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Ist Islam eine Religion oder eine Ideologie?
(24-07-2014, 10:33)Artist schrieb: Also ich denke nicht , dass man da Pauschalaussagen daraus herausleiten kann.

In einer Diskussion geht es doch genau darum handfeste Aussagen zu treffen und nicht darum viel zu reden und nichts zu sagen.
(24-07-2014, 10:39)Lelinda schrieb: Ich bin zwar nicht Erich. Aber ich könnte mir vorstellen, dass gemäßigte Muslime den Koran so ähnlich verstehen wie viele gemäßigte Christen die Bibel: Als Gebrauchsanweisung, die wohl für damalige Zeiten fortschrittlich und human war, aber nach 1400 Jahren veraltet ist und zeitgemäßer Reformen bedarf.

Also quasi als ein Geschichtsbuch ohne verbindlich für das Diesseits zu sein? Stell dir mal vor, das würde man im Religionsunterricht so den Kindern beibringen. Das würde kein Moslem so unterschreiben.

Wenn ich einem, der sich als gläubigen Moslem ansieht sage:"der Koran ist eine Art Geschichtsbuch ohne Verbindlichkeiten für dein Leben" würde er sicher was anderes erzählen.
(24-07-2014, 10:41)Lelinda schrieb: Die Spenden an die Edhi-Organisation werden nicht für den Jihad verwendet!

Was ist mit den anderen Punkten, die ich erwähnt habe?

Ich kann das nicht überprüfen und genau aufschlüsseln, welche Organisation für was genau ihre Spendengelder verwendet.
Spenden sammeln und Spendensammelorganisationen sind nichts Islamspezifisches.

Zakat ist islamspezifisch, und soll nicht zuletzt für den Jihad verwendet werden.
(24-07-2014, 10:38)Universalgelehrter schrieb: also auch hier kein Beispiel eines vorbildlichen Muslimischen Staates

Trotz einiger berechtigter Kritikpunkte ist die Situation weit entfernt von dem, was du hier islamischen Staaten pauschal unterstellen willst.
Und die aktuelle politische Entwicklung lässt auf weitere Modernisierung hoffen.

Auf jeden Fall zeigt es die Unsinnigkeit deiner Horrorspekulationen auf.
Und ist nur eines von vielen Beispielen.
(24-07-2014, 03:28)Harpya schrieb:
(24-07-2014, 02:54)Erich schrieb:
(23-07-2014, 13:59)Harpya schrieb: Dieser Strafkram war im islamischen Gebiet schon längst aus den Völker
Israel und der Christen bekannt.
Das ist die gute alte unveränderte archaisch / antike Kultur selbst.

Sicher. Aber HEUTE wird z.B. Steinigung nur noch in den Staaten ausgeführt, die geltendes Recht vollständig nach der Scharia ausgerichtet haben.

Sicher hast du in vielem Recht, aber im Deatail hakts manchmal.
Steigung z.B. steht nicht im Koran.

...aber in der Sunna und wurde sowohl von jeder der 4 sunnitischen als auch von der Schia zum legalen Mittel der Bekämpfung des schrecklichen Verbrechens "Ehebruch" deklariert und ist heute noch in einigen Staaten der islamischen Welt geltendes Recht, was im Übrigen auch für die Bestrafung von denen gilt, die zwar als Muslime geboren wurden, aber später das unerhörte Verbrechen begehen, der einzig wahren Wahrheit der allen anderen Religionen überlegenen Religion, dem Islam, den Rücken zu kehren. Die Todesstrafe für Konvertiten steht auch nicht im Koran und wird heute ebenfalls noch vollstreckt.

Und ich denke, Nichtmuslimen kann`s vollkommen wurscht sein, auf welche schriftliche Quelle sich diejenigen berufen, die Menschenrechte auf extremste Art verletzen.

(24-07-2014, 03:28)Harpya schrieb: Todesstrafe allgemein wird noch rund um die Welt praktiziert.
Führend anzahlmäßig ist da China, aber nur absolut, auf die Bevölkerung
umgerechnet liegen Saudis und besonders Iran weit vorne.

Besonderheit des islamischen Rechts ist ja auch die Ungleichheit von Mann
und Frau bei Urteil über die gleiche Tat.

... und das geht direkt aus dem Koran hervor (Sure 4,34) und gilt demnach unzweifelhaft als von Allah gewollt.

(24-07-2014, 03:28)Harpya schrieb: Iran vor kurzem, 2 Männer hatten ein Ehepaar erschlagen,

Aus dem Iran kenne ich durch Kontakte zu Exiliranern über diese Organisation

#http://www.menschenrechtsverein.org/

einige Schicksale. Mich besonders bewegt hat diese Geschichte:

Ein iranstämmiges Ehepaar, beide Partner kanadische Staatsbürger, erhält die Nachricht, dass die im Iran verbliebene Mutter der Frau im Sterben liegt. Die Frau fliegt im Vertrauen auf ihre kanadische Staatsbürgerschaft in den Iran und nimmt ihre Kinder mit, damit ihre sterbende Mutter noch ihre Enkel kennen lernen kann. Im Iran wird die Frau verhaftet, ihre Kinder werden in ein Heim gesteckt, und das Gericht befindet sie schuldig, den Islam verlassen zu haben und veurteilt sie zum Tod. Das Urteil wird vollstreckt. Seither bemüht sich der Mann darum, seine Kinder zurück zu bekommen und versucht das auch über diplomatische Kanäle (u.a. auch über die islamisch dominierte Türkei), bisher ohne Erfolg.

=> Das im Iran (und bei weitem nicht nur dort) gepflegte Recht wurde aus dem Frühmittelalter in die Neuzeit transferiert, verstößt extrem gegen die Menschenrechte und widerspricht zudem der Vernunft.
(24-07-2014, 11:16)Mustafa schrieb: Trotz einiger berechtigter Kritikpunkte ist die Situation weit entfernt von dem, was du hier islamischen Staaten pauschal unterstellen willst.
Und die aktuelle politische Entwicklung lässt auf weitere Modernisierung hoffen.

Auf jeden Fall zeigt es die Unsinnigkeit deiner Horrorspekulationen auf.

Ich will es ja hoffen das sich was bessert.
Aber ich habe ja die These aufgestellt, dass Besserung der muslimischen Staaten mit Abkehr von der Religion einhergeht, d.h. Je weniger die Religion Einfluss hat, desto mehr Platz für Menschenrechte und Co. .
(24-07-2014, 11:23)Universalgelehrter schrieb: Ich will es ja hoffen das sich was bessert.

Das darfst du auch.
Überall auf der Welt gibt es Muslime, die für Säkularisierung, Freiheit und Menschenrechte sind.
Und deren Zahl muss sich vor der Anzahl der Extremisten sicher nicht verstecken.

Gerade in Europa ist es ziemlich lächerlich, von ernsthafter politischer Bedrohung durch "den Islam" zu sprechen.
(24-07-2014, 09:18)Universalgelehrter schrieb: @Erich: vollkommene Zustimmung.
Darf ich fragen, wie du einen gemäßigten Moslem siehst? Als jemand der die Schrift nicht versteht, oder als jemand der den Koran besser versteht als ein Iranischer Rechtsgelehrter oder Pierre Vogel?

Das kann ich nicht so recht beurteilen. Ich kenne zu wenige Muslime persönlich. Aber ich sehe u.a. aufgrund meiner Erfahrungen aus anderen Foren, darunter auch einem islamischen, der Lektüre islamischer Websites und der gegenwärtigen politischen Entwicklung in der islamischen Welt mittelfristig nur wenig Chancen zu einer Aufklärung, die zu einem "gemäßigteren" Religionsverständnis der Muslime weltweit führen könnte. Noch nicht `mal die Mehrheit der in der EU wohnenden Muslime scheint für eine Wende ihrer Religion in Richtung Postmoderne aufgeschlossen zu sein. Das folgere ich aus der ziemlich verbreiteten Ablehnung des sog. Euroislam (Tibi u.a., auch Trennung von Staat und Religion) und div. Ergebnissen von Umfragen unter Muslimen in GB und F.. Und diejenigen Muslime, die nur über beschränkte Kenntnisse der Vorschriften des Islam haben, stellen m.M.n. ein großes Potential für Prediger dar, die die Übernahme orthodox-islamischer Vorstellungen propagieren, besonders wenn sie in islamisch dominierten Stadtteilen wohnen und sich als unterprivilegiert empfinden.
Zitat:Zakat ist islamspezifisch, und soll nicht zuletzt für den Jihad verwendet werden.
Mag sein. Es bleibt meine Frage zu den anderen Punkten.
Für mich ist die Rücksichtnahme auf die persönliche, z.B. gesundheitliche Situation des Gläubigen in einem über 1000 Jahren alten Buch mit Vorschriften sehr fortschrittlich. Aus dem Neuen Testament kenne ich das nicht; da gibt es entschärfte Sonderregelungen höchstens für Kinder.
(24-07-2014, 11:45)Mustafa schrieb: Überall auf der Welt gibt es Muslime, die für Säkularisierung, Freiheit und Menschenrechte sind.
Und deren Zahl muss sich vor der Anzahl der Extremisten sicher nicht verstecken.

Gerade in Europa ist es ziemlich lächerlich, von ernsthafter politischer Bedrohung durch "den Islam" zu sprechen.

Jeder Kompromiss zwischen den in Europa geltenden Werten mit islamischen Vorstellungen ist ein Schritt, der langfristig eine solche Bedrohung bewirken kann. Das könnte in D z.B. mit einer Verschärfung des Blasphemie-§en beginnen, sich fortsetzen im Geschlechter-getrenntem Schwimmunterricht und in der Einführung von Schariagerichten, die in Übereinstimmung beider Parteien angerufen werden dürfen, wie das u.a. in GB bereits der Fall ist, und schließlich unsere Ur-Ur-Enkel in`s geistige Mittelalter versetzen.
(24-07-2014, 11:57)Lelinda schrieb: Mag sein. Es bleibt meine Frage zu den anderen Punkten.
Für mich ist die Rücksichtnahme auf die persönliche, z.B. gesundheitliche Situation des Gläubigen in einem über 1000 Jahren alten Buch mit Vorschriften sehr fortschrittlich. Aus dem Neuen Testament kenne ich das nicht; da gibt es entschärfte Sonderregelungen höchstens für Kinder.

Es heißt lediglich, dass niemand das tun muss, was er nicht tun kann.

Das ist kein positiver Punkt, sondern es ist völlig logisch, dass jemand nicht das tun kann, was er nicht tun kann.
Beispielsweise kann sich jemand ohne Arme und Beine nicht zum Gebet hinknien.
Jemand, der kein Geld hat nach Mekka zu fahren und auch nicht zu Fus hingehen kann, der kann das nicht tun. Völlig logisch.
(24-07-2014, 11:57)Lelinda schrieb:
Zitat:Zakat ist islamspezifisch, und soll nicht zuletzt für den Jihad verwendet werden.
Mag sein. Es bleibt meine Frage zu den anderen Punkten.
Für mich ist die Rücksichtnahme auf die persönliche, z.B. gesundheitliche Situation des Gläubigen in einem über 1000 Jahren alten Buch mit Vorschriften sehr fortschrittlich. Aus dem Neuen Testament kenne ich das nicht; da gibt es entschärfte Sonderregelungen höchstens für Kinder.

Die Tatsache, dass eine Religion das Leben bis in`s letzte Detail regeln will, und das für 24 h am Tag und 365 Tage im Jahr, ist auch dann nichts, was ich als positiv empfinden kann, wenn ein Teil dieser Vorstellungen in der Hygiene tatsächlich dienenden Vorschriften besteht. Manche diese Vorschriften muten zudem geradezu lächerlich an. Und für alle diese Vorschriften gilt zudem, dass sie vom Hygiene Standard, wie er im Westen praktiziert wird, längst überholt sind, auch wenn sich dieser Standard nicht aus dem NT heraus entwickelt hat.
Zitat:es ist völlig logisch, dass jemand nicht das tun kann, was er nicht tun kann.
Beispielsweise kann sich jemand ohne Arme und Beine nicht zum Gebet hinknien.
Jemand, der kein Geld hat nach Mekka zu fahren und auch nicht zu Fus hingehen kann, der kann das nicht tun. Völlig logisch.
Aber wer krank oder schwanger ist, wäre theoretisch in der Lage zu fasten. Es bestünde nur die Gefahr, dass er dadurch seine Gesundheit oder die des ungeborenen Kindes aufs Spiel setzen würde. In dieser Hinsicht wird sehr wohl auf die Belange der Betroffenen Rücksicht genommen.

Eine solche Rücksichtsnahme gibt es im Christentum nicht. Jesus verlangt von seinen Gläubigen, nicht nur, nicht zurückzuschlagen, wenn sie angegriffen werden, sondern sogar, sich notfalls wegen ihres Glaubens foltern oder umbringen zu lassen. Auch wenn die Gefahr, dass das passieren könnte, heute für die meisten Christen nicht mehr besteht, steht das immer noch so in der Bibel.

Ich sehe den Islam ja auch nicht als fortschrittlich(er)e Weltanschauung. Aber du fragtest doch nach positiven Aspekten, die man aus anderen Religionen nicht kennt. (Aus heutiger Sicht) gut durchdachte Regeln machen eine Religion natürlich nicht gleich zum Vorreiter der Menschenrechte. Aber einige positive Seiten gibt es vermutlich in jeder Religion.
(24-07-2014, 11:45)Mustafa schrieb: Gerade in Europa ist es ziemlich lächerlich, von ernsthafter politischer Bedrohung durch "den Islam" zu sprechen.

Wir in Europa sind die einzigen, die auf diese Probleme aufmerksam machen können ohne gelyncht zu werden.
Und sicher sind wir nicht einmal hier.
Gewalttätige übergriffe sind in NRW schon vorgekommen, vor Gericht wurde keine Reue gezeigt, sondern offen gesagt, dass man es immer wieder tun würde.
Besonders im Visier sind Amerikanische Soldaten, da hat sich sogar Pierre Vogel (der sonst zu klug ist öffentlich zur Gewalt aufzurufen) nicht gerade verdeckt geäußert: er sagte sinngemäß die Tötung 2 er US-Soldaten sei was anderes als die Tötung von "Zivilisten".
(24-07-2014, 12:31)Lelinda schrieb: Ich sehe den Islam ja auch nicht als fortschrittlich(er)e Weltanschauung. Aber du fragtest doch nach positiven Aspekten, die man aus anderen Religionen nicht kennt.

Nein, ich fragte nach islamspezifischen positiven Aspekten.
Nicht nach positiven Aspekten, die man aus anderen Religionen nicht kennt.

Rücksichtnahme auf Schwangere braucht den Islam nicht, in Deutschland kriegst du bei Hartz 4 Mehrbedarf während der Schwangerschaft, da sind kluge Köpfe ganz ohne Islam drauf gekommen.


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