, nach der die Menschen irgendwann alle zu Gott finden.
Viele Jahrhunderte vergehen. Ibn Ruschd und Ghazali sind längst zu Staub zerfallen, da reißt ein gewaltiger Sturm erneut Risse in unsere Welt. Märchenwelt und Realität treten in Verbindung, insbesondere dringen die Dschinn - und nicht nur deren edelmütige Vertreter in die Welt ein und vergiften die Beziehungen der Menschen untereinander.
Zwei Jahre, acht Monate und achtundzwanzig Nächte (Tausendundeine Nacht) lang herrschen Chaos und Mord. Die Aufrichtung von Dschinn-Reichen mit ideologischer Verblendung durch die dunklen Dschinn erinnern stark an Reiche der jüngeren Vergangenheit (Drittes Reich, IS-Kalifat).
Dunia zieht erneut in die Welt um die Menschen vor den dunklen Dschinn zu erretten. Dazu sammelt sie weltweit die Kindeskinder von ihr und Ibn Ruschd. Sie erweckt die ihnen innenwohnende Dschinn-Macht und überzeugt sie davon auf Seiten von Ordnung und Vernunft in den Kampf zu ziehen. Es ist nicht ganz leicht, in dieser Situation Menschen zu vernünftigem und logischen Handeln zu veranlassen, und es gelingt auch nicht so ganz. Zum Schluss neutralisieren sich die inzwischen zur machtvollen Königin im Dschinn-Reich aufgestiegene Prinzessin Dunia und die in die Welt eingedrungenen Dunklen Dschinn. Dunia opfert sich und verschließt nach 1001 Nächten des Chaos die Risse in der Welt. Immer wieder ergeben sich auch aufregende Liebesbeziehungen zwischen den Protagonisten.
Wer eine gelungene Science Fiction mit Dämonenphantasie liebt, kommt voll auf seine/ihre Kosten.
Für mich ein "tolles Buch"!
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
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Politische Bücher und Rezension - von Klaro - 22-11-2013, 11:01
RE: Politische Bücher und Rezension - von Harpya - 22-11-2013, 16:55
RE: Politische Bücher und Rezension - von Harpya - 23-10-2014, 19:06
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RE: Politische Bücher und Rezension - von Harpya - 29-08-2015, 22:20
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