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Rätsel des Wirklichen
#31
Die Vorstellung von Wirklichkeit ist ein Konglomerat von Funktionsmodellen, die sich unser Verstand macht. Diese Modelle reproduzieren Beobachtungen und Messergebnisse innerhalb gewisser Grenzen - aber die Wirklichkeit sind sie deshalb nicht. Im Grunde sind die Modelle so konstruiert, dass sie Relationen wiedergeben.
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
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#32
(27-05-2016, 14:03)Holmes schrieb: Die Quantentheorie mit ihrer Verschränkung und ihrem Welle-Teilchen-Dualismus spinnt auch herum,

und man weiß nicht einmal mehr was man nun annehmen soll. Theorien über Theorien und kommen wir den Wirklichkeit näher? Kann niemand sagen. Steckt hinter jeder Wirklichkeit wieder eine andere. All dies lässt mich stark zweifeln, das es überhaupt eine Wirklichkeit gibt. Bisher sind wir ja näher an einer unwirklichen Welt als einer wirklichen und wenn die Wirklichkeit sich wirklich dem Menschlichen Ereignishorizont entzieht, was kann dann überhaupt wirklich sein?

Das macht mich sehr nachdenklich.

Die Zeit zwischen 1810 und 1890 war ja wirklich eine Zeit der glaubhaften Forderung der Wissenschaft nach Führung
Der Siegeszug der Wissenschaft. Man bedenke das alte Studentenlied "Wissenschaft soll uns befreien"
Aber dann wurde irgendwann um die Jahrhundertwende der Zenith überschritten, die Wissenschaft begann unmerklich, sich selbst zu widersprechen, und heute ist die Wissenschaft ein Hort von Ideen von denen einige einander widersprechen, ein buntes Wirrwarr
Die lieblichen Spekulationen von einem Pferdenebel in fernen Galaxien als nur ein symptomatisches Beispiel.
Einander widersprechende Lichttheorien (Wellentheorie, Strahlentheorie, Fragen der Lichtgeschwindigkeit, die von Ekkard erwähnte Frage der Richtigkeit des Keplerschen Modells) wetteifern um die Gunst ihrer Anhängerschaft. Streng genommen eigentlich ihrer Gläubigen
Ein großes, allzu dick gewordenes Buch wovon ein nicht näher definierbarer Anteil zu einem bunten Märchenbuch für Erwachsene geriet . . .

Oh weh !
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#33
(28-05-2016, 00:05)Sinai schrieb: Das macht mich sehr nachdenklich.

Die Zeit zwischen 1810 und 1890 war ja wirklich eine Zeit der glaubhaften Forderung der Wissenschaft nach Führung
Der Siegeszug der Wissenschaft. Man bedenke das alte Studentenlied "Wissenschaft soll uns befreien"
Aber dann wurde irgendwann um die Jahrhundertwende der Zenith überschritten, die Wissenschaft begann unmerklich, sich selbst zu widersprechen, und heute ist die Wissenschaft ein Hort von Ideen von denen einige einander widersprechen, ein buntes Wirrwarr
Die lieblichen Spekulationen von einem Pferdenebel in fernen Galaxien als nur ein symptomatisches Beispiel.
Einander widersprechende Lichttheorien (Wellentheorie, Strahlentheorie, Fragen der Lichtgeschwindigkeit, die von Ekkard erwähnte Frage der Richtigkeit des Keplerschen Modells) wetteifern um die Gunst ihrer Anhängerschaft. Streng genommen eigentlich ihrer Gläubigen
Ein großes, allzu dick gewordenes Buch wovon ein nicht näher definierbarer Anteil zu einem bunten Märchenbuch für Erwachsene geriet . . .

Oh weh !

Die Wissenschaft als ein Märchenbuch zu beschreiben, ist dann aber wirklich ungerechtfertigt. Auch wenn sie vielleicht für Mikroskopische Ebenen und Dimensionen keine absoluten Aussagen treffen kann, sind doch die Erkenntnisse der Wissenschaft das absolute Maß, warum es uns so gut geht, im Vergleich zu damals. Was die Wissenschaft uns alles ermöglicht hat, wird kein Märchenbuch der Welt jemals schaffen können. Jede Theorie und jede Erkenntnis trägt ein großen Beitrag zur Evolution der Menschheit bei, selbst wenn es nur nicht näher definierbare Sachen sind, denn sie treffen vorhersagen über die Zukunft und ermöglichen es uns immer weiter in die Materie einzudringen.
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#34
(28-05-2016, 01:33)Holmes schrieb: 1.)  warum es uns so gut geht, im Vergleich zu damals.

2.)  Was die Wissenschaft uns alles ermöglicht hat, wird kein Märchenbuch der Welt jemals schaffen können.


ad 1.)  Der blanke Hohn, es beutelt mich vor Lachen.  Meinen Urgroßeltern ging es viel viel besser als mir !

ad 2.)  Meinst Du vielleicht Hiroshima ?
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#35
(28-05-2016, 08:42)Sinai schrieb:
(28-05-2016, 01:33)Holmes schrieb: 1.)  warum es uns so gut geht, im Vergleich zu damals.
2.)  Was die Wissenschaft uns alles ermöglicht hat, wird kein Märchenbuch der Welt jemals schaffen können.

ad 1.)  Der blanke Hohn, es beutelt mich vor Lachen.  Meinen Urgroßeltern ging es viel viel besser als mir !
ad 2.)  Meinst Du vielleicht Hiroshima ?

Das ist jetzt eigentlich ein komplett anderes Thema als die Wirklichkeit und wie wir sie wahrnehmen, obwohl auch hier eine verzerrte Wahrnehmung vorliegt. Viele Menschen heutzutage sehen, dass etwas Grundsaetzliches falsch laeuft. Da gibt es dann wehmuetige Blicke rueckwaerts auf Zeiten, wo vermeintlich alles besser war. Dabei geht es den Menschen im Schnitt heute sehr viel besser, aber dies vor allem ausserhalb der alten Industrielaender (hier vor allem China). Das Gros der Menschen in den alten Industrielaendern hat real immer weniger zum Leben zur Verfuegung, obwohl auch deren Wirtschafts- und Finanzleistung kontinuierlich gestiegen ist.

Das ist aber kein wissenschaftliches Problem. Rein "wissenschafltich" (oder besser mathematisch) gesehen koennte man alles gerecht aufteilen, und jedermann haette heute ein sehr viel besseres Leben als zu Zeiten Deiner Urgrosseltern. Das passiert aber nicht. Da steht auch ein Glaube im Wege, der Glaube an die Ueberlegenheit und Gerechtigkeit des freien Marktes und Finanzwesens. Dieser Glaube hat nichts mit Wissenschaft zu tun.

Das ist bei der Hiroshima-Bombe auch nicht anders. Die Kernspaltung zu entdecken, also der wissenschaftliche Teil, bringt niemanden um (ausser, im spezifischen Fall, ein paar unvorsichtigen Wissenschaftlern). Die Bombe selbst zu bauen im Prinzip auch noch nicht (man denke an das "Gleichgewicht des Schreckens", das uns im Prinzip eine lange Friedenszeit spendiert hat). Menschen umbringen tut derjenige, der die Bombe dann tatsaechlich einsetzt.

Und selbst bei letzterem kann man, auch wenn es ein wenig pervers klingen mag (aber so sind wir Menschen nun einmal), dem Ganzen noch etwas Gutes abgewinnen. Es gibt kein "Gleichgewicht des Schreckens" ohne Schrecken. Dieser Schrecken bewahrt uns, zumindest manchmal, vor uns selbst. Dieses Prinzip nutzen ja auch die abrahamitischen Religionen gekonnt aus.
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#36
(28-05-2016, 09:13)Ulan schrieb: 1.)  Menschen umbringen tut derjenige, der die Bombe dann tatsaechlich einsetzt.

2.)  Und selbst bei letzterem kann man, auch wenn es ein wenig pervers klingen mag (aber so sind wir Menschen nun einmal), dem Ganzen noch etwas Gutes abgewinnen. Es gibt kein "Gleichgewicht des Schreckens" ohne Schrecken. Dieser Schrecken bewahrt uns, zumindest manchmal, vor uns selbst.

3.)  Dieses Prinzip nutzen ja auch die abrahamitischen Religionen gekonnt aus.


ad 1)  Damit wäscht Du die WAFFENINDUSTRIE sauber !!!

ad 2)  Diese Einstellung gefällt mir nicht

ad 3)  Es waren Angehörige von zwei abrahamitischen Religionen, die die Bombe in Hiroshima warfen.  Ein bisserl "Sodom und Ghomorra" spielen ?
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#37
(30-05-2016, 09:09)Sinai schrieb: ad 1)  Damit wäscht Du die WAFFENINDUSTRIE sauber !!!

Das mag zwar auf den ersten Blick so aussehen, aber verkennt das Problem etwas. Wenn wir Menschen alle "gut" waeren, braeuchten wir keine Waffenindustrie. Ich teile zwar nicht die in christlicher Ideologie oft verbreitete Ansicht, der Mensch sei grundsaetzlich schlecht; jedoch gibt es dennoch viele Menschen die ihren Nachbarn nicht wohlwollend gegenueber stehen. Radikaler Pazifismus funktioniert nur, wenn Du rein gar nichts hast, was Dein Nachbar wuerde haben wollen, und manche Nachbarn nehmen es einem schon uebel, wenn man erklaert, es gehe einem gut. In so einer Welt ist es besser, fuer Eventualitaeten gewappnet zu sein. In diesem Fall heisst das, die Waffen als Drohung zu verwenden, damit es gar nicht erst zum Krieg kommt, und zu hoffen, dass man sie nie einsetzen muss.

(30-05-2016, 09:09)Sinai schrieb: ad 2)  Diese Einstellung gefällt mir nicht

Und doch beruecksichtigt sie die grundsaetzliche, menschliche Natur. Oder stimmt etwa nicht, was ich geschrieben hatte? Wir hatten unzaehlige Kriege auf der Welt seit dem Zweiten Weltkrieg. Nur, welches Land, das zu dem Zeitpunkt Atomwaffen besass oder dort stationiert hatte, wurde ueberfallen? Eben.

(30-05-2016, 09:09)Sinai schrieb: ad 3)  Es waren Angehörige von zwei abrahamitischen Religionen, die die Bombe in Hiroshima warfen.  Ein bisserl "Sodom und Ghomorra" spielen ?

Es ging hier nicht um totale Ausloeschung, es ging darum, den Krieg abzukuerzen. War es dafuer notwendig? Das wird im allgemeinen bejaht, auch wenn das manchmal bestritten wird. Ob der Abwurf der Bomben jetzt mehr Menschenleben gerettet als zerstoert hat, kann natuerlich niemand mit Sicherheit sagen, aber es ist zumindest ein Gedanke, der nicht so abwegig ist, wie er bei einem oberflaechlichen Blick scheinen mag.
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#38
Wir bewegen uns etwas vom Thema weg. In den vorliegenden Fällen ist nichts von der Wirklichkeit entdeckt worden, außer dass man Atome auch spalten kann. Stattdessen ist eine besondere Art der Wirklichkeit gesetzt worden, um ein Kriegsziel zu erreichen. Aber es ging auch um einen Test! Denn, wie man liest, waren die Friedensboten der Japaner bereits unterwegs. Jetzt kennt man einen weiteren, winzigen Teil der Wirklichkeit!
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
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#39
(30-05-2016, 09:33)Ulan schrieb:
(30-05-2016, 09:09)Sinai schrieb: ad 3)  Es waren Angehörige von zwei abrahamitischen Religionen, die die Bombe in Hiroshima warfen.  Ein bisserl "Sodom und Ghomorra" spielen ?

Es ging hier nicht um totale Ausloeschung, es ging darum, den Krieg abzukuerzen. War es dafuer notwendig? Das wird im allgemeinen bejaht, auch wenn das manchmal bestritten wird. Ob der Abwurf der Bomben jetzt mehr Menschenleben gerettet als zerstoert hat, kann natuerlich niemand mit Sicherheit sagen, aber es ist zumindest ein Gedanke, der nicht so abwegig ist, wie er bei einem oberflaechlichen Blick scheinen mag.


Gut zu wissen.
Im nächsten Krieg werden wir gleich am Anfang die Atombomben werfen, um den Krieg zu verkürzen  Icon_smile
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#40
(30-05-2016, 10:33)Ekkard schrieb: Denn, wie man liest, waren die Friedensboten der Japaner bereits unterwegs.

Stimmt das wirklich ?
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#41
Was stimmt schon wirklich? Ich hab's aus einer TV-Dokumentation über das Ende des 2. Weltkriegs und den Abwurf der Atombomben.
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
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