Themabewertung:
  • 0 Bewertung(en) - 0 im Durchschnitt
  • 1
  • 2
  • 3
  • 4
  • 5
Die Steinigung des Stephanus
#1
(11-05-2014, 15:30)Ulan schrieb: Bis dahin waren Christen und Juden noch recht innig verbandelt, . . .

Das stimmt nicht. Jeder kann im Wikipedia nachschauen:
"Eine neue Phase kam nach dem gescheiterten Bar-Kochba-Aufstand im Jahre 135. Da die Christen auch hier die Waffengemeinschaft mit den jüdischen Kämpfern ablehnten, wurden sie selbst von diesen angegriffen.
. . . die Mischna als Vorform des Talmud reagierte bereits auf die Evangelien, indem sie die Jungfrauengeburt der Maria und damit Jesu Gottessohnschaft bestritt und seine Verkündigung als Falschprophetie, Götzendienst und Verführung des Volkes zu falschen Göttern deutete."
Judenchristen – Wikipedia

(11-05-2014, 15:30)Ulan schrieb: benutzten dieselbe heilige Schrift, . . .

Die Verwendung derselben heiligen Schrift sagt noch gar nichts. Katholiken und Protestanten verwendeten im 16. Jahrhundert ebenfalls dieselbe heilige Schrift, aber sie schlugen sich die Schädel ein . . . wahrscheinlich gerade deshalb, weil sie dieselbe heilige Schrift verwendeten, diese aber anders interpretierten.

Ganz allgemein ist zu sagen: wer das NT aufmerksam liest, erkennt daß bereits zu Lebzeiten der Apostel die Christen große Angst vor den Juden hatten. Die Christen versteckten sich einmal sogar in ihren Häusern "aus Angst vor den Juden". Stephanus wurde gesteinigt
Zitieren
#2
(11-05-2014, 21:32)Sinai schrieb: Ganz allgemein ist zu sagen: wer das NT aufmerksam liest, erkennt daß bereits zu Lebzeiten der Apostel die Christen große Angst vor den Juden hatten. Die Christen versteckten sich einmal sogar in ihren Häusern "aus Angst vor den Juden". Stephanus wurde gesteinigt

Ich finde Deine unhistorischen Vorstellungen manchmal recht irritierend. Die meisten NT-Texte erhielten ihre heutigen Formen erst sehr viel spaeter, und viele behandeln Auseinandersetzungen des 2. Jahrhunderts. Das gilt vor allem fuer die Apostelgeschichte, die sehr spaet angesetzt wird. Hast Du mal geschaut, wann der Bar-Kochba-Aufstand war und wann Markions Wirken war?

Auch wirfst Du etwas unbefangen mit dem Wort "Ketzer" um Dich. Z.B., wie kann Markion um 140 "Ketzer" gegen die Trinitaetslehre sein, wenn das Wort wahrscheinlich von Tertullian Anfang des 3. Jahrhunderts gepraegt wurde, wobei Tertullian uebrigens auch als "Ketzer", naemlich als Montanist, endete.

(11-05-2014, 21:32)Sinai schrieb: Die Verwendung derselben heiligen Schrift sagt noch gar nichts.

Sie besagt, dass zumindest die Basis der Lehre noch dieselbe ist, was hier der entscheidende Punkt ist. Protestanten und Katholiken sehen sich beide noch als Christen, auch wenn sie sich die Koepfe einschlagen. Markion hat in dieser Hinsicht einen Bruch initiiert.
Zitieren
#3
(11-05-2014, 22:37)indymaya schrieb: Der Unterschied zu den anderen Juden war der, dass diese weiter warten.
Allerdings nutzten sie das Recht des Stärkeren diese Christen zu benachteiligen, zu verfolgen, einzusperren und zu ermorden.
Das führte dazu, dass viele aus dem Land flohen

ja, die allseits bekannte jüdische christenverfolgung... Icon_rolleyes
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
Zitieren
#4
(11-05-2014, 23:04)petronius schrieb:
(11-05-2014, 22:37)indymaya schrieb: Der Unterschied zu den anderen Juden war der, dass diese weiter warten.
Allerdings nutzten sie das Recht des Stärkeren diese Christen zu benachteiligen, zu verfolgen, einzusperren und zu ermorden.
Das führte dazu, dass viele aus dem Land flohen

ja, die allseits bekannte jüdische christenverfolgung... Icon_rolleyes
Dann sind also die Juden schuld, das die Christen u.a.
Europa unterworfen haben.

Das war der Beginn der zionistischen Weltverschwörung
die arabische Staaten so gerne vor sich hertragen Icon_lol
Zitieren
#5
(11-05-2014, 23:04)petronius schrieb: ja, die allseits bekannte jüdische christenverfolgung... Icon_rolleyes
Genauer eine jüdische Judenverfolgung.
Es wurden die Juden verfolgt, die glaubten und verkündeten, dass Jesus der Messias ist. Der erste bekannte jüdiche Christ, der von seinen Landsleuten ermordet und christlicher Märtyrer wurde war Stephanus.
Zitieren
#6
Der wurde doch garnicht ermordet, es gab ein Gerichtsverfahren.
Üble Nachrede.
Zitieren
#7
(11-05-2014, 23:38)Harpya schrieb: Der wurde doch garnicht ermordet, es gab ein Gerichtsverfahren.
Üble Nachrede.
Er wurde während seiner Verteidungsrede gepackt, aus dem Haus geführt und gesteinigt. Was soll das für ein Gerichtsverfahren sein? Dazu hatten Juden, zu der Zeit, nicht mal das Recht jemand zu töten.
Zitieren
#8
Also wiki sagt nach der Rede.

Jedenfalls war es maximal Totschlag,
die Mordmerkmale sind nicht erfüllt.

Eigentlich war es garnichts, da niemand eine Schuld der Täter festgestellt hat.
Zitieren
#9
(11-05-2014, 23:53)Harpya schrieb: Jedenfalls war es maximal Totschlag,
die Mordmerkmale sind nicht erfüllt.

Eigentlich war es garnichts, da niemand eine Schuld der Täter festgestellt hat.

Stephanus wurde eindeutig ermordet.
Denn die Juden hatten nicht mehr das Recht, die Todesstrafe zu verhängen. Das durfte nur mehr die römische Besatzung. Somit war es eine rechtswidrige Hinrichtung, das ist Mord.
Zitieren
#10
(12-05-2014, 00:50)Sinai schrieb:
(11-05-2014, 23:53)Harpya schrieb: Jedenfalls war es maximal Totschlag,
die Mordmerkmale sind nicht erfüllt.

Eigentlich war es garnichts, da niemand eine Schuld der Täter festgestellt hat.

Stephanus wurde eindeutig ermordet.
Denn die Juden hatten nicht mehr das Recht, die Todesstrafe zu verhängen. Das durfte nur mehr die römische Besatzung. Somit war es eine rechtswidrige Hinrichtung, das ist Mord.

Rechtswidrig kann nur ein Gericht feststellen, kann auch zu
anderen Schlüssen kommen (Notwehrexzess, fahrlässige Tötung...).
Es fehlen auch Merkmale wie Heimtücke, Habgier
und Mordlust (Mord als Zweck der Handlung an sich).

Bis dahin steht nur eine Tötung im Raum.

Das die jüdische Gemeinde unter den Römern keine eigene Exekutive
hatte ist ein Gerücht.
Sehr detailliert, deswegen hier etwas umfangreich *http://www.juedisches-recht.de/stu_protokoll-ss-04.php
Zitieren
#11
(12-05-2014, 01:44)Harpya schrieb: Das die jüdische Gemeinde unter den Römern keine eigene Exekutive
hatte ist ein Gerücht.

Daß die Juden unter den Römern keine eigene Exekutive gehabt hätten, hat auch keiner behauptet. Aber sie waren nicht mehr berechtigt, die Todesstrafe zu verhängen. Das durften nur mehr die Römer.
Zitieren
#12
(12-05-2014, 10:02)Sinai schrieb:
(12-05-2014, 01:44)Harpya schrieb: Das die jüdische Gemeinde unter den Römern keine eigene Exekutive
hatte ist ein Gerücht.

Daß die Juden unter den Römern keine eigene Exekutive gehabt hätten, hat auch keiner behauptet. Aber sie waren nicht mehr berechtigt, die Todesstrafe zu verhängen. Das durften nur mehr die Römer.

Vielleicht den Buchstaben nach. Wenns aber hier und da
keinen gekümmert hat ?

Wo kein Kläger da kein Richter.
Ist bekannt, das die Römer dagegen vorgingen oder haben sie das überhaupt mitbekommen ?

Hier wird auch schon mal ignoriert wenn Bevölkerungsgruppen
interne Angelegenheiten unter sich ausmachen.

Wie die Judensteuer im römischen Reich, alles eine Ftage der lokalen Handhabe.
Zitieren
#13
(12-05-2014, 11:41)Harpya schrieb: Ist bekannt, das die Römer dagegen vorgingen oder haben sie das überhaupt mitbekommen ?

Nun ja, auch auf die Gefahr hin, dass das wieder entgleist: es gibt auch die Erklaerung, dass die Geschichte mehr oder weniger nur dazu dient, die Kurve zu kriegen von den Jerusalemer Ereignissen zu der christlichen Heidenmission. Sein hellenistischer Name waere demnach Programm.
Zitieren
#14
(12-05-2014, 11:41)Harpya schrieb: Wo kein Kläger da kein Richter.

Als der Christ Stephanus von den Juden gesteinigt wurde, bekamen die Christen das mit und die Juden mußten nun fürchten, von einem Christen bei den Römern angezeigt zu werden.

Klar war die Person Stephanus den Römern egal.
Aber wenn die pax romana gebrochen wurde (illegale Hinrichtung etc) dann verstand der Römer keinen Spaß. Das ließ er sich nicht bieten, das war eine Respektlosigkeit gegen den Kaiser, ein Offizialdelikt. Nur der Kaiser und sein Statthalter hatte das Tötungsmonopol.
Da wachte Rom sehr genau darüber. Wenn das römische Tötungsmonopol mißachtet wurde, kam das der Vorstufe eines Aufstands gleich. Da statuierte der Römer sofort ein Exempel. Alle Schuldigen (Richter und Henker) wurden gekreuzigt. So war das im gesamten Imperium Romanum
Zitieren
#15
(12-05-2014, 12:28)Sinai schrieb: Klar war die Person Stephanus den Römern egal... Da wachte Rom sehr genau darüber. Wenn das römische Tötungsmonopol mißachtet wurde, kam das der Vorstufe eines Aufstands gleich. Da statuierte der Römer sofort ein Exempel.

Aha. Soll das bedeuten, Du haeltst die Stephanus-Geschichte also fuer erfunden?
Zitieren


Möglicherweise verwandte Themen…
Thema Verfasser Antworten Ansichten Letzter Beitrag
  Die Steinigung Sinai 6 3456 13-02-2022, 23:05
Letzter Beitrag: Sinai

Gehe zu:


Benutzer, die gerade dieses Thema anschauen: 1 Gast/Gäste