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Darf noch gestorben werden ?
#1
Heute kann die Industrie alles, die Medizin auch.

Wer heute noch normal in Ruhe sterben will, dem wird es verwehrt.

Weil die Medizin dazu in der Lage ist, mittels Geräte und Pharmaka den Menschen am Sterben zu hindern.

Und in der Wirtschaft läuft es doch gut: Pamperhersteller, Rollstühle-Herstellung sowie Rolatoren für den täglichen Gebrauch - dazu die Pharmazie für Piller aller Art von Alzheimer bis zur Ruhigstellung - der Mensch an sich scheint nichts zu zählen, denn Altenpflegerinnen haben mehr Arbeit am Computer, als daß sie sich den Heimbewohnern zuwenden können.

Da muß jede Handbewegung der alten Menschen schriftlich aufgeführt werden, mehrfach in der Ausführung - die Chef`s am Schreibtisch brauchten Beschäftigung.

Und damit alles schön am Laufen bleibt, werden die Beiträge für die Pflegeversicherung ständig erhöht, weil die Gesetze dazu angetan sind, den Pflegeheimen eine jährliche Erhöhung geltend machen zu lassen.

Zusammenhängend damit ist erklärlich, warum bei der immer fortschreitenden Inflation auch die Konten der Bürger leer geräumt werden, damit keiner mehr zuviel hat - so sind Beträge von 300 - 400 Euro fast jährlich dazu angetan, sich die alten Menschen wieder ins Haus zu holen, egal, wie schwer ein Leben mit Schwerbehinderten werden kann, zumal keine Großfamilien mehr existieren, die hilfreich zur Seite stehen.

Für Pflege im Haus gibt es vom Staat nur die Hälfte, für deren Verwendung man ständiger Kontrolle unterzogen wird. Fallbeispiele erfährt man im Erfahrungsaustausch mit Freunden und Bekannten.

Wohin diese ganze Sache in der Zukunft noch führen wird, wenn die Vergreisung zunimmt, wird man sehen.

Erlebt Ihr diese Zustände auch oder werdet Ihr damit noch nicht konfrontiert und welche Maßnahmen habt Ihr für Euren eigenen Schutz in Angriff genommen ?

Habt Ihr bereits eine Patientenverfügung vom Notar bestätigen lassen ?
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#2
(22-04-2014, 10:41)Klaro schrieb: Und in der Wirtschaft läuft es doch gut: Pamperhersteller, Rollstühle-Herstellung sowie Rolatoren für den täglichen Gebrauch - dazu die Pharmazie für Piller aller Art von Alzheimer bis zur Ruhigstellung - der Mensch an sich scheint nichts zu zählen, denn Altenpflegerinnen haben mehr Arbeit am Computer, als daß sie sich den Heimbewohnern zuwenden können.


Du meinst, dass "quasi" eine ganze "Rüstungsindustrie" darauf aufgebaut wurde?
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#3
Fuer mich klingt es so, als meinte er, wenn jemand einen Rollator braucht, gehoert er unter die Erde. Obwohl ich hier eher unglueckliche Wortwahl vermute.
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#4
(22-04-2014, 10:41)Klaro schrieb: Für Pflege im Haus gibt es vom Staat nur die Hälfte


Sollte das so stimmen, dann ist das wirklich sehr traurig.
Das würde bedeuten, daß der Staat (die Gesellschaft) das mutwillig so steuert, daß die Alten in Heime abgeschoben werden.
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#5
(22-04-2014, 10:41)Klaro schrieb: . . . denn Altenpflegerinnen haben mehr Arbeit am Computer, als daß sie sich den Heimbewohnern zuwenden können.


Da haben sie trotz aller verbal geäußerter Kritik im Grunde nichts dagegen, denn Computerarbeit ist angenehmer als Leibschüsseln ausleeren.

Wenn von 8 Stunden Arbeitszeit mehrere Stunden täglich am Computer verbracht werden, so bedeutet das, die Pflegekraft bekommt für mehrere Stunden täglich Schwerarbeiterentlohnung für Büroarbeit.
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#6
Das Thema ist ja noch gar nicht Klar definiert.
D.H die Assoziationen können überall hin gehen...

Es gibt einige Punkte die ich mal aufgreife:

1) Philosophie/Soziologie: Alter und Tod. Wann ist es in Ordnung jemanden einfach Sterben zu lassen ? Dann, dieses Ding wo jemand selbst entscheiden darf zu sterben (Sterbehilfe).
2) Soziales Netz in Deutschland. Die alten Deutschen eher in Altersheimen, als in der Familie?
3) Die Hypothese (Unterstellung), das extra Industrien entstehen um den Alten noch an der Stange zu halten, da angeblich profitables Geschäft durch verkauf von Rollis und sonstigem "Cyborg"-Zubehör.
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#7
(22-04-2014, 10:41)Klaro schrieb: Habt Ihr bereits eine Patientenverfügung vom Notar bestätigen lassen ?

Natürlich. Aber Euthanasie ist nach wie vor verboten und man kann höchstens damit Sterbehilfe ableisten, dass man in Lebens-Not-Geratenen die Hilfe verweigert.

Eine andere Möglichkeit wäre auch, Hifsorganisationen die Arbeit zu sabotieren.
Oder das Personal von Pflegeheimen dahingehend zu schulen, dass es für Altersheime eine vom Staatspräsidenten unterzeichnete Zwangseinweisung braucht.

Als Kinder noch davon profitierten, mit Opa und Oma unter einem Dach zu leben und somit die Gelegenheit hatten, aus erster Hand etwas über eine Welt zu erfahren, welche der ihren vorausging, war das Sterben noch ein natürliches Alltagserlebenis und nichts Ungewöhnliches.
Also sprach der Herr: "Seid furchtbar und vermehret euch".........
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#8
(22-04-2014, 10:41)Klaro schrieb: Heute kann die Industrie alles, die Medizin auch.

Wer heute noch normal in Ruhe sterben will, dem wird es verwehrt.

Weil die Medizin dazu in der Lage ist, mittels Geräte und Pharmaka den Menschen am Sterben zu hindern.

Und in der Wirtschaft läuft es doch gut

daß die gesetzgebung und vor allem die ärztliche standesordnung in d einem selbstbestimmten sterben weitgehend im wege stehen, ist traurige tatsache und auf jeden fall zu thematisieren und kritisieren

eine verbindung zur kostenfrage herzustellen mit dem tenor "wär doch eh für alle billiger, wenn die alten rechtzeitig sterben würden", ist aber mehr als fragwürdig und seinerseits zu kritisieren, wenn es thematisiert wird

kostenüberlegungen dürfen bei der frage nach sterbehilfe keine rolle spielen, es geht um die menschenwürde
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
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#9
(22-04-2014, 14:22)Sinai schrieb:
(22-04-2014, 10:41)Klaro schrieb: Für Pflege im Haus gibt es vom Staat nur die Hälfte

Sollte das so stimmen, dann ist das wirklich sehr traurig.
Das würde bedeuten, daß der Staat (die Gesellschaft) das mutwillig so steuert, daß die Alten in Heime abgeschoben werden.

eher ist es doch so, daß eine fachgerechte pflege eben nur in entsprechenden einrichtungen zu gewährleisten ist (auch wenn das leider nicht immer der fall ist, da gibt es noch einigen handlungsbedarf), und eben nicht im privaten alleingang

zu viele haben sich bereits an dieser für sie nicht adäquat lösbaren herkulesaufgabe aufgerieben
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
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#10
(22-04-2014, 14:29)Sinai schrieb:
(22-04-2014, 10:41)Klaro schrieb: . . . denn Altenpflegerinnen haben mehr Arbeit am Computer, als daß sie sich den Heimbewohnern zuwenden können.

Da haben sie trotz aller verbal geäußerter Kritik im Grunde nichts dagegen, denn Computerarbeit ist angenehmer als Leibschüsseln ausleeren

das sehe ich als böswillige unterstellung

sprich erst mal mit den altenpflegerinnen, oder besser, mach erst mal ihren job

obwohl - wenn es für dich ganz selbstverständlich ist, lieber am computer zu hocken als deine schutzbefohlenen zu pflegen, sollte man den pflegebedürftigen das beser nicht antun

(22-04-2014, 14:29)Sinai schrieb: Wenn von 8 Stunden Arbeitszeit mehrere Stunden täglich am Computer verbracht werden, so bedeutet das, die Pflegekraft bekommt für mehrere Stunden täglich Schwerarbeiterentlohnung für Büroarbeit.

ja, echte sauerei - die bereichern sich da maßlos. sieht man ja an ihren gehältern... Icon_rolleyes

meine güte, denkst du auch erst mal nach, bevor du deine postings raus haust?
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#11
(22-04-2014, 10:41)Klaro schrieb: Heute kann die Industrie alles, die Medizin auch.

Wer heute noch normal in Ruhe sterben will, dem wird es verwehrt.

Weil die Medizin dazu in der Lage ist, mittels Geräte und Pharmaka den Menschen am Sterben zu hindern.

Ja, fängt schon bei der Empfängnisverhütung an, die kein späteres Sterben ermöglicht.
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#12
Zitat:Als Kinder noch davon profitierten, mit Opa und Oma unter einem Dach zu leben und somit die Gelegenheit hatten, aus erster Hand etwas über eine Welt zu erfahren, welche der ihren vorausging, war das Sterben noch ein natürliches Alltagserlebenis und nichts Ungewöhnliches.
Uns fehlen ganz einfach die Generationen, die wir nicht geboren haben.
Zum anderen treibt man die Menschen in alle möglichen Richtungen, um sich durch Arbeit ernähren zu können. Somit ist der Mensch abhängig vom Lohn, den er als Arbeitskraft verdient, um seinen Leib zu erhalten.

Und was heißt, ins Heim abschieben ?

Einen Menschen mit Pflegestufe III 24 h lang allein zu pflegen und allen Forderungen dem zu Pflegenden gegenüber gerecht zu werden und damit für den Rest seines Lebens alles aufzugeben, was lebenswert ist, bedeutet, daß der Pflegende nicht nur körperlich, sondern auch seelisch am Ende ist.

Einen durch Schlaganfall Erkrankten zu pampern, in den Rollstuhl zu setzen, das Essen als Brei zuzuführen, ständig allen hygienischen Forderungen gerecht zu werden und das ohne jegliche Hilfe - da die Nachkommen im Ausland arbeiten - das möchte mal jemand vormachen - und dann nach einem Jahr noch fröhlich und putzmunter vor sich hin pfeifen - das wird wohl keiner erleben.

Die Menschen, die sich der Aufgabe gestellt werden, haben manchmal nach dem Ableben des Pflegenden noch lange am Trauma zu kämpfen.

Manche Menschen sollten sich wirklich mal mit dem Thema auseinander setzen und vielleicht mit Menschen sprechen, die im Hospitz ehrenamtlich tätig sind, wie Menschen mit einer Magensonde z.B. leiden, wie sie gern sterben wollen und nicht können und die aufhören zu laufen und zu sprechen, weil die Todessehnsucht immer größer wird.

Wir haben den Tod verbannt - weil wir keine Hoffnung sehen, wenn alles vorbei ist und weil fast alles, was wir tun, schon zu einer Art Industrie umgewandelt wurde.
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#13
(23-04-2014, 23:12)Klaro schrieb: Uns fehlen ganz einfach die Generationen, die wir nicht geboren haben.
Zum anderen treibt man die Menschen in alle möglichen Richtungen, um sich durch Arbeit ernähren zu können. Somit ist der Mensch abhängig vom Lohn, den er als Arbeitskraft verdient, um seinen Leib zu erhalten.
Das ist wieder so Weltuntergang, man wird getrieben.
Wer treibt eigentlicg die die einen treiben sollen, von welche werden die wieder getrieben usw. endlich landen wir am Anfang bei Gott als Auslöser.
Wer oder was hat den den getrieben.

Wieso fehlen jetzt die Generationen die garnicht da sind, weiss man was da raugekommen wäre ?

Wann war den Mensch unabhängig von Lohn, Sklaven waren sogar lohnfrei abhängig und hatten kostenlos Unterkunft und Essen.

Wers mag.
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#14
(23-04-2014, 23:12)Klaro schrieb: Uns fehlen ganz einfach die Generationen, die wir nicht geboren haben

klar, mir fehlt auch der dritte arm, den ich nun mal leider nicht habe

so kann ich während des gitarre spielens nicht nasenbohren

(23-04-2014, 23:12)Klaro schrieb: Zum anderen treibt man die Menschen in alle möglichen Richtungen, um sich durch Arbeit ernähren zu können. Somit ist der Mensch abhängig vom Lohn, den er als Arbeitskraft verdient, um seinen Leib zu erhalten

abgesehen von der sozialgesetzgebung, die auch einen arbeitslosen nicht verhungern läßt:

ja

ohne zu arbeiten, sich also nicht produktiv in die volkswirtschaft einzubringen, wird diese keine erträge bringen, die dann an das volk verteilt werden können

daß diese verteilung nicht gerecht erfolgt und etwa auch "arbeitslose" kuponschneider erträge lukrieren, ist richtig, andert aber nichts am grundsätzlichen sachverhalt, daß von nix auch nix kommt

(23-04-2014, 23:12)Klaro schrieb: Einen Menschen mit Pflegestufe III 24 h lang allein zu pflegen und allen Forderungen dem zu Pflegenden gegenüber gerecht zu werden und damit für den Rest seines Lebens alles aufzugeben, was lebenswert ist, bedeutet, daß der Pflegende nicht nur körperlich, sondern auch seelisch am Ende ist

richtig
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
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