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Entstehung und Veränderung von Nahrungstabus
#31
Austern haben milchiges Blut.
Gibt auch andere Farben für Blut, muss nicht rot sein.
Ich hoffe das die weiter hin sich mehren.

Ich würde mir von einem Buch, das Leben und Liebe so hochhält mal
was wirklich Nützliche für Tiere.
"Oh ihr Gläubigen, importiert nicht mehr so viele Schildkröten
in der Fastenzeit (galt als Fisch) und überhaupt ,
die Bestände sind sehr gefährdet."

Denkt an meine Fehler, ich der die Eiszeit sandte und die Mammuts
und viele Andere aus Dummheit tötete"

Oder Biber als Fisch bezeichnete und wegfuttern liess
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#32
(06-01-2014, 03:26)Harpya schrieb: Sind diese Gebote göttlich

in bezug auf dein moseszitat selbstverständlich Eusa_naughty

für wen auch immer, der sich den schuh anziehen mag

(06-01-2014, 03:26)Harpya schrieb: sinnvoll

zum teil und im kontext sicher

wie weit das bei der formulierung des tabus bekannt war, bleibt ungewiß

(06-01-2014, 03:26)Harpya schrieb: oder Tradition

das mit sicherheit

(06-01-2014, 03:26)Harpya schrieb: warum wandeln sie sich später ?

und das eben deshalb
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
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#33
Ich denke das die Begrüngen für die Speisegebote als "Identity Maker"
der Juden gebraucht werden, da alle anderen Begründungen
absolut nicht schlüssig sind.
Die Speisegesetze in sich sind es auch nicht.

"Andere Traditionen verstehen die Speisegebote als unergründlichen Willen Gottes: „Lass den Mann nicht sagen, ich esse kein Schweinefleisch. Er sollte vielmehr sagen, ich esse es gerne, aber ich darf es nicht essen, denn die Tora verbietet es mir.“ (Sifra 11,22).
Im Babylonischen Talmud (Traktat Yoma 67b; Text Talmud) werden die Speisegebote aus Dtn 14 und Lev 11 als „göttliche Statuten“ (hebr. חֻקִּים ḥuqqîm) klassifiziert, die per se nicht im Text erklärt werden müssen.

4.1.2. Ausfaltung der Kaschrut

Unabhängig von der Frage ihrer Begründung werden die mosaischen Gebote weiter im Hinblick auf für den Konsum erlaubte Tiere, die Art der Zubereitung und die Trennung von Milchigem und Fleischigem ausgefaltet und so ein Zaun um die Bestimmungen der Tora gezogen.
Die mündliche Tora füllt die Leerstellen, die die schriftliche Tora gelassen hatte,
indem z.B. Charakteristika reiner Vögel genannt werden (Mischna, Traktat Chullin 3,6) oder mehr als siebzig Verletzungen aufgeführt werden, die den Tatbestand טְרֵפָה ṭərefāh (unverzehrbares, gerissenes Tier, Ex 22,30) erfüllen (Mischna, Traktat Chullin 3).
Auch spielen praktische Gründe beim Entstehen der Regelungen eine Rolle:
Kommt es zum versehentlichen Vermischen von erlaubten und nicht erlaubten Flüssigkeiten, so gilt die erlaubte als koscher, solange der nicht erlaubte Anteil den Geschmack nicht beeinflusst.
Um jede Unsicherheit zu umgehen, wurde dieser auf nicht mehr als 1/60 definiert.
Im Allgemeinen sind regionale Vielfalt und Unterschiede zwischen sephardischer und askenasischer Tradition zu verzeichnen.
In strittigen Fällen entscheidet die lokale rabbinische Autorität vor Ort."
*http://www.bibelwissenschaft.de/

Naja es gibt ja nicht nur die Juden.
Der darauf basierende Islam hat ja noch extremere AUswüchse.
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#34
Das bei den jüdischen Speisegesetzen eine andere Nützlichkeit
als die Gesundheit besteht:

"Moses Mendelssohn <1729 - 1786> schreibt zu Exodus 23,19:
"Man soll nicht sagen 'Ich möchte kein Schweinefleisch essen' [weil ich es nicht leiden kann], sondern man soll sagen 'Ich würde diese Dinge gern tun, aber mein Vater im Himmel hat anders darüber befunden." "Der Nutzen, den man aus vielen unerklärlichen Gottesgesetzen ziehen kann, liegt in ihrer Ausführung, und nicht im Verständnis ihrer Motive."

[Zitiert in: Donin, Chajim Halevy: Jüdisches Leben. -- Jerusalem : Zionistische Weltorganisation, ©1987. -- Einheitssachtitel: To be a Jew. -- S. 104]

Trotzdem "wird der Jude nie müde in seinem Forschen, die göttliche Absicht zu begreifen und die Gründe für die Verkündung der Gottesgesetze herauszufinden. Der gläubige Mensch ist sicher, daß solche Gründe existieren, auch wenn sie ihm verborgen bleiben." [Donin, a.a.O.]

"Jüdische Kritiker, besonders die Reformer, welche das Kaschrut zusammen mit allen anderen halchischen Richtlinien verwarfen, beanstandeten, daß das Beachten des Kaschrut dazu führt, uns von anderen Völkern und Konfessionen zu trennen, da es gesellschaftliche Beziehungen erschwert. Soweit wir wissen, mag jedoch gerade dies außer allen anderen Gründen, welche die Kaschrutgesetze haben mögen, ein Teil dessen sein, was der Allmächtige beabsichtigte. Denn die Schranken vor vollständiger gesellschaftlicher Integration sind auch Schranken vor Mischehen und Assimilation. "

Was die Nahrung selbst betrifft, sind die schädlichen Tiere erst später extra verboten.
"Gemäß Deuteronomium 4, 15 "So hütet euch denn sehr für eure Seelen" sind nach dem rabbinischen Gesetz auch Speise verboten, von der man weiß, daß sie gesundheitsschädlich ist; auch wenn sie nach allen Kaschrut-Regeln erlaubt ist"

Da hat Gott was verpennt, da haben dir Rabbiner fix nachgearbeitet.
Soweit zur Unfehlbarkeit.
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#35
Kleiner Ausschnitt aus der Anwendung der Speisegesetze heute,
wie die das früher gemach haben sollen, ist mir ein Rätsel.

"Bezüglich milchigen und fleischigen Lebensmittel sind folgende Gesetze zu beachten:

"Milch- und Fleischprodukte dürfen nicht in den gleichen Gefäßen gekocht oder angerichtet werden, auch dann nicht, wenn dies nicht gleichzeitig geschieht.
Jedes Gefäß, das -- auch wenn nicht gleichzeitig -- für das Zubereiten von fleischig und milchig benutzt wurde, wird dadurch nicht-koscher. Daher muß man für fleischig und milchig über getrennte Koch- und Eßgeräte verfügen (Töpfe, Schüsseln, Bestecke, Geschirr). Diese müssen genau bezeichnet oder durch Form, Farbe, Muster oder Größe leicht voneinander unterscheidbar sein.
Koschere Lebensmittel -- milchig, fleischig oder parwe -- die in Geräten gekocht werden, die sowohl für fleischig als auch für milchig benutzt wurden, werden nicht-koscher und sind verboten.
Wenn man fleischig gegessen hat, muß man eine bestimmte Zeit warten, bevor milchig gegessen werden darf. Über die Länge dieser Zeit gibt es verschiedene Meinungen (eine, drei oder sechs Stunden). Der Grund für die Wartezeit ist, daß für die am Gaumen haftenden Fettsubstanzen und die in den Zähnen zurückbleibenden Fleischreste, die sich schwer ausspülen lassen, eine gewisse Zeit eingeräumt wird, bis sie sich auflösen.
Im umgekehrten Fall ist dies nicht nötig. Wenn man milchig gegessen hat, kann man den Mund mit Wasserspülen oder etwas festes, das parwe ist, wie etwa Brot, zu sich nehmen und kann dann fleischig essen. (Der Grund ist, daß Milchprodukte nicht so fett wie Fleisch sind und nicht in den Zähnen steckenbleiben. Bei gewissen Milchprodukten, wo dem nicht so ist, wie zum Beispiel bei hartem Käse, muß die gleiche Wartezeit wie nach fleischig eingehalten werden).
Ein Kranker oder ein Kleinkind darf, wenn es notwendig ist, die Wartezeit bis auf eine Stunde verkürzen, vorausgesetzt, daß man sich den Mund ausspült und die Zähne gründlich putzt und daß man nach dem fleischigen Mahl das Tischgebet verrichtet hat, wodurch klar festgestellt ist, daß das zweite (milchige) Mahl keine Fortsetzung des fleischigen ist.
In fleischigen Geräten gekochtes parwe Essen muß in fleischigem Geschirr angerichtet werden und darf nicht zusammen mit milchiger Nahrung gegessen werden. Man wird aber nicht fleischig dadurch, sondern kann gleich danach milchig essen.
Der Küchenausguß (außer wenn es dessen zwei gibt) ist in Wirklichkeit ein nicht-koscheres Gefäß, da er die Reste sowohl von fleischig als auch von milchig aufnimmt. Daher dürfen fleischiges und milchiges Geschirr nicht im Ausguß selbst gespült werden. Das macht das Geschirr nicht-koscher, auch wenn es nicht gleichzeitig abgewaschen wird. Man benutzt zum Spülen getrennte Einsätze, die in den Ausguß passen. Ebenso soll man verschiedenfarbige Gestelle gebrauchen, um das Geschirr im Ausguß aufzustapeln.
Man kann für fleischig und milchig die gleiche Geschirrspülmaschine benutzen, wenn man zum Stapeln des Geschirrs getrennte Gestelle anschafft, eines für fleischig und eines für milchig und die Maschine zwischen fleischiger und milchiger Benutzung (und umgekehrt) einmal leer laufen läßt. Der Leerlauf braucht kein voller Zyklus zu sein; einmal mit Waschmittel spülen ist genügend. (Andere rabbinische Autoritäten haben anders entschieden und erlauben den Gebrauch der gleichen Maschine auch nicht unter den oben erwähnten Bedingungen.)
Es ist üblich, Küchentücher von bestimmter Farbe oder bestimmtem Muster für fleischig und von anderer Farbe oder anderem Muster für milchig zu bestimmen. Diese Praxis vermeidet, daß man ein Handtuch, mit dem man fleischiges Geschirr abgetrocknet hat, das nächste Mal versehentlich für milchiges Geschirr benutzt, und umgekehrt. Wenn nötig, kann man jedes frischgewaschene Handtuch für fleischig oder milchig gebrauchen.
Wenn eine Person ein fleischiges Mahl, und eine andere am gleichen Tisch milchig ißt, so muß man eine klare Unterscheidung zwischen ihnen machen, wie z.B. durch verschiedene Tischdecken oder Platzmatten."

Und das ist nur Essen, wenn ich mir Socken anziehe, ich wag garnicht dran zu denken was da alles zu beachten ist.
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#36
(08-01-2014, 19:46)Harpya schrieb: Und das ist nur Essen, wenn ich mir Socken anziehe, ich wag garnicht dran zu denken was da alles zu beachten ist.

Entstanden aus dem Gesetz Mose: "Du sollst das Kalb nicht in der Milch seiner Mutter kochen." Wahrscheinlich damals heidnischer Brauch.
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#37
(08-01-2014, 21:59)indymaya schrieb:
(08-01-2014, 19:46)Harpya schrieb: Und das ist nur Essen, wenn ich mir Socken anziehe, ich wag garnicht dran zu denken was da alles zu beachten ist.

Entstanden aus dem Gesetz Mose: "Du sollst das Kalb nicht in der Milch seiner Mutter kochen." Wahrscheinlich damals heidnischer Brauch.

ja, bei den helvetiern. heute bekannt als "züricher geschnetzeltes"
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
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#38
Ja, dieser Moses dieser Oberheide,
aufgrund der Entbehrungen war er öfter nicht Herr seine Sinne.
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